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Willy Schwabacher

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Willy Schwabacher (geb. 22. Juli 1897 in Frankfurt am Main; gest. 30. August 1972 in Stockholm) war ein deutscher Numismatiker, sein Spezialgebiet waren antike griechische Münzen.

Schwabacher kam aus einer Numismatikerfamilie, sein Großvater war der Münzhändler Adolph E. Cahn, seine Vettern waren Herbert A. Cahn und Erich B. Cahn, sein Vater Heinrich Wilhelm Schwabacher war Kaufmann. Nach dem Abitur diente er von 1916 bis 1918 im Ersten Weltkrieg. 1918 begann er ein Studium der Architektur in Darmstadt, studierte dann aber ab 1921 in München Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Kunstgeschichte. Am 31. Juli 1924 wurde er bei Paul Wolters mit einer Arbeit Die Tetradrachmenprägung von Selinunt promoviert. Von 1927 bis 1930 war er als Assistent am Museum in Augsburg tätig. 1932 bis 1933 bereiste Schwabacher mit dem Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts Italien, Griechenland und die Türkei: Daran anschließend arbeitete er zwei Jahre auf der DAI-Grabung im Kerameikos in Athen. Er wurde aus rassischen Gründen, Schwabacher war Jude, 1935 von der Grabung und aus dem Institut ausgeschlossen.

Zunächst fand Schwabacher wie andere deutsche Archäologen im Exil Unterschlupf beim Österreichischen Archäologischen Institut, 1938 ging er nach Großbritannien, 1939 nach Dänemark. Hier arbeitete er am Königlichen Münzkabinett im Nationalmuseum in Kopenhagen. Als die Gestapo im Oktober 1943 die Deportation aller jüdischen Bewohner der Stadt vorbereitete, gehörte Schwabacher zu den Juden, die vom dänischen Widerstand nach Schweden gerettet wurden. Er trat in den Freien Deutschen Kulturbund ein und arbeitete zunächst kurz als Archivarbeiter. In Stockholm arbeitete er dann am Königlichen Münzkabinett, von 1954 bis 1963 als dessen Konservator. 1952 wurde Schwabacher Dozent an der Universität Stockholm, eine Gastprofessur führte ihn 1965/66 an die Princeton University. Schwabacher blieb in Schweden und kehrte aus beruflichen Gründen nicht mehr nach Deutschland zurück. Er übersetzte auch schwedische Fachliteratur ins Deutsche.

Schriften

  • Die Tetradrachmenprägung von Selinunt. In: Mitteilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft 43, 1925, S. 1-89.
  • Die Voit von Salzburg'sche Münz- und Medaillensammlung der Universitätsbibliothek Erlangen, Kress & Hornung, München 1933.
  • Das Demareteion, Dorn, Bremen 1958 (Opus nobile, Heft 7).
  • Griechische Münzkunst. Kurze Kunstgeschichte an Beispielen aus der Sammlung S. M. Gustav VI. Adolf, König von Schweden, von Zabern, Mainz 1974.

Ein vollständiges Schriftenverzeichnis von Willy Schwabacher findet sich in Schweizerische Numismatische Rundschau 46, 1967, 5-24 und 52, 1973, 162-166.

Literatur

  • Nils Ludvig Rasmusson: Willy Schwabacher 1897 – 22. Juli 1967. In: Nordisk Numismatisk Unions Medlemsblad August 1967, S.. 145-147.
  • Christof Boehringer: Willy Schwabacher 22. Juli 1897 – 30. August 1972. In: Schweizerische Numismatische Rundschau 52, 1973, S. 155-161.
  • Peter Berghaus: Willy Schwabacher, 22. Juli 1897 – 30. August 1972. In: Hamburger Beiträge zur Numismatik 24-26, 1970-1972 (1977) 7-8.
  • Wolfgang Schiering: Anhang. In: Reinhard Lullies, Wolfgang Schiering (Hrsg.) Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0971-6, S. 333.
  • Morte Esken Mortensen: Willy Schwabacher, Numismatiker. In: Exil in Dänemark. Deutschsprachige Wissenschaftler, Künstler und Schriftsteller im dänischen Exil nach 1933, Heide 1993, S. 219-222.
  • Peter Berghaus: Numismatiker im Porträt. 41. Willy Schwabacher, 22. Juli 1897 Frankfurt – 30. August 1972 Stockholm. In: Geldgeschichtliche Nachrichten 32, 179, 1997, S. 117-120.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Willy Schwabacher aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.