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Jacques-Yves Cousteau

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Jacques-Yves Cousteau
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Jacques-Yves Cousteau, 1972

Nationalität: FrankreichFrankreich Frankreich
Geburtstag: 11. Juni 1910
Geburtsort: Saint-André-de-Cubzac
Sterbedatum: 25. Juni 1997
Sterbeort: Paris
Cousteaus Tauchboot SP-300 wird zu Wasser gelassen
Die Calypso im April 1999 im Hafen von La Rochelle

Jacques-Yves Cousteau (geb. 11. Juni 1910 in Saint-André-de-Cubzac bei Bordeaux; gest. 25. Juni 1997 in Paris) war ein französischer, europaweit bekannter Pionier in der Meeresforschung und deren Dokumentation mit der Filmkamera.[1] In seinen Filmen war eine rote Wollmütze sein Markenzeichen.

Leben

Zwei Dinge faszinierten den Sohn des Rechtsanwalts Daniel Cousteau und dessen Frau Élisabeth, das Meer und die Fliegerei. 1930 besuchte er die Marineschule in Brest und trat 1933 in die französische Kriegsmarine ein, in der er bis 1956 diente und die er im Rang eines Korvettenkapitäns verließ.[2] Er trug wesentlich zum Aufbau der französischen Waffentaucher bei. Den Berufswunsch Pilot musste er nach einem schweren Autounfall aufgeben.[3]

1937 heiratete er Simone Melchior, mit der er zwei Söhne hatte, Jean-Michel Cousteau und Philippe Cousteau, der während der Arbeit mit seinem Vater im Jahr 1979 bei einem Flugzeugabsturz mit einem Wasserflugzeug vom Typ PBY-6A Catalina (N101CS) starb.

Nach dem Tod von Simone Melchior 1990 heiratete er 1991 Francine Triplet (* 1946), mit der er seit 1976 ein Verhältnis und zwei uneheliche Kinder hatte. Während des Zweiten Weltkriegs war Cousteau Mitglied der Résistance und erhielt 1943 das Kreuz der Ehrenlegion.

Schon vor, während und vor allem nach dem Krieg war Cousteau auch von der Welt unter Wasser fasziniert und beschäftigte sich mit der Neu- und Weiterentwicklung von technischen Geräten. So entwickelte er für seine Filmkamera ein eigenes wasserdichtes Gehäuse und drehte 1942 so seinen ersten Unterwasserfilm. Mit Georges Commeinhes und dem Ingenieur Emile Gagnan entwickelte er den vom Taucher und Dokumentarfilmer Hans Hass vorgedachten Atemregler Aqualunge 1946 weiter. Für die Taucher der Marine entwickelte er den ersten Scooter, ein motorisiertes Fortbewegungsmittel unter Wasser. Es folgten Forschungs-U-Boote, darunter die berühmte tauchende Untertasse, sowie Gerätschaften für die Unterwasserfotografie, darunter eine tiefseetaugliche Kamera.

1950 erhielt Cousteau vom irischen Bierbrauer Guinness ein ausgemustertes Minensuchboot mit dem Namen Calypso, das ursprünglich in den USA für die britische Royal Navy gebaut worden war, und baute dieses zu einem Forschungsschiff aus. Dessen Jungfernfahrt führte 1951 ins Rote Meer. Dieses Schiff ermöglichte ihm fortan seine Expeditionen zur Erforschung der See. Nach unbestätigten Erkenntnissen dienten diese Meeresexpeditionen nicht nur wissenschaftlichen Forschungen, sondern auch französischen nachrichtendienstlichen Erkenntnissen. Er wurde Präsident der französischen ozeanografischen Gesellschaft und Leiter des ozeanographischen Instituts von Monaco. Im Jahr 1967 wurde er in die Ruhmeshalle des internationalen Schwimmsports aufgenommen.

Cousteau drehte über 100 Filme und schrieb mehrere Bücher. 1973 gründete er die Cousteau-Gesellschaft zur Erforschung und zum Schutz der Meere. Für sein Engagement erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Er entdeckte 1976 in der Ägäis mit seinem Taucherteam zwischen den Inseln Kea und Makrónissos auf der Position 37° 42′ 5″ N, 24° 17′ 2″ O37.70138724.283894Koordinaten: 37° 42′ 5″ N, 24° 17′ 2″ O in einer Tiefe von 120 Metern das Wrack der HMHS Britannic.

Anfang der 1980er-Jahre ließ Cousteau die Alcyone bauen. Dieses Schiff besitzt zur Unterstützung des Schraubenantriebs zwei zylinderförmige Aufbauten, die ähnlich den Flettner-Rotoren funktionieren und etwa 25 % der Antriebskraft liefern. Das Schiff ist immer noch für die Cousteau Society unterwegs.

1996 sank die Calypso vor Singapur nach einer Kollision. Das wieder flott gemachte Schiff wurde zunächst 1996 nach Marseille, 1998 weiter nach La Rochelle überführt. Seit November 2007 wird das Schiff in einer Werft in Concarneau restauriert.

Am 25. Juni 1997 starb Jacques-Yves Cousteau in Paris.[4]

Trivia

  • John Denver schrieb ein populäres Lied in Anerkennung von Jacques-Yves Cousteau und der Besatzung der Calypso.
  • Jean Michel Jarre benannte das 1990 erschienenen Album Waiting for Cousteau/En attendant Cousteau nach Jacques-Yves Cousteau und den Titel Calypso darauf nach dem Schiff.
  • Die Hauptfigur des Films Die Tiefseetaucher, ist ebenfalls an Jacques-Yves Cousteau angelehnt.

Auszeichnungen

Der Asteroid (6542) Jacquescousteau wurde nach ihm benannt.

Schriften

  • mit Frédéric Dumas: Le monde du silence. Éditions de Paris, Paris 1953.
    • Die schweigende Welt. Vorstoss der Fischmenschen in eine geheimnisvolle neue Tiefenwelt. Blanvalet, Berlin 1956.
  • mit Yves Paccalet: La planète des baleines. Robert Laffont, Paris 1986, ISBN 2-221-04451-7.
  • mit Philippe Diolé: Haie. Herrliche Räuber der See. Droemer Knaur, München 1971, ISBN 3-426-03347-0 (formal falsche ISBN).
  • mit Philippe Diolé: Calypso. Abenteuer eines Forschungsschiffes. Droemer Knaur, München 1973, ISBN 3-426-00469-0.
  • mit Philippe Diolé: Korallen. Bedrohte Welt der Wunder. Droemer Knaur, München 1974, ISBN 3-426-00361-9.
  • mit Philippe Diolé: Silberschiffe. Tauchen nach versunkenen Schätzen. Droemer Knaur, München 1975, ISBN 3-426-00407-0.
  • mit Philippe Diolé: Wale. Gefährdete Riesen der See. Droemer Knaur, München 1976, ISBN 3-426-00435-6.
  • mit Philippe Diolé: Kalmare. Wunderwelt der Tintenfische. Droemer Knaur, München 1976, ISBN 3-426-00450-X.
  • mit Philippe Diolé: Robben, Seehunde, Walrosse. Gesellige Meeressäuger. Droemer Knaur, München 1977, ISBN 3-426-00492-5.
  • mit Philippe Diolé: Delphine. Intelligente Freunde des Menschen. Droemer Knaur, München 1978, ISBN 3-426-00537-9.
  • mit Susan Schiefelbein: L’homme, la pieuvre et l’orchidée. Robert Laffont, Paris 1997, ISBN 2-221-08523-X.

Literatur

  • Kathrin Schubert: Jacques Cousteau. Expedition Tiefsee. Frederking & Thaler, 2011.
  • Bernard Violet: Cousteau, une biographie. Fayard, 1993.
  • Roger Cans: Cousteau, Captain Planet. Sang de la Terre, 1997.
  • Jean-Michel Cousteau: Mon père, le commandant. éd. L'Archipel, 2004.
  • Yves Paccalet: Jacques-Yves Cousteau dans l’océan de la vie. Lattès.

Weblinks

 Commons: Jacques-Yves Cousteau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jacques-Yves Cousteau aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.