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Antiarabismus

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Antiarabische Symbole in einer Bar in Pattaya Beach, Thailand

Der Ausdruck Antiarabismus oder Arabophobie bezeichnet eine von Vorurteilen oder Feindseligkeit geprägte Haltung gegenüber Arabern. Antiarabismus wird häufig mit Antiislamismus verwechselt.[1]. Es gibt beträchtliche nicht-muslimische Minderheiten unter den Arabern, sowohl Arabische Christen in Ägypten, Libanon, Syrien und Irak, unter anderen Ländern als auch eine nennenswerte Minderheit Arabischer Juden.

Historischer Antiarabismus

Antiarabische Ressentiments entstanden bzw. wurden verstärkt im Zuge der arabisch dominierten islamischen Expansion, als bestimmte Reiche (Berber, Perser, Türken) wohl den Islam annahmen, eine Integration in die "arabische Familie" aus ethnischem Stolz aber ablehnten, was entsprechende Konflikte zur Folge hatte.

Ein markantes Datum des Antiarabaismus in der westlichen Welt bildet die Synode von Clermont 1095, als Papst Urban II. zum Kreuzzug gegen die Sarazenen mobilisierte, wo er neben den Türken namentlich die Araber angriff[2]. In Spanien wurde im 15. Jahrhundert seit dem Untergang Granadas der letzte arabische Staat in Al-Andalus zur Zielscheibe. Die Morisken, zum Christentum konvertierte Araber, wurden aufgrund des Dekrets von 1610 durch die spanische Inquisition von Spanien nach Nordafrika vertrieben. Das damals geprägte spanische Wort "Moros" (dt. dunkelhäutig, siehe "Mauren") brachte die tiefe Abwertung der Araber zum Ausdruck.[3] 1830-1962 war Algerien von Frankreich besetzt bzw. war Teil des französischen Staatsgebietes. Während dieser zeit wurden die nicht-weißen Franzosen durch den rassistischen Code de l’indigénat diskriminiert. Die Diskriminierung betraf Araber wie Berber gleichermaßen. 1961 kam es in Paris zum sogenannten Massaker von Paris, welches die Erschießung von etwa 200 friedlichen algerischen Demonstranten durch die französische Polizei bezeichnet. Die blutig verlaufene Massendemonstration wurde in den französischen Medien seinerzeit nahezu flächendeckend totgeschwiegen und erst mit großem zeitlichen Abstand zum Gegenstand einer öffentlichen Diskussion in Frankreich. In Sansibar beendete 1964 der Staatsstreich unter der Führung John Okellos mit dem Sansibar-Massaker die arabische Herrschaft. Es wird berichtet, dass ein Teil der arabischen Einwohnerschaft (ca. 17.000 Menschen) von den Nachkommen der schwarzafrikanischen Sklaven getötet wurde und weitere Tausende enteignet oder beraubt wurden.[4][5][6]

Gegenwart

Über erfahrenen Antiarabismus klagen Araber in Algerien, Australien (z.B. während der Cronulla Riots), Côte d'Ivoire, Tschechien, Frankreich, Iran, Israel[7], Niger, Großbritannien, USA.

Organisationen, die sich für diskriminierte Araber einsetzen, gibt es in Großbritannien und den Vereinigten Staaten.

Darstellung in der Kunst

Spielfilme, die das Thema Antiarabismus thematisieren, sind etwa Tage des Ruhms oder Ausnahmezustand. Der Dokumentarfilm Reel Bad Arabs, der auf dem Buch Reel Bad Arabs basiert, widmet sich ebenfalls diesem Thema.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. The Guardian: Islamophobia should be as unacceptable as racism
  2. http://www.fordham.edu/halsall/source/urban2-5vers.html
  3. Agustín Echebarria-Echabe, Emilia Fernández Guede: A New Measure of Anti-Arab Prejudice: Reliability and Validity Evidence. In: Journal of Applied Social Psychology. 37, Nr. 5, Mai 2007, S. 1077–1091. doi:10.1111/j.1559-1816.2007.00200.x.
  4. Kapitel = 472 & cat = 3 Land Histories - Empire's Children
  5. Sansibar Revolution 1964
  6. Frank R. Pfetsch (Hrsg.): Konflikte seit 1945, Schwarzafrika. S. 96–97.
  7. [1] Bericht über Ausschreitungen in der Haaretz
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Antiarabismus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.