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Trinidad und Tobago

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Republic of Trinidad and Tobago

Republik Trinidad und Tobago

Flagge von Trinidad und Tobago
Wappen von Trinidad und Tobago
Flagge Wappen
Wahlspruch: „Together we aspire, together we achieve“

Gemeinsam streben wir, gemeinsam erblühen wir.

Amtssprache Englisch
Hauptstadt Port of Spain
Staatsform Republik
Regierungsform Parlamentarisches Regierungssystem
Staatsoberhaupt Präsident Anthony Carmona
Regierungschef Premierminister Kamla Persad-Bissessar
Fläche 5.128 km²
Einwohnerzahl 1.328.019 (2011)[1]
Bevölkerungsdichte 259 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt 19.861 Mio. US$ (2010) (90.)[2]
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 15.072 US$ (39.)
Human Development Index 0,760 (67.)[3]
Währung Trinidad-und-Tobago-Dollar
Unabhängigkeit am 31. August 1962
Nationalhymne Forged From The Love of Liberty
Zeitzone UTC−4
Kfz-Kennzeichen TT
Internet-TLD .tt
Telefonvorwahl +1 (868) siehe NANP
Trinidad and Tobago in its region (special marker).svg
Karte Trinidad und Tobago.png

Trinidad und Tobago (deutsch [ˈtrɪnidatˀʊnttoˈbaːgo], englisch [ˈtɹɪnɪdædəntəˈbeɪgoʊ]) ist ein karibischer Inselstaat, der die Inseln Trinidad und Tobago umfasst. Die Inseln sind die südlichsten der Kleinen Antillen und liegen vor der Küste Venezuelas. Trinidad und Tobago ist 5128 km² groß und hat über 1,3 Millionen Einwohner.

Geographie und Meteorologie

Die 4825 km² große, auf dem südamerikanischen Festlandssockel liegende Hauptinsel Trinidad wird von drei Gebirgsketten durchzogen. Auch Tobago (303 km²) ist durch ein Gebirge gezeichnet, stark bewaldet und besitzt zahlreiche Sandstrände. Im Gegensatz zu den meisten anderen Inseln der Region sind Trinidad und Tobago nicht vulkanischen Ursprungs, sondern waren einst Teil des südamerikanischen Festlandes. Die höchste Erhebung ist der Cerro del Aripo (941 m) auf Trinidad. Die größten Städte sind Chaguanas (77.352 Einwohner), San Fernando (57.332 Einwohner), San Juan (56.153 Einwohner), Port of Spain (50.260 Einwohner) und Arima (38.033 Einwohner).

Das Klima ist tropisch; im Bergland im Süden von Trinidad existiert ein Savannenwald. Die Regenzeit dauert von Juni bis Dezember, wobei Jahresniederschläge um 2.000 mm erreicht werden. Die Durchschnittstemperatur beträgt tagsüber etwa 30 °C, nachts fällt sie auf ca. 20 °C. Im Gegensatz zu den meisten Inseln der Karibik liegen Trinidad und Tobago südlich der Hurrikan-Zone.

Flora und Fauna

Trinidad und Tobago liegen in einem Biodiversitäts-Hotspot. Die Lage der Inseln nahe dem südamerikanischen Kontinent und die Vielfalt an Habitaten führte zu einer sehr diversen Biota. Ökologen zählten 97 einheimische Säugetiere, 400 Vogelarten, 55 Reptilien, 25 Amphibien und 617 Schmetterlinge sowie über 2200 Arten an Gefäßpflanzen.[4] Kaum ein anderes Gebiet Westindiens und nur wenige Gebiete Südamerikas weisen diese Vielfalt auf. Die bis zu 1.000 m hohen Bergketten sind mit tropischem Regenwald bedeckt.

Naturschutz

Das Umweltministerium Trindads und Tobagos wurde 2002 gegründet und ist u. a. verantwortlich für die Umsetzung der Biodiversitäts-Konvention und die Erhaltung der biologischen Ressourcen des Landes. Dem Ministerium sind unterstellt eine Fachabteilung für Wald und Forstwissenschaft, die Environmental Management Authority, die Agentur für Grünanlagen und der Emperor Valley Zoo.

Nationalparks

Die Nationalparkabteilung des Umweltministeriums betreut folgende eine Anzahl verschiedener Schutzgebiete mit unterschiedlichem Schutzstatus und Ziel (Marine Reserve, Nationalpark, Protected Sites). Einziger Nationalpark der Inseln ist der Maracasstrand. In den folgenden Gebieten hat die Agentur Stationen:

  • San Fernando Hill National Landmark
  • Caura Recreation Site
  • Quinam Recreation Site
  • Cleaver Woods Recreation Park
  • Aripo Savannen Scientific Reserve

Bevölkerung

Die ursprünglich indianische Bevölkerung (Arawak) ist seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ausgestorben. Heute machen Indigene nur noch 0,11 % der Bevölkerung aus. Wie überall in der Karibik, wo Plantagenwirtschaft betrieben wurde, beruhte diese auf der brutalen Ausbeutung von Sklaven. Mit der Abschaffung der Sklaverei in den britischen Kolonien im Jahre 1834 wurden die Sklaven durch Kontraktarbeiter, vor allem aus Britisch-Indien, ersetzt. Die Arbeits- und Lebensbedingungen dieser Kontraktarbeiter unterschieden sich nur unwesentlich von der Sklaverei.[5]

Die Einwohner sind, abhängig davon, welcher Insel sie sich zugehörig fühlen, als Trinidader („Trinidadians“) und Tobagoer („Tobagonians“) bekannt.

Laut Zensus von 2011 betrachten sich etwa 34,2 % der Bevölkerung als Nachkommen der in früheren Jahrhunderten aus Afrika verschleppten Sklaven, circa 35,4 % verorten ihre Vorfahren auf dem indischen Subkontinent und ungefähr 22,8 % sehen sich als „gemischter“ Ethnizität; etwas mehr als 1,4 % haben andere Angaben gemacht, davon sind 0,6 % „kaukasischer“, 0,3 % chinesischer und jeweils 0,1 Prozent portugiesischer, syrisch-libanesischer sowie indigener Herkunft.[6]

Rund 55 % der Einwohner bekennen sich zum Christentum, wovon 21,6 % dem katholischen Glauben anhängen und der Rest sich unter acht verschiedenen christlichen Glaubensrichtungen aufteilt. 18,2 % der Bevölkerung sind Hindus und 5 % gelten als Muslime. 13,3 % der Einwohner kann keiner Glaubensrichtung zugeordnet werden und der Rest von 8,5 % verteilt sich auf unterschiedliche kleinere Glaubensgemeinschaften.[7]

Englisch, das von über 95 % der Bevölkerung gesprochen wird, ist die am meisten verbreitete Sprache. Spanisch ist aufgrund der Nähe zu Venezuela ebenfalls (meist als Zweitsprache) verbreitet.

Geschichte

Sowohl Trinidad als auch Tobago wurden ursprünglich von Indianern südamerikanischen Ursprungs bewohnt. Die Erstbesiedelung Trinidads durch Jäger und Sammler fand vor mindestens 7000 Jahren statt. Somit handelt es sich um die am frühesten besiedelte Insel der Karibik. Ackerbau und Viehhaltung sowie die Verwendung von Keramik ist seit ungefähr 250 v. Chr. belegt und verbreitete sich von dort aus über die Kleinen Antillen. Zur Zeit des Erstkontakts mit Europäern lebten auf Trininad arawakisch sprechende Volksstämme wie Nepoya und Suppoyo sowie karibische Gruppen. Tobago dagegen wurde von Insel-Kariben und Galibi bewohnt.

Christoph Kolumbus erreichte die Insel Trinidad am 31. Juli 1498. Wegen ihrer drei markanten Bergspitzen benannte er sie nach der Dreifaltigkeit. Aber erst 1592 ließen sich spanische Siedler auf der Insel nieder. Hauptwirtschaftszweige waren der Anbau von Kakao und Tabak. 1797 übernahmen die Briten die Kontrolle über Trinidad.

Der Name der Insel Tobago leitet sich von dem Wort Tabak ab. Auch sie wurde von Kolumbus entdeckt. Im 17. Jahrhundert stritten Franzosen, Briten, Niederländer und Kurländer um die Herrschaft über die Insel. In dieser Zeit wechselte Tobago 31 mal den Besitzer. 1704 wurde sie zu neutralem Territorium erklärt. 1797 besetzten die Briten Trinidad und sicherten durch den Frieden von Amiens ihre Besitzung. Im Frieden von Paris ging 1814 auch Tobago in den Besitz von Großbritannien über. 1888 wurde die Verwaltung von Tobago der von Trinidad unterstellt.

Der Inselstaat war früher ein Zentrum der Sklaverei. Die Vergangenheit spiegelt sich heute noch in den Namen der Einwohner. Viele tragen die englischen Vornamen, mit denen ihre Vorfahren gerufen wurden, nun als Familiennamen. Beispiele hierfür sind die Fußball-Nationalspieler Stern John und Kelvin Jack.

Im Zweiten Weltkrieg war Trinidad der größte alliierte Militärstützpunkt in der Karibik, da es eine wesentliche Rolle in der U-Boot-Bekämpfung im Atlantik und in der Karibischen See spielte. In dieser Zeit entstanden die Grundlagen für die heutige Infrastruktur und Industrie der Insel.

1958 wurde Trinidad und Tobago unabhängig von Großbritannien als Teil der Westindischen Föderation, deren Hauptstadt Port of Spain war. Die Föderation zerbrach aber schon 1962; am 31. August wurde Trinidad und Tobago endgültig unabhängig. Zunächst war das Land eine Monarchie unter Elisabeth II., seit 1976 ist es eine Republik im Rahmen des Commonwealth of Nations.

1990 stürmten 114 Mitglieder von Jamaat al Muslimeen, einer muslimischen Rebellengruppe unter der Führung von Yasin Abu Bakr (eigentlich Lennox Phillip), das Parlamentsgebäude „Red House“ und die damals einzige Fernsehstation von Trinidad und Tobago. Dort hielten sie sechs Tage lang Beamte als Geiseln, bevor sie aufgaben.

Der Nationalfeiertag ist der 31. August.

Trinidad und Tobago ist einer der Staaten im Commonwealth, der bis heute für bestimmte Straftaten die Todesstrafe verhängt. Für Mord war sie bis 2011 die einzig vorgesehene Strafe.[8] Vollstreckung der Todesstrafe war nach einem Urteil des Judicial Committee of the Privy Council in London faktisch außer Kraft gesetzt worden, da das Komitee eine Vollstreckung der Todesstrafe nach einer Haftzeit von über fünf Jahren als „grausam“ (engl. cruel and unusual punishment) angesehen hatte. Den Verteidigern gelang es im Anschluss an dieses Urteil, die Dauer des Revisionsverfahren bis zu einem endgültigen Urteil über diese festgesetzte Fünf-Jahres-Frist zu ziehen, so dass seit 1999 kein Todesurteil mehr vollstreckt wurde.[8]

Politik

Einwohnerzahl in Tausend

Trinidad und Tobago ist eine Parlamentarische Republik, der Präsident wird von einem Wahlkollegium (Vertreter beider Kammern) indirekt auf fünf Jahre gewählt. Das Parlament besteht aus einem Abgeordnetenhaus mit 41 gewählten Abgeordneten und einem Senat aus 31 vom Präsidenten ernannten Mitgliedern. Von diesen schlägt der Ministerpräsident 16 Mitglieder vor, 9 der Oppositionsführer. Die Republik ist ein Einheitsstaat, aber Tobago hat ein eigenes Parlament und begrenzte Autonomie.

Die wichtigsten Parteien sind der United National Congress, UNC, die Partei der indischen Einwanderer, und das People's National Movement (PNM), die sich hauptsächlich auf die Bevölkerung afrikanischen Ursprungs stützt.

Menschenrechte

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Aufgrund der zunehmenden Kriminalität wurde 2011 der Ausnahmezustand ausgerufen. Es gab laut Amnesty International wiederholt Berichte über Tötungen durch die Polizei, deren Umstände auf rechtswidrige Tötungen hindeuteten.[9]

Verwaltungsgliederung

Die Hauptstadt Port of Spain

Vorlage:Imagemap TrinidadundTobago1

Trinidad und Tobago gliedert sich in elf Regionen, drei Boroughs und zwei Städte.

Regionen Fläche (km²) Einwohner Hauptstadt
Couva-Tabaquite-Talparo 719,64 162.779 Couva
Diego Martin 127,53 105.720 Petit Valley
Mayaro-Río Claro 852,81 33.480 Río Claro
Penal-Debe 246,91 83.609 Penal
Princes Town 621,35 91.947 Princes Town
San Juan-Laventille 220,39 157.295 San Juan
Sangre Grande 898,94 64.343 Sangre Grande
Siparia 510,48 81.917 Siparia
Eastern Tobago 215,00 12.948 Roxborough
Western Tobago 88,00 41.136 Scarborough
Tunapuna-Piarco 527,23 203.975 Tunapuna
Boroughs
Arima 11,15 32.278 Arima
Chaguanas 59,65 67.433 Chaguanas
Point Fortin 23,88 19.056 Point Fortin
Städte
Port of Spain 13,45 49.031 Port of Spain
San Fernando 18,64 55.419 San Fernando
gesamt 5.155,05 1.262.366 Port of Spain
Karte der alten Countys von Trinidad

Bis 1990 waren Trinidad und Tobago in acht Countys geteilt, diese wiederum waren unterteilt in Wards. Tobago war ein Ward des Countys Saint David.

  • Caroni
  • Mayaro
  • Nariva
  • Saint Andrew
  • Saint David
  • Saint George
  • Saint Patrick
  • Victoria

Militär

Die Trinidad and Tobago Defence Force (TTDF) besteht aus den Teilstreitkräften Trinidad and Tobago Regiment (Infanterie), Küstenwache, Air Guard (Luftwaffe) und der Reserve. Das Regiment besteht aus rund 2800 Männern und Frauen, die TTDF insgesamt aus etwa 4000.

Die 1962 nach der Unabhängigkeit des Landes eingeführte Armee ist die größte militärische Einheit in der englisch-sprachigen Karibik. Die TTDF untersteht dem Ministry of National Security. Der Commander in Chief ist der Präsident, derzeit Präsident George Maxwell Richards. Chef des Verteidigungsministeriums ist Brigadier General Kenrick Maharaj.

Wirtschaft

Allgemeines

Ursprünglich wurden in Trinidad Zuckerrohr und andere Plantagenpflanzen für den Export angebaut. Heute gibt es noch Zucker- und Kakaoanbau. In jüngster Zeit wurden immer mehr landwirtschaftliche Produkte für den Eigenbedarf angebaut. Die Forstwirtschaft beschränkt sich auf die Gewinnung von Teak und einigen anderen Tropenhölzern. Der wenige noch vorhandene tropische Regenwald wird geschont. Trinidad und Tobago deckten vor der Erfindung des Kunstasphalts gemeinsam mit Venezuela einen großen Bedarf an Asphalt. Der Asphalt wurde im Pitch Lake abgebaut.

Wichtig für die Entwicklung der Insel war die Förderung von Erdöl. Daraus ist eine ganze Industrie (Erdgasverflüssigung u. a.) entstanden, die 2010 36 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beitrug.[2] Trinidad ist die am meisten industrialisierte Insel der Karibik. Neben der petrochemischen Industrie gibt es viele Betriebe der Nahrungsmittel- und Leichtindustrie für den lokalen Bedarf und die Versorgung der Nachbarinseln. Die Industrie ist zum Teil staatlich, aber überwiegend privat. Viele Staatsbetriebe wurden in den letzten Jahren privatisiert.

Trinidad und Tobago ist Mitglied der International Cocoa Organization.

Dienstleistungen

Der Dienstleistungssektor ist geprägt von Finanzdienstleistern wie Banken, Versicherungen sowie von vielen Groß- und Einzelhandelsbetrieben. Es gibt eine nationale Fluggesellschaft, die Caribbean Airlines, und zwei Verkehrsflughäfen, den Flughafen Piarco auf Trinidad in der Nähe von Port of Spain und den Flughafen Crown Point auf Tobago. In Tobago besteht ein ausgeprägter internationaler Tourismus.

Medien

Im Land gibt es Pressefreiheit.

Drei unabhängige Tageszeitungen:

  • Newsday (Auflage ca. 71.000)
  • Express (Auflage ca. 88.000)
  • Guardian (Auflage ca. 56.000)

Radiostationen:

  • 97.1 FM
  • 95.5 FM

Fernsehen:

  • TV 6 (privat)
  • CNN 3 (privat)
  • TIC
  • Gayelle TV (privat)
  • CNC 3 (privat)
  • NCC (staatlich)
  • PARL (staatlich)
  • CNMG (staatlich)
  • WIN TV (privat)
  • IBN (privat)
  • IETV (privat)
  • Synergy (privat)

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 7,5 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 6,0 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 6,4 % des BIP.[10]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 6,1 Mrd. US-Dollar oder 26,0 % des BIP.[10]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Kultur

Das Nationalmuseum

Der Literaturnobelpreisträger V. S. Naipaul stammt aus Trinidad. Er wurde am 17. August 1932 in Chaguanas geboren und lebt seit 1950 in Großbritannien. Eine weitere wichtige Person aus diesem Land ist C. L. R. James, der als marxistischer Autor und Kulturkritiker in der Schwarzenbewegung sowie in der Panafrika-Bewegung eine zentrale Rolle spielte und mit ihm Henry Sylvester Williams (1869–1911), der das Wort Panafrikanismus prägte und den Ersten panafrikanischen Kongress in London 1900 organisierte.

Die Steel Pan, ein zu einem Musikinstrument ausgebautes Stahlfass, ist das nationale Musikinstrument, der Calypso und die daraus entstandenen Soca, Rapso und Chutney haben ihre Heimat ebenfalls in Trinidad und Tobago.

Trinidad ist auch für seinen Karneval sehr bekannt, dieses kulturelle Ereignis steht in seiner Größe und Farbenpracht dem Karneval in Rio de Janeiro in nichts nach.

Steel Pan

Die Steel Pan ist das nationale Musikinstrument von Trinidad und Tobago und wird aus einem runden Metallresonanzkörper hergestellt. Das Instrument wurde in den 1930er Jahren erfunden. Die britischen Kolonialherren verboten den Einheimischen das Trommeln auf afrikanischen Schlaginstrumenten. Deshalb suchte die Unterschicht Trinidads nach neuen Möglichkeiten des musikalischen Ausdrucks. Somit entstanden die ersten Steel Pans aus ausrangierten Ölfässern, die es in Trinidad aufgrund der Ölindustrie im Überfluss gab. Internationale Aufmerksamkeit erlangte die Steel Pan, als TASPO (Trinidad All Steel Percussion Orchestra) 1951 nach England eingeladen wurde, um auf dem Festival of Britain dieses neuartige Musikinstrument zu präsentieren. Die Steel Pan ist eines der wenigen akustischen Musikinstrumente, das während des 20. Jahrhunderts erfunden wurde, und erfreut sich seit ihrer Entstehung vor allem in Nordamerika und Europa großer Beliebtheit.

Sport

Fans aus Trinidad und Tobago mit schwedischen Fans während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Dortmund

Der Nationalsport auf den beiden Inseln ist Cricket. Die Spieler aus Trinindad und Tobago spielen im West Indies Cricket Team. Im März und April 2007 fand erstmals eine Cricketweltmeisterschaft in der Karibik statt. Einige Spiele der Vorrunde wurden im Stadion Queens Park in Port of Spain ausgetragen.

Die Fußballnationalmannschaft von Trinidad und Tobago (auch Soca Warriors genannt) qualifizierte sich 2005 zum ersten Mal für eine Fußballweltmeisterschaft und nahm an der Endrunde in Deutschland 2006 teil. Die Mannschaft unter Trainer Leo Beenhakker schied in der Vorrunde aus, übertraf jedoch viele Erwartungen. Trinidad und Tobago ist bisher das kleinste Land, das an einer Fußballweltmeisterschaft teilgenommen hat. Aus Tobago stammt der Fußballspieler Dwight Yorke, der bei Manchester United spielte und auf 72 Einsätze in der trinidianischen Nationalmannschaft kam. In Trinidad und Tobago fand die U-17-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2010 statt.

Der berühmteste Sportler des Landes ist der Leichtathlet Hasely Crawford, der bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal eine Goldmedaille im 100-Meter-Lauf gewann. Keshorn Walcott wurde in London 2012 überraschend Olympiasieger im Speerwurf, er erzielte dabei die Weite von 84,58 Metern. Auch Ato Boldon gewann mehrere Medaillen bei Olympischen Spielen 1996 und 2000 und wurde 1997 Weltmeister über 200 Meter. Darrel Brown errang bei Weltmeisterschaften mehrere Silbermedaillen über 100 Meter und in der 4-mal-100-Meter-Staffel. Die zweite olympische Medaille bei den Spielen 2012 in London wurde in der 4-mal-100-Meter-Staffel nach der Disqualifikation von Kanada und hinter den Teams von USA und Jamaika (Weltrekord) errungen. Der erste Medaillengewinner im Bereich Leichtathletik bei Olympischen Spielen war Edwin Roberts, 1964 mit Bronze über 200 Meter. Rodney Wilkes gewann bereits bei den Olympischen Spielen 1948 und 1952 Medaillen im Gewichtheben. Populär sind auch der Cricketspieler Brian Lara oder der Bahnradsportler Roger Gibbon, der als erster Radsportler des Landes eine Medaille bei Rad-Weltmeisterschaften errang. George Bovell errang als erster karibischer Schwimmer 2004 eine olympische Bronzemedaille.

Die größten Stadien des Landes sind das Hasely Crawford Stadium für 27.000 und das Queens Park Oval für 25.000 Zuschauer, beide in Port of Spain.[12] Auf Tobago befindet sich das Dwight Yorke Stadium Trinidad verfügt auch über drei Radrennbahnen.[13]

Die Liste der olympischen Medaillengewinner aus Trinidad und Tobago zeigt, dass auf den beiden Inseln hervorragende Sprinter zu Hause sind.

Literatur

  • The Central Statistical Office (Hrsg.): Trinidad and Tobago 2011 Population and Housing Census Demographic Report. Port of Spain 30. November 2012 (Online PDF 27,4 MB).

Weblinks

Wiktionary: Trinidad und Tobago – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Trinidad und Tobago – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Trinidad und Tobago – geographische und historische Karten
 Wikivoyage: Trinidad and Tobago – Reiseführer

Staatliche Seiten

Andere

Einzelnachweise

  1. Trinidad and Tobago 2011 Population and Housing Census Demographic Report. 2012, S. 2.
  2. 2,0 2,1 Gross Domestic Product of Trinidad and Tobago, 2006 - 2010 (Kurs: 1 USD = 0,15426 TTD, 27. März 2012). (XLS) The Central Statistical Office, Ministry of Planning & Development, Government of the Republic of Trinidad & Tobago, 2011, abgerufen am 27. März 2012 (englisch).
  3. Human Development Index, abgerufen am 10. Oktober 2013
  4. About The Asa Wright Nature Centre. (HTML) Asa Wright Nature Centre, abgerufen am 3. August 2013 (english).
  5. Elizabeth Abbott: Sugar. A bittersweet history, London und New York 2010, S. 313ff.
  6. Trinidad and Tobago 2011 Population and Housing Census Demographic Report. 2012, S. 15.
  7. Trinidad and Tobago 2011 Population and Housing Census Demographic Report. 2012, S. 6.
  8. 8,0 8,1 David Greenberg, Biko Agozino: Executions, Imprisonment an Crime in Trinidad and Tobago. In: The British Journal of Criminology. Band 52, Nr. 1, 2012, ISSN 0007-0955, S. 113-140 (115).
  9. http://www.amnesty.de/laenderbericht/trinidad-und-tobago
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 The World Factbook
  11. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
  12. worldstadiums.com
  13. fixedgearfever.com, abgerufen am 28. August 2011 (englisch)
11-61
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