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Christo Botew

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Dieser Artikel behandelt bulgarischen Dichter und Revolutionär Christo Botew. Weitere Bedeutungen sind unter Botew aufgeführt.
Christo Botew um 1875

Christo Botew (auch Hristo Botev geschrieben), geboren als Christo Botjow Petkow (bulgarisch Христо Ботев/Христо Ботйов Петков; * 25. Dezember 1847jul./ 6. Januar 1848greg. in Kalofer[1]; † 20. Maijul./ 1. Juni 1876greg. bei Wraza) war ein bulgarischer Dichter, Revolutionär und einer der Anführer des Aprilaufstandes. Christo Botew gilt als einer der Nationaldichter Bulgariens.[2]

Leben

Jugend und Bildung

Das Geburtshaus des Poeten, Interieur

Christo Botew wurde 1848 in der im Balkangebirge gelegene Stadt Kalofer geboren. Er ist der Sohn des Lehrers Botjo Petkow und Iwanka Botewa. Zwischen 1854 und 1858 lebte Christo Botew mit seinem Vater in Karlowo, wo sein Vater als Lehrer tätig war. Dort begann er seine schulische Ausbildung, die er nach der Rückkehr seiner Familie, 1863 an der Klassenschule in Kalofer beendete.

Im Oktober 1863 schrieb er sich im Zweiten Gymnasium von Odessa als Stipendiat der Najden-Gerow-Stiftung ein. Dort lernte er die russische Literatur kennen und wurde von den Schriftstellern Nikolai Tschernyschewski, Nikolai Dobroljubow und Alexander Herzen beeinflusst. In diese Zeit fallen auch seine erste Dichterversuche und seine Kontakte zur russischen bürgerlich-demokratischen Bewegung. 1865 wurde er vom Gymnasium wegen „Desinteresses“ ausgeschlossen, schrieb sich jedoch in der im selben Jahr eröffnete Neurussische Universität in Odessa ein. Zwischen Oktober und Dezember 1866 arbeitete er als Lehrer an der bulgarischen Schule im bessarabische Dorf Sadunaewka.

Wegen einer Erkrankung seines Vaters kehrte Botew im Januar 1867 in seiner Heimatstadt Kalofer zurück. Am 15. Januar des gleiches Jahres wurde in der von Petko Slawejkow herausgegebene Zeitung Gajda das erste Gedicht von Botew veröffentlicht, das Gedicht Majze si (bulg. Майце си).

Bewaffneter Kampf

Hauptartikel: Aprilaufstand

Seit 1869 gehörte Botew zu den Führungskreisen der Bulgarischen Revolutionären Zentralkomitee (kurz BRZK), beziehungsweise seines revolutionär-demokratischen Flügels.[2]

Mit einer Gruppe von rund 200 Gefährten entführte Botew am 17. Mai 1876 den österreichischen Donau-Raddampfer Radetzki nach dem Dorf Koslodui in Bulgarien, um seinen Beitrag zum Kampf gegen das osmanische Reich zu leisten. Sein Ziel war ein Wiederanfachen der Aufstandsbewegung in Bulgarien nach der Niederschlagung des April-Aufstandes durch türkischen Truppen. Christo Botew fiel 3 Tage nach seiner Ankunft durch eine Gewehrkugel. Letztlich führte der April-Aufstand zum Eingreifen Russlands und zur Unabhängigkeit Bulgariens.

Revolutionstheorie und -ideen

Botew wurde von den Ideen russischer Revolutionäre und der Pariser Kommune beeinflusst.[3] Im Kampf für ein freies Bulgarien unterstützte er die Revolutionstheorie von Wassil Lewski, die einen organisierten und zentral gesteuerten Aufstand aller im Osmanischen Reich lebenden Bulgaren vorsah. Auch die Zukunft Bulgariens stellte er sich ebenfalls wie Lewski als demokratische Republik vor.[4]

Werke

Sein literarisches Werk besteht in der Hauptsache aus einer Reihe von Gedichten.

  • Chadschi Dimitar, das sich mit dem Leben des Hajduken Chadschi Dimitar befasst.
  • Schwarz eine Wolke
  • Zum Abschied
  • Heiduken
  • In der Schenke
  • Mein Gebet
  • An meiner Mutter
  • Georgstag
  • An meinen Bruder
  • Elegie
  • Die Erhängung Vasil Levskis (war sein letztes Gedicht)

Andenken

Nationalfeier am 2. Juni am Okolchitsagipfel

Heute tragen viele öffentliche Institutionen, Straßen und Orte seinen Namen, darunter die Stadt Botewgrad, der höchste Gipfel des Balkangebirges, der Asteroid 225238 Christo Botew, mehrere Fußballclubs darunter Botew Plowdiw und Botew Wraza, sowie das zweite Programm des bulgarischen Nationalradio. Dazu tragen ein Kap und ein Gipfel auf der Livingston-Insel in der Westantarktis seinen Namen. Botew wurde 2007 bei Welikite Balgari zu den zehn größten Bulgaren der Geschichte gewählt.

Am 2. Juni wird in ganz Bulgarien durch das Einschalten der Luftsirenen um 12.00 Mittags und eine Gedenkminute das Leben und Werk Botews geehrt.

Literatur

  • Roman Jakobson: Die Struktur von Botevs letztem Gedicht in Poesie der Grammatik und Grammatik der Poesie Sämtliche Gedichtanalysen. Kommentierte deutsche Ausgabe. Band 2: Analysen zur Lyrik von der Romantik bis zur Moderne, Verlag de Gruyter, Berlin, 2007 S. 395 ff.

Einzelnachweise

  1. Botew, Christo: ″Schwarz eine Wolke″, Reclam Leipzig, 1976, S.106 und Botew, Christo 1849-1876 Lyriker
  2. 2,0 2,1 Wolfgang Geier: Bulgarien zwischen West und Ost vom 7. bis 20. Jahrhundert: sozial- und kulturhistorisch bedeutsame Epochen, Ereignisse und Gestalten in Band 32 von Studien der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund, Otto Harrassowitz Verlag, 2001, S. 130
  3. Elka Dimitrova: Прозата на Хр. Ботев — публицистичното лице на бунтаря, im Literaturportal slovoto.bg, 2002
  4. Christo Botew: Революция народна, незабавна, отчаяна, in Zeitung Sname, Jahr I, Ausgabe 23, Bukarest, 27. Juli 1875

Weblinks

 Commons: Christo Botew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Christo Botew aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.