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Peter Falk

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Peter Falk bei einem Interview (2007)

Peter Michael Falk (geb. 16. September 1927 in New York City; gest. 23. Juni 2011 in Beverly Hills[1], Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Filmproduzent, der hauptsächlich durch seine Hauptrolle in der Krimiserie Columbo bekannt wurde.

Leben

Kindheit und Jugend

Peter Michael Falk wurde am 16. September 1927 in New York geboren. Weil er dort in einer von italienischen Einwanderern geprägten Nachbarschaft aufwuchs, wird er fälschlicherweise oft als Amerikaner italienischer Herkunft angesehen. Tatsächlich aber stammte seine Mutter aus Russland und sein Vater aus Polen[2] (der Urgroßvater Miksa Falk war Chefredakteur des Pester Lloyd). Falks Eltern waren Juden, aber nicht besonders religiöse. Nach eigener Aussage hat er sich nach seiner Bar Mizwa nicht mehr mit Religion beschäftigt.

Als er drei Jahre alt war, wurde ein Tumor in seinem rechten Auge entdeckt. Dieses Auge musste deswegen durch ein Glasauge ersetzt werden. Dies ist in seinen Filmen an dem meist leicht zugekniffenen linken gesunden Auge zu erkennen, das rechte fokussiert nicht mehr.

Auf der High School war er ein passabler Baseball- und Basketballspieler, wurde Klassensprecher und machte einen sehr guten Abschluss. Erste Bühnenerfahrung machte er im Alter von zwölf Jahren, als er bei dem Stück The Pirates of Penzance mitwirkte.

Nach seiner Schulzeit trieb er sich zunächst auf der Straße herum, besuchte ein College, das er nach wenigen Monaten wieder verließ. Dann versuchte er, der Marine beizutreten, was ihm aber wegen seines fehlenden Auges verwehrt wurde. Daraufhin heuerte er bei der Handelsmarine an und fuhr 18 Monate lang als Koch zur See.

Danach entschied sich Falk für eine solide Ausbildung: er machte seinen Bachelor of Arts in Literatur- und Politikwissenschaften sowie den Master of Public Administration. Ein mehrmonatiger Aufenthalt im kommunistischen Jugoslawien führte 1953 - auf dem Höhepunkt der McCarthy-Ära - zur Ablehnung seiner Bewerbung bei der CIA. Schließlich nahm er in Hartford, Connecticut, eine Anstellung in einer Finanzbehörde an. Dort trat er einer Laienspielgruppe bei, wo er weitere Bühnenerfahrung sammeln konnte.

Karriere als Schauspieler

Falk entwickelte zunehmendes Interesse an der Schauspielerei und nahm Unterricht. Seine Lehrerin überzeugte ihn von seinem Talent, so dass er seine Anstellung kündigte. Er ging zurück nach New York und spielte in Off-Broadway sowie kleinen Fernseh-Produktionen mit. Ein erstes Engagement für die Leinwand bei Columbia Pictures scheiterte an seiner „Behinderung“, dem Glasauge. 1958 bekam er seine erste kleine Rolle in einem Film der Warner Brothers.

1960 heiratete Peter Falk seine langjährige Freundin Alyce Mayo. Im selben Jahr spielte er in dem Kriminalfilm Unterwelt (Murder, Inc.) als brutaler Auftragskiller „Abe Reles“ seine erste größere Rolle, für die er eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller erhielt. 1961 verkörperte er „Joy Boy“ in Frank Capras letztem Kinofilm Die unteren Zehntausend (Pocketful of Miracles) und wurde erneut für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert.

Peter Falk war nun immer öfter auf der Leinwand zu sehen, so z. B. in Sieben gegen Chicago (1964) zusammen mit dem Rat Pack um Frank Sinatra oder in The Great Race (1965) an der Seite von Tony Curtis und Jack Lemmon; er spielte aber auch weiterhin Theater. Seine erste Fernseh-Serie bekam er 1965 mit The Trials of O'Brien, die er auch mitproduzierte. Die Geschichte des Rechtsanwalts O'Brien kam aber trotz guter Kritiken beim Publikum nicht an und lief nur 22 Folgen lang.

1968 spielte er dann zum ersten Mal die Rolle, mit der er in Zukunft identifiziert werden sollte: den Inspektor Columbo (im Original „Lieutenant Columbo“) in Mord nach Rezept (1968). Dem Erfolg dieses Fernsehfilms ist es zu verdanken, dass im Jahr 1970 ein Pilotfilm für die ab 1971 produzierte Serie "Columbo" produziert wurde. Falk wollte sich jedoch nie nur auf diese eine Rolle festlegen lassen und suchte stets die Herausforderung. Er spielte in Filmen wie "Luv" ("Warum nicht mit meiner Frau?") an der Seite von Jack Lemmon, Das Schloß in den Ardennen von Sydney Pollack sowie "The In-Laws" ("Zwei in Teufels Küche") und "Big Business" (Sterben und leben lassen) - die beiden letzten im Duo mit Alan Arkin. Besonders bemerkenswert ist seine Zusammenarbeit mit John Cassavetes, zuerst in Ehemänner und später in Eine Frau unter Einfluß.

1971 gab Falk seinen Widerstand auf und verkörperte ein zweites Mal den Inspektor Columbo. Von nun an folgten bis 1978 jährlich sechs Folgen der Serie (insgesamt kamen so 45 Folgen zusammen), und Falks Gage erhöhte sich ebenfalls stetig. Letzteres sowie seine Launenhaftigkeit während der Dreharbeiten brachten den Sender NBC dazu, die Serie einzustellen; sie wurde einfach zu teuer. Für Columbo wurde Falk in dieser Zeit mit zwei Emmy-Awards und einem Golden Globe ausgezeichnet.

1977 trennte sich Peter Falk von seiner Ehefrau Alyce, mit der er zwei Töchter (eine davon adoptiert) hatte, Catherine und Jackie. Falk heiratete die 23 Jahre jüngere Schauspielerin Shera Danese, die er beim Dreh der Columbo-Folge Mord im Bistro kennengelernt hatte, und mit der er bis zu seinem Tod zusammen lebte, obwohl immer wieder Turbulenzen in der Beziehung in der Presse auftauchten.

Nach Columbo folgten weitere Kino- und Theaterproduktionen. 1987 spielte Peter Falk sich selbst als Schauspieler Peter Falk in Wim Wenders' Der Himmel über Berlin. Bei den Dreharbeiten in Berlin wurde er regelmäßig als Inspektor Columbo angesprochen. Dort konnte der Zuschauer auch einige Skizzen von Falk bewundern; er war ein begeisterter Hobby-Maler und -Zeichner.

1989 kehrte Falk völlig überraschend als Columbo auf den Bildschirm zurück und zwar mit dem TV-Film Tödliche Tricks - mit dem gleichen Konzept, aber in abendfüllender Fernsehfilmlänge. Auch der entsprechende Erfolg stellte sich wieder ein, ein weiterer Emmy folgte. Danach erschienen 24 weitere Folgen; die letzte wurde 2003 ausgestrahlt. Insgesamt hat Columbo im Laufe von 35 Jahren 69 Fälle gelöst.

Erkrankung

Im Dezember 2008 wurde bekannt, dass Falk an Demenz und Alzheimer leidet und seine Adoptivtochter Catherine daher bei Gericht die Betreuung für ihren Vater beantragt hat, im Juni 2009 wurde der Schauspieler dann unter Aufsicht des Gerichtes gestellt.[3][4] Am 23. Juni 2011 verstarb Peter Falk im Alter von 83 Jahren.

Synchronisation

In den ersten beiden Folgen lieh ihm Uwe Friedrichsen, der bei einer Hamburger Synchronfirma arbeitete, seine Stimme. Dann wurde der Auftrag nach München weitergegeben. Peter Falk wurde von diesem Zeitpunkt an über viele Jahre von Klaus Schwarzkopf synchronisiert. Wenn dieser verhindert war, sprang der Synchronprofi Claus Biederstaedt ein. Schwarzkopf verstarb jedoch 1991, sodass eine neue Stimme gefunden werden musste. So entschied man sich für Horst Sachtleben, der Peter Falk bis zuletzt synchronisierte. In vier Folgen der Serie als Video-Ausgabe wurde Hans Sievers als Stimme gewählt. Für das Fernsehen sind diese Folgen von RTL mit Klaus Schwarzkopf nachsynchronisiert worden. Columbo dürfte damit der einzige Serienstar sein, der in einer Rolle fünffach synchronisiert wurde. In den Filmen Eine Leiche zum Dessert und Der Schmalspurschnüffler wurde Falk von Harald Juhnke gesprochen.

Zitate

„Geld allein macht nicht unglücklich.“

Peter Falk

„Just one more thing!“

Columbo

Filmografie

Kinofilme

Eigene Fernsehserien

The Trials of O'Brien

  • (1) Our Defense Is Out (1965)
  • (2) Bargain Day on the Street of Regret (1965)
  • (3) Notes on a Spanish Prisoner (1965)
  • (4) Never Bet on Anything That Talks (1965)
  • (5) What Can Go Wrong (1965)
  • (6) Goodbye and Keep Cool (1965)
  • (7) A Gaggle of Girls (1965)
  • (8) The Trouble with Archie (1965)
  • (9) How Do You Get to Carnegie Hall? (1965)
  • (10) Charlie Has All the Luck (1965)
  • (11) Picture Me a Murder (1965)
  • (12) Dead End on Flugel Street (1965)
  • (13) No Justice for the Judge (1965)
  • (14) Leave It to Me (1965)
  • (15) Alarums and Excursions (1966)
  • (16) The 10-Foot, 6-Inch Pole (1966)
  • (17) A Horse Called Destiny (1966)
  • (18) The Blue Steel Suite (1966)
  • (19) The Partridge Papers (1966)
  • (20-21) The Greatest Game (zwei Teile, 1966)
  • (22) The Only Game in Town (1966)

Columbo

(69 Episoden aus den Jahren 1968–2003, siehe Hauptartikel Columbo#Episoden)

Weitere Fernsehfilme und Gastrollen in Auswahl

  • 1958: Gnadenlose Stadt (Episode: Lady Bug, Lady Bug)
  • 1960: Gnadenlose Stadt (Episode: A Death of Princes)
  • 1960: Die Unbestechlichen (The Untouchables: The Underworld Bank)
  • 1961: Gnadenlose Stadt (Episode: A Very Cautious Boy)
  • 1961: Alfred Hitchcock Presents...: Gratitude
  • 1961: The Million Dollar Incident
  • 1961: Cry Vengeance
  • 1961: Die Unbestechlichen (The Untouchables: The Troubleshooter)
  • 1961: Twilight Zone: The Mirror
  • 1962: Gnadenlose Stadt (Episode: Lament for a Dead Indian)
  • 1962: 87th Precinct: The Pidgeon
  • 1962: The Alfred Hitchcock Hour: Bonfire
  • 1962: The Dick Powell Show: The Price of Tomatoes
  • 1962: A Sound of Hunting
  • 1962: The Dick Powell Show: The Doomsday Boys
  • 1963: The Dick Powell Show: The Rage of Silence
  • 1963: Der Balkon (The Balcony)
  • 1963: Wagon Train: The Gus Morgan Story
  • 1963: The Chrysler Theatre: Four Kings
  • 1964: Ambassador at Large
  • 1964: Ben Casey: Courage at 3.00 A.M.
  • 1964: Ben Casey: For Jimmy, the Best of Everything
  • 1965: The Chrysler Theatre: Perilous Times
  • 1966: The Chrysler Theatre: Dear Deductible
  • 1966: Brigadoon
  • 1968: A Hatful of Rain
  • 1971: The Name of the Game: A Sister from Napoli
  • 1971: A Step Out of Line
  • 1976: Liebe ohne Hoffnung (Griffin and Phoenix: A Love Story)
  • 1995: Sonny Boys (The Sunshine Boys)
  • 1997: Pronto
  • 1998: Vig
  • 1999: Sommer der Freundschaft (A Storm in Summer)
  • 2000: From Where I Sit
  • 2001: A Town Without Christmas
  • 2001: Die vergessene Welt (The Lost World)
  • 2003: Wilde Tage (Wilder Days)
  • 2003: Wer ist John Christmas? (Finding John Christmas)
  • 2004: Ein Engel in der Stadt (When Angels Come to Town)

Auszeichnungen

Academy Awards (Oscars)

Nominierungen

  • 1960 Bester Nebendarsteller (Murder, Inc.)
  • 1961 Bester Nebendarsteller (Pocketful of Miracles)

Golden Globe Awards

Preise

  • 1972 Bester Fernsehschauspieler, Drama (Columbo)

Nominierungen

  • 1961 Bester Nachwuchsdarsteller (Unterwelt)
  • 1971 Bester Fernsehschauspieler, Drama (Columbo)
  • 1973 Bester Fernsehschauspieler, Drama (Columbo)
  • 1974 Bester Fernsehschauspieler, Drama (Columbo)
  • 1975 Bester Fernsehschauspieler, Drama (Columbo)
  • 1977 Bester Fernsehschauspieler, Drama (Columbo)
  • 1990 Bester Schauspieler in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1991 Bester Schauspieler in einem Fernsehfilm, Drama (Columbo and the Murder of a Rock Star)
  • 1993 Bester Schauspieler in einem Fernsehfilm, Drama (Columbo: It's All In the Game)

Emmy Awards

Preise

  • 1961 Bester Hauptdarsteller in einer Einzelshow (The Dick Powell Show: The Price of Tomatoes)
  • 1971 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1974 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1975 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1990 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo: Agenda for Murder)

Nominierungen

  • 1960 Bester Nebendarsteller in einer Einzelshow (The Law and Mr Jones: Cold Turkey)
  • 1972 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1973 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1976 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1977 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo)
  • 1991 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo and the Murder of a Rock Star)
  • 1993 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie, Drama (Columbo: It's All In the Game)

Literatur

  • Armin Block / Stefan Fuchs: Columbo – Das große Buch für Fans. Alles über den dienstältesten Fernsehinspektor der Welt, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1998, ISBN 978-3-89602-167-0
  • Peter Falk: Just One More Thing – Stories From My Life, Carroll & Graf, 2007, ISBN 978-0-7867-1939-6

Einzelnachweise

  1. baltimoresun.com, abgerufen am 24. Juni 2011
  2. Arthur Marx. Talk with Falk. Erschienen: Nov/Dez 1997
  3. Peter Falk leidet an Alzheimer Artikel bei "SPIEGEL online" vom 16. Dezember 2008.
  4. Columbo-Star Falk unter Vormundschaft gestellt Artikel bei "SPIEGEL online" vom 2. Juni 2009.

Weblinks

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