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Saarländischer Rundfunk

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 Landesrundfunkanstalt der ARD

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Über dieses Bild
Altes Logo des SR

Der Saarländische Rundfunk (SR), Anstalt des öffentlichen Rechts, ist die Landesrundfunkanstalt für das Saarland mit Sitz auf dem Halberg in Saarbrücken (Funkhaus Halberg). Der SR ist Mitglied der ARD.

Geschichte

Sendezentrum auf dem Halberg (Luftaufnahme von 1965)

1929 wurde die erste Rundfunksendung aus dem Saarland, das damals noch Saargebiet hieß und unter Völkerbund-Verwaltung stand, gesendet. Nach der Rückgliederung des Saargebiets in das Deutsche Reich infolge der Abstimmung 1935 wurde der „Reichssender Saarbrücken“ als Teil der „Reichs-Rundfunk GmbH Berlin“ gegründet.

Im unmittelbaren Nachkriegsdeutschland bildete das Saarland wegen des Vorhabens, die Saar in das französische Staatsgebiet zu integrieren („rattachement“), eine Sonderzone in der französischen Besatzungszone, deshalb errichtete die Militärregierung 1945/46 außerhalb ihres offiziellen Senders in Baden-Baden auch „Radio Sarrebruck“, als „Radio Saarbrücken“ (17. März 1946) ebenfalls mit einem deutschsprachigen Programm. Als die Einverleibungspläne aufgegeben werden mussten, erhielt der Sender am 31. Dezember 1947 einen eingesetzten Intendanten (Fréderic Billmann) und wurde dem mittlerweile geschaffenen zivilen Saarländischen Rundfunkamt unterstellt. 1952 trat das erste Rundfunkgesetz für das Saarland in Kraft, infolgedessen der Sender Radio Saarbrücken in eine „SR GmbH“ umgewandelt wurde.

(Ein Jahr später wurde die erste Fernsehsendung im Saarland ausgestrahlt, allerdings nicht, wie oft angenommen wird, durch diese Gesellschaft, sondern durch „Telesaar“, eine deutsche Tochtergesellschaft des französischen Senders „Europe 1“.)

Bis 1955 sendete der SR nur ein Hörfunkprogramm auf Mittelwelle 1421 kHz, dann auch auf UKW 88,0 MHz.

Mit dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik Deutschland am 1. Januar 1957 hörte die Saarländischer Rundfunk GmbH auf zu existieren und die öffentlich-rechtliche Landesrundfunkanstalt für das Saarland mit Namen Saarländischer Rundfunk wurde in die ARD aufgenommen. Ein Vierteljahr nach dem „Tag X“ (6. Juli 1959), der den wirtschaftlichen Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik bildete, strahlte der SR dann auch wieder ein Fernsehprogramm aus. Zunächst geriet das sehr bescheiden, anfänglich sogar nur in Gestalt einer halbstündigen regionalen Ausstrahlung von Werbespots, aber schnell wuchs das Fernsehprogramm des SR. Ab 1961 wurde – bis heute – im Vorabendprogramm bis 20 Uhr ein Regionalprogramm für das Saarland mit der Landesschau „Aktueller Bericht“ eingerichtet. Seither übernimmt der Saarländische Rundfunk auch einen Anteil am Fernsehgemeinschaftsprogramm der ARD.

Am 5. April 1969 starteten die drei damaligen südwestdeutschen Rundfunkanstalten Saarländischer Rundfunk, SDR und SWF mit einem Sendeabend aus Saarbrücken ihr gemeinsames Drittes Fernsehprogramm „Südwest 3“, zeitweise auch als „S3“ bezeichnet. Es war das jüngste der insgesamt fünf sogenannten „Dritten Fernsehprogramme“ der ARD-Anstalten. Zunächst wurde es an nur drei, ab September 1969 an vier Wochentagen gesendet und 1971 zu einem über die ganze Woche reichenden Programm ausgeweitet. Über viele Jahre hatte Südwest 3 seine Schwerpunkte in Bildungs- und Ausbildungsprogrammen sowie einem wöchentlichen Regionalabend, der in den drei Bundesländern, also auch im Saarland, getrennt veranstaltet wurde. In der Austastlücke dieses Programms startete der SR am 2. Oktober 1989 sein regionales Videotext-Angebot unter der Bezeichnung Saartext.

Ab 30. August 1998 wurde S3 im Saarland zum SR Fernsehen Südwest mit zahlreichen regionalen saarländischen Programmfenstern und einem weiterhin mit dem SWR (fusioniert aus SDR und SWF) gemeinsam veranstalteten Mantelprogramm (Südwest Fernsehen).

Am 2. Januar 1964 ging Europawelle Saar auf Sendung. Gleichzeitig startete das dritte Hörfunkprogramm – zunächst als „Gastarbeiterprogramm“, dann aber auch aufgefüllt mit anderen Sendungen, und seit dem 7. Januar 1980 ist es als SR 3 Saarlandwelle ein Regional- und Landesprogramm. Das zweite Hörfunkprogramm wurde ab 1967 zur anspruchsvollen Studiowelle Saar weiterentwickelt. Von 1972 bis 1990 wurde eine in Kooperation mit dem Süddeutschen Rundfunk (SDR) und dem Südwestfunk (SWF) betrieben, und von 1991 bis Ende 1994 war das Programm zum Großteil mit dem zweiten Hörfunkprogramm des Hessischen Rundfunks (hr2) zusammen geschaltet. Seit dem 1. Januar 1995 trägt das Programm den Namen SR 2 Kulturradio und ist seither ein kulturorientiertes Vollprogramm. Das Programm wurde Zug um Zug zum Vollprogramm ausgebaut, bis es seit 1971 tägliche Sendungen gab.

Am 6. November 1989 startete der SR sein viertes Hörfunkprogramm SR 4. Hierbei handelte es sich um ein Mischprogramm, das seit 1. März 1999 vor allem Ausländerprogramme sowie Direktübertragungen aus Bundestag und Landtag ausstrahlte. In der übrigen Zeit übernahm SR 4 hauptsächlich das Programm von SR 2 Kulturradio und von SR 3 Saarlandwelle. SR 4 übertrug auch die Radiosendungen des Offenen Kanals im Saarland. Am 30. März 2002 wurde dieser jedoch nach Beschluss des saarländischen Landtages eingestellt.[1]

Mit der Fusion von SDR und SWF zum SWR am 1. September 1998 wurde das bisherige Dritte Fernsehprogramm Südwest 3 in die beiden Programme „Südwest Baden-Württemberg“ und „Südwest Rheinland-Pfalz“, zusammen „Südwest Fernsehen“, überführt. Der SR nutzte diese Umstrukturierung zum Start seines Dritten Fernsehprogramms unter dem eigenen Namen SR Südwest Fernsehen, wobei jedoch weiterhin der größte Teil des Programms gemeinsam mit dem „Südwest Fernsehen“ ausgestrahlt wurde.

Am 11. September 2006 erfolgte wegen der Umbenennung des „Südwest Fernsehens“ in „SWR Fernsehen“ die Umstellung auf den Namen „SR Fernsehen“; die Kooperation mit dem SWR Fernsehen (vormals Südwest Fernsehen) bleibt bestehen. SR Fernsehen und der Südwestrundfunk senden weiterhin ein gemeinsam gestaltetes Mantelprogramm, das v. a. durch regionale Sendungen am Mittag (Wiederholungen) und in der Vorabendschiene (von 18 bis 20 Uhr) sowie durch regionale Nachrichtensendungen (um 16:00, 17:00, 18:00, 21:45 Uhr) ergänzt wird.

Werner Zimmer (2008)

Als jüngstes Hörfunkprogramm startete der SR am 1. März 1999 Unser Ding in Kooperation mit dem ebenfalls neu gestarteten Dasding vom SWR.

Zum Januar 2004 hat der Saarländische Rundfunk seine Hörfunkstruktur leicht umgestellt: Das Programm von SR 4 wurde eingestellt, und Unser Ding ist vom Projekt zum jungen Programm erweitert worden.

Am 26. November 2006 wurde der 50. Geburtstag des SR mit einem Festakt in der Saarlandhalle gefeiert. Das Rundfunk-Sinfonieorchesters (RSO) Saarbrücken spielte unter der Leitung von Stanislaw Skrowaczewski die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven.

Der Saarländische Rundfunk brachte etliche bundesweit bekannte Journalisten und Reporter hervor. Der wohl bekannteste unter ihnen ist Werner Zimmer, der den Beinamen „Mr. Sportschau“ erhielt. Von 1966 bis 1993 moderierte er die bundesweit meistgesehene TV-Sportsendung, die ARD-Sportschau.

Organisation

Intendant Thomas Kleist (2011)

Der Saarländische Rundfunk beschäftigte im Geschäftsjahr 2013 durchschnittlich 559 Arbeitnehmer und zusätzlich 173 freie Mitarbeiter. Die Zahl der Planstellen ist damit seit 2009 (581 Beschäftigte) leicht rückläufig.[2]

Intendanten und Direktoren des SR und seiner Vorgängereinrichtungen:

Nach dem Tod von Intendant Fritz Raff am 27. Januar 2011 wählte der Rundfunkrat am 15. April 2011 den Juristen und europäischen Medienrechtler Thomas Kleist zu dessen Nachfolger[3]. Kleist trat sein Amt im Juli 2011 an.

Die Direktoren mit ihren Aufgabengebieten sind:

  • Lutz Semmelrogge: Programmdirektor Fernsehen und stellvertretender Intendant
  • Martin Grasmück: Hörfunkdirektor und stellvertretender Programmdirektor, Leiter Programmbereich SR 1 Europawelle/Junge Angebote
  • Stephanie Weber: Verwaltungs- und Betriebsdirektorin

Programme des SR

Der SR veranstaltet allein oder in Zusammenarbeit mit anderen Hörfunk- bzw. Fernsehanstalten folgende Fernseh- und Hörfunkprogramme:

Fernsehen

Hörfunk

Webchannels

  • SR 1-Lounge
  • SR 2-OffBeat
  • SR 3-Schlagerwelt
  • 103.7 UnserDing-Zukunft

Pausenzeichen, Orchester

Als Pausenzeichen verwendete der Saarländische Rundfunk ein paar Takte der Melodie des Bergmannsliedes Glückauf, der Steiger kommt (genau zu der Zeile "… und er hat sein helles Licht bei der Nacht …"). Es war im Laufe der Verwendung in unterschiedlichen Variationen zu hören, ist aber durch die Verwendung der heutigen Jingles nicht mehr gebräuchlich.

Digitale Rundfunkübertragung des SR

Digitale Radioübertragung

Der Saarländische Rundfunk strahlt sein Rundfunkprogramm - neben der analogen UKW-Übertragung - seit dem 30. Dezember 2000 auch über DAB aus. Bis zum 31. Dezember 2011 wurden Übertragungskapazitäten im Sendernetz der Digital Radio Saar GmbH genutzt. Seit Anfang 2012 betreibt der SR im Block 9A ein eigenes DAB-Sendernetz, das 2016 auf den aktuellen Standard DAB+ umgestellt wurde.[4]

Block Programme ERP 
(in kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
9A
Saarland 1
(D__00238)
DAB+ Block des SR

Vorlage:DAB Belegung Kanal 9A Saarland

2 ND Vorlage:DAB Gleichwellennetz Kanal 9A Saarland

DVB-T

Am 13. Dezember 2007 wurde die Umstellung auf digital-terrestrische Übertragung (DVB-T) mit vier Multiplexen vollzogen und somit auch die analog terrestrische Ausstrahlung beendet.

Die Belegung der DVB-T-Multiplexe im Saarland[5]:

Multiplex Programme
SR-Multiplex Das Erste, SR Fernsehen, Arte, Phoenix
SWR-Multiplex SWR-RP, WDR, BR, HR
ZDF-Multiplex ZDF, ZDFinfokanal, 3sat, KI.KA/ZDFneo (im Wechsel)
Privat-Mulitplex Saar TV (wurde Mai 2009 eingestellt), Tele 5, QVC, Bibel TV

Die ProSiebenSat.1 Media AG sowie die RTL-Group wollen sich nicht an einer Ausstrahlung über DVB-T im Saarland beteiligen.

Sendeanlagen

Vom Saarländischen Rundfunk vergebenen Auszeichnungen

Kritik

Millionenverlust bei Telefilm Saar

Der SR war über das seit 1950 bestehende Tochterunternehmen Werbefunk Saar GmbH[18] zu 100 % an der Produktionsfirma Telefilm Saar GmbH (TFS) beteiligt. Deren Geschäftsführer Joachim Schöneberger verursachte durch Betrug und Untreue sowie Urkundenfälschung einen hohen finanziellen Schaden von bis zu 25 Millionen Euro,[19][20] welcher vom Sender getragen werden musste. Dem unter anderem mit dem damaligen SR-Intendanten Fritz Raff besetzten Aufsichtsrat der TFS fielen die Unregelmäßigkeiten erst im Sommer 2006 auf. Am 24. April 2007 wurde Schöneberger fristlos entlassen und in der Folge die Telefilm Saar liquidiert um eine unausweichliche Insolvenz zu umgehen.[21]

Literatur

  • Hans Bünte, u. a. hrsg. v. Fritz Raff und Axel Buchholz: Geschichte und Geschichten des Senders an der Saar – 50 Jahre Saarländischer Rundfunk. Herder Verlag 2007. ISBN 978-3-451-29818-9

Weblinks

 Commons: Saarländischer Rundfunk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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