Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Grönland

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Grönland (Begriffsklärung) aufgeführt.
{{{NAME}}}
Flagge Grönlands
Wappen Grönlands
Flagge Wappen
Amtssprache Grönländisch[1]
Rechtlich berücksichtigte Verkehrssprache: Dänisch[2]
Hauptstadt Nuuk (dänisch Godthåb)
Staatsform Parlamentarische Monarchie mit Selbstverwaltung
Staatsoberhaupt Königin Margrethe II. (vertreten durch die Reichsombudsfrau Mikaela Engell)
Regierungschef Premierminister Kim Kielsen
Fläche 2.166.086 km²
Einwohnerzahl 56.186 (1. Juli 2016)[3]
Bevölkerungsdichte 0,026 Einwohner pro km²
Währung Dänische Krone
Nationalhymne Nunarput utoqqarsuanngoravit,
Nuna asiilasooq
Nationalfeiertag 21. Juni
Zeitzone UTC±0 (Danmarkshavn)
UTC−1 (Ittoqqortoormiit)
UTC−3 (Westgrönland und Tasiilaq)
UTC−4 (Thule Air Base)
Kfz-Kennzeichen KN
Internet-TLD .gl
Telefonvorwahl +299
Greenland on the globe (Greenland centered).svg

Grönland, auf Grönländisch Kalaallit Nunaat [kalaːɬit nunaːt]  – „Land der Kalaallit“ (nach dem größten ansässigen Volk), auf Dänisch Grønland [ˈgʀœnlanʔ] – „Grünland“, ist die größte Insel der Erde und wird geologisch zum arktischen Nordamerika gezählt. Aus politischer Sicht ist es ein autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark. Das Land hat, abgesehen von Antarktika, die geringste Bevölkerungsdichte der Welt.

Geographie

Grönland (Grönland)
NorthGRIP (3000 m)
NorthGRIP (3000 m)
<div style="position:relative;z-index:100;left:-Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“px;top:-Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“px;width:Vorlage:Positionskarte Islandpx;height:Vorlage:Positionskarte Islandpx;line-height:0px;" >

<imagemap>-Fehler: In der ersten Zeile muss ein Bild angegeben werden

Reykjavík
Satellitenfoto

Grönland reicht von 59° 46′ nördlicher Breite (Kap Farvel) bis 83° 40′ nördlicher Breite (Kaffeklubben-Insel bei Kap Morris Jesup) und ist 2650 km lang. Die Breite beträgt maximal 1200 km von Kap Alexander im Westen bis Nordostrundingen im Osten. Grönlands Nordküste ist mit 710 km Abstand die dem Nordpol am nächsten gelegene größere zusammenhängende Landmasse.

Im Norden der Insel liegt der vereiste Arktische Ozean mit seinen Randmeeren Lincolnsee und Wandelsee. Im Osten grenzt sie an die Grönlandsee und an die Irmingersee, im Westen an die Davisstraße und die Baffin Bay, alles Randmeere des Atlantiks. Im Nordwesten geht Grönland in die sehr zerklüftete und weitläufige Inselwelt der Königin-Elisabeth-Inseln über. Dort ist Grönland durch die Naresstraße, die die Baffin Bay mit der Lincolnsee verbindet und bereits zum Arktischen Ozean gehört, von der Ellesmere-Insel (Teil der Königin-Elisabeth-Inseln) getrennt.

Grönland hat überaus große Eisvorkommen. Der bis 3400 m mächtige, durchschnittlich 2000 m starke Grönländische Eisschild bewegt sich an den Küsten zum Meer und lässt oft Eisberge von mehreren Kilometern Länge entstehen.

Kalbender Gletscher auf Grönland
Topographie unter dem Eisschild

Lediglich 410.000 km² der Fläche Grönlands sind eisfrei, das sind 18,9 % (zum Vergleich: die Fläche Deutschlands beträgt 357.093 km²). In Grönland befinden sich mit bis zu 3400 m die zweitgrößten Eisdicken der Welt, nur die Antarktis weist mit bis zu 4776 m noch größere auf. Würde das gesamte Inlandeis Grönlands schmelzen, so würde der Wasserstand weltweit um sechs bis sieben Meter steigen. In dem Buch Der Planet Erde – Gletscher wird zudem erwähnt, wie stark Wasser in Form von Eis auf die Erdoberfläche drückt. Darin heißt es beispielsweise: „Sollte das Grönlandeis eines Tages verschwinden, so würde sich die Insel um etwa 600 Meter heben.“ (Isostatische Bodenhebung). Das Inlandeis ist weniger eine Folge des heutigen Klimas, vielmehr ist es ein Überbleibsel der letzten Kaltzeit, die vor etwa 11.500 Jahren endete. Auf Weltkarten wird Grönland oft verzerrt (zusammengestaucht) und übergroß dargestellt, bedingt durch die hohe geografische Breite der Insel (es ist nicht möglich, die Kugelgestalt der Erde verzerrungsfrei auf eine flache Karte abzubilden). In der Mercatorprojektion zum Beispiel wirkt Grönland (2,2 Mio km²) größer als Afrika (30 Mio km²).

Am Nordrand Grönlands geht dessen Eisdecke direkt in die (schwimmende) Eiskappe des Nordpolarmeeres über. Die (jahreszeitlich stark schwankende) Ausdehnung der gesamten Nordpolareisfläche (einschließlich Grönlandeis) hat sich nach gegenwärtigen Erkenntnissen in den letzten 40 Jahren (seit Sommer 1972) auf etwa 4,24 Mio. km² (im Sommer 2011) halbiert.[4] Für das Volumen der Grönland-Eisdecke (2,85 Mio. km³) war für 2006 eine jährliche Abnahme von 240 km³ errechnet worden, was einer Verdreifachung der Rate gegenüber dem Beobachtungszeitraum 1997–2003 entspricht.[5] Zwischen 2011 und 2014 verlor der Eisschild auf Grönland im Schnitt etwa 269 Mrd. Tonnen Eis pro Jahr.[6]

Im Süden ist Grönland ein leicht gewelltes Hochland, das an der Küste durch zahlreiche Fjorde, Buchten und Meeresstraßen gegliedert ist. Im Zentrum und im Norden besteht der Untergrund aus einem riesigen, zum Teil unter dem Meeresspiegel liegenden Becken. An seinem Hochlandsrand umsäumen Grönland sehr hohe Berge und Gebirge, die im Watkins-Gebirge am Ostrand der Insel mit dem Gunnbjørn Fjeld, das auch als Hvitserk bezeichnet wird, bis zu 3694 m hoch aufragen.

Im Jahr 2013 wurde durch die Auswertung von Daten eines speziellen Bodenradars, der das Eis durchdringt, eine der weltweit größten Schluchten unter dem zentralen und nördlichen Eisschild entdeckt. Diese verläuft vom Zentrum Grönlands westlich oder südwestlich vom Summit kurvig in Richtung Nordküste, wo sie unter dem Petermann-Gletscher in das Hall-Becken der Nares-Straße mündet. Die Schlucht ist mit einer Länge von mindestens 750 km länger als der Grand Canyon und wird deshalb provisorisch Grand Canyon von Grönland genannt. Sie ist bis zu 10 km breit und bis zu 800 Meter tief.[7] Die Schlucht ist älter als der 1,6 Millionen Jahre alte Grönländische Eisschild.[8]

Geologie

Die Insel liegt auf dem Grönland-Schild, der zu einer präkambrischen Plattform gehört. In eisfreien Küstenstreifen treten präkambrisch gebildete, ablaufend verformte und metamorph überprägte Sedimente auf, welche sich im Norden der Insel bis ins Mesozoikum fortsetzen. In Ost- und Westgrönland gibt es Zeugen von tertiärem Vulkanismus. Die wichtigsten Gesteinsprovinzen liegen im Süden bei Fiskenæsset (metamorphe Magmatite, Ultramafite und Anorthosite). Östlich von Nuuk finden sich in der über drei Milliarden Jahre alten Isukasia-Eisenerz-Region die ältesten Gesteine der Welt, darunter Grönlandit, entstanden vor 3,8 Milliarden Jahren, sowie Nuummit und benachbart eine 2,6 Milliarden Jahre alte Granitintrusion. In Südgrönland besteht der Illimaussaq Alkaline Complex aus Pegmatiten wie Nephelin, Syeniten (namentlich Kakortokit oder Naujait) sowie Sodalitit.[9] Narsarsuaq und Kungnat: Der fluoridführende Pegmatit von Ivittuut sowie die sogenannten Gardar-Alkalipegmatit-Intrusionen (Augit Syenite, Gabbro etc.). Im Westen und Südwesten paläozoische Carbonatitkomplexe bei Kangerlussuaq (Gardiner-Komplex) und Safartoq sowie basische und ultrabasische Eruptivgesteine bei Ovifaq auf der Diskoinsel, wo bis zu 25 t schwere gediegene Eisenmassen in den Basalten vorkommen.[10]

Postglaziale Vergletscherung auf der Halbinsel Nuussuaq

Das 1310 Meter hohe Qaqugdluit-Bergland auf der Südseite der Halbinsel Nuussuaq befindet sich 50 Kilometer westlich des grönländischen Inlandeises bei 70° 7′ 50.92″ N 51° 44′ 30.52″ W und ist exemplarisch für zahlreiche Berggebiete Westgrönlands. Es weist bis zum Jahr 1979 (Stadium 0) mindestens 7000 maximal ca. 10.000 Jahre[11][12] zurückliegende, historische bis holozäne, das heißt nacheiszeitliche Gletscherstände auf. Die Gletscherzungen endeten 1979 – je nach Größe und Höhe des Gletschernährgebietes – zwischen 660 und 140 Meter über dem Meer. Die zugehörige klimatische Gletscherschneegrenze (ELA) verlief in ca. 800 Metern Höhe. Die Schneegrenze des ältesten (VII) der drei holozänen Gletscherstadien (V–VII) verlief ca. 230 Meter tiefer, in etwa 570 Metern Höhe.[13] Die vier jüngsten Gletscherstände (IV–I) sind historischen Alters. Sie sind den globalen Gletschervorstößen der Jahre 1811 bis 1850 und 1880 bis 1900 („kleine Eiszeit“), 1910 bis 1930, 1948 und 1953 zuzuordnen.[12] Ihre Schneegrenzen stiegen schrittweise bis zum Niveau von 1979 hinauf. Die heutige Schneegrenze (Stadium 0) verläuft annähernd unverändert. Während des ältesten nacheiszeitlichen Stadiums VII deckte ein Eisstromnetz aus sich zusammenschließenden Talgletschern die Landschaft großflächig ab. Seine Nährgebiete bestanden aus hochgelegenen Plateaugletschern und lokalen Eiskappen. Durch die Anhebung der Schneegrenze um jene ca. 230 Meter – was einer Erwärmung um etwa 1,5 °C entspricht – besteht seit 1979 nur noch eine Plateauvergletscherung mit kleinen randlich hinabhängenden Gletscherzungen, welche die Haupttalböden fast nicht mehr erreichen.[13]

Klima

In Grönland herrscht polares und subpolares Klima, das an der Westküste durch den Grönlandstrom gemildert wird, den hier der Nordatlantische Strom und der Golfstrom mit relativ warmem Wasser versorgen. Rund 100 km von der Küste entfernt ist das Klima deutlich kontinental geprägt, ähnlich dem Klima Sibiriens oder Mittelalaskas. Ein Beispiel hierfür ist die Stadt Kangerlussuaq (Søndre Strømfjord). Die Küstenstreifen, an der Westküste bis 150 km breit, und alle vorgelagerten Inseln sind eisfrei und haben Tundrenvegetation, die nach Norden hin stark abnimmt. In Nordgrönland überschreitet die Lufttemperatur im Sommer kaum 0 °C.[14]

Die Wölbung des Inlandeises nach oben verhindert Windstille oder stabile Windverhältnisse. Föhnwinde und warme Schneestürme strömen, vor allem im Winter oft sehr plötzlich, zur Küste hin, die dadurch im Westen zum Teil eine Trockensteppe mit salzhaltigen Seen geworden ist.[15]

In den Bohrkernen von Material unter dem mehr als 2000 Meter dicken Eis wurden DNA-Spuren von Kiefern, Eiben und Erlen sowie von Schmetterlingen und anderen Insekten gefunden, die ein Alter zwischen 450.000 und 800.000 Jahren aufzuweisen scheinen, wegen Messunsicherheiten aber auch nur etwa 120.000 Jahre alt sein könnten. Die Forscher um Martin Sharp (University of Alberta, Kanada) vermuten daher, dass Grönland vor der Vergletscherung während der Riß-Kaltzeit ein „grünes Land“ mit deutlich wärmerem Klima als heute war.

Auch während der mittelalterlichen Warmzeit wurde die südwestliche Küste als ein „grünes Land“ bezeichnet und von wikingischen Siedlern bewohnt. Diese Siedlungen gingen im 15. Jahrhundert zugrunde, als sie einem Zusammenspiel der Kleinen Eiszeit mit Überweidung und der Konkurrenz durch die Thule-Kultur der Inuit ausgesetzt waren.

Die Städte und Siedlungen liegen ausschließlich im eisfreien Küstenstreifen, vor allem an der Westküste, an der der Fischhandel blüht, weil das Meer dank des Golfstroms im Winter nicht zufriert. Im küstenfernen Inlandeis wurden historisch expeditionsgebundene Forschungsstationen wie Eismitte und North Ice unterhalten, hier wurden Extremtemperaturen von −66,1 °C gemessen.[16] Seit 1989 besteht auf dem Inlandeis die ständig besetzte Forschungsstation Summit Camp.

Durch die größtenteils menschlich verursachte globale Erwärmung steht das Ökosystem Grönlands vor schweren Veränderungen. 2015 zeigte die Arktis erste Zeichen von irreversiblen Veränderungen; unter anderem könnte ein Temperaturanstieg zwischen 1 °C und 4 °C das fast vollständige Abschmelzen des Grönländischen Eises auslösen (Siehe auch: Folgen der globalen Erwärmung in der Arktis). Das Risiko, das sich durch die Aktivierung weiterer Kippelemente ergibt, ist dabei von der Höhe des Temperaturanstieges abhängig und ist bei einer stärkeren Erwärmung umso größer.[17]

Nuuk
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
40
 
-5
-10
 
 
47
 
-5
-11
 
 
49
 
-5
-11
 
 
47
 
-1
-6
 
 
55
 
3
-2
 
 
62
 
7
1
 
 
87
 
10
4
 
 
85
 
9
4
 
 
89
 
6
1
 
 
66
 
1
-3
 
 
73
 
-1
-6
 
 
54
 
-4
-9
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: Dänisches Meteorologisches Institut (DMI) und DMI-Daten ab Jan. 2000. – Sonnenstunden
Klimatabelle für Nuuk (1961–1990)
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) −4,6 −4,7 −5,1 −1,2 3,1 7,0 9,9 9,3 6,0 1,4 −1,3 −3,5 Ø 1,4
Min. Temperatur (°C) −10,0 −10,7 −10,7 −6,3 −1,7 1,1 3,5 3,5 1,4 −2,7 −5,9 −8,6 Ø -3,9
Temperatur (°C) −7,4 −7,8 −8,0 −3,8 0,6 3,9 6,5 6,1 3,5 −0,7 −3,7 −6,2 Ø -1,4
Niederschlag (mm) 40 47 49 47 55 62 87 85 89 66 73 54 Σ 754
Sonnenstunden (h/d) 0,5 2,3 4,8 6,0 6,1 6,8 6,3 5,3 4,7 2,6 1,0 0,2 Ø 3,9
Regentage (d) 9 9 10 9 9 8 10 9 12 10 11 10 Σ 116
Wassertemperatur (°C) −1 −1 −1 −1 0 1 1 2 2 1 1 0 Ø 0,3
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
−4,6
−10,0
−4,7
−10,7
−5,1
−10,7
−1,2
−6,3
3,1
−1,7
7,0
1,1
9,9
3,5
9,3
3,5
6,0
1,4
1,4
−2,7
−1,3
−5,9
−3,5
−8,6
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
40
47
49
47
55
62
87
85
89
66
73
54
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez


Natur

Tierwelt

Grönland verfügt über eine artenreiche Fauna; Amphibien und Reptilien kommen hier allerdings nicht vor.

Die Gewässer um Grönland werden von zahlreichen Fischarten bevölkert. Die am häufigsten vorkommenden Arten sind Dorsch, Heilbutt, Lachs, Wandersaibling und Steinbeißer.

Man schätzt, dass auf der Insel Grönland über 700 Insektenarten, vor allem blutsaugende Stech- und Kriebelmücken, aber auch Hummeln und Schmetterlinge, sowie Spinnenarten vorkommen.

Säugetiere

Bekanntester Vertreter der grönländischen Tierwelt ist der Eisbär (Inuktitut: Nanoq). Sein hauptsächlicher Lebensraum befindet sich im äußersten Norden sowie im Nordost-Grönland-Nationalpark, dem größten Nationalpark der Welt. Mit dem Treibeis, das sich mit dem Ostgrönlandstrom um Kap Farvel bis nach Südgrönland bewegt, gelangen Eisbären auf der Jagd nach Robben bis in den äußersten Süden (Nanortalik) und mit anderen Treibeisströmungen nach Upernavik in Nordwestgrönland.

Eisbärin mit zwei Jungen

Der zweitgrößte Landsäuger Grönlands ist der Moschusochse (Inuktitut umimmaq, auch umingmaq), der ursprünglich nur in Nordostgrönland in oft großen Herden vorkam. Insgesamt 27 Moschusochsen wurden 1962 und 1965 auch an der Westküste ausgesetzt, etwa in Kangerlussuaq, Ivittuut und bei Upernavik, und vermehrten sich hier inzwischen auf etwa 4000 Tiere. Man schätzt, dass heute etwa 40 % der Gesamtpopulation der Erde auf Grönland leben.

Rentiere kommen, zum Teil in großen Herden, vor allem an der mittleren Westküste vor. Doch kann man sie auch im Nordwesten bis nach Upernavik und im Süden bis Paamiut in den trockenen Steppengebieten antreffen.

Kleinsäuger wie Hermelin und Lemming leben nur in Nordostgrönland. Auch der Polarwolf kommt nur dort und im äußersten Norden vor. Weit verbreitet sind dagegen der Polarhase und der Polarfuchs.

Meeressäuger kommen in den Gewässern um Grönland in zahlreichen Arten vor: Minkwal, Buckelwal, Beluga, Schwertwal, Narwal, Grönlandwal, Atlantik-Walross, Klappmütze, Sattelrobbe, Bartrobbe und Ringelrobbe. Die Inuit zählen auch den Eisbär zu den Meeressäugern, weil dieser wesentliche Zeit seines Lebens auf dem Meer, insbesondere auf dem Pack- und Treibeis, verbringt.

Vögel

Dickschnabellumme

Die Vogelwelt ist ebenfalls sehr reichhaltig. Rund 200 Arten kann man auf Grönland beobachten, davon etwa 50 Arten das ganze Jahr über. Am meisten verbreitet sind Kolkrabe, Gryllteiste, Dreizehenmöwe, Schneeammer, Eiderente, Eistaucher, Odinshühnchen und Alpenschneehuhn.

An den Vogelfelsen, vor allem in der Nähe von Upernavik, Qaanaaq und Ittoqqortoormiit, nisten viele Seevögel.

In großer Zahl treten Dickschnabellummen auf. Ihre größten Brutkolonien liegen im Upernavik-Distrikt; weitere Kolonien befinden sich in den Distrikten Qaanaaq, Ilulissat (Ritenbenk/Appat), Maniitsoq, Nuuk, Ivittuut, Ittoqqortoormiit und in dem zu Qaqortoq gerechneten Ydre Kitsitsut-Archipel.

Trottellummen sind vergleichsweise selten und vor allem an einigen Vogelfelsen in Südwestgrönland zu beobachten. Der hocharktische Krabbentaucher kommt in riesigen Kolonien bei Qaanaaq und Ittoqqortoormiit vor. Kleinere Kolonien liegen bei Upernavik (Horse Head) und in der Diskobucht (Grönne Ejland).

Der Papageitaucher hat für nordatlantische Verhältnisse eher kleinere Kolonien in Grönland, etwa bei Aasiaat, Upernavik, Nuuk, auf Ydre Kitsitsut (Qaqortoq) und vor Nanortalik sowie bei Ittoqqortoormiit und Qaanaaq. Gryllteisten sind in ganz Grönland verbreitet und leben nicht nur an den Vogelfelsen. Weitere Bewohner der Vogelfelsen sind Dreizehenmöwen und Kormorane.

Küstenseeschwalben haben ihre größten Kolonien in der Diskobucht (Grönne Ejland). Thorshühnchen und Prachteiderenten sind vor allem in Gebieten nördlich der Diskobucht vertreten. Seeadler sind in Südwestgrönland verbreitet, während Falken und Skuas wesentlich ausgedehntere Lebensräume besiedeln.

Die Schneeeule lebt hauptsächlich in Nord- und Nordostgrönland. Auch viele Gänsearten (etwa Nonnengans, Schneegans, Blässgans und andere) leben in Grönland. Die hocharktische Rosenmöwe kommt nur im äußersten Norden vor.

Pflanzenwelt

Arktisches Weidenröschen (Epilobium latifolium), Nationalblume von Grönland, Upernavik

Auf Grönland wachsen annähernd 600 Arten höhere Pflanzen (Samenpflanzen). Außerdem kommen hier noch über 3.000 Arten von Moosen, Flechten, Pilzen und Algen vor. Das Pflanzenwachstum ist allgemein sehr niedrig; es nimmt von Süden nach Norden ab, und nur in besonders geschützten Fjorden des äußersten Südens wachsen Bäume (Birken und Weiden).
Systematisch ist die Insel in vier verschiedene Biome aufgeteilt, die durch die hocharktische, niederarktische und subarktische Klimazone charakterisiert sind:

  • Die hocharktische Vegetationszone erstreckt sich von rund 70 Grad n. Br., also von einer nördlich von Ilulissat bis Ittoqqortoormiit verlaufenden Linie, nach Norden. Hier kommen nur wenige Samenpflanzen vor, vor allem in den Küstenstreifen. Im Inland herrscht arktische Wüste.
  • Die niederschlagsarmen, überwiegend binnenländischen Gebiete zwischen Nuuk und Upernavik (insbesondere in der Region von Kangerlussuaq) sind versteppt und besitzen eine entsprechende Vegetation (trockene niederarktische Vegetationszone).
  • Südlich von rund 70 Grad n. Br., das heißt von der nördlich von Ilulissat bis Ittoqqortoormiit verlaufenden Linie, liegt eine niederarktische Vegetationszone mit regelmäßigen Niederschlägen. Zu den hier am häufigsten vorkommenden Pflanzen zählen verschiedene Knöteriche, Weidenröschen und Wollgräser sowie flach wachsende Birken und Weiden.
  • Hinter dem Küstenstreifen im äußersten Süden liegt eine kleine Region, die durch häufige Niederschläge und eine besonders geschützte Lage gekennzeichnet ist. Sie weist eine für nördliche Verhältnisse üppige Vegetation auf (subarktische Vegetationszone): hier gedeihen bis zu 6 Meter hohe Birkenwäldchen und bis zu 4 Meter hohe Weiden. Auch andere Pflanzenarten, vor allem Farne, werden deutlich größer als in den arktischen Zonen.

Bevölkerung

Allgemeines

Grönländer

Erster Schultag am 14. August 2007 an der Prinsesse-Margrethe-Schule in Upernavik, die Schulkinder tragen die Nationaltracht

Grönländer (Kalaallit, Singular: Kalaaleq) ist im rechtlichen Sinne jeder dänische Staatsbürger mit Wohnsitz in Grönland. Dies sind die meisten der rund 56.000 Bewohner Grönlands.

Aus grönländischer Sicht werden nur jene 88 % der Bevölkerung Grönländer genannt, die vorwiegend von den Ureinwohnern (einer Untergruppe der Inuit) abstammen und in der Regel die grönländische Sprache (Dialekt der Inuit-Sprache Inuktitut) sprechen (jedoch nicht ihren Wohnsitz in Grönland unterhalten müssen). In der Literatur bezieht sich die Bezeichnung Grönländer in der Regel auf diese ethnische Sicht.

Gegenwärtig nennen viele Einheimische nur die Menschen „Grönländer“, die sich von traditioneller Inuit-Kost ernähren. Was man genau darunter versteht (Beispiel: nur nicht angebratenes und kaum gewürztes Wildfleisch und -fisch oder auch Schafsfleisch?), wird je nach Region unterschiedlich definiert. Die Bezeichnung Inuit hingegen wird heute vielfach (etwas abfällig) nur dann verwendet, wenn es sich um lokale Gemeinschaften handelt, die eine sehr traditionelle Lebensweise führen wie etwa die Inughuit im äußersten Norden.[18] Auch umgekehrt bezeichnen sich manche Inughuit nicht als Kalaallit, um ihre eigene Ethnizität hervorzuheben.[19]

Grönland-Inuit/ethnische Grönländer

Eine Kalaallit-Familie um 1917
Wohlhabendes grönländisches Ehepaar (vor 1909)

(siehe auch: Inuit)

Die Vorfahren der meisten Grönländer gehen auf die Einwanderer der Thule-Kultur zurück, die nach dem Jahr 1000 von Norden kommend die westgrönländische Küste besiedelten und dabei im Süden auf die dort siedelnden Wikinger stießen, mit denen sie sich jedoch nicht vermischten. Eine Vermischung mit Europäern – die heute für 80 % aller Grönländer nachweisbar ist und die 31 % der DNA ausmacht[20] – fand erst frühestens seit dem 18. Jahrhundert statt. Der Genpool der Bevölkerung der lange Zeit isolierten Gebiete des Nordwestens und der Ostküste, aber auch der kleinen Siedlungen an der Südspitze, hat wesentlich weniger europäische Genanteile.[21]

Ursprünglich waren alle Grönland-Inuit Jäger, Fischer und Sammler. Noch heute stellt die subsistenzwirtschaftliche Jagd neben der Fischwirtschaft, dem Tourismus und dem Bergbau (Eisen, Öl, Uran) bei vielen Familien eine wichtige Zusatzversorgung dar.[22] Wie in vielen anderen Regionen der Arktis weicht die traditionelle Selbstversorgung mehr und mehr dem Vertrauen in die moderne Marktwirtschaft, was allerdings zu einer wachsenden Abhängigkeit von der Außenwelt führt.[23]

Die indigene Bevölkerung (die man zum nordamerikanischen Kulturareal „Arktis“ zählt) wird in drei Gruppen unterteilt (Zahlen von 2005, gerundet):

12 % der Bevölkerung sind europäischen – meist dänischen – Ursprungs. Diese Minderheit ist zu 90 % in Nuuk zu finden und darüber hinaus in den wenigen anderen Städten. Etwa 20 % der Einwohner wurden außerhalb des Landes geboren. Aufgrund der andauernden Rückwanderung der Bewohner bleibt die Bevölkerungszahl fast konstant (Bevölkerungswachstum 2007: 0 %).

98 % der Bevölkerung ist evangelisch. Bei den Ostgrönländern spielen zudem noch die animistisch-traditionellen Glaubensvorstellungen eine Rolle.[24] Die rund 300 Katholiken auf Grönland gehören zur einzigen katholischen Pfarrei Grönlands, der 1958 gegründeten Pfarrei Christ König in Nuuk im Bistum Kopenhagen.[25]

Das häufige Vorkommen deutscher Familiennamen wie Fleischer, Kleist, Chemnitz oder Kreutzmann beruht auf der Präsenz evangelischer, vor allem Herrnhuter, Missionare. Sie heirateten Inuitfrauen und/oder adoptierten Inuit-Kinder. Die heutigen Namensträger sind Grönländer, die außer dem Namensgeber zumeist keine deutschen Vorfahren haben.

Die Grönländer sind nicht zu verwechseln mit Grænlendingar, den skandinavischen Siedlern, die vom 10. bis zum 15. Jahrhundert in Westgrönland lebten.

Bildung

An der Universität von Grönland in Nuuk, „Ilisimatusarfik“, studieren etwa 150 Studenten, davon wenige Ausländer. In den Studienfächern Verwaltung, Kultur- und Sozialgeschichte Grönlands sowie Grönländische Sprach-, Literatur- und Medienstudien können Bachelor- und Master-Abschlüsse erworben werden. Außerdem gibt es das Studienfach Theologie. Unterrichtet wird größtenteils auf Dänisch, in einigen Kursen auch auf Grönländisch.

In Nuuk befindet sich die 1956 gegründete Landesbibliothek Nunatta Atuagaateqarfia. Sie fiel 1968 einem Brand zum Opfer, wurde aber 1976 in einem neuen Gebäude wiedereröffnet. Seit 1980 fungiert sie als grönländische Nationalbibliothek. Ihre Groenlandica-Sammlung wurde 2008 auf den neuen Campus Ilimmarfik der Universität ausgelagert.

Mit Knud Rasmussen hatte Grönland Anfang des 20. Jahrhunderts seinen eigenen Polarforscher, der von Thule ausgehend sieben Expeditionen unternahm.

Soziale Probleme

Laut einer dänischen Reportage soll ein Drittel der Mädchen bis 15 Jahre bereits sexuell missbraucht worden sein und Grönland eine der höchsten Selbstmordraten der Welt haben, dies vor allem bei Kindern und Jugendlichen.[26] Danach hatte der Suizid, ebenso wie der sexuelle Umgang miteinander, in der Historie (siehe Absatz über die anderen Kulturen im Artikel Suizid und Suizid in Grönland) in der Inuitgesellschaft einen anderen Stellenwert als in der christlichen Kultur. Alkoholmissbrauch ist in Grönland eine weitverbreitete Krankheitsursache. Die meisten Straftaten wie Körperverletzungs- und Tötungsdelikte werden unter Einfluss von Alkohol begangen. Der Unterschied zwischen Arm und Reich sei größer als in den Vereinigten Staaten. Die Schulbildung sei schlecht, es gebe hohe Abbruchquoten. Nur zwei Prozent der Schüler erreichen einen Universitätsabschluss, viele Studenten denken darüber nach, Grönland zu verlassen. Das Land sei von einem sozialen Zusammenbruch bedroht. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt betrug im Jahre 2016 nur 72,4 Jahre (Frauen: 75,2 Jahre/ Männer: 69,7 Jahre). Damit belegte Grönland in der Rangliste aller Territorien und Länder der Welt lediglich den 144. Platz.[27]

Seit dem Jahr 2009 steht Grönland zum ersten Mal auf der Liste der Länder, die die UN-Kinderrechtskonvention missachten. Nach Angaben der UNICEF leidet jedes sechste grönländische Kind an Unterernährung und geht hungrig in die Schule oder zu Bett.[28] Mit 2,01 Kindern pro Frau war Grönland gleichzeitig das Territorium von Dänemark mit der höchsten Geburtenrate.[29]

Ortschaften

Grönland hat 81 bewohnte Siedlungen sowie Hunderte verlassene Ortschaften. Die Hauptorte der Distrikte sind:

Die vollständige Liste aller Siedlungen ist bei Liste der Siedlungen in Grönland zu finden.

Geschichte

Besiedlung

Um 3000 v. Chr. wanderten die Vorfahren der ersten Inuit über die Beringstraße aus Asien nach Alaska.

Um 2500 v. Chr. begannen die ersten Einwanderungen von Prä-Dorset-Eskimos (Paläo-Eskimos) nach Grönland (unter anderem Menschen der Saqqaq-Kultur). Bereits aus dieser Zeit sind Jagdplätze zum Beispiel in der Disko-Bucht und bei Qaja in der Nähe des Jakobshavn-Isfjords nachgewiesen. Diese Erstbesiedler starben wieder aus, aber von 500 v. Chr. bis 1000 n. Chr. siedelten Angehörige der Dorset-Kultur (Neo-Eskimos) in Grönland.[30]

Um 875 entdeckte der Norweger Gunnbjørn die Insel und nannte sie Gunnbjørnland. 982 musste Erik der Rote aus Island fliehen und landete schließlich im Südwesten Grönlands. Er gab der Insel ihren Namen Grænland (altnordisch für „Grünland“), was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass aufgrund der mittelalterlichen Warmzeit im Küstengebiet eine üppigere Vegetation entstehen konnte, aber möglicherweise auch nur ein Euphemismus war, um potentielle Siedler zu motivieren.[31] Die in Grönland siedelnden Wikinger wurden daher Grænlendingar genannt. Mit Erik begann daher die vielversprechende Landnahme. Mit seinen Gefolgsleuten besiedelte er ab 986 die Gegend um Brattahlíð. 986 erreichten nur 14 von 25 isländischen Auswandererschiffen mit 700 Menschen an Bord Grönland. Aus der Zeit um 1000 sind im Süden Wohn- und Kirchenruinen nordländischer Siedler erhalten.

Christianisierung und Nordmännersiedlung

Siegel der Bischöfe (Heinrich, Jakob, Gregorius und Vincentius) von Grönland

1000 kehrte Leif Eriksson, der Sohn Eriks des Roten, von Norwegen, wo er Christ wurde, mit einem Missionar nach Grönland zurück. Die grönländischen Wikinger wurden Christen und errichteten die erste Kirche. Eriksson entdeckte in dieser Zeit dann, von Grönland kommend, das nordamerikanische Festland (Vinland). Die Handelsbeziehungen mit Vinland dauerten bis ins 14. Jahrhundert. Ebenfalls in dieser Zeit wanderten aus Alaska und Nordkanada Inuit der Thule-Kultur ein und verdrängten die bisher dort lebenden Dorset-Inuit.

1076 gab Adam von Bremen in seiner Geschichte des Erzbistums Hamburg den ersten schriftlichen Nachweis über die Besiedlung und Christianisierung Grönlands, das bei ihm Gronland heißt. Grönland gehörte damals kirchlich administrativ zum Erzbistum Hamburg-Bremen.

Um 1124 bis 1126 wurde Grönland eine eigene Diözese, deren Bischofssitz in Gardar, dem heutigen Igaliku, lag. 1350 berichtete der isländische Kirchenmann Ivar Bardarsson, dass die westliche Siedlung aufgegeben sei. Eine schwedisch-norwegische Expedition unter Paul Knudson (1355–1364) fand dort keine Grænlendingar mehr vor. Von 1408 stammt die letzte schriftliche Aufzeichnung der Nordmänner aus der östlichen Siedlung, die von einer Hochzeit in der Kirche von Hvalsey berichtete. Die Kontakte mit Norwegen und Island rissen ab.

Spätestens um 1550 erlosch die letzte nordische Siedlung in Grönland. Neuere genetische Untersuchungen sowohl an heutigen Inuit als auch an archäologischen Überresten der Grænlendingar scheinen eine Vermischung der beiden Gruppen auszuschließen, das heißt, die Grænlendingar sind wahrscheinlich ausgestorben.

Bis heute gibt es für das Verschwinden der Nordmännersiedlungen keine allgemein akzeptierte Erklärung. Vermutlich wirkten verschiedene Einflüsse, wie das Ende der mittelalterlichen Warmzeit sowie die Ausbreitung der Thule-Inuit in die Gebiete der Grænlendingar-Siedlungen zusammen.

Verschiedene in der Forschung vertretene Ansätze werden im Artikel Grænlendingar vorgestellt.

Rolle der Norweger und Dänen

Nachdem der Kontakt Europas mit den Siedlern auf Grönland 1408 abgerissen war, blieb die Insel wegen ihrer Unwirtlichkeit 300 Jahre lang fast unbeachtet. Unter Christian IV. gab es Anfang des 17. Jahrhunderts drei Grönlandexpeditionen.

1721 begannen dänische Walfänger, dauerhafte Stützpunkte anzulegen. Wegen der mittlerweile verschlechterten klimatischen Bedingungen waren das aber keine autarken Siedlungen wie zuvor die der Wikinger, sondern blieben stets von Dänemark abhängig. Für das Jahr 1831 werden beispielsweise die folgenden Orte (teils englischsprachig) benannt:[32]

Im Lutheran Magazine von 1830 werden mehrere Orte mit Gründungsdatum genannt. Erneut englischsprachig wird hier Good Hope (Godthåb; Nuuk) als 1721 gegründet genannt. Christian's Hope (Christianshåb; Qasigiannguit) wird mit dem Gründungsjahr 1734 angegeben, gefolgt von Jacob's Harbour (Jakobshavn; Ilulissat) 1741, Frederick's Hope (Frederikshåb; Paamiut) 1742 und Claus' Harbour (Claushavn; Ilimanaq) 1752. Danach folgt 1755 der Ort Kleestock, dem eine heutige Entsprechung fehlt. Rittenbenk (Ritenbenk; Appat) 1755 und Holstineburgh (Holsteinsborg; Sisimiut) 1756, Egede's Monument (Egedesminde; Aasiaat) 1759 und Umanak (Uummannaq) 1768 folgen. Good Harbour (Godhavn; Qeqertarsuaq) wurde 1773 gegründet, Juliane's Hope (Julianehåb; Qaqortoq) 1776. Crownprince Isle (Kronprinsens Ejland; Imerissut) und Klokkerhuck (vermutlich Ataa) von 1778 sind seit Jahrzehnten verlassen. Schließlich werden als 1797 gegründet Dog Island (Hunde Ejlande; Kitsissuarsuit) und Nennortelick (Nanortalik) angegeben.[33]

„Apostel der Grönländer“: Hans Egede (1686–1758).

Mit der Landung des dänisch-norwegischen Pfarrers Hans Egede 1721 begann die protestantische Missionierung der Inuit, an der auch deutsche Missionare großen Anteil hatten. Gleichzeitig wurden Handelsstationen errichtet. 1776 bekam Den Kongelige Grønlandske Handel (KGH) das Handelsmonopol über Grönland. Der KGH übernahm auch die Verwaltung und weitere Missionstätigkeit.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde Grönland immer wieder von niederländischen, dänisch-norwegischen, deutschen und anderen Walfängern besucht. Dabei kam es immer wieder zu gewalttätigen Konflikten mit den Einheimischen.[34] Die Grönlandfahrt trug wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung Flensburgs bei, das damals zweitgrößter Hafen im dänischen Gesamtstaat war.

1814 wurde im Kieler Frieden die dänisch-norwegische Personalunion aufgelöst, Grönland fiel an Dänemark.

Ab 1862 wurden die Einheimischen formal in die lokale Verwaltung sozialer Angelegenheiten miteinbezogen. Ab 1911 entstanden Gemeinderäte und zwei Landräte, und ab 1925 wurde das Land von der Grønlands styrelse regiert, deren Direktor dem dänischen Staatsministerium unterstand. Auch die grönländische Kolonialgeschichte war nicht frei von verschiedenen Konflikten und Protesten der Eingeborenen.[34]

20. und 21. Jahrhundert

Im Ersten Weltkrieg blieb Dänemark (und damit auch Grönland) neutral.

1921 erklärte Dänemark seine Oberhoheit über Grönland. Auf norwegischer Seite behauptete man, dass gemäß dem Frieden von Kiel die dänische Hoheit nur für die wirtschaftlich erschlossenen Gebiete in Westgrönland gelte. Dennoch erkannte Norwegen die dänischen Ansprüche zunächst an. Als Dänemark allerdings Ostgrönland für Nicht-Dänen schloss, erhob sich erneut norwegischer Protest. 1930 begannen norwegische Fischer mit dem Wohlwollen ihrer Regierung mit der Besetzung der Ostküste Grönlands, sodass 1931 eine Teilung der Insel drohte (Eirik Raudes Land). 1933 gab Norwegen nach einem Schiedsspruch des Ständigen Internationalen Gerichtshofes in Den Haag seine Ansprüche auf Grönland endgültig zugunsten Dänemarks auf.


Im Zweiten Weltkrieg wurde Dänemark am 9. April 1940 im Rahmen der Operation Weserübung von der Wehrmacht besetzt und blieb bis zum Kriegsende unter deutscher Besatzung. Grönland war von diesem Zeitpunkt an von Dänemark abgeschnitten. Die dänischen Beamten vor Ort übernahmen die Staatsgewalt. Einen Tag nach der deutschen Besetzung erklärte der dänische Gesandte in den Vereinigten Staaten, Henrik Kauffmann, dass er keine Weisungen aus Kopenhagen mehr entgegennehmen werde. Washington betrachtete ihn dennoch weiterhin als den bevollmächtigten dänischen Botschafter und ging mit ihm am 9. April 1941 einen Vertrag ein, der die Errichtung von US-amerikanischen Basen in Grönland garantierte, nachdem deutsche Kriegsschiffe vor Grönland aufgetaucht waren. Daraufhin diente Grönland vor allem als Basis für atlantiküberwachende Flugzeuge auf der Suche nach deutschen U-Booten und wurde als Basis und Auftankstation für eigene Seemissionen benutzt. Es gab darüber hinaus auch deutsche Versuche, die Insel zur Errichtung von Wetterstationen der Wehrmacht in der Arktis mit dem Unternehmen Holzauge, Unternehmen Bassgeiger, Unternehmen Edelweiß und Unternehmen Zugvogel zu nutzen. Als Gegenmaßnahme wurde die Sirius-Patrouille aufgestellt.

Luftbild mit Thule AFB im Vordergrund

Mit dem Vertrag vom 27. April 1951 wurde Grönland in ein gemeinsames dänisch-amerikanisches Verteidigungsgebiet unter NATO-Regie umgewandelt. Die Vereinigten Staaten erbauten ab 1952 größere Luftstützpunkte wie die Thule Air Base, denn im Kalten Krieg spielte die Nähe zur Sowjetunion quer über den Nordpol für Bomber und Aufklärungsflugzeuge, die entlang einer Orthodrome in die Sowjetunion fliegen konnten, eine wichtige Rolle. 1953 wurden die Inuit aus Thule nach Qaanaaq zwangsumgesiedelt.

1950 erlosch das dänische Handelsmonopol. Grönland wurde damit für den Freihandel geöffnet. Der KGH verlor auch seine administrative Gewalt. Verwaltungschef wurde ein von Dänemark ernannter Landeshauptmann, und es gab einen demokratisch gewählten Landrat (landsråd), der allerdings nur beratende Funktion hatte. Der Aufbau der Infrastruktur wurde nun durch die Grønlands Tekniske Forvaltning (GTO) übernommen (bis 1987). Neue technische Möglichkeiten wie Flugzeuge, Hubschrauber, Eisbrecher, Trawler usw. ermöglichten die Schaffung einer Versorgungslage auf sehr hohem Niveau.

Mit dem Inkrafttreten des neuen dänischen Grundgesetzes am 5. Juni 1953 war Grönland keine Kolonie mehr. Das Land wurde nach dänischem Vorbild in drei Verwaltungsbezirke (dän. amter) mit insgesamt 18 Kommunen eingeteilt. Ab 1953 entsandte Grönland auch zwei demokratisch gewählte Abgeordnete ins dänische Folketing, erstmals nach der Wahl am 22. September 1953. Am 30. August 1955 wurde in Kopenhagen ein spezielles Grönlandministerium eingerichtet, das bis 1987 existierte. Erster Grönlandminister war Johannes Kjærbøl. Letzter Minister für Grönland war Tom Høyem.

Die formale Entkolonialisierung und die wirtschaftliche Öffnung blieben nicht ohne Folgen für die traditionelle Jägergesellschaft der Inuit, sodass viele auch von einer „kulturellen Kolonialisierung“ sprachen, vor der die Inuit zu Zeiten der Isolation weitgehend geschützt waren. In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Jägergesellschaft schlagartig ins Industriezeitalter versetzt. Die Umwälzungen schufen unmittelbar bessere Lebensbedingungen und Ausbildungsmöglichkeiten nach dänischen Standards, sie führten jedoch auch zu einer tiefgreifenden nationalen Identitätskrise. Alkohol und Kriminalität wurden zu einem Problem.

Seit dem Beginn der 1960er-Jahre wurde die Nationalbewegung mit ihrer Forderung nach Selbstverwaltung immer stärker; sie richtete sich gegen ein Gesetz, in dem Dänen bei gleicher Arbeit ein höherer Lohn zustehen sollte als den geborenen Grönländern. Nach dem Beitritt Dänemarks (mit Grönland) zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1973 verschärfte sich der Protest erneut, denn bei der entsprechenden dänischen Volksabstimmung am 2. Oktober 1972 stimmten lediglich 3905 Grönländer für den Beitritt, während 9386 dagegen stimmten. In der Folge wurde 1975 eine paritätisch besetzte grönländisch-dänische Kommission gebildet, die ein Autonomiegesetz nach dem Vorbild der Färöer ausarbeiten sollte. Im Ergebnis der Verhandlungen der Kommission wurde 1978 ein entsprechendes Gesetz vom Folketing verabschiedet. Bei der darauf folgenden Volksabstimmung in Grönland am 17. Januar 1979 sprach sich die große Mehrzahl der Grönländer für dieses Autonomiegesetz (hjemmestyreloven) aus.

Am 1. Mai 1979 erlangte Grönland schließlich seine Selbstverwaltung sowie die innere Autonomie mit eigenem Parlament und eigener Regierung. Erster Ministerpräsident war Jonathan Motzfeldt. Seitdem besteht Grönland als „Nation innerhalb des Königreichs Dänemark“.

Aufgrund der Zugehörigkeit zu Dänemark war Grönland weiterhin Mitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Das hatte zur Folge, dass europäische Hochseeflotten in den Gewässern Grönlands fischen und europäische Konzerne auf Grönland nach Bodenschätzen suchen konnten. Dagegen entwickelte sich eine Volksbewegung mit dem Ziel, die Mitgliedschaft in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft zu beenden. In Deutschland warb das Unterstützungskomitee für die Selbstbestimmung der Inuit in Grönland für das Anliegen der Grönländer. Am 23. Februar 1982 gab es eine Volksabstimmung über den Austritt aus der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, der am 1. Januar 1985 vollzogen wurde, in erster Linie wegen der Überfischung grönländischer Gewässer durch damals westdeutsche Fangflotten. Grönland genießt in der EU allerdings weiterhin den Status eines „assoziierten überseeischen Landes“ mit den Vorteilen einer Zollunion (vgl. Art. 188 EG-Vertrag). Dennoch gehört Grönland seit seinem Austritt aus der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft nicht mehr zum Zollgebiet der Union, welches durch eine Bestimmung in einer Verordnung festgelegt wird.[35]

Nach dem Ende des Kalten Krieges verblasste die militärische Bedeutung Grönlands, allerdings gibt es Bemühungen seitens der Vereinigten Staaten, auf Grönland Bodenstationen für den geplanten US-Atomraketenabfangschild errichten zu dürfen. Im Jahr 2007 erlangte Grönland, das jahrzehntelang von den Medien nicht beachtet worden war, im Zuge der globalen Erwärmung ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit. Dazu trug auch der spontane Besuch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel bei.[36]

Grönland ist innenpolitisch vollständig unabhängig, wird in allen außenpolitischen Angelegenheiten jedoch von Dänemark vertreten. Am 25. November 2008 fand eine Volksabstimmung statt, mit der die Ersetzung des seit 1979 geltenden Autonomiestatuts durch eine Selbstverwaltungsordnung erreicht wurde.[37] Sie wurde am 21. Juni 2009 umgesetzt.

Politik

Grönland ist demokratisch verfasst. Das Parlament (grön. Inatsisartut) wird alle vier Jahre gewählt und wählt seinerseits den Premierminister und die Regierung (Naalakkersuisut).

Die grönländische Regierung und das Landsting verwalten die grönländischen Angelegenheiten. Das geht bis in den Bereich der Gesetze und Rechtsprechung. Dänische Gesetze können vom Landsting übernommen werden. Die Landesverteidigung obliegt dem dänischen Militär (Arktisk Kommando, ehemals Grønlands Kommando), die Außenpolitik ist weitgehend von Dänemark übernommen, dabei sind spezielle außenpolitische Interessen zu berücksichtigen, beispielsweise die Beziehungen zu anderen Inuit-Regionen oder die Nichtmitgliedschaft in der EU. Anders als das dänische Mutterland sind die teilautonomen Gebiete Grönland und Färöer dem Schengener Abkommen nicht beigetreten.

Grönland ist durch zwei direkt gewählte Abgeordnete im dänischen Parlament vertreten.

Grönland arbeitet mit Island und den Färöern im Westnordischen Rat zusammen (seit 1985/1997). Weiterhin ist es als Teil der dänischen Delegation seit 1983 Mitglied im Nordischen Rat. Am 5. September 2007 wurde das Ålandsdokument beschlossen, das den Autonomiegebieten Åland, den Färöern und Grönland die gleichwertige Mitgliedschaft im Nordischen Rat ermöglicht.

Gegenwärtig wird durch die Erschließung von Rohstoffen versucht, sich wirtschaftlich weiter von Dänemark zu lösen. „Die Grönländer […] träumen von einer besseren Zukunft, manchmal sogar von einem Ölfund vor der Küste“.[38] Auch der politisch vorangetriebene Ausbau des Survival- und Kreuzfahrttourismus und das durch die Berichterstattung über den Klimawandel gestiegene Interesse an Grönland gilt als Chance – ist aber aus ökologischer Sicht nicht unproblematisch.

Am 25. November 2008 fand eine Volksabstimmung über das Gesetz zur Selbstverwaltung statt. Bei einer Wahlbeteiligung von nahezu 72 % stimmten 39.611 Wahlberechtigte ab. Eine große Mehrheit von 75,5 % stimmte für die erweiterte Selbstverwaltung.[39] Das Gesetz, das als Schritt zur Unabhängigkeit von Dänemark zu werten ist, regelt unter anderem die Übernahme verschiedener Verwaltungseinheiten von Dänemark und die Eigentumsrechte an Bodenschätzen.[40]

Am 21. Juni 2009 trat ein Abkommen zur erweiterten Autonomie in Kraft (Lov om Grønlands Selvstyre).[41] Nur noch Außen- und Verteidigungspolitik verbleiben in dänischer Verantwortung.[42] Grönländisch, die Sprache der einheimischen Inuit, wird Landessprache; die grönländische Regierung übernimmt unter anderem die Zuständigkeiten für Polizei, Justiz und den Küstenschutz. Königin Margrethe II. bleibt Staatsoberhaupt Grönlands. Sie wird weiterhin durch die Reichsombudsschaft in Grönland vertreten, zurzeit durch die Reichsombudsfrau Mikaela Engell. Bei der Wahl 2013 gelang es der sozialdemokratischen Siumut mit 42,8 % wieder stärkste Kraft zu werden.

Regierung

2005–2009 gab es eine Koalitionsregierung aus Siumut, Inuit Ataqatigiit und Atassut.

2009–2013 bestand eine Koalitionsregierung aus Inuit Ataqatigiit (IA), Demokraten (D) und Kattusseqatigiit (K).

  • Premierminister und Außenminister: Kuupik Kleist (IA)
  • Minister für Wohnungsbau, Infrastruktur und Verkehr: Jens B. Frederiksen (D)
  • Ministerin für Fischerei, Jagd und Landwirtschaft: Ane Hansen (IA)
  • Minister für Wirtschaft und Rohstoffe: Ove Karl Berthelsen (IA)
  • Ministerin für Finanzen: Maliina Abelsen (IA)
  • Ministerin für Gesundheit: Agathe Fontain (IA)
  • Ministerin für Familie, Kultur, Kirche und Gleichstellung: Mimi Karlsen (IA)
  • Minister für Ausbildung, Forschung und nordische Zusammenarbeit: Palle Christiansen (D)
  • Minister für Inneres, Natur und Umwelt: Anthon Frederiksen (K).

Von 2013 bis zu den Neuwahlen 2014 regierte eine Koalition aus Siumut, Atassut und Partii Inuit. Nach dem Rücktritt der damaligen Premierministerin Aleqa Hammond (Siumut) und den Neuwahlen am 28. November 2014 trat am 4. Dezember des gleichen Jahres ein Koalitionsvertrag zwischen Siumut, Demokraten und Atassut in Kraft. Die Regierung besteht derzeit aus folgenden Mitgliedern:

  • Premierminister: Kim Kielsen (Siumut)
  • Ministerin für Finanzen und Rohstoffe: Randi Vestergaard Evaldsen (Demokraatit)
  • Minister für Wohnen, Bauen und Infrastruktur: Knud Kristiansen (Atassut)
  • Minister für Fischerei, Jagd und Landwirtschaft: Nikolaj Jeremiassen (Siumut)
  • Minister für Industrie, Arbeit und Handel sowie Auswärtige Angelegenheiten: Vittus Qujaukitsoq (Siumut)
  • Ministerin für Familie, Gleichberechtigung, Soziales und Justiz: Martha Lund Olsen (Siumut)
  • Ministerin für Gesundheit und Nordische Zusammenarbeit: Doris Jakobsen (Siumut)
  • Ministerin für Bildung, Kultur, Forschung und Kirche: Nivi Olsen (Demokraatit)
  • Minister für Natur, Umwelt und Energie: Mala Høy Kúko (Atassut)

Verwaltungsgliederung

Bis 2009 war Grönland in 18 Kommunen aufgeteilt; wenn nicht anders angegeben, lagen diese im Verwaltungsbezirk Kitaa:

Vorlage:Imagemap Grönland1

Seit dem 1. Januar 2009 wird Grönland in vier Großkommunen eingeteilt, die wiederum in die alten Gemeinden, nun Distrikte weiterunterteilt sind. Die Großkommunen sind:

Außerdem gibt es noch die

Wirtschaft

Die Wirtschaft Grönlands ist der geringen Bevölkerungszahl und den klimatischen Bedingungen entsprechend schwach ausgebildet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2015 bei 2,1 Milliarden US-Dollar, pro Kopf 37.600 USD.[44][45] Die Arbeitslosigkeit betrug 2016 9,1 %.[46] Haupthandelspartner sind Dänemark, Japan und Schweden. Die staatlichen Ausgaben betrugen 2016 1,876 Milliarden US-Dollar, dem standen 1,578 Milliarden an Einnahmen gegenüber woraus sich ein Defizit in Höhe von 13,5 % der Wirtschaftsleistung ergibt.

Eine der Haupteinnahmequellen ist der Tourismus, der derzeit stark ausgebaut wird.[47]

Weiterhin bilden die Fischerei und der Robben-, Walross- und Walfang die weiteren Grundlagen der Wirtschaft. Die Fischerei alleine macht bis zu 91 % (Stand 2015) des Warenexports aus.[48] Schafzucht und Landwirtschaft werden fast ausschließlich in Südgrönland betrieben und machen nur einen geringen Teil der Wirtschaftskraft aus. In den letzten Jahren ist insbesondere der Anbau von Gurken und Brokkoli möglich geworden, wofür es in der traditionellen Sprache der Ureinwohner nur das Wort Salat gibt.[49] Auch Kartoffeln gedeihen zum Beispiel in den Buchten der Südspitze seit einigen Jahren, derzeit aber noch im Versuchsanbau. Ursächlich für die auf 120 Tage verlängerte Wachstumsperiode im Sommer ist vor allem der Klimawandel der letzten 30 Jahre mit einem Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur (bei Qaqortoq) um 1,3 Grad Celsius.[50] Die Kehrseite des Klimawandels ist jedoch das schmelzende Eis auf den Fjorden, wodurch die Jagd schwieriger wird.

Am 24. Oktober 2013 stimmte das Grönländische Parlament mit 15 gegen 14 Stimmen dafür, ein Jahrzehnte altes Verbot der Gewinnung von Bodenschätzen aufzuheben. Durch die Nutzung von Uran und Seltenen Erden will Grönland künftig Einnahmen erzielen, die den Grad der finanziellen Unabhängigkeit erhöhen. Gegen die Entscheidung gab es Proteste von Naturschützern, die die Rohstoffgewinnung unter arktischen Bedingungen als Gefahr für die Lebensgrundlagen ansehen.[51]

Rohstoffe

Grönland sieht in der Erschließung seiner Rohstoffvorkommen einen wichtigen Bestandteil seiner politischen Eigenständigkeit. „Wir müssen das grundlegende Eigentumsrecht der Grönländer an den Ressourcen des Landes beschützen und das Recht, das Land selbst zu steuern, sichern“, sagte in dem Zusammenhang der sozialdemokratische grönländische Regierungschef Enoksen 2008.[52] Unter dem grönländischen Eis verbirgt sich ein enormer Reichtum an Bodenschätzen wie Zink und Öl. In den Arktischen Seegebieten vor Grönland wurden große Vorkommen an unterseeischem Erdgas und Erdöl geortet. Durch den Klimawandel schmilzt teilweise das Eis und es lohnt sich in vielen Fällen, bislang aus Kostengründen brachliegende Vorkommen abzubauen.

Im Sommer 2010 startete das schottische Energieunternehmen Cairn Energy in der grönländischen Arktis mit Bohrungen in bis zu 500 Metern Tiefe nach Öl. 175 Kilometer vor der Westküste Grönlands im sogenannten „Planquadrat Sigguk“ in Höhe der Disko-Bucht und der kanadischen Baffin-Insel fand die Firma Erdgas. Dort errichtet sie eine Bohrplattform.

Naturschutzorganisationen sehen durch die Bohrungen eine enorme Gefahr für das Ökosystem Arktis. Um die Bohrplattformen zu sichern, muss großer technischer Aufwand betrieben werden, um Kollisionen mit Eisbergen zu verhindern: Schiffe besprühen Treibeis mit Flüssigkeiten und Schlepper versuchen den Kurs von Eisbergen durch Schleppeinsatz zu ändern. Greenpeace entsandte sein arktistaugliches Schiff Esperanza, um die Aktivitäten auf der Bohrplattform zu überwachen. Bei einem Unfall wie einem Blowout bei der Plattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko im April 2010 wären die Konsequenzen noch unbeherrschbarer. Da das Meeresgebiet ein halbes Jahr von Eis bedeckt ist, kann ein eventueller Ölaustritt aus den gebohrten Löchern zwischen Oktober und Mai nicht bekämpft werden. An den unzugänglichen grönländischen Küsten kann das Öl nicht aufgesammelt werden. Im kalten Wasser Grönlands verdunstet Öl deutlich langsamer als im Golf von Mexiko. Der kommunale Bereitschaftschef an der betroffenen Küste Grönlands sagte 2010: „Wenn etwas passiert, sind wir verloren. Wir könnten nichts tun, als zuzuschauen.“[53]

Verkehr

Eine wesentliche Rolle spielt neben der Schifffahrt vor allem der Flugverkehr. Der größte Flughafen ist Kangerlussuaq (Søndre Strømfjord). Internationale Flüge führen hauptsächlich nach Kopenhagen in Dänemark. Sowohl Air Greenland als auch Air Iceland bieten Routen vom Flughafen Keflavík in Island zu mehreren Zielen in Grönland.[54] Weitere Flughäfen befinden sich in Narsarsuaq (bei Narsaq, Anbindungen an Island und Dänemark), Nuuk (Anbindung an Island), Kulusuk (bei Tasiilaq, Anbindung an Island), und Nerlerit Inaat bei Ittoqqortoormiit (Scoresbysund, Anbindungen an Island).

Kultur

Bildende Kunst

Die Inuit haben ihre eigene kunsthandwerkliche Tradition; beispielsweise schnitzen sie den Tupilak. Dieses Kalaallisut-Wort bedeutet Seele oder Geist eines Verstorbenen und umschreibt heute eine meist nicht mehr als 20 Zentimeter große, überwiegend aus Walrosselfenbein geschnitzte Kunstfigur mit verschiedenartiger, ungewöhnlicher Gestalt. Diese Skulptur stellt eigentlich ein mythisches oder spirituelles Wesen dar; gewöhnlich ist sie aber wegen ihres für westliche Sehgewohnheiten grotesken Aussehens zum reinen Sammelobjekt geworden. Moderne Kunsthandwerker nutzen jedoch nach wie vor einheimische Materialien wie Moschusochsen- und Schafwolle, Robbenfell, Muscheln, Speckstein, Rentiergeweihe oder Schmucksteine.

Die Geschichte der grönländischen Malerei begann mit Aaron von Kangeq, der Mitte des 19. Jahrhunderts die alten grönländischen Sagen und Mythen in seinen Zeichnungen und Aquarellen darstellte. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Landschafts- und Tiermalerei sowie die Druckgrafik mit teils expressiver Farbgebung. Ein Museum für bildende Kunst gibt es in Nuuk.

Musik

Ursprünglich war in Grönland der Trommeltanz verbreitet. Dazu wurde eine runde Trommel (Qilaat) in Form eines mit einer Eisbärenblase oder einem Walrossmagen bezogenen Rahmens aus Treibholz oder Walrossrippen benutzt. Getrommelt wurde nicht auf die Membran, sondern von unten auf den Rahmen. Dazu wurden sehr einfache Melodien gesungen.[55] Dieses Instrument wurde sowohl zur Unterhaltung als auch zum rituellen Beschwören der Geister und zum Zaubern eingesetzt.

Nach der Ankunft der Missionare im 18. Jahrhundert wurde der (heute auch noch bei den kanadischen Inuit beliebte) Trommeltanz als heidnisch-schamanistisch verboten und durch mehrstimmigen Gesang weltlicher und Kirchenlieder verdrängt. Dieser Chorgesang ist heute für seinen besonderen Klang bekannt.[56] Die Kirchenlieder sind aufgrund des Einflusses der Herrnhuter Brüdergemeine teils deutschen Ursprungs. Skandinavische, deutsche und schottische Walfänger brachten die Fidel, das Akkordeon und die Polka (Kalattuut) nach Grönland, wo sie heute zu komplizierten Tanzschritten gespielt werden. Ein seit den 1980er Jahren populärer Akkordeonspieler ist Luis Andreassen.

Grönland hat auch eine bemerkenswert moderne Musikkultur. Die erste Band, die grönländisch sang, war in den 1970ern die Gruppe Sumé (grönländisch wo?). Wichtigste Bands sind Nanook, Chilly Friday, Disko Democratic Republic und Siissisoq (Rock) sowie Nuuk Posse (Hip-Hop), die auch den Trommeltanz verwenden. Bekanntester Liedermacher ist Angu Motzfeldt. International bekannt wurde auch der Sänger und Schauspieler Rasmus Lyberth.

In Grönland erscheinen jedes Jahr 10 bis 15 CDs mit Auflagen bis zu 5.000 Stück.

Medien

Kalaallit Nunaata Radioa betreibt auf Grönland je einen Fernseh- und einen Radiosender. Außerdem gibt es einen zusätzlichen 100-Watt-Hörfunksender in Nuuk, der das Programm von Danmarks Radio (DR P1) ausstrahlt, wo es von 90 Prozent der dänischsprachigen Minderheit gehört werden kann.

Trotz der geringen Bevölkerungsdichte gibt es in Grönland ein reichhaltiges Medienangebot. Zum grönländischen Radio- und Fernsehverband STTK gehören insgesamt neun Radio- und elf Fernsehstationen.[57] Beispielsweise verweist Nuuk TV darauf, mit fast 4000 Haushalten fast 75 Prozent aller Haushalte in der Hauptstadt mit 23 Fernseh- und acht Radiokanälen digital verschlüsselt erreichen zu können. Das private lokale Fernsehhauptprogramm sendet darüber hinaus unverschlüsselt digital und analog für die Region Nuuk.[58]

Weihnachtsmann von Grönland

Nach Angaben der Dänischen Botschaft in Deutschland erreichen jedes Jahr tausende Briefe das Weihnachtspostamt des Weihnachtsmanns in Grönland, weil viele Kinder auf der Welt glauben, der Weihnachtsmann wohne dort. Im Sommer kann man sein Haus besichtigen. Es liegt einen kleinen Spaziergang außerhalb der Ortschaft Uumannaq, unterhalb des markanten Robbenherzberges.

Sport

Trotz der Anbindung an Dänemark gibt es eine Grönländische Fußballnationalmannschaft. Grönland ist aber bisher nicht Mitglied der FIFA. Ein Beitritt wird zwar angestrebt, CONCACAF, UEFA und FIFA sperren sich allerdings dagegen. Jahrelang wurde als Grund das Fehlen von Naturrasenplätzen angegeben. Seitdem auf Kunstrasen gespielt werden darf, wird als Grund angegeben, dass die FIFA nur noch souveräne Staaten als Mitglieder akzeptiert. Etliche abhängige Überseegebiete, darunter die Färöische Fußballnationalmannschaft fallen aber nicht unter diese Regel.

Die Grönländische Männer-Handballnationalmannschaft erreichte über die kontinentalamerikanische Qualifikation die Handball-Weltmeisterschaften 2001 in Frankreich, 2003 in Portugal und 2007 in Deutschland.

Das Wort „Kajak“ ist dem Inuktitut entnommen. Die Inuit bezeichnen mit „Qajaq“ ein Boot, das ursprünglich aus Walknochen, später aus Holzverstrebungen konstruiert und mit Robbenhaut bespannt wurde. Anders als der Umiak, das Frauenboot, war der Kajak sehr schmal und dem Körper der ihn nutzenden Person so genau angepasst, dass der Unterkörper wassergeschützt blieb und dem Insassen die sogenannte Eskimorolle ermöglichte. Der Kajak wurde schon von den Menschen der Thulekultur im Sommer für Jagd und Fischfang genutzt. Auch nachdem Kanus mit Außenbordmotoren und sogar Jachten sich in der Arktis durchgesetzt und die traditionellen Kajaks und Umiaks weitgehend verdrängt haben, werden in entlegenen Regionen wie Qaanaaq, Ittoqqortoormiit oder in einzelnen Ansiedlungen der Kommune Upernavik aus Traditionsgründen noch immer auch Kajaks verwendet.

Siehe auch

 Portal:Grönland – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Grönland

 Portal:Dänemark – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Dänemark

Literatur

Geographie

  • Bjarne Holm Jakobsen u. a. (Hrsg.): Topografisk atlas Grønland. Atlas over Danmark. Serie 2. Bd 6. Det Kongelige Danske Geografiske Selskab. Kort & Matrikelstyrelsen, Kopenhagen 2000, ISBN 87-87945-44-4 (Dänischer Grönlandatlas)
  • John S. Peel (Hrsg.): Stratigraphy and Palaeontology of the Holm Dal Formation (late Middle Cambrian), central North Greenland. (= Meddelelser om Gronland, Geoscience, Nr. 20/1988).
  • Hegels, Friederike (1985) Klima und wirtschaftlicher Strukturwandel in Grönland. Geowissenschaften in unserer Zeit; 3, 2; 45-51; doi:10.2312/geowissenschaften.1985.3.45.

Politik und Geschichte

Kultur, Brauchtum, Ethnologie, Volkskunst

  • Moritz Schramm: Suche nach Identität. Zur grönländischen Gegenwartsliteratur. Zusätzlich als Herausgeber: Sonderteil Literatur aus Grönland. In: Muschelhaufen. Jahresschrift für Literatur und Grafik. Viersen 2005,45, ISSN 0085-3593, S. 110–147.
  • Tinna Møbjerg, Jens Rosing: Folk art in Greenland throughout a thousand years. König, Köln 2001, ISBN 3-88375-526-5. (englisch)
  • Eugen von Philippovich: Eskimo-Kunst aus Grönland, die Grönlandsammlungen Schörghuber und Phillipovich. Belser, Stuttgart 1999, ISBN 3-7630-2375-5.
  • Cunera C. M. Buijs: Furs and fabrics, transformations, clothing and identity on East Greenland. Univ. Research School CNWS, Leiden 2004, ISBN 90-5789-094-1. (englisch)
  • Vagn Fabritius Buchwald: Ancient iron and slags in Greenland. Danish Polar Center, Copenhagen 2001, ISBN 87-90369-49-1. (englisch)
  • Merete Demant Jakobsen: Shamanism, traditional and contemporary approaches to the mastery of spirits and healing. Berghahn Books, New York 1999, ISBN 1-57181-994-0. (englisch)
  • Hinrich Johannes Rink: Tales and traditions of the Eskimo, with a sketch of their habits, religion, language and other peculiarities. Transl. from the Danish by the author. Ed. by Robert Brown. With numerous illustrations, drawn and engraved by Eskimo. Blackwood, Edinburgh/London 1875, Dover Publ., Mineola NY 1997 (Repr.), ISBN 0-486-29966-X.
  • Frank Sowa: Indigene Völker in der Weltgesellschaft. Die kulturelle Identität der grönländischen Inuit im Spannungsfeld von Natur und Kultur. Bielefeld: transcript, 2014, ISBN 978-3-8376-2678-0.
  • Manfred Werner: „A bright spot in the day/Ein kleines Lächeln im Alltag.“ 16 stories from people in Nuuk/16 Erzählungen von Leuten aus Nuuk. Atelier Werner Books, Langeland DK 2002, ISBN 87-988959-0-7. (Westgrönländisch, dänisch, englisch, deutsch, französisch, spanisch)

Reiseführer, Reise- und Abenteuerberichte

  • Heinz Barüske: Grönland. Kultur und Landschaft am Polarkreis. DuMont Dokumente. Landschaftsführer. DuMont, Köln 1990, ISBN 3-7701-1544-9.
  • Ulrike Köppchen, Martin Hartwig, Katja Nagel: Grönland. Reisehandbuch. Stein, Welver 2005, ISBN 3-89392-283-0.
  • Sabine Barth: Grönland – DuMont Reise-Taschenbuch. DuMont, Köln 2005, ISBN 3-7701-4423-6.
  • Fred Bruemmer: Mein Leben mit den Inuit. Reisen zwischen Grönland und Alaska. Sierra. Bd 106. Frederking und Thaler, München 2001, ISBN 3-89405-106-X.
  • Gretel Ehrlich: This cold heaven – seven seasons in Greenland. Pantheon Books, New York 2001, ISBN 0-679-44200-6 (englisch)
  • Tété-Michel Kpomassie: Ein Afrikaner in Grönland. Piper, München 1992, ISBN 3-492-11523-3.
  • Fridtjof Nansen: Auf Skiern durch Grönland. Verlag Volk und Welt, Berlin 1991, ISBN 3-353-00837-3.
  • Alfred Wegener: Tagebuch eines Abenteuers, mit Pferdeschlitten quer durch Grönland. Vorwort von Else Wegener. Eberhard Brockhaus, Wiesbaden 1961.
  • Peter Tutein: Ich lebte unter Eskimos – dramatische Geschichten. Übersetzt und bearbeitet von A. Bogle und E. Tilgenkamp, Illustrationen und Einbandentwurf von B. Borchert. Gebrüder Weiss, Berlin 1949. (Dramaet i storisen. dt.)
  • Rolf Stange: Wintertour in Ostgrönland. Eine Skiwanderung im Liverpool Land. Unterhaltsam-informativer Reisebericht von einer Skitour im Liverpool Land nördlich von Ittoqqortoormiit (Scoresbysund). Eigenverlag
  • Elke Lindner, Hagen Held, Ludwig Martins: Von Kangerlussuaq bis zur Naresstraße: Grönland – Ein kleiner Pflanzenführer 2011, Arktis-Kleinverlag Spitzbergen.de ISBN 978-3-937903-11-8. (Pflanzenbuch mit Reisebericht)
  • Hans Joachim Kürtz: Grönland. Nachbar des Nordpols. Fotos: Achim Sperber. Westermann, Braunschweig 1991, ISBN 3-07-509258-4.
  • Hans Joachim Kürtz: Grönland. Fotos: Hubert Stadler. Bucher, München 1994 (Begegnung mit dem Horizont) ISBN 3-7658-0895-4.
  • Hans Joachim Kürtz: Island und Grönland. 3. Auflage. Ullstein, Frankfurt, Berlin 1993 ISBN 3-548-32139-9. (Ullstein-Reiseführer 32139)
  • Hans Joachim Kürtz: Island und Grönland kennen und lieben. Nordmeerreise zu den Inseln aus Lava und Eis. 1. Auflage. LN-Verlag, Lübeck 1985, ISBN 3-87498-344-7. (LN-Touristikführer 41)

Romane

Essays

Artikel

  • Rolf Bökemeier, Fotos: Ivars Silis: Grönland: Die Dänen gehen, die Krone bleibt. In: Geo-Magazin. Hamburg 1979,5, S.136-156. Informativer Erlebnisbericht: "Am 1. Mai erhalten die 50.000 Grönländer eine beschränkte Autonomie. Der dänische Gouverneur muß seinen Hut nehmen, doch die Subventions-Kronen fließen weiter." ISSN 0342-8311

Sprache

  • Richard Kölbl: Grönländisch – Wort für Wort. Reise Know-How Verlag, Bielefeld 2006, ISBN 3-89416-373-9.

Weblinks

 Wikisource: Grönland – Quellen und Volltexte
 Commons: Grönland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Grönland – Reiseführer
Wiktionary: Grönland – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Grönland – geographische und historische Karten

Einzelnachweise

  1. Lov om Grønlands Selvstyre vom 12. Juni 2009, § 20. In: A. Lovtidende, Nr. 473
  2. Lov om Inatsisartut og Naalakkersuisut Gesetz über Landsting und Landesregierung vom 18. November 2010, § 9, PDF (dänisch)
  3. Statistics Greenland: 2016 Population. Abgerufen am 5. Januar 2017. |sprache=en
  4. Meereis der Arktis schmilzt auf Rekordminimum Spiegel-Online, 9. September 2011, abgerufen am 29. Dezember 2011
  5. Klimaerwärmung: Eisdecke Grönlands schmilzt schneller' Spiegel-Online, 12. August 2006, abgerufen am 29. Dezember 2011
  6. Malcolm McMillan et al.: A high-resolution record of Greenland mass balance. In: Geophysical Research Letters. 2016 doi:10.1002/2016GL069666.
  7. Jonathan L. Bamber, Martin J. Siegert, Jennifer A. Griggs, Shawn J. Marshall, Giorgio Spada: Paleofluvial Mega-Canyon Beneath the Central Greenland Ice Sheet, Science Vol. 341 no. 6149, 30. August 2013, S. 997–999, doi:10.1126/science.1239794.
  8. Becky Oskin: ‘Grand Canyon’ of Greenland Discovered Under Ice Sheet, in: livescience, 29. August 2013
  9. John Rose-Hansen, Henning Sørensen: Geology of the Lujavrites from the Illimaussaq Alkaline Complex. Museum Tusculanum Press, 2002, ISBN 978-87-635-1258-9, S. 7 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  10. Mineralienatlas.de; abgerufen am 22. Oktober 2009.
  11. Heim, A. (1911): Über die Petrographie und Geologie der Umgebung von Karsuarsuk, Nordseite der Halbinsel Nugsuak, W. Grönland. – Meddr. Grönland 47 (3).
  12. 12,0 12,1 Weidick, A. (1968): Observations on some Holocene Glacial Fluctuations i West Greenland. – Kopenhagen. Meddr. Grönland 165 (6): 1–202.
  13. 13,0 13,1 Kuhle, M. (1983): Postglacial Glacier Stades of Nugssuaq Peninsula, Westgreenland (70° 03′ bis 70° 10′ N). In: H. Schroeder-Lanz (Hrsg.): Colloquium Trier 15.–17. Mai 1980: Late- and Postglacial Oscillations of Glaciers: Glacial and Periglacial Forms, Rotterdam: S. 325–355 (In memoriam Hans Kinzl).
  14. DMI: Temperaturen jenseits des 80. Breitengrads. – aktuelle Temperaturen.
  15. Irmgard Pohl, Josef Zepp: Amerika. Harms Erdkunde, Bd. 5; Paul List, München/Frankfurt am Main/Berlin/Hamburg/Essen 1966; S. 51–52.
  16. World Meteorological Organization Global Weather & Climate Extremes Archive auf wmo.asu.edu, abgerufen am 30. Mai 2014.
  17. Ottmar Edenhofer, Susanne Kadner, Jan Minx: Ist das Zwei-Grad-Ziel wünschenswert und ist es noch erreichtbar? Der Beitrag der Wissenschaft zu einer politischen Debatte. In: Jochem Marotzke, Martin Stratmann (Hrsg.): Die Zukunft des Klimas. Neue Erkenntnisse, neue Herausforderungen. Ein Report der Max-Planck-Gesellschaft. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-66968-2, S. 69–92, hier S. 75.
  18. Frank Sowa: Indigene Völker in der Weltgesellschaft. Die kulturelle Identität der grönländischen Inuit im Spannungsfeld von Natur und Kultur. Bielefeld: transcript, 2014, ISBN 978-3-8376-2678-0. S. 221–227.
  19. Mark Nuttall (Hrsg.): Encyclopedia of the Arctic. Bd. 1, Routledge, New York und London 2003, ISBN 1-57958-436-5, S. 780.
  20. Greenland Inuit in: Genographic Project / Reference Populations – Geno 2.0 Next Generation., abgerufen am 2. Dezember 2016.
  21. Ida Moltke et al.: Uncovering the Genetic History of the Present-Day Greenlandic Population. pdf-Version, Artikel in The American Journal of Human Genetics 96, S. 54–69, 8. Januar 2015.
  22. Frank Sejersen: Greenland, erschienen in: Cæcilie Mikkelsen (Hrsg.): The Indigenous World – 2014. International Work Group for Indigenous Affairs (IWGIA), Kopenhagen 2014, ISBN 978-87-92786-41-8. S. 20–25.
  23. Peoples and Cultures of the Circumpolar World I – Module 3: People of the Coast. University of the Arctic, abgerufen am 21. Juli 2015. S. 4–5.
  24. Merete Demant Jakobsen: Shamanism: Traditional and Contemporary Approaches to the Mastery of Spirits and Healing. Berghahn Books, New York 1999, ISBN 1-57181-195-8, S. 114 f.
  25. Grönland auf Internetpräsenz des Bonifatiuswerkes, abgerufen am 30. Juli 2017.
  26. Webseite von Danmarks Radio: Grønland sejler – politikerne tier (Rauhes Grönland – die Politiker schweigen) vom 31. Oktober 2007
  27. The World Factbook — Central Intelligence Agency. Abgerufen am 31. August 2017 (english).
  28. Webseite von Danmarks Radio: Hvert 6. barn i Grønland sulter (In Grönland hungert jedes sechste Kind) vom 22. Januar 2009 (dänisch)
  29. The World Factbook — Central Intelligence Agency. Abgerufen am 31. August 2017 (english).
  30. J. Saillard, P. Forster, N. Lynnerup, H. J. Bandelt, S. Nørby: mtDNA variation among Greenland Eskimos: the edge of the Beringian expansion. In: American Journal of Human Genetics. 67, Nr. 3, 2000, S. 718–726. doi:10.1086/303038. PMID 10924403.
  31. Jörg Koppel: PR-Gag für die Siedler. In: DIE ZEIT, 12. Dezember 2008
  32. James Bell: A System of Geography, Popular and Scientific: Or A Physical, Political, and Statistical Account of the World and Its Various Divisions, Band 5. A. Fullarton and Company. 1831
  33. George Ames Lintner: The Lutheran Magazine, Band 3. Board of Directors of the Domestic Missionary Society of the Lutheran Church in the State of New York. 1830.
  34. 34,0 34,1 Rolf Gilberg: Polar Eskimo. In: William C. Sturtevant (Hrsg.): Handbook of North American Indians: Arctic. S. 597.
  35. Die Nicht-Zugehörigkeit Grönlands zum Zollgebiet der Gemeinschaft wurde erstmals durch eine Änderung des Artikels 1 Absatz 1 der Verordnung (EWG) Nr. 2151/84 des Rates vom 23. Juli 1984 betreffend das Zollgebiet der Gemeinschaft, abgerufen am 4. November 2016, festgeschrieben; heute ergibt sie sich aus Artikel 4 Absatz 1 der Verordnung (EU) Nr. 952/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Oktober 2013 zur Festlegung des Zollkodex der Union (Neufassung) in der konsolidierten Fassung vom 30. Oktober 2013 (PDF), abgerufen am 4. November 2016, die den Zollkodex der Union enthält.
  36. Wulf Schmiese: Frau Merkels Gespür für Schau. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 17. August 2007.
  37. taz.de
  38. Brand eins: wayback.archive.org, September 2006, im Internetarchiv
  39. A ’yes’ to Self-Governance. 2. Februar 2009, archiviert vom Original am 22. April 2009; abgerufen am 10. Februar 2015.
  40. Politiken: Klart ja til nyt grønlandsk selvstyre
  41. Lov om Grønlands Selvstyre (PDF-Version) verkündet in Lovtidende A (dänisch)
  42. Neuer Autonomie-Status: Grönland nabelt sich von Dänemark ab. auf: Spiegel Online. 21. Juni 2009, abgerufen am 21. Juni 2009
  43. Statistics Greenland Abgerufen am 22. März 2015
  44. The World Factbook — Central Intelligence Agency. Abgerufen am 31. August 2017 (english).
  45. indexmundi.com Wirtschaftsprofil
  46. laenderdaten.de: Lexas Arbeitslosenquote
  47. Phoenix, Programmhinweis: Dokumentation Grönland – Eine eisige Insel im Wandel von Claudia Buckenmaier und Tilman Bünz
  48. CIA World Factbook: Grönland 25.01.2017 (englisch)
  49. Deutsche Welle: Gemüse in Grönland – der Klimawandel machts möglich. (Memento vom 14. Oktober 2011 im Internet Archive) 25. Februar 2010
  50. Spiegel Online: Weiße Insel, grüne Insel – Grönland, Labor des Treibhauseffekts. 18. August 2007.
  51. reuters: Greenland votes to allow uranium, rare earths mining, 25. Oktober 2013
  52. welt.de
  53. taz.de
  54. Wie komme ich nach Grönland? In: greenland.com. Visit Greenland, abgerufen am 5. November 2016.
  55. Traditioneller Trommeltanz in Nuuk auf www.youtube.com
  56. www.greenland.com
  57. Mitgliederliste des Verbandes STTK
  58. Dänische Seite von Nuuk TV
70-40
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Grönland aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.