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Frieda Loebenstein

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Irma Paula Loebenstein (Passfoto 1940)

Maria Frieda Loebenstein[1], nach 1940 Irma Paula Loebenstein OSB (geboren 16. Mai 1888 in Hildesheim, gestorben 6. Mai 1968 in São Paulo, Brasilien) war eine deutsch-brasilianische Musikpädagogin.

Leben

Nach Absolvierung der Höheren Töchterschule in Hildesheim 1904 studierte Frieda Loebenstein am Schulgesangs-Seminar des Tonikado-Bundes in Hannover die von Agnes Hundoegger entwickelte Tonika-Do-Methode, die damals „eine Revolution in der Musikpädagogik“ bedeutete. Loebenstein gehörte zu den ersten Schülerinnen dieser Schule. Mit dem Klavierspiel hatte sie als Kind begonnen und bereits mit 13 Jahren Klavier-Unterricht gegeben. 1912 begann sie ein Musikstudium am Berliner Stern’schen Konservatorium mit Hauptfach Klavier und den Schwerpunkt-Fächern Theorie und Chor. 1921 wurde sie hier Dozentin für Gehörbildung. 1926 erhielt sie eine Dozentur für Klavier-Pädagogik an der Staatlichen Akademischen Hochschule für Musik in Berlin. Hier unterrichtete sie auch 5- bis 13-jährige Kinder aus armen Verhältnissen ein Jahr lang kostenlos in Musik. Am 1. März 1933 wurde sie wegen ihrer jüdischen Herkunft entlassen. Sie unterrichtete daraufhin privat. Ebenfalls 1933 entschloss sie sich, zur katholischen Kirche zu konvertieren. Sie trat als Novizin bei den Berliner Johannesschwestern ein.[2] In dieser Zeit vertiefte sie sich praktisch und theoretisch in den Gregorianischen Choral, über den sie 1936 ein Buch veröffentlichte.

Mit Hilfe der Johannesschwestern und des Berliner Ordinariats gelang ihr 1939 die Ausreise nach São Paulo in Brasilien. Dort trat sie im August 1939 in der Abadia de Santa Maria der Gemeinschaft der Benediktinerinnen bei. Bei der Einkleidung oder nach der Profess 1941 erhielt sie die Ordensnamen Irma Paula. Später baute sie eine Musikschule auf, an der sie die Tonika-Do-Methode mit der Solmisation Guido von Arezzos – eine musikalische Handzeichenlehre ähnlich der Tonika-Do-Methode – verband und lehrte.

In São Paulo, wo sie starb, wurde eine Straße, die Rua Irmã Paula Loebenstein nach ihr benannt.

Literatur

  • Christina Prauss: Vom Untergang bürgerlicher Lebenswelten – Der Kaufhausgründer Lehmann Löbenstein aus Datterode und seine Kinder. In: Eschweger Geschichtsblätter, Bd. 23, 2012, S. 59–84.
  • Christina Prauss: Sr. Maria Paula (Frieda) Loebenstein OSB (1888–1968), ihre Schwestern und die Liebe zur Liturgie. In: Jahrbuch für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim 84/85, 2016/17, S. 261–283.
  • Eva Erben: Der erste Klavierunterricht in: Üben und Musizieren, Schott-Verlag Mainz, Heft 1, 2016, S. 41–43. „Frieda Loebensteins Lehrwerk als Anregung für einen gelungenen Start im Anfangsunterricht Klavier“ [1]
  • Walter Heise: Frieda Loebenstein, eine Spurensuche in: Hartmuth Kinzler (Hrsg.) Musik und Leben (Freundesgabe für Sabine Giesbrecht zur Emeritierung). Schriftenreihe des FB 3, Erziehungs- u. Kulturwissenschaften, Bd. 18, Osnabrück 2003, ISBN 978-3-923486-26-7 (Buch, 435 S.)

Schriften

Ihre klavierpädagogischen Schriften wurden bis heute mehrmals nachgedruckt (s. DNB)

  • 1927: Der erste Klavierunterricht. Ein Lehrgang zur Erschließung des Musikalischen im Anfangsklavierunterricht. Christian Friedrich Vieweg, Berlin-Lichterfelde. 2. Auflage 1928. Ausgabe A für Lehrer, Ausgabe B: für Schüler.
  • 1929: Musikalische Erziehung durch das Klavier. Aufsatz in Melos 1929
  • 1930: Die Neue Musik in der Musikerziehung des Kindes. Aufsatz in Melos 1930
  • 1932: Das Klavier im Spiel der KLeinsten. Nachdruck 1960
  • 1936: Der Gregorianische Choral in Wesen und Ausführung. In Zusammenarbeit mit dem Benediktiner und Schüler Paul Hindemiths Corbinian Gindele

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Frieda Loebenstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.