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Ferdinand Marcos Jr.

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Ferdinand Marcos Jr. (2022)

Ferdinand Emmanuel „Bongbong“ Romualdez Marcos Jr. (* 13. September 1957 in Manila) ist ein philippinischer Politiker und seit dem 30. Juni 2022 Präsident der Philippinen.

Biografie

Ferdinand Marcos Jr. entstammt der einflussreichen Familie Marcos. Sein Großvater Mariano Marcos war bereits Abgeordneter des Kongresses. Sein Vater Ferdinand Marcos war von 1965 bis 1986 Präsident der Philippinen, zunächst als gewählter Präsident, später unter Kriegsrecht als Diktator. Seine Mutter, die frühere First Lady Imelda Marcos, war nach dem Tod ihres Mannes für mehrere Legislaturen Mitglied des Repräsentantenhauses. Seine Schwester Imee Marcos ist ebenfalls Politikerin.

Nach dem Besuch des Kindergartens und der Grundschule in den Philippinen wurde Marcos an die Worth School in England geschickt. Das Schulgeld und monatliche Zuwendungen in der Höhe von 10.000 US$ wurden dabei teilweise aus Geldern bezahlt, deren Herkunft aus dem Büro des Präsidenten nachgewiesen werden konnte. Anschließend belegte Marcos Kurse in Wirtschaftswissenschaften an der Oxford University, die er entgegen eigenen Behauptungen ohne Abschluss verließ. Später studierte er Betriebswirtschaftslehre an der Wharton School der University of Pennsylvania, brach aber auch diese Studien ohne Abschluss ab.[1]

Während der Präsidentschaft seines Vaters war er von 1980 bis 1983 zunächst Vizegouverneur und anschließend bis zum Ende der Diktatur von Marcos im Februar 1986 Gouverneur von Ilocos Norte. Während seiner Amtszeit kam es in Ilocos Norte zu mindestens zwei widerrechtlichen Tötungen.[2] Im Jahr 1985 wurde Marcos durch seinen Vater als Vorsitzender der Telekommunikationsfirma Philcomsat eingesetzt, was ihm ohne entsprechende Pflichten monatliche Saläre von bis zu 97.000 US$ einbrachte.

Marcos, der von Beruf Geschäftsmann ist, war bereits von 1992 bis 1995 Abgeordneter des Repräsentantenhauses der Philippinen (Kapulungán ng mgá Kinatawán ng Pilipinas or Mababang Kapulungan ng Kongreso). Später war er von 1998 bis 2007 erneut Gouverneur von Ilocos Norte.

Zwischen 2007 und 2010 war er wiederum Abgeordneter des Repräsentantenhauses. In diesem vertrat er als Mitglied der KBL (Kilusang Bagong Lipunan) den Wahlbezirk II (2nd District) der Provinz Ilocos Norte und wurde in diesem Wahlkreis Nachfolger seiner Schwester Imee Marcos.

Im 14. Kongress war er stellvertretender Oppositionsführer im Satzungsausschuss. Darüber hinaus war er als Vertreter der parlamentarischen Minderheit Mitglied in den Ausschüssen für Tourismus sowie für Verkehr.

Über eine Allianz seiner damaligen Partei Kilusang Bagong Lipunan (KBL) mit der Nacionalista Party (NP) wurde er 2010 in den Senat gewählt. 2012 trat er der NP bei und wurde daraufhin aus der KBL ausgeschlossen, behielt aber seinen Senatssitz in den Reihen der NP.

Im Senat ist er zurzeit Vorsitzender der Ausschüsse für Kommunalverwaltung (Committee on Local Government) sowie für Stadtplanung, Wohnungsbau und Wiederbesiedlung (Urban Planning, Housing and Resettlement). Außerdem war er Vorsitzender der Aufsichtsausschüsse für die Autonome Region im Muslimischen Mindanao (Oversight Committee on ARMM Organic Act) und für sozialisierte und niedrigpreisige Wohnungen (Congressional Oversight Committee on Socialized and Low-Cost Housing Condonation Act).

Marcos trat bei der philippinischen Präsidentschaftswahl 2016 als Vizepräsidentschaftskandidat an. Er kandidierte als Unabhängiger, da die Nacionalista Party ihn nicht nominiert hatte.[3] Die Präsidentschaftskandidatin Miriam Defensor Santiago bestimmte ihn zu ihrem „Running Mate“. Marcos kam mit 34,5 % der Stimmen auf den zweiten Platz, knapp hinter Leni Robredo von den Liberalen. Er legte Wahlbeschwerde beim Präsidentschaftswahltribunal des Obersten Gerichtshofs ein,[4] die jedoch nach Nachzählungen einstimmig abgelehnt wurde.[5]

Marcos trat bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2022 für die konservative Partei Partido Federal ng Pilipinas an. Hier galt er als aussichtsreichster Kandidat für das Amt und gewann die Wahl auch.[6]

Weblinks

 Commons: Ferdinand Marcos Jr. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. EXCLUSIVE: Did Bongbong Marcos lie about Oxford, Wharton? Abgerufen am 23. Oktober 2021 (english).
  2. Why is it difficult for Bongbong Marcos to apologize? Abgerufen am 23. Oktober 2021 (english).
  3. Bongbong to run for VP auf abs-cbn.com, 5. Oktober 2015. Abgerufen am 10. Mai 2016. (englisch)
  4. Patricia Lourdes Viray: Bongbong Marcos files protest vs Leni's victory. In: Philstar, 29. Juni 2016. (englisch)
  5. Supreme Court unanimously junks Marcos' VP poll protest vs Robredo. Abgerufen am 23. Oktober 2021 (english).
  6. Philippinen: Diktatoren-Sohn Marcos Junior gewinnt Präsidentenwahl. In: Der Spiegel. 2022-05-09 ISSN 2195-1349 (https://www.spiegel.de/ausland/philippinen-diktatoren-sohn-marcos-junior-gewinnt-praesidentenwahl-a-bdbca0e4-fb56-41fd-a539-c7d4c9a9e59e).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ferdinand Marcos Jr. aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.