Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Ida Fink

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ida Fink (hebr. אידה פינק; geb. ‎1. November 1921 in Sbarasch; gest. 27. September 2011) war eine polnisch-israelische Autorin.

Leben

Fink war die Tochter eines Arztes und einer Lehrerin und wuchs in dem seinerzeit polnischen Zbaraż auf, das seit der Gründung der Zweiten Polnischen Republik 1918 zu Polen gehörte. Sie begann eine Musikausbildung am Lemberger Konservatorium, als 1939 Ostpolen von der Sowjetunion überfallen und vereinamt wurde. Beim Überfall der Deutschen auf die Sowjetunion 1941 kam es in dem Ort zunächst zu einem Pogrom der Ukrainer, bei dem vierzig Juden getötet wurden. Im nun zum Generalgouvernement gehörenden Sbarasch wurden die ca. 3.000 Juden der Kleinstadt und die etwa 2.000 jüdischen Flüchtlinge aus Polen in die Zwangsarbeit deportiert, in Judenaktionen ermordet und Ende 1942 ghettoisiert. Die letzten 150 Juden des Ghettos wurden am 19. Juni 1943 von deutschen Polizeieinheiten nahe der Stadt ermordet.[1] Fink und ihre Schwester dagegen konnten mit gefälschten Papieren aus dem Ghetto entweichen, wurden aber als polnische Zwangsarbeiterinnen nach Deutschland deportiert.[2].

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ihr Heimatort erneut ukrainisch und Fink übersiedelte nun nach Polen, wo sie heiratete und eine Tochter hatte. 1957 wanderte sie nach Israel aus und wohnte in Cholon. Sie war in einer Musikbibliothek tätig und für das Forschungsinstitut Yad Vashem interviewte sie Holocaustüberlebende. Später wohnte sie mit ihrer Schwester in Ramat Aviv bei Tel Aviv. Sie begann erst 1971 ihre Werke zu veröffentlichen. Sie schrieb ausschließlich in polnischer Sprache, obwohl sie mehrere Sprachen beherrschte. Ihre Schriften, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, befassen sich mit dem Holocaust und der Traumatisierung der Überlebenden.

Auszeichnungen

1995 wurde sie mit dem »Yad Vashem Preis« und 1996 mit dem »Premio Alberto Moravia« ausgezeichnet, 2008 erhielt sie den Israel-Preis für Literatur.

Film

Die "Reise" mit ihrer Schwester nach Deutschland 1942 wurde 2001 als Fernsehspiel verfilmt.[3] Der FilmSpring 1941 von Uri Barbash basiert auf ihrem Roman.[4]

Werke

  • Eine Spanne Zeit Aus dem Polnischen übersetzt von Klaus Staemmler. Das Stück „Der Tisch“ übersetzten Ida und Bruno Fink. Zürich: Unionsverlag 1983 ISBN 3-293-00060-6
  • Die Reise Aus dem Polnischen übersetzt von Klaus Staemmler. Mit einem Nachwort von Monika Maron. Suhrkamp ISBN 978-3-633-54251-2
  • Notizen zu Lebensläufen Aus dem Polnischen übersetzt von Esther Kinsky, Frankfurt am Main: Fischer, 2000. ISBN 3596145864

Literatur

  • Lemma Zbaraż, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Band 2. Jerusalem 2009, ISBN 978-965-308-345-5, S. 970-971

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Guy Miron: The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust, S. 971
  2. Eva Hoffman talks here to David Lasserson about Ida Fink jewishquarterly
  3. Fernsehspiel (Drama) nach dem gleichnamigen Roman von Ida Fink. Drehbuch: Peter Steinbach und Christoph Busch, WDR Die Reise
  4. Spring 1941 in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ida Fink aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.