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Dominikanische Republik

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República Dominicana
Dominikanische Republik
Flagge der Dominikanischen Republik
Wappen der Dominikanischen Republik
Flagge Wappen
Wahlspruch: Dios, patria, libertad
(span. für „Gott, Vaterland, Freiheit“)
Amtssprache Spanisch
Hauptstadt Santo Domingo
Staatsform Präsidialrepublik
Regierungsform Präsidialdemokratie
Staatsoberhaupt und Regierungschef Präsident Danilo Medina Sánchez
Fläche 48.730 km²
Einwohnerzahl 10.464.474 (Stand 1 Februar 2012)[1]
Bevölkerungsdichte 204,3 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (PPP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (PPP)
2011[2]
  • $ 56,700 Milliarden (71.)
  • $ 93,383 Milliarden (71.)
  • $ 5.639 (88.)
  • $ 9.287 (88.)
Human Development Index 0,689 (98.)[3]
Währung 1 Dominikanischer Peso = 100 Centavos
1 € = 53,295 DOP
100 DOP = 1,8764 €
(Stand: 28. Apr 2013)
Unabhängigkeit von Haiti am 27. Februar 1844
Nationalhymne Quisqueyanos valientes
Zeitzone UTC−4
UTC−5 MEZ
UTC−6 MESZ
Kfz-Kennzeichen DOM
Internet-TLD .do
Telefonvorwahl +1 (809), +1 (829) und +1 (849) siehe NANP
Dominican Republic on the globe (Americas centered).svg

Die Dominikanische Republik (spanisch República Dominicana) ist ein auf der Insel Hispaniola in den Großen Antillen zwischen dem Atlantik und der Karibik gelegener Inselstaat. Er umfasst den Osten und die Mitte der Insel, während das westliche Drittel der Staat Haiti einnimmt.

Die Staatsangehörigen heißen auf Deutsch Dominikaner.[4] Die Dominikanische Republik ist nicht zu verwechseln mit der kleinen Karibikinsel Dominica (deren Staatsangehörige Dominicaner heißen).

Flagge

Das Blau steht für die Freiheit, das Rot für das im Freiheitskampf vergossene Blut und das weiße Kreuz für den Glauben des Volkes.

Geografie und Umwelt

Die Dominikanische Republik hat eine gemeinsame Landesgrenze mit Haiti von 388 Kilometern Gesamtlänge.

Topografie

Wasserfälle bei Bayaguana

Die Dominikanische Republik ist weitgehend gebirgig. Relativ flach sind nur der Osten der Insel und ein breites Längstal im Norden. Die vier großen Gebirge des Landes sind:

  • Cordillera Central im Zentrum der Insel mit den fünf höchsten Gipfeln der Karibik:
    • dem Pico Duarte (3.098 m),
    • der Loma La Pelona (3.097 m),
    • der Loma Rucilla (3.039 m),
    • der Loma de la Viuda (2.802 m) und
    • dem Yaque (2.760 m).
  • Cordillera Septentrional im Norden der Insel, höchste Erhebung 1.249 m (zwischen Puerto Plata und Santiago)
  • Cordillera Oriental und Costera del Caribe im Osten, höchste Erhebung 815 m (nördlich von Higüey)
  • Sierra de Baoruco im Südwesten der Insel, höchste Erhebungen 2.368 m (direkt an der Grenze zu Haiti) und 2.085 m (westlich von Barahona)

Umwelt

31,5 % der Landesfläche der Dominikanischen Republik gehören zu verschiedenen Naturschutzgebieten.

Die CO2-Emissionen des Landes liegen bei jährlich etwa 20,3 Mio. Tonnen. Der Süßwasserverbrauch teilt sich wie folgt auf: Landwirtschaft 89 %, Haushalte 10 %, Industrie 1 %.


Klima

An der Nordküste herrscht tropisches Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit vor; auch im Winter sinken die Temperaturen nie unter etwa 16 °C. Die Lufttemperatur liegt dort durchschnittlich bei 28 °C. Die Wassertemperaturen im Norden (Atlantik) bei 24 °C bis 29 °C und im Süden (Karibik) bei 26 °C bis 31 °C.

Im Süden ist es trockener. Viele Regionen im Süden liegen im Regenschatten der Cordillera Central. Die Temperaturen an der Küste sind dort mit denen im Norden vergleichbar, aber im Norden ist es im Winter etwas kühler.

In den Bergen ist es kühler. In der Cordillera Central, so in der 1.400 m über NN gelegenen Stadt Constanza, sind im Winter auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt möglich.

Die Dominikanische Republik liegt im Wirkungsbereich tropischer Wirbelstürme (Hurrikans).

Santo Domingo
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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31
22
 
 
100
 
31
21
 
 
84
 
30
20
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Santo Domingo
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 29,2 29,2 29,6 30,2 30,4 30,8 31,3 31,5 31,4 31,1 30,6 29,6 Ø 30,4
Min. Temperatur (°C) 19,6 19,7 20,2 21,1 22,2 22,9 22,8 22,7 22,7 22,3 21,4 20,3 Ø 21,5
Niederschlag (mm) 63 57 54 72 188 140 145 177 181 187 100 84 Σ 1.448
Sonnenstunden (h/d) 7,4 8,2 8,3 8,4 7,9 7,8 7,4 7,7 7,4 6,7 7,3 6,6 Ø 7,6
Regentage (d) 7 6 6 7 11 10 11 12 11 13 9 9 Σ 112
Wassertemperatur (°C) 27 26 26 27 27 27 28 28 28 28 27 27 Ø 27,2
Luftfeuchtigkeit (%) 83 81 79 79 83 84 84 85 85 86 84 83 Ø 83
T
e
m
p
e
r
a
t
u
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29,2
19,6
29,2
19,7
29,6
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30,2
21,1
30,4
22,2
30,8
22,9
31,3
22,8
31,5
22,7
31,4
22,7
31,1
22,3
30,6
21,4
29,6
20,3
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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Städte

Die größten Städte sind gemäß einer Volkszählung im Jahr 2002:

Rang Name Einwohner Lage
1. Santo Domingo (Hauptstadt) 1.887.586 Südküste
2. Santiago de los Caballeros 507.418 im Landesinneren, Norden
3. San Pedro de Macorís 193.713 Südküste
4. La Romana 191.303 Südküste
5. Los Alcarizos 166.930 Agglomeration von Santo Domingo
6. San Cristóbal 137.422 Agglomeration von Santo Domingo
7. San Francisco de Macorís 122.179 im Landesinneren, Nordosten
8. Puerto Plata 112.036 Nordküste
9. Higüey 103.502 im Landesinneren, Osten
10. La Vega 98.386 im Landesinneren


Bevölkerung

Schulklasse bei Santo Domingo in typischer Uniform

Die Bevölkerung stammt im Wesentlichen von frühen europäischen Einwanderern überwiegend spanischer Herkunft und von afrikanischen Sklaven ab. Die Nachkommen der Sklaven stellen einen kleineren Anteil der Bevölkerung als in Haiti dar. Im Jahre 1790 waren von 125.000 Einwohnern 15.000 Sklaven, es gab aber viele Freigelassene. DNA Analysen ergaben, dass 15% der Bevölkerung europäischer oder asiatischer Abstammung sind, 15% von den Taíno abstammen, und 70% afrikanische Gene haben. [5]

  • Bevölkerungsminderheiten:
    • Offiziell leben rund eine halbe Million Menschen haitianischer Herkunft in der Dominikanischen Republik, dazu illegal etwa eine weitere halbe Million Haitianer.
    • In Sosúa ließen sich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs rund 600 deutsche Juden nieder.
    • In den Bergen der Cordillera Central bei Constanza sowie in der Umgebung des Lago Enriquillo gibt es japanische Kolonien (zu erkennen besonders in den (identischen) Ortsnamen „Colonia Japonesa“), ebenso nahe der haitianischen Grenze im Norden des Landes unweit Dajabón („Colonia de los Japoneses“), ferner gibt es in der Dominikanischen Republik einige ungarischstämmige Menschen.
    • Besonders Städte und Orte in der Nähe touristischer Gegenden (z. B. Puerto Plata, Sosúa, Cabarete, Río San Juan, Samaná und Las Terrenas) haben bis zu ca. 20 % Bewohner mit Herkunft aus den USA, Kanada und Europa, teilweise auch Exilkubaner, Chilenen und weitere Nationalitäten.
  • Städtische Bevölkerung: 67 %
  • Bevölkerungswachstum: 1,33 %
  • Fruchtbarkeitsrate: 2,6 Geburten pro Frau

Sprache

Die Landessprache ist Spanisch. In der Dominikanischen Republik leben viele Menschen haitianischer Abstammung, die haitianisches Kreolisch und teilweise auch Französisch sprechen. Im Nordosten des Landes lebt in der Stadt Samaná eine englischsprachige Minderheit von etwa 8.000 Menschen. Es handelt sich hierbei um Nachfahren ehemaliger Sklaven der USA, die sich 1824 hier niederließen. Im Süden (San Pedro de Macorís) gibt es ebenfalls eine englischsprachige Minderheit.

Von dem in Spanien gesprochenen Spanisch weicht die Sprache in der Dominikanischen Republik vielfach ab und hat einige Ausdrücke und Redewendungen aus dem Spanischen der Kolonialzeit beibehalten. Andererseits ist die Sprache stark durchmischt mit anglo-amerikanischen Ausdrücken.

Weiterführende Informationen dazu im Artikel Dominikanisches Spanisch.

Religion

Die meisten Dominikaner sind Christen, Weihnachten ist ein wichtiger Feiertag im Land

Der Katholizismus ist in der Dominikanischen Republik nach einem Konkordat mit dem Vatikan Staatsreligion, auch wenn Religionsfreiheit besteht. So gehörten noch Ende der 1980er Jahre über 80 % der Bewohner der römisch-katholischen Kirche an, die in eine Erzdiözese, 8 Diözesen und 250 Gemeinden gegliedert ist. Von den über 500 katholischen Geistlichen im Land gehörten ca. 70 % unterschiedlichen Orden an[6]. Das deutsche Auswärtige Amt gibt in seinen Veröffentlichungen Anteile von etwa 75 % Katholiken, 4 % Protestanten, 1,5 % Adventisten, 2 % sonstigen christlichen Kirchen (wie z. B. die Neuapostolische Kirche mit rund 5.000 Mitgliedern)[7] und 16 % ohne Religionszugehörigkeit an[8]. Zahlreiche deklarierte „Katholiken“ üben allerdings eine Art von Katholizismus aus, der von afrikanischen Elementen durchzogen ist. Besagte Praktiken werden unter dem Begriff Brujería – „Hexerei“ – oder neuerdings auch „las 21 Divisiones“ subsumiert. Sie werden häufig verdeckt ausgeübt und finden wenig offizielle Beachtung. Im Rahmen medialer Berichterstattung werden kreolische Glaubenspraktiken entweder als „rückständig“ oder als Folklore dargestellt, so als würde es sich dabei um bereits aus der Alltagswelt verschwundene, antiquierte Vorstellungen handeln. Ihre strukturelle Nähe zum haitianischen Vodou liefert immer wieder Anlass zu Anfeindungen, denn das Verhältnis zwischen der Dominikanischen Republik und der ökonomisch schwächeren Nachbarrepublik gestaltet sich seit jeher höchst problematisch. Insbesondere ablehnend eingestellt sind Angehörige der privilegierteren Schichten, die sich auf kultureller, religiöser und ideologischer Ebene an Europa und den USA orientieren. Sogar unter den Praktizierenden selbst kommt es manchmal zu Glaubenskonflikten und man konvertiert unter großem Missionsdruck zu einer Pfingstkirche.

Geschichte

zur Geschichte bis zur Unabhängigkeit 1844 siehe Hauptartikel: Geschichte Hispaniolas
zur Geschichte des Staates „Dominikanische Republik“ siehe Hauptartikel: Geschichte der Dominikanischen Republik

Das Staatsgebiet der Dominikanischen Republik war Teil der spanischen Kronkolonie Santo Domingo. 1805 wurde das Koloniegebiet durch Haiti erobert. 1844 erkämpfte sich Santo Domingo schließlich die Unabhängigkeit. Um Rückeroberungsversuche Haitis abzuwehren, unterwarf sich die junge Republik 1861 wieder der spanischen Krone, erlangte aber bereits 1865 wieder Eigenstaatlichkeit. Nach etlichen Jahren instabiler Demokratie griff 1882 der Diktator Ulises Heureaux nach der Macht. Heureauxs Ermordung 1899 folgten chaotische Zustände, die die USA 1916 mit einer Militärintervention beendeten. Auch nach dem Rückzug der USA 1924 saß die demokratische Regierung noch nicht fest im Sattel. 1930 konnte sich deshalb Rafael Trujillo ins Präsidentenamt putschen. Nachdem Trujillo im Jahre 1961 bei einem Attentat getötet worden war, wurden 1963 Wahlen abgehalten, die der fortschrittliche Politiker Juan Bosch gewann, der aber schon nach sieben Monaten durch einen Militärputsch gestürzt wurde. 1964 brach ein Bürgerkrieg aus, dessen Ziel die Wiedereinsetzung des demokratisch gewählten Präsidenten Juan Bosch war. Als die revolutionären Kräfte kurz vor dem Sieg standen, marschierten die USA 1965 unter einem Vorwand ein und schlugen den Aufstand mit Hilfe der OEA Organisation Amerikanischer Staaten nieder. 1966 kam es zu einer Präsidentschaftswahl und einem Rückzug der Interventionstruppen. Das Amt des Präsidenten bekleidete bis 1978 Joaquin Balaguer, der auch zwischen 1986 und 1994 das Präsidentenamt bekleidete, nach Vorwürfen wegen Wahlmanipulationen und auf internationalen Druck sich aber 1996 zurückziehen musste und von Leonel Fernández Reyna abgelöst wurde. Als Folge der mittlerweile wieder aufgehobenen „Lex Balaguer“, einer Verfassungsänderung, die dem Präsidenten eine direkte Wiederwahl verbietet, trat dieser 2000 nicht zur Präsidentenwahl an, die Hipólito Mejía - abermals gegen Balaguer, der im Alter von 93 Jahren zum letzten Mal kandidierte - gewann. Die Präsidentenwahl 2004 gewann wieder Leonel Fernández, der auch 2008 als Spitzenkandidat seiner Partei antrat und die Wahl am 16. Mai 2008 im ersten Wahlgang für sich entscheiden konnte. Die Präsidentenwahl vom 20. Mai 2012 gewann erneut die Dominikanische Befreiungspartei, diesmal jedoch mit dem neuen KandidatenDanilo Medina Sánchez, der am 16. August 2012 als Präsident vereidigt wurde.

Feiertage

  • 1. Januar: Neujahrstag („año nuevo“)
  • 6. Januar: Dreikönigstag („día de los reyes“)
  • 13. Januar: Nationaler Tag der Alphabetisierung („día nacional de la alfabetización“)
  • 21. Januar: Katholischer Feiertag („día de Nuestra Señora de la Altagracia“)
  • 26. Januar: Tag des Gründungsvaters Juan Pablo Duarte („día del padre de la patria Juan Pablo Duarte“)
  • 31. Januar: Tag der Jugend („día nacional de la juventud“)
  • 14. Februar: Valentinstag („día de la amistad“ / „día de San Valentín“)
  • 25. Februar: Tag des Gründungsvaters Matías Ramón Mella („día del patricio Matías Ramón Mella“)
  • 27. Februar: Tag der nationalen Unabhängigkeit im Jahr 1844 („día de la independencia nacional“) und teilweise gleichzeitig Karneval („carnaval“)
  • 8. März: Internationaler Tag der Frau („día internacional de la mujer“)
  • 9. März: Tag des Gründungsvaters Francisco del Rosario Sánchez („día del patricio Francisco del Rosario Sánchez“)
  • 30. März: Gedenken an die Schlacht vom 30. März („aniversario de la batalla del 30 de marzo“)
  • 16. August: Tag der Restauration 1863 („día de la restauración“)
  • 24. September: Katholischer Feiertag („día de Nuestra Señora de la Mercedes“)
  • 6. November: Tag der Verfassung („día de la constitución“)
  • 25. Dezember: Weihnachten („día de navidad“)

Bewegliche Feiertage:

  • Februar oder März: Karneval („carnaval“), oft am Wochenende, das auf den 27. Februar folgt
  • März oder April: Ostern („la semana santa“ – „die heilige Woche“)
  • letzter Sonntag im Mai: Muttertag („día de la madre“)

Politik

Nach der Verfassung von 1966 (Änderung 1994) existiert in der Dominikanischen Republik ein Präsidialsystem, in dem das Staatsoberhaupt auch das Amt des Regierungschefs bekleidet. Der Präsident wird alle 4 Jahre gewählt. Präsident ist seit 2012 Danilo Medina Sánchez.

Im Demokratie-Index 2011 liegt das Land auf Platz 70 und wird als eine "unvollständige Demokratie" angesehen.

Es besteht Wahlpflicht für alle Staatsbürger ab 18 Jahren. Die Praxis sieht jedoch so aus, dass viele nicht wählen gehen. Das Zweikammerparlament („Congreso Nacional“) setzt sich zusammen aus der Abgeordnetenkammer („Cámara de Diputados“) mit 149 Mitgliedern und dem Senat („Senado“) mit 32 Mitgliedern. Senatoren und Abgeordnete werden auf 4 Jahre gewählt.

Die bedeutendsten Parteien sind die „Partido de la Liberación Dominicana“ (PLD), die „Partido Revolucionario Dominicano“ (PRD) und die „Partido Reformista Social Cristiano“ (PRSC).

Die Dominikanische Republik ist Mitglied der International Cocoa Organization.

Präsidentschaftswahl 16. Mai 2004

Platz Kandidat Partei Stimmenanteil
1 Leonel Fernández Reyna Dominikanische Befreiungspartei (PLD) 57.11 %
2 Hipólito Mejía Domínguez Revolutionäre Dominikanische Partei (PRD) 33.65 %
3 Eduardo Estrella Christlich-soziale Reformpartei (PRSC) 8.65 %
4 Sonstige Kandidaten Sonstige Parteien 0.41 %

Die Wahlbeteiligung betrug 71,98 %.

Präsidentschaftswahl 16. Mai 2008

Zwischenergebnis der staatlichen Wahlkommission nach Auszählung von 100 % der Stimmbezirke:[9]

Platz Kandidat Partei Stimmenanteil
1 Leonel Fernández Reyna Dominikanische Befreiungspartei (PLD) 53.83 %
2 Miguel Vargas Maldonado Revolutionäre Dominikanische Partei (PRD) 40.48 %
3 Amable Aristy Castro Christlich-soziale Reformpartei (PRSC) 4.59 %
4 Sonstige Kandidaten Sonstige Parteien 1.1 %

Präsidentschaftswahl 20. Mai 2012

Platz Kandidat Partei Stimmenanteil
1 Danilo Medina Sánchez Dominikanische Befreiungspartei (PLD) 51.21 %
2 Hipólito Mejía Dominguez Revolutionäre Dominikanische Partei (PRD) 46.95 %
3 Sonstige Kandidaten (Eduardo Estrella, Julián Serulle, Max Puig) DxC, FA, APD 1.84 %

Pressefreiheit

Unter dem Präsidenten Hipólito Mejía Domínguez (2000-2004) war die Festnahme unliebsamer Journalisten gängige Praxis. Laut Reporter ohne Grenzen hat sich die Pressefreiheit in der Dominikanischen Republik unter Leonel Fernández Reyna zuerst verbessert (im internationalen Ranking lag das Land im Jahr 2006 auf Rang 52), dann jedoch drastisch (auf Platz 98 im Jahr 2009)[10] verschlechtert.

Militär

Patrouillenboot Altair (PB 112) der dominikanischen Marine

24.500 Soldaten dienen zurzeit in den Dominikanischen Streitkräften. 15.000 davon im Heer, 5.500 bei der Luftwaffe und 4.000 in der Marine. Es herrscht eine freiwillige Dienstpflicht. Die Verteidigungsausgaben liegen um 180.000.000 USD, was ca. 0,7 %. des Bruttonationaleinkommens entspricht.

Die Dominikanische Armee hat 52 gepanzerte Fahrzeuge, 22 Artilleriesysteme sowie 15 Hubschrauber im Dienst. Die Luftwaffe hat 35 Luftfahrzeuge im Dienst, 25 davon sind Hubschrauber.

2007 wurden der Dominikanischen Luftwaffe von den Vereinigten Staaten 3 Sikorsky S-61 Hubschrauber als Geschenk angeboten; die Luftwaffe wies das Angebot jedoch zurück, da sie die notwendigen Instandsetzungen nicht finanzieren könne. Im selben Jahr hat die Luftwaffe angekündigt, 10 Embraer EMB 314 Angriffsflugzeuge von Brasilien zu kaufen. Des Weiteren sind zusätzliche Radar- und Anti-Luft-Installationen geplant, um den dominikanischen Luftraum besser zu schützen.

Die Dominikanische Marine hat 17 Schiffe in Dienst, darunter 5 Korvetten.

Dominikanische Soldaten waren auch bei Auslandseinsätzen alliierter Truppen (wie beispielsweise im Irak) im Einsatz. Aus dem Irakeinsatz hat sich die Dominikanische Republik aber nach kurzer Zeit wieder zurückgezogen (wie auch andere Länder, z. B. Nicaragua, Honduras, Thailand oder Neuseeland).

Gesundheit, Soziales, Bildung

Dominikaner beim Palmenpflanzen

Gesundheit

In den größeren Agglomerationen gibt es ausreichende Grundversorgung. Die HIV-Infektionsrate liegt bei ca. 4 bis 5 %. Die staatlichen Krankenhäuser werden „Hospital” genannt; deren Leistungen sind relativ günstig. Die hygienischen Verhältnisse sind oft furchtbar. Dominikanische Mediziner werden i.d.R. in Kuba sehr gut ausgebildet, haben aber oft keine ausreichende praktische Erfahrung. Eine „clínica” ist ein privates Krankenhaus – und in der Regel deutlich teurer, deshalb für viele Dominikaner nicht bezahlbar.

Abtreibungen sind in der Dominikanischen Republik und auch im Nachbarland Haiti verboten, werden aber sehr häufig illegal (oft von medizinischen Laien) durchgeführt, was häufig zu Todesfällen führt.

Soziales

Hohe Armutsrate, und auch zunehmend manifestes Elend. Laut Welthunger-Index (WHI) von 2011 liegt die Dominikanische Republik weltweit auf Rang 23 der Staaten mit Hungerproblemen. Rund 10,2 % der Menschen sind laut WHI-Definition nicht ausreichend ernährt.

In der Dominikanischen Republik wurden von 2005 bis 2011 10.955 Personen durch Schusswaffen getötet. Obwohl es seit Juli 2006 ein Gesetz gegen die Einfuhr von Schusswaffen gibt (Dekret 309-06), ist im Jahr 2012 statistisch gesehen jeder 30. Dominikaner mit einer Schusswaffe bewaffnet. Rechnet man Frauen und Kinder aus der Statistik heraus, sind rund 10 % der dominikanischen Männer mit einer Schusswaffe bewaffnet.

Im Jahr 2011 wurden 28,7 Morde pro hunderttausend Einwohner erfasst. 2010 waren es 24,7, im Jahr 2003 waren es 18,7 (laut ONE - Statistisches Amt der Dominikanischen Republik).

Die USA haben in den letzten Jahren pro Jahr bis zu etwa 1.200 kriminelle Dominikaner in ihre ursprüngliche Heimat abgeschoben, vor allem aus Kostengründen. Die meisten von ihnen waren in den USA wegen Drogen- und Gewaltdelikten verurteilt worden.

Hohe Arbeitslosigkeit (ca. 30 %) und weitverbreitete Unterbeschäftigung. Viele Dominikaner leben von Transferzahlungen (überwiegend aus den USA, aber auch aus Puerto Rico und Europa), die ihre im Ausland lebenden Verwandten leisten. Die Summe dieser Transferzahlungen lag 2011 bei 3,2 Milliarden US-Dollar. Ebenfalls wird sehr viel Schattenwirtschaft betrieben. So erlässt die Regierung Steuerfreibeträge, die über dem doppelten Durchschnittseinkommen liegen.

Immer wieder versuchen einzelne Dominikaner, aus wirtschaftlichen Gründen mit überladenen Booten zur wohlhabenderen Nachbarinsel Puerto Rico zu gelangen. Oft handelt es sich um vollkommen unerfahrene Personen, die diesen Versuch mit dem Leben bezahlen. Zuletzt kamen am 7. Februar 2012 rund 50 Personen auf diese Weise um.

Statistisch gesehen bringt jeden Tag ein Dominikaner seine Frau um. Für 18 bis 35 jährige Frauen ist Tod durch den eigenen Ehemann die häufigste Todesursache.

Bildung

Allgemeine Schulpflicht, die jedoch nicht überall gewährleistet ist, weil gerade in ländlichen Gegenden die nächste Schule für die Kinder zu weit weg ist. Wer es sich leisten kann, was nur die wenigsten können, schickt die Kinder nicht in die staatliche Schule („escuela”), sondern auf ein privat geführtes (teures) „colegio”. Die staatlichen Schulen sind für die Kinder kostenlos, aber es muss eine für dortige Verhältnisse teure einheitliche Schulkleidung gekauft werden. Besonders Eltern mit mehreren „schulpflichtigen” Kindern können sich die erforderliche Kleidung oft nicht leisten.

Viele Haitianer leben legal, viele auch illegal im Land. Die "illegalen" Haitianer haben kein Recht, ihre Kinder zur Schule zu schicken, denn dafür bräuchten sie eine dominikanische Geburtsurkunde. So erhalten viele Kinder im Land keine Schulbildung. Teilweise werden diese Kinder von privaten, ausländischen Organisationen ausgebildet, was zu Neid und Spannungen seitens der dominikanischen Bevölkerung führt.

In der dominikanischen Wirtschaft werden Beschäftigungsverhältnisse i.d.R. innerhalb der Familie und nicht nach Qualifikation vergeben. So werden auch Lehrerpositionen nicht nach fachlichem und didaktischem Niveau des Lehrpersonals vergeben. Statistiken aus dem Jahr 2010 sehen die Dominikanische Republik deshalb auf dem letzten Platz aller lateinamerikanischen und karibischen Staaten. Neunzig Prozent der Lehrer haben keine didaktische Ausbildung erhalten. Die Analphabetenrate im Land liegt offiziell bei rund 16 % der Bevölkerung. Viele Leute können kaum mehr als ihren Namen schreiben.

Laut der Lehrervereinigung ADP gibt der dominikanische Staat statt der gesetzlich verankerten 4 % nur 2,45 % des BIP pro Jahr für Bildung aus. Elf Prozent der Kinder gingen im Jahr 2011 trotz allgemeiner Schulpflicht nicht zur Schule. Laut ADP wird einer halben Million Kindern das Recht auf Bildung systematisch verwehrt.

Universitäten gibt es in Santo Domingo, Santiago de los Caballeros und in San Pedro de Macorís sowie seit Herbst 2006 in Higüey. In Santo Domingo befindet sich die älteste Universität Amerikas (1538).

Kommunikation

Im Jahr 2006 hat das präsidiale Büros für Informations- und Kommunikationstechnologie (OPTIC) ein modernes Callcenter eingerichtet, das landesweit über die Service-Telefonnummer „gob” (Abkürzung für „gobierno” – „Regierung”, Ziffernfolge „462”) sowie über die URL http://www.optic.gob.do/ erreichbar ist. Bürger erhalten hier vielfältige Informationen in Verwaltungsangelegenheiten.

Verwaltungsgliederung

Das Land gliedert sich seit 30. Juli 2004 in zehn Regionen (regiones). Diese unterteilen sich in 31 Provinzen (provincias) und einen Nationalbezirk (distrito nacional), der die Hauptstadt Santo Domingo de Guzmán umfasst. Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf die Volkszählung vom 18. Oktober 2002.[11]

Region Fläche in km² Einwohner insgesamt Einwohner je km² Provinzen
Cibao Norte 5.532,03 1.446.047 261 Espaillat, Puerto Plata, Santiago
Cibao Nordeste 4.171,23 607.763 146 Duarte, Salcedo, María Trinidad Sanchez, Samaná
Cibao Noroeste 4.879,60 390.982 80 Dajabón, Monte Cristi, Santiago Rodríguez, Valverde
Cibao Sur 4.475,76 703.898 157 La Vega, Monseñor Nouel, Sánchez Ramírez
El Valle 4.995,59 304.984 61 San Juan, Elías Piña
Enriquillo 7.102,58 342.759 48 Barahona, Bahoruco, Independencia, Pedernales
Higuamo 5.216,88 569.751 109 Hato Mayor, Monte Plata, San Pedro de Macorís
Ozama 1.400,79 2.731.294 1.950 Santo Domingo, Distrito Nacional
Valdesia 5.445,27 973.970 179 Azua, Peravia, San Cristóbal, San José de Ocoa
Yuma 5.451,09 491.093 90 El Seibo, La Altagracia, La Romana
Dominikanische Republik 48.670,82 8.562.541 176


Infrastruktur

Straßenverkehr

Das Straßennetz ist überwiegend gut ausgebaut, Autobahnen und Schnellstraßen sind meist in gutem Zustand. In ländlichen Gegenden sind Straßen oft nicht ausgebaut bzw. nicht als Straße markiert. Straßen im Landesinneren, z.B. in den Bergen der Cordillera Central, sind manchmal besser ausgebaut als die viel frequentierten Straßen an der Nordküste oder die Autobahnstrecke von Santo Domingo nach Santiago. Zunehmend gibt es Autobahnstrecken, die gebührenpflichtig sind.

Es gibt drei Grenzübergänge zum Nachbarland Haiti:

Die Straße entlang der Grenze (teilweise ist es nicht mehr als eine schmale Schotterpiste) führt im Bereich der Cordillera Central zwischen den Orten Restauración und Pedro Santana aufgrund geografischer Gegebenheiten mehrfach über haitianisches Staatsgebiet; es ist jedoch nicht möglich, auf diese Weise nach Haiti einzureisen.

Der öffentliche Personennahverkehr in den Städten Santo Domingo und Santiago de los Caballeros wird von günstigen Sammeltaxen (in z.T. furchtbarem technischem Zustand) und öffentlichen Bussen bedient. Über Land verkehren meist klimatisierte Busse regionaler Gesellschaften; Strecken zwischen großen Städten, wie z. B. die Strecke „Santiago - Santo Domingo” werden mehrfach täglich, teilweise sogar im Stundentakt gefahren. Auf der anderen Seite verkehren in den meisten Gegenden auf den Hauptstraßen auch Kleinbusse, die auch „guagua“ genannt werden, und Sammeltaxis, die „concho“, „carrito“ oder „público“ genannt werden. Beide Verkehrsmittel sind oft überladen und in schlechtem technischen Zustand, dafür jedoch preisgünstig.

Taxis sind meist technisch in passablem Zustand, aber teuer. Preisbeispiel: vom Flughafen Puerto Plata ins ca. 23 km entfernte Cabarete zahlt man umgerechnet ca. 38,- US$. Von der Produktivität Europas ist die Dominikanische Republik weit entfernt: viele Taxifahrer befördern nur einen Fahrgast am Tag. Neben normalen Taxen gibt es auch Motorradtaxen („motoconcho”), ein sehr häufiger Job bei unterbeschäftigten Männern, um ihr Einkommen aufzubessern.

Alle größeren internationalen Mietwagengesellschaften sind in den Touristenzentren und in den großen Städten vertreten. Daneben gibt es lokale Vermieter, die aber häufig ältere Wagen im Angebot haben. Die Preise sind sehr unterschiedlich, die Miete vor Ort ist im Allgemeinen teurer als eine Vorreservierung z. B. über Internet.

Die Anzahl der Verkehrstoten ist in der Dominikanischen Republik signifikant höher als in allen anderen Staaten Lateinamerikas und der Karibik. Sie lag 2011 bei 36,4 pro 100.000 Einwohnern. (Zum Vergleich: Kuba 4,7 pro 100.000, Puerto Rico 8,8 pro 100.000.)

Flughäfen

Name des Flughafens IATA
Code
ICAO
Code
Passagiere
2009[12]
Gebiet
Internationale Flughäfen[13][14]
Las Américas (Santo Domingo)* SDQ MDSD 2,8 Mio. Santo Domingo
Punta Cana* PUJ MDPC 3,8 Mio. Punta Cana
Puerto Plata (La Unión/Gregorio Luperón)* POP MDPP 1,1 Mio. Puerto Plata
La Romana (Casa De Campo)* LRM MDLR 0,3 Mio. La Romana
El Catey (Samaná)* AZS MDCY 0,1 Mio. Provinz Samaná
Cibao STI MDST 0,8 Mio. Santiago de los Caballeros
María Montez (Barahona) BRX MDBH Barahona
La Isabela (Higuero/Dr. Joaquín Balaguer) JQB MDJB Santo Domingo (Ersatz für den Flughafen Herrera)
Arroyo Barril EPS MDAB Samaná
*Die fünf zuerst genannten Flughäfen werden auch direkt aus Deutschland angeflogen.
Nationale Flughäfen
Constanza COZ MDCZ Constanza
Cabo Rojo CBJ MDCR Pedernales
Sabana de la Mar SNX MDSB Sabana de la Mar
San Juan de la Maguana SJM MDSJ San Juan de la Maguana
San Isidro ZXD MDSI Militärflugplatz, Santo Domingo

Seehäfen

Eisenbahn

Es gibt keine Eisenbahn in der Dominikanischen Republik für den Personentransport. Lediglich Strecken für den Transport von Zuckerrohr, Mais und Bananen in der Nähe von La Romana sowie zwischen Barahona und Neiba. Seit 2009 gibt es eine erste Metrolinie in Santo Domingo, eine zweite ist geplant.

Mobilfunk

Netztechnik: GSM 1800/1900. In den Städten gute Abdeckung, in ländlichen Gegenden, vor allem in den Bergen, noch größere Lücken. Hauptnetzbetreiber sind „Orange”, Claro (früher: „Verizon”), Viva und „Tricom”. Während es in der Dominikanischen Republik 1 Million Festnetzanschlüsse gibt, haben ca. 2 Millionen Personen ein Mobiltelefon (Stand 2012).

Internet

In den großen Städten sowie in den Touristenzentren gibt es eine genügend große Anzahl an Internetcafés, auch mit Breitband-Verbindungen. Internet-Provider: „CLARO”, „Tricom”, „Aster”, „Centennial” und „France Telecom”. Praktisch alle Hotels und Restaurants bieten ihren Gästen heute kostenlos drahtloses Internet an.

Wirtschaft

Basisdaten

  • Währung: Dominikanischer Peso (RD$)
  • Bruttosozialprodukt (BSP): 13,5 Mrd. Euro
  • Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts: 8 % (2001 nur 2,7 %)
  • Inflationsrate: durchschnittlich 5,9 % zwischen 2004 und 2011 (laut der Rede des Präsidenten Leonel Fernández zur Lage der Nation am 27. Februar 2012); im Jahr 2011 waren es 7,76 %
  • Auslandsverschuldung: ca. 7,3 Milliarden US$ (Stand: Januar 2007)
  • Erwerbstätigkeit: Dienstleistungen 62 %, Industrie 23 %, Landwirtschaft 15 %
  • Landwirtschaftliche Produkte: Zucker, Bananen, Kaffee, Kakao, Tabak, Gemüse, Reis, Kokos
  • Rohstoffe: Ferronickel, Gold, Silber, Zink, Larimar
  • Industrie: Nahrungsmittelproduktion, Zucker, Tabak, Rum, Eisen, Stahl, Zement
  • Tourismus: zwischen 3,5 und 4 Mio. Auslandsgäste (2011), 2 Mrd. Euro Einnahmen

Tourismus

Die Dominikanische Republik wird von knapp vier Millionen Menschen pro Jahr bereist. Die Zahl der Touristen in den Jahren 2006 bis 2009 blieb konstant bei etwa drei Millionen und steigt seitdem deutlich an. 2011 kamen 3,7 Millionen Reisende ohne Wohnsitz in der Dominikanischen Republik ins Land, von denen 3,3 Millionen in Hotels unterkamen. Darunter waren ca. 182.500 Deutsche. Zunehmend stammen die Touristen aus den USA und aus Kanada. Hinzu kommen nach wie vor viele Touristen aus Europa – Skandinavien, Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Spanien und Benelux-Länder. Zunehmend aber kommen die Touristen auch aus den osteuropäischen Ländern, vor allem aus Russland, Ungarn und Polen, sowie aus südamerikanischen Ländern wie Brasilien, Argentinien oder Chile und aus anderen Teilen der Welt wie z. B. Südafrika, Australien, China oder Japan.

Im ersten Halbjahr 2006 hat jeder Tourist in der Dominikanischen Republik durchschnittlich 107 US$ pro Tag ausgegeben. Die durchschnittliche Verweildauer liegt bei etwa 9,5 Tagen, was daran liegt, dass viele US-Amerikaner und Kanadier nur ein paar Tage bleiben.

Entlang der oft kilometerlangen Palmenstrände wurden seit Ende der siebziger Jahre zahlreiche All-Inclusive-Hotelanlagen gebaut. Das Land wird seit dieser Zeit von verschiedenen Reiseveranstaltern angeflogen. In den Anfangsjahren des Massentourismus entstanden auch in der Dominikanischen Republik Anlagen, die nicht in das Landschaftsbild passten. Doch diese Bausünden sind größtenteils beseitigt, die heutigen Hotels passen sich harmonisch in die Landschaft ein und sind in karibischem Stil erbaut worden. Regional hat sich der Tourismus deutlich vom Norden (zwischen Puerto Plata und Samaná) in den Osten (bei Punta Cana und Bávaro) verschoben.

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 7,588 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 6,361 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 2,7 % des BIP.[15]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 18,6 Mrd. US-Dollar oder 41,5 % des BIP.[15]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Bilder

Sport

Der Nationalsport in der Dominikanischen Republik ist Baseball. Das Land besitzt in der Liga Dominicana de Béisbol Invernal eine Profiliga.

Musik in der Dominikanischen Republik

Die Musik in der Dominikanischen Republik ist geprägt von afrikanischen und spanischen Einflüssen. Man findet in der Dominikanischen Republik vor allem folgende Musikstile im Bereich der populären Musik:

  • Bachata ist eine aus der Dominikanischen Republik stammende Musikrichtung und der dazugehörige Tanz.
  • Merengue ist eine aus der Dominikanischen Republik stammende Musikrichtung im 2/4-Takt und der dazugehörige Tanz.
  • Merengue Hip Hop (auch: Merengue House oder Merenhouse) ist eine Kombination aus traditioneller Merengue mit Hiphop- und House-Elementen und wurde Mitte der 90er Jahre auch außerhalb der Dominikanischen Republik in den Clubs der USA und Europas populär.
  • Reggaetón (spanische Schreibweise: Reguetón) mit dem dazugehörenden Tanz Perreo steht seit Anfang des 21. Jahrhunderts besonders bei den jüngeren Dominikanern sehr hoch im Kurs. Das bekannte Reggaetón-Produzentenduo Luny Tunes (Francisco Saldaña u. Víctor Cabrera), welches für die meisten der puertorikanischen Reggaetón-Künstler produziert, stammt aus der Dominikanischen Republik.

Karneval

Karneval in der Dominikanischen Republik
 
Feather men
 
Whip men
 
Taino girls

Der Karneval mit den Zentren La Vega und Santo Domingo, ist eines der wichtigsten Kulturereignisse für die dominikanischen Familien, die sich mit voller Begeisterung und Freude daran beteiligen. Die karnevalistischen Aktivitäten finden jährlich um den 27. Februar statt. Schon Wochen vorher gibt es größere und kleinere karnevalistische Umzüge im ganzen Land. In Río San Juan an der Nordküste wird zu Karneval ein Merengue-Festival mit dem Namen „Carnaverengue“ gefeiert.

Trivia

Literatur

  • Frauke Gewecke: Der Wille zur Nation. Nationsbildung und Entwürfe nationaler Identität in der Dominikanischen Republik. Vervuert, Frankfurt a. M. 1996, ISBN 3-89354-068-7.
  • Bruce J. Calder: The impact of intervention. The Dominican Republic during the U.S. Occupation of 1916-1924. M. Wiener Publishers, Princeton, NJ 2006, ISBN 1-55876-386-4.
  • Alan Cambeira: Quisqueya la bella. The Dominican Republic in historical and cultural perspective. M. E. Sharpe, Armonk, N.Y., London, England c1997. 1996, ISBN 1-56324-936-7.
  • Eric Thomas Chester: Rag-tags, scum, riff-raff and commies. The U.S. intervention in the Dominican Republic, 1965-1966. Monthly Review Press, New York 2001, ISBN 1-58367-032-7.
  • Manuela Erhart: Tropenwaldschutz durch Bodenbesitzreform und nachhaltige Bewirtschaftung. Der Fall Dominikanische Republik. Metropolis, Marburg 1995, ISBN 978-3-89518-043-9. Zugleich: Berlin, Freie Universität, Dissertation 1994.
  • Jonathan Hartlyn: The struggle for democratic politics in the Dominican Republic. University of North Carolina Press, Chapel Hill 1998, ISBN 0-8078-2406-2.
  • Frank Moya Pons: The Dominican Republic. A national history. M. Wiener Publishers, Princeton, NJ 1998, ISBN 1-55876-192-6.
  • Yvonne Schaffler: Vodú? Das ist Sache der anderen! Kreolische Medizin, Spiritualität und Identität im Südwesten der Dominikanischen Republik. LIT Verlag, Berlin, Wien, Münster 2009, ISBN 978-3-643-50064-9. (Wiener ethnomedizinische Reihe. Bd. 7). Zugleich: Wien, Universität, Dissertation 2008.
  • Richard Lee Turits: Foundations of despotism. Peasants, the Trujillo regime, and modernity in Dominican history. Stanford University Press, Stanford, Calif. 2003, ISBN 0-8047-4353-3.
  • Hans-Ulrich Dillmann, Susanne Heim: Fluchtpunkt Karibik - Jüdische Emigration in der Dominikanischen Republik. Christoph Links Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-551-5.
  • Julia Alvarez: Die Zeit der Schmetterlinge. Piper, München, Zürich 1994, ISBN 3-492-22860-7. (Roman über die Schwestern Mirabal).
  • Mario Vargas Llosa: Das Fest des Ziegenbocks. Suhrkamp, Frankfurt, M. 2008. ISBN 978-3-518-46016-0. (Suhrkamp-Taschenbuch. 4016).(Roman, der sich mit der Macht Trujillos auseinandersetzt).
  • Junot Díaz: Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao. Fischer, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-10-013920-7. (Eine Familiengeschichte dominikanischer Auswanderer in den USA).

Einzelnachweise

  1. CIA world factbook
  2. World Economic Outlook Database, April 2012 des Internationalen Währungsfonds
  3. 2011 Human development Report. Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen. S. 17-20. Abgerufen am 27. Dezember 2012.
  4. laut StAGN
  5. CB Online Staff: UPR professor: Taíno genes in D.R.. Caribbean Business. 17. Juni 2010. Archiviert vom Original am 10. Mai 2011. Abgerufen am 18. Oktober 2011.
  6. http://countrystudies.us/dominican-republic/33.htm
  7. Unsere Familie - Kalender 2005, Seite 81
  8. Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu der Dominikanischen Republik
  9. Bulletin Nr. 9 der staatlichen Wahlkommisssion
  10. Reporter ohne Grenzen: Press Feedom Index 2009. Abgerufen am 1. September 2010
  11. Quelle: Oficina Nacional de Estadística de la República Dominicana
  12. Volumen Pax Regulares y Charter 2009 (Spanisch) IDAC. Abgerufen am 2. März 2010.
  13. AIP-Part III Aerodrome (Englisch) IDAC. Abgerufen am 5. März 2010.
  14. Airports in Dominican Republic (Englisch) World Aero Data. Abgerufen am 5. März 2010.
  15. 15,0 15,1 15,2 15,3 The World Factbook
  16. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4

Weblinks

 Commons: Dominikanische Republik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Dominikanische Republik – geographische und historische Karten
Wiktionary: Dominikanische Republik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
18.958333333333-70.345555555556
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