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Wladimir Jewgenjewitsch Fortow
Wladimir Jewgenjewitsch Fortow (russisch Владимир Евгеньевич Фортов, englische Transkription Vladimir Evgenievitch Fortov; * 23. Januar 1946 in Noginsk in der Oblast Moskau; † 29. November 2020[1]) war ein russischer Physiker.
Leben
Fortow studierte Physik ab 1962 am Moskauer Institut für Physik und Technologie (MIPT) mit dem Abschluss 1968 und der Promotion in Plasmaphysik 1971. Auf Einladung von Nikolai Nikolajewitsch Semjonow ging er danach in die Gruppe von Lew Altschuler und Jakow Borissowitsch Seldowitsch. 1976 erwarb er dort einen zweiten Doktortitel (von der Russischen Akademie der Wissenschaften, Physik stark gekoppelten Plasmas erzeugt durch starke Stoßwellen) und wurde 1978 Professor für Physik und Chemie an der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften. 1986 wurde er Leiter des Labors für Hohe Temperaturen der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften und 1991 Professor für Physik hoher Energien am MIPT. Seit 1992 ist er Direktor des Instituts für Hohe Energiedichten der Russischen Akademie der Wissenschaften. 1998 wurde er Leiter der Abteilung Elektrische Energietechnik der Russischen Akademie der Wissenschaften.
Er untersuchte die Erzeugung und Eigenschaften dichter Plasmen und der Physik und Chemie extremer Zustände, zum Beispiel erzeugt mit Hilfe von Stoßwellen und Detonationswellen.
Er war auch an verschiedenen Weltraumprojekten beteiligt wie der Vega-Mission zum Halley-Komet und dem Studium des Einschlags von Shoemaker-Levy 9 auf dem Jupiter und Experimenten zu staubigem Plasma.
1996 bis 1998 war er Minister für Wissenschaft und Technologie in Russland und gleichzeitig stellvertretender Premierminister.
Er war auswärtiges Mitglied der National Academy of Engineering (2002) und der Royal Academy of Engineering (2003) und ordentliches Mitglied der Academia Europaea (1998). Außerdem ist er Mitglied der International Academy of Astronautics (2000). 1996 wurde er Vizepräsident der Russischen Akademie der Wissenschaften, deren korrespondierendes Mitglied er 1987 und volles Mitglied er 1991 wurde. Dieses Amt hatte er bis 2001 inne.
2005 wurde er stellvertretender Leiter der nationalen Kommission der Russischen Föderation für UNESCO-Angelegenheiten. 2014 wurde er als ausländisches Mitglied in die National Academy of Sciences gewählt.[2]
Vom 29. Mai 2013 bis 23. März 2017 war er Präsident der russischen Akademie der Wissenschaften.[3] Die ursprünglich für März 2017 geplante neue Präsidentenwahl hat nicht stattgefunden, weil Fortow, wie auch die zwei anderen Bewerber ihre Anträge aus organisatorischen Gründen zurückgezogen haben. Die Wahl wurde auf September desselben Jahres verschoben (für die Übergangszeit wurde eine stellvertretende Person ernannt); Fortow hat sich aber entschieden, nicht mehr zu kandidieren.[4]
Ehrungen
- Orden des Roten Banners der Arbeit (1986)
- Staatspreis der UdSSR (1988)
- Staatspreis der Russischen Föderation (1997)
- Bridgman Award (1999)[5]
- "Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied" der Max-Planck-Gesellschaft am MPI für extraterrestrische Physik (seit 2000)
- Fellow der American Physical Society (2002)
- Max-Planck-Forschungspreis (2002)
- Hannes-Alfvén-Preis (2003)
- Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (13. Juni 2006)[6]
- Mitglied der Ehrenlegion
- Ehrendoktor der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
- Ehrendoktor der Universität Rostock (2006, auf Vorschlag von Ronald Redmer)[7]
- Global Energy Prize (2013)
- Demidow-Preis (2017)
Weblinks
- englische Biografie (Memento vom 23. Mai 2014 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Умер академик Владимир Фортов. Abgerufen am 29. November 2020 (русский).
- ↑ National Academy of Sciences Members and Foreign Associates Elected. (Memento vom 18. August 2015 im Internet Archive) Pressemeldung der National Academy of Sciences (nasonline.org) vom 29. April 2014
- ↑ Liste der Präsidenten auf der offiziellen Website der Russischen Akademie der Wissenschaften
- ↑ Alle Kandidaten für die Präsidentschaft der Akademie sind nun bekannt (Все кандидаты на выборы президента РАН определены) (Russian) Website der Akademie. 26. Juli 2017.
- ↑ Vorlesung: Intense Shock Waves and Extreme States of Plasmas.
- ↑ Auskunft Bundespräsidialamt
- ↑ Ehrenpromotionen – Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät – Universität Rostock. Abgerufen am 16. Juli 2020.
Personendaten | |
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NAME | Fortow, Wladimir Jewgenjewitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Фортов, Владимир Евгеньевич (russisch); Fortov, Vladimir Evgenievitch (englische Transkription) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 23. Januar 1946 |
GEBURTSORT | Noginsk |
STERBEDATUM | 29. November 2020 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wladimir Jewgenjewitsch Fortow aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Physiker (20. Jahrhundert)
- Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
- Träger des Ordens der Freundschaft
- Träger des russischen Ordens der Ehre
- Träger des Alexander-Newski-Ordens
- Träger des Verdienstordens für das Vaterland
- Träger des Staatspreises der Russischen Föderation
- Träger des Staatspreises der UdSSR
- Träger des Ordens des Roten Banners der Arbeit
- Max-Planck-Forschungspreisträger
- Mitglied der Ehrenlegion (Ritter)
- Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Royal Academy of Engineering
- Mitglied der National Academy of Sciences
- Mitglied der Academia Europaea
- Fellow der American Physical Society
- Ehrendoktor der Universität Rostock
- Ehrendoktor der Goethe-Universität Frankfurt am Main
- Absolvent einer Hochschule in der Sowjetunion
- Russe
- Sowjetbürger
- Geboren 1946
- Gestorben 2020
- Mann