Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Judith Stamm

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Judith Stamm in Luzern, 2009

Judith Stamm (* 25. Februar 1934 in Schaffhausen) ist eine Schweizer Juristin, Politikerin der CVP und ehemalige Nationalratspräsidentin (1996/97).

Leben und Beruf

Judith Stamm wuchs im Zürcher Stadtteil Wipkingen auf. Nach der Matura am Mädchengymnasium studierte sie Rechtswissenschaften an der Universität Zürich und schloss 1959 mit dem Lizenziat ab. 1967 promovierte sie mit der Dissertation «Das sexuell geschädigte Kind in der Strafuntersuchung». Als erste weibliche Polizeiassistentin der Kriminalpolizei (Kripo) des Kantons Luzern führte sie schwierige, viel Einfühlungsvermögen verlangende Befragungen von Frauen und Kindern durch, die oft traumatisierte Opfer von Gewaltverbrechen waren. Sie unterrichtete an der Polizeianwärterschule und reorganisierte das Beschwerdewesen. Später übernahm sie auch eine neu erschaffene Stelle als Pressesprecherin der Kriminalpolizei Luzern. Stamm wurde zur Polizeioffizierin ernannt. Ab 1981 war sie als Jugendanwältin bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Luzern tätig.

Stamm ist Bürgerin von Schleitheim (Kanton Schaffhausen) und Zürich. Sie ist ledig.

Politik

Nach der Einführung des Frauenstimmrechtes im Kanton Luzern (1970) wurde Judith Stamm als eine der ersten Frauen in den Grossen Rat (heute Kantonsrat) gewählt. Sie vertrat dort von 1971 bis 1984 die CVP. 1983 wurde sie in den Nationalrat gewählt. 1986 reichte sie dort eine Motion für die Durchsetzung des Gleichstellungsartikels der Bundesverfassung ein, deren Resultat die Schaffung des «Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Mann und Frau» (siehe EDI-Bereiche) in 1988 war. Ein Jahr später wählte der Bundesrat Stamm zur Präsidentin der «Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen», eines Beratungsorgans der Landesregierung.

Als ihre Partei 1986 anstelle der zurückgetretenen Bundesräte Kurt Furgler und Alphons Egli zwei neue Bundesratskandidaten vorschlagen konnte, nominierte die Luzerner Kantonalpartei Judith Stamm. Sie hielt an ihrer Kandidatur auch danach fest, als Flavio Cotti und Arnold Koller zu offiziellen CVP-Bundesratskandidaten ernannt wurden, obwohl sie mit ihrer eigenen Nichtwahl rechnete. «Ich weiss, dass ich mit meiner Hartnäckigkeit vielen Frauen Mut gemacht habe, sich zu stellen, nicht vor jeder Schwierigkeit zurückzuzucken», sagte sie damals dazu. Ihre konsequente Haltung wurde auch in ihrer Partei und Parlamentsfraktion geschätzt, die Stamm zehn Jahre später zur Nationalratspräsidentin vorgeschlagen haben. So amtete sie 1996/97 als höchste Schweizerin. Sie gehörte bis Ende 1999 dem Nationalrat an.

Judith Stamm ist seit 1998 Präsidentin des Organisationskomitees für die Bundesfeier auf der Rütliwiese. 2002 wurde sie mit der Ehrennadel der Stadt Luzern für ihre Verdienste um das Wohl der Stadt ausgezeichnet.

Literatur

Weblinks

 Commons: Judith Stamm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Judith Stamm aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.