Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Deutschlandfunk

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Deutschlandfunk
Logo des Deutschlandfunks
Allgemeine Informationen
Empfang terrestrisch (UKW, DAB+, MW, LW), via Satellit (DVB-S), als Internet-Livestream und in den meisten Kabelnetzen
Sendegebiet DeutschlandDeutschland Deutschland
Sendeanstalt Deutschlandradio
Intendant Willi Steul
Sendestart 1. Januar 1962
Rechtsform Öffentlich-rechtlich
Programmtyp Information und Kultur
Homepage dradio.de/dlf
Liste der Hörfunksender
Deutschlandfunk-Gebäude in Köln
Radio-Interview bei der Wikimania 2005 in Frankfurt am Main

Deutschlandfunk (DLF) ist der Name für das informations- und kulturorientierte Hörfunkprogramm des Deutschlandradios. Bis 1993 war der Deutschlandfunk eine eigenständige Rundfunkanstalt, seit 1994 bzw. 2009 (Sendebeginn DRadio Wissen) ist er neben Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen eines von drei Programmen des Deutschlandradios. Studiostandort ist Köln-Marienburg.[1]

Programm

Die thematischen Schwerpunkte des Deutschlandfunks heute sind einerseits Informationen und Hintergrundberichte, andererseits kulturorientierte Sendungen. Tagsüber stehen vor allem tagesaktuelle Geschehnisse aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Vordergrund, während danach die Kultur (Musik, Hörspiele, Lesungen, Berichte über kulturelle Themen) das Programm bestimmt. Demzufolge ist der Musikanteil am Tage verhältnismäßig gering, während er abends und nachts sowie am Wochenende etwa die Hälfte der Sendezeit beträgt.

Im Kölner Funkhaus werden teilweise auch Sendungsbestandteile für Deutschlandradio Kultur produziert. Das gesamte Programm des DLF ist frei von Werbung. Der Sender gehört zu den wenigen verbliebenen deutschen Rundfunksendern, die täglich die Nationalhymne ausstrahlen (gegen 24 Uhr unmittelbar vor dem Datumswechsel, in einem Streichorchesterarrangement, das auf Haydns Streichquartettfassung basiert). Seit Anfang 2007 folgt dabei auf die Nationalhymne die Europahymne.

Auf der Internetpräsenz des Deutschlandfunks sind zu zahlreichen Sendungen ausführliche Begleitinformationen abrufbar; ausgewählte Beiträge sind mittlerweile auch als Audio-Dateien (Audio-on-Demand) verfügbar.

Nachrichten

Nachrichten werden wochentags von 05:00 bis 18:00 Uhr zu jeder vollen und halben Stunde, in den übrigen Zeiträumen zur vollen Stunde gesendet (außer samstags um 21 Uhr), die anschließende Verkehrsfunksendung deckt das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland ab.

Informationssendungen

Wochentags sendet der DLF von 05:00 bis 09:00 Uhr das Nachrichtenmagazin Informationen am Morgen mit Wortbeiträgen und Interviews von etwa fünf bis zehn Minuten Länge. Weitere Informationsmagazine sind die Informationen am Mittag von 12:00 bis 13:30 Uhr, die Informationen am Abend von 18:10 bis 18:40 Uhr und die Sendung Das war der Tag von 23:10 bis 23:57 Uhr, eine aktuelle Zusammenfassung der Ereignisse des Tages. Der Sendung Informationen am Abend folgt bis 19:00 Uhr die Sendung Hintergrund; hier wird stets ein Thema der Zeitgeschichte ausführlich und analytisch abgehandelt. Mehrmals täglich wird eine nationale und eine internationale Presseschau mit Auszügen aktueller Kommentare erstellt.

Die Informationen am Morgen gelten als Flaggschiff des Deutschlandfunks. Innerhalb dieser Sendung ragen die Hauptinterviews werktäglich gegen 07:15 Uhr und 08:15 Uhr als Interview am Morgen, meistens telefonisch mit einem Politiker, besonders hervor. Diese Interviews sind häufig Gegenstand der tagesaktuellen Berichterstattung in den meinungsbildenden Medien. Seit der Einführung des öffentlich-rechtlichen Frühstücksfernsehens, das ebenfalls Live-Interviews bietet, hat die mediale Bedeutung des Interviews etwas abgenommen, es gilt aber aufgrund der exzellenten journalistischen Leistungen gegenüber seinem Fernsehpendant in Informationswert und Nachfragestil häufig immer noch als führend. Das Deutschlandradio, als den Deutschlandfunk betreibende Rundfunkanstalt, weist in seiner Selbstdarstellung darauf hin, dass seine Informationssendungen in Multiplikatorenkreisen (Journalisten, Entscheider in Politik und Wirtschaft) einen hohen Stellenwert besäßen, sehr beliebt seien und die Informationsprogramme der Landesrundfunkanstalten diesbezüglich deutlich in den Schatten stellten.

Nach den Informationen am Abend folgt die 20-minütige Schwerpunktsendung Hintergrund, gefolgt von drei Kommentaren zu den Themen des Tages. Danach folgt das Abendprogramm, in dem montags zwischen 19:15 und 20:00 Uhr die Sendung Andruck – Das Magazin für politische Literatur mit ausführlichen Besprechungen übertragen wird.

Werktägliche Magazine

Wochentags laufen außerhalb der tagesaktuellen Magazine von 09:00 bis 18:00 Uhr täglich wiederkehrende Schwerpunktmagazine, wie zum Beispiel Europa heute mit Reportagen aus anderen europäischen Ländern, Deutschland heute entsprechend zu Inlandsthemen, Campus und Karriere bietet Orientierung in Fragen der Hochschulausbildung und des beruflichen Fortkommens, Büchermarkt, Forschung aktuell der Wissenschaftsredaktion mit Berichten zu neuen Entwicklungen in der Naturwissenschaft und Medizin (darin integriert um 16:57 Uhr die Sternzeit, mit Hinweisen zu tagesaktuellen astronomischen Beobachtungsthemen), Umwelt und Verbraucher und Kultur heute. Des Weiteren werden zwei tägliche Wirtschaftsmagazine gesendet. Eines – Wirtschaft am Mittag – behandelt das Börsen- und Unternehmensgeschehen, das andere – Wirtschaft und Gesellschaft – fokussiert sozioökonomische Entwicklungen. Das Journal am Vormittag bietet ein eineinhalbstündiges Gesprächsformat mit Studiogästen und Höreranrufen zu jeweils einem Thema. Nachmittags wird ein einstündiges Magazin zur Szenekultur mit Musik gesendet, Corso. Darüber hinaus wurde vom 1. Januar 2006 bis zum 31. Dezember 2010 im Lyrikkalender jeden Tag ein Gedicht dreimal am Tag gesendet.[2] Dem Lyrikkalender war keine Uhrzeit zugeordnet, stattdessen variierte der Ausstrahlungszeitpunkt.

Abends gibt es einstündige Schwerpunktsendungen, die sich teilweise jeweils mit nur einem Thema, teilweise im Magazinformat mit mehreren befassen, sowie Hörspiele, Features und längere Musikstrecken. Die Lange Nacht (wöchentlich jeweils samstags ab 23:00 Uhr, als Wiederholung der nachts zuvor in Deutschlandradio Kultur ausgestrahlten Sendung) ist mit ihren drei Stunden, früher einmal sogar fünf Stunden, das längste durchgehende Schwerpunktformat in der deutschen Rundfunklandschaft.

Sonntags wird von 09:30 bis 10:00 Uhr die mehrteilige Reihe Essay und Diskurs (bis 2006: Kultur am Sonntagmorgen) ausgestrahlt. Themen waren bislang unter anderem: Islam in Deutschland (August bis September 2001), Was ist ein Bild? – Antworten der Kunst und Philosophie, der Neurophysiologie, der Medienwissenschaft und Kunstgeschichte (August bis September 2002) und Der Dialog der Generationen (Januar bis März 2005). Von 16:30 bis 16:57 Uhr (anschl. Sternzeit) strahlt die Wissenschaftsredaktion in Wissenschaft im Brennpunkt dann eine knapp halbstündige vertiefende Schwerpunktsendung zu kontroversen Wissenschaftsthemen aus.

Geschichte

Vorläufer

DLF-Gebäude. Im Hintergrund ist das ehemalige Rundfunkgebäude der Deutschen Welle mit dem blauen Büroturm und dem roten Studioturm zu sehen.
Datei:Deutschlandfunk.png
Signet des DLF bis zum Jahr 1994

Anfang der 1950er Jahre gaben die Mitglieder der ARD dem Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) den Auftrag, auf Langwelle ein bundesweites Hörfunkprogramm zu produzieren und auszustrahlen, nachdem der Rundfunk der DDR einen Langwellensender (Deutschlandsender) in Betrieb genommen hatte.

Nach langwierigen Verhandlungen strahlte der NWDR 1953 die ersten Versuchssendungen aus. Drei Jahre später (1956) konnte der inzwischen gegründete Norddeutsche Rundfunk (NDR) den Regelbetrieb des mit Deutscher Langwellensender bezeichneten Programms aufnehmen.

Gründung des Deutschlandfunks

Im Jahre 1960 wurde per Bundesgesetz der Deutschlandfunk (DLF) als eigenständige Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet. Das am 26. Oktober 1960[3] vom Deutschen Bundestag verabschiedete Gesetz über die Errichtung von Rundfunkanstalten des Bundesrechts legte fest, dass die mit diesem Gesetz ebenfalls eigenständig werdende Deutsche Welle über Kurzwelle Rundfunksendungen für das Ausland und der Deutschlandfunk Rundfunksendungen für (ganz) Deutschland und das europäische Ausland produzieren sollten, wobei die Sendungen des Deutschlandfunks laut § 5 (1) „ein umfassendes Bild Deutschlands vermitteln“[4] sollten. Mit Inkrafttreten des Gesetzes am 16. Dezember 1960 galten die beiden neuen Anstalten nach § 33 als errichtet.[4] Der Auftrag der ARD an den NDR, den Deutschen Langwellensender zu betreiben, erlosch. Die Langwelle wurde dem neuen Sender Deutschlandfunk mit Sitz in Köln übergeben, der am 1. Januar 1962 mit der Ausstrahlung eines deutschsprachigen Hörfunkprogramms begann.

Offizielle Zielgruppen der Programme waren deutsch(sprachig)e Hörer in der DDR, in Osteuropa sowie in westeuropäischen Nachbarländern wie Italien, Frankreich, Benelux, Großbritannien, Irland, Dänemark, Norwegen und Schweden. Faktisch richtete sich der Deutschlandfunk aber vorwiegend an DDR-Bürger, denen mit dem Programm eine Alternative zum Rundfunk der DDR gegeben werden sollte. Eine per Bundesgesetz errichtete Rundfunkanstalt zur Versorgung der bundesrepublikanischen Bevölkerung wäre aufgrund der Kulturhoheit der Länder nicht zulässig gewesen (vgl. 1. Rundfunk-Urteil). Der Deutschlandfunk wurde somit das Pendant zur Stimme der DDR, vormals Deutschlandsender.

Ähnlich wie die meisten ersten Hörfunkprogramme der ARD damals veranstaltete der Deutschlandfunk damals ein Hörfunk-Vollprogramm, das zu verschiedenen Uhrzeiten völlig unterschiedliche Genres aus Musik, Kultur, Unterhaltung, Bildung und Information abdeckte. Später wurden auch fremdsprachige Sendungen produziert, die in den Abendstunden über Langwelle und Mittelwelle und ab den späten 80er-Jahren auch über Satellit in weite Teile Europas ausgestrahlt wurden. In Abgrenzung zur Deutschen Welle konzentrierte sich die internationale Redaktion des Deutschlandfunks dabei auf Polen, Ungarn und die Tschechoslowakei.

1970er und 1980er Jahre

Der Deutschlandfunk war der erste deutsche Radiosender, der regelmäßig einen Verkehrsfunk ausstrahlte; bei ihm wurde der berühmte „Verkehrspiepser“ (Hinz-Triller) entwickelt. Während der Deutschlandfunk bis in die 70er-Jahre nur über Lang-, Mittel- und Kurzwelle zu empfangen war, nahm man in den 70er-Jahren zunächst eine UKW-Frequenz in der Bundeshauptstadt Bonn, und in den 80er-Jahren weitere UKW-Frequenzen, v.a. entlang der Grenzen der damaligen Bundesrepublik, in Betrieb.

In den Informationen am Morgen stellte der Deutschlandfunk am 24. Oktober 1989 eine Live-Telefonschaltung zwischen dem in Hamburg lebenden – 1976 aus der DDR ausgebürgerten – Liedermacher Wolf Biermann und der Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley in Ost-Berlin her.[5][6][7] Im Neuen Deutschland vom 27. Oktober 1989 erschien daraufhin ein gehässiger, abwertender Kommentar zur bislang von den DDR-Medien totgeschwiegenen Person Biermanns; nach den bei der Stasi hierzu geführten Unterlagen wurde nicht ansatzweise in Erwägung gezogen, das bestehende Einreiseverbot aufzuheben.[8][9]

Übertragungswagen „Ü5“ des Deutschlandradios (DLF, DKultur); hier vor dem Bremer Konzerthaus Die Glocke (Musikfest Bremen 2009)

Umstellungen nach der deutschen Wiedervereinigung

Bereits in den 80er-Jahren hatte der Deutschlandfunk begonnen, seinen Informationsanteil zu Lasten der Unterhaltungssendungen weiter zu steigern. Unter Intendant Edmund Gruber war Ende der 80er-Jahre gar eine komplette Umpositionierung des Deutschlandfunks zu einem Nachrichtenradio mit regelmäßig wiederkehrenden Elementen pro Sendestunde anstelle eines Programmschemas nach dem Vorbild des französischen Programms France Info geplant. Dies scheiterte jedoch am Rundfunkrat.

Nach der Vereinigung beider deutscher Staaten 1990 hatte der DLF seinen ursprünglichen Auftrag, die DDR und Osteuropa mit Informationen aus dem freiheitlich-demokratischen Deutschland zu versorgen, verloren. Auch war die „Treuhänderschaft“ des Bundes für die DDR-Bevölkerung abgelaufen, weswegen der Deutschlandfunk als per Bundesgesetz errichtete Anstalt nicht dauerhaft hätte weiterexistieren dürfen. Dennoch wollte man weiterhin überregionalen Hörfunk für das vereinigte Deutschland anbieten. Daher einigten sich die 16 Bundesländer mit Wirkung zum 1. Januar 1994 darauf, die Körperschaft des öffentlichen Rechts Deutschlandradio per Staatsvertrag unter einem gemeinsamen Dach von ARD und ZDF zu errichten. In dieser neuen Körperschaft gingen die bisherige Bundesanstalt des öffentlichen Rechts Deutschlandfunk zusammen mit dem ehemaligen West-Berliner RIAS und dem ehemaligen DDR-Deutschlandsender auf. Die fremdsprachigen DLF-Auslandsprogramme wurden bereits zum 1. Juni 1993 an den deutschen Auslandsrundfunk, die Deutsche Welle, abgetreten. Mit der Fusion 1994 wurden nahezu alle Unterhaltungssendungen gestrichen und der Deutschlandfunk als nationales Kultur- und Informationsprogramm positioniert.

Seit 1998 verleiht der Deutschlandfunk gemeinsam mit den Veranstaltern des Musikfests Bremen einen angesehenen Nachwuchsförderpreis für klassische Musikkünstler, den Förderpreis Deutschlandfunk, der u. a. mit einem Artist-in-Residence-Stipendium verbunden ist.

Nachdem die neue Körperschaft Deutschlandradio (bis März 2005 „DeutschlandRadio“ geschrieben) auf Grund des Staatsvertrages künftig zwei Hörfunkprogramme auszustrahlen hatte, blieb der Name Deutschlandfunk für das aus Köln zu produzierende Programm erhalten. Einen eigenen Intendanten hat der DLF seit 1994 jedoch nicht mehr.

Seit Jahresbeginn 2006 hat der Deutschlandfunk eine neue akustische Verpackung. Dazu gehören erstmals auch Jingles vor und nach den Nachrichten. Diese sind allerdings verhältnismäßig zurückhaltend und leise gestaltet.

Als Station-Voice fungiert Matthias Ponnier. Jingles am Beginn der Sendungen waren bereits Mitte der 1990er Jahre kurzfristig im Einsatz gewesen, erfreuten sich jedoch äußerst geringer Beliebtheit.

Am 1. Januar 2012 feierte der Deutschlandfunk unter dem Titel 50 Jahre Deutschlandfunk sein 50-jähriges Bestehen. Durch einen Kongress mit dem Titel „Der Ort des Politischen in der digitalen Welt“, mit Sondersendungen im laufenden Programm sowie mit einem für dieses Ereignis gestalteten Internetauftritt wird an den Sendebeginn vor 50 Jahren am 1. Januar 1962 erinnert.[10]

Intendanten 1960–1993

Seit dem 1. Januar 1994 ist der Deutschlandfunk Bestandteil des Deutschlandradios.

Chefredakteure

1994–2006: Rainer Burchardt
März 2006–Mai 2008: Dieter Jepsen-Föge
Juni 2008–März 2012: Stephan Detjen
April 2012– : Birgit Wentzien

Korrespondenten

Sendetechnik

Das Programm des Deutschlandfunks wird über UKW, DAB, Mittelwelle (Senderstandorte Neumünster, Nordkirchen, Braunschweig, Thurnau, Heusweiler und Ravensburg), Langwelle (Senderstandorte Donebach und Aholming) sowie digital über das Astra-Satellitensystem ausgestrahlt und in den deutschen und einigen europäischen Kabelnetzen verbreitet.

Bis zum 23. November 1978 wurden die Standorte Donebach (Langwelle), Ravensburg, Bad Dürrheim, Cremlingen und Neumünster (alle Mittelwelle) genutzt. Mit Inkrafttreten des Genfer Wellenplans wurde der Mittelwellensender Bad Dürrheim stillgelegt, dafür kamen 1979 die Sender Erching (Langwelle, nur Tagbetrieb) und 1980/81 die Sender Thurnau und Nordkirchen (beide Mittelwelle) hinzu. Am 1. Januar 1989 übernahm der Sender Aholming die Aufgabe des Senders in Erching. Somit war auch auf der zweiten Langwellenfrequenz ein 24-Stunden-Betrieb möglich. Seit dem 1. Oktober 1994 wird das Programm des Deutschlandfunks auch über den Mittelwellensender des Saarländischen Rundfunks in Heusweiler verbreitet, im Gegenzug ging am 31. Dezember 1994 der Mittelwellensender Mainflingen an den Evangeliums-Rundfunk.

Im Jahr 2010 bewarb sich der Deutschlandfunk mit seinen Schwesterprogrammen um Sendeplätze im nationalen DAB-Bouquet. An den meisten Standorten, wo der Deutschlandfunk bereits vor dem 18. Januar 2010 mit 128 kB/s über DAB vertreten war, wurde die Bandbreite auf zwei 64 kB/s-Programmstreams zugunsten des DLF und des neuen Programms aufgeteilt. Seit die KEF die DAB-Fördermittel zurückgefahren hat, trägt der Deutschlandfunk die zur DAB-Ausstrahlung fälligen Kosten aus dem eigenen Etat.

Mit dem Aufbau eines UKW-Sendernetzes wurde erst in den 1980er-Jahren begonnen, vor allem in Süddeutschland erhielt der Sender aber nur schwache Stützfrequenzen in den Städten. Das führt dazu, dass der Deutschlandfunk auf UKW außerhalb der Städte oft nur sehr schwer zu empfangen ist, im Gegensatz zur Langwelle mit ihrer guten Flächenabdeckung.

Seit 2001 wird in Brüssel das Programm BRF-DLF auf UKW ausgestrahlt, das sich aus Sendungen des Belgischen Rundfunks und des Deutschlandfunks zusammensetzt.

Bis Ende April 2012 sendete der Deutschlandfunk seine Sendungen auch über die Kurzwellenfrequenz 6190 kHz vom Sender Berlin-Britz mit einer Leistung von 17 kW. Nach dem Ausfall eines Vorverstärkers wäre die Reparatur der 1951 in Betrieb gegangenen Anlage zu teuer gewesen, so dass der Sendebetrieb eingestellt wurde.[12]

UKW

Die folgende (unvollständige) Liste beschränkt sich auf Frequenzen mit mindestens 5 kW Sendeleistung oder sonstige wichtige Standorte, sortiert von Norden nach Süden. Insgesamt ist der Deutschlandfunk auf 157 UKW-Frequenzen zu empfangen (Stand: Februar 2012).

MHz Senderstandort Sendegebiet Leistung
103,3 Flensburg Schleswig, südliches Dänemark 20 kW
101,9 Bungsberg Holstein, westliches Mecklenburg 95 kW
88,7 Hamburg-Moorfleet Hamburg 80 kW
104,0 Sassnitz Rügen 8 kW
96,5 Helpterberg östliches Mecklenburg, Uckermark, Westpommern 10 kW
105,2 Casekow Uckermark 6,3 kW
101,8 Aurich nordwestliches Niedersachsen, östliche Niederlande 100 kW
107,1 Bremen Bremen und niedersächsisches Umland 100 kW
102,2 Höhbeck Wendland, westliches Mecklenburg 94 kW
102,0 Lingen westliches Niedersachsen, Münsterland, östliche Niederlande 25 kW
97,7 Berlin Berlin/Brandenburg 100 kW
102,0 Magdeburg nördliches Sachsen-Anhalt 20 kW
103,5 Torfhaus/Harz östliches Niedersachsen, Sachsen-Anhalt 100 kW
96,6 Wiederau (bei Leipzig) Raum Halle/Leipzig 100 kW
102,7 Nordhelle Sauerland 20 kW
102,8 Wesel Niederrhein 50 kW
89,1 Bad Godesberg Bonn 5 kW
97,3 Dresden östliches Sachsen 100 kW
99,5 Löbau Oberlausitz und Niederschlesien 5 kW
97,0 Chemnitz südliches Sachsen 100 kW
91,3 Rimberg Nordhessen 50 kW
104,6 Saarburg Saarland, westliches Rheinland-Pfalz 20 kW
103,3 Heidelstein/Rhön Unterfranken, Osthessen 100 kW
100,3 Ochsenkopf Oberfranken 100 kW
100,1 Brotjacklriegel Ostbayern 100 kW
106,3 Hornisgrinde Nordschwarzwald, Neckar-Alb, Pfalz, östliches Saarland 80 kW
100,6 Witthoh westliche Bodenseeregion 40 kW
105,1 Blauen Breisgau, Südschwarzwald 10 kW
100,3 Högl östliches Oberbayern 15 kW

Mittelwelle

Höhendiagramm der Sendemasten der Lang- und Mittelwellensender des Deutschlandfunks
kHz Senderstandort Sendegebiet Leistung
1269 Neumünster Schleswig-Holstein, Hamburg, nördliches Niedersachsen 300 kW
756 Braunschweig östliches und südliches Niedersachsen, Sachsen-Anhalt 200 kW
549 Nordkirchen Nordrhein-Westfalen 100 kW
1422 Heusweiler Rheinland-Pfalz, Saarland, Rhein-Main, Rhein-Neckar 400 kW
549 Thurnau Nordbayern, Thüringen, südwestliches Sachsen 100 kW
756 Ravensburg Südwürttemberg, Allgäu 100 kW

Über den Mittelwellensender Neumünster (1269 kHz) werden täglich um 1:05, 6:40 und 11:05 Uhr Seewetterberichte gesendet.

Langwelle

kHz Senderstandort Sendegebiet Leistung
153 Donebach Deutschland (außer Ostbayern), Schweiz, Nordosten Frankreichs, Luxemburg, Belgien, Niederlande 500 kW
207 Aholming Südhälfte Deutschlands, Österreich, Tschechien 500 kW

Livestream

Auf der Homepage des Senders kann das aktuelle Programm als Livestream empfangen werden. Der Livestream ist im OGG Vorbis-, MP3- und Flash-Format verfügbar[13]. Ausgewählte Beiträge sind online archiviert und können via Audio-on-Demand angehört werden. Seit Mitte 2005 besteht ein breites Angebot, das als Podcasting herunterzuladen ist. Des Weiteren gibt es mit dem dradio-Recorder eine OEM-Version des Phonostar-Players 3.0, mit der nicht nur die Sendungen und Podcasts des Deutschlandfunks sondern auch weiterer 6000 Radiostationen angehört und aufgezeichnet werden können.[14]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Elitz: „Journalisten sind Welterklärer – Am letzten Arbeitstag zieht Deutschlandradio-Intendant Ernst Elitz Bilanz (Ernst Elitz im Gespräch mit Jochen Spengler am 31. März 2009)
  2. Deutschlandfunk – Lyrikkalender. Abgerufen am 27. November 2012.
  3. Zeittafel zu den Kabinettsprotokollen der Bundesregierung 1960 des Bundesarchivs
  4. 4,0 4,1 Gesetz über die Errichtung von Rundfunkanstalten des Bundesrechts vom 29. November 1960 im Bundesgesetzblatt vom 2. Dezember 1960 (BGBl. I S. 862; PDF, 729 kB)
  5. Rührend deutsch. In: Der Spiegel. Nr. 49, 1989, S. 265–266 (online).
  6. Homepage "Chronik der Wende" mit weiterführendem Link auf die Mitschrift des Interviews (online), PDF-Datei
  7. "Große Skepsis und große Hoffnung in einer kleinen Menschenbrust", Beitrag zum 24. Oktober 1989, vom 24. Oktober 2009 in der Reihe Mauersplitter im Deutschlandfunk
  8. Auskunft über Biermann, Neues Deutschland vom 27. Oktober 1989
  9. Walter Süss, Staatssicherheit am Ende : warum es den Mächtigen nicht gelang, 1989 eine Revolution zu verhindern, Ch. Links, Berlin :, 1999. S. 397, Hinweis auf Fußnote 64
  10. 50 Jahre Deutschlandfunk
  11. Radio-Info – Marcus Pindur wird Deutschlandradio-Korrespondent in Washington. Abgerufen am 6. September 2012.
  12. Historische Deutschlandfunk-Kurzwelle wird nicht wieder eingeschaltet. DXaktuell.de, 29. Mai 2012
  13. http://www.dradio.de/wir/ogg
  14. Artikel zum dradio-Recorder auf dradio.de
Vorlage:Navigationsleiste Kurzwellensender mit deutschsprachigem Programm
50.9027777777786.9594444444444
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Deutschlandfunk aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.