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Sydney Pollack

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Sydney Pollack, 2006

Sydney Irwin Pollack (geb. 1. Juli 1934 in Lafayette, Indiana; gest. 26. Mai 2008 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Filmregisseur, -produzent und Schauspieler.

Biographie

Pollacks Eltern, der Apotheker David Pollack und dessen Frau Rebecca, geb. Miller, waren russische, jüdische Einwanderer, die sich an der Purdue University kennengelernt hatten. Er wuchs in Brooklyn auf und nahm später Schauspielunterricht am angesehenen New Yorker Neighborhood Playhouse School of the Theatre bei Sanford Meisner, zunächst zwei Jahre lang als Schauspielschüler. Danach war er fünf Jahre lang Meisners Assistent.[1] Anschließend arbeitete er Anfang der 1960er Jahre als Bühnen- und Fernsehdarsteller. Später wurde er Professor an der New Yorker Universität und Fernsehregisseur.

Sein Leinwanddebüt als Filmschauspieler gab er 1962 mit dem Kriegsfilm Hinter feindlichen Linien, bei dem auch Robert Redford debütierte. Seitdem waren beide befreundet und Redford war in zahlreichen Filmen Pollacks Hauptdarsteller, nachdem Pollack hinter die Kamera gewechselt hatte. Pollack gehört neben John Frankenheimer, der ihm den Wechsel ins Regiefach nahelegte, Franklin J. Schaffner, George Roy Hill und Martin Ritt, zu den Filmemachern, die Anfang der 1960er Jahre vom Fernsehen ins Kino drängten und dort für frischen Wind sorgten. 1965 debütierte er mit dem Psychodrama Stimme am Telefon als Kinoregisseur, weitere 19 Spielfilmproduktionen folgten. 1985 erreichte er mit dem mit insgesamt sieben Oscars ausgezeichneten Liebesdrama Jenseits von Afrika den Höhepunkt seines Schaffens.

Pollack galt als einer der intelligentesten Regisseure, der vor allem bei Schauspielern sehr beliebt war. Er war in vielen Genres tätig, er drehte Western (Jeremiah Johnson) ebenso wie Literaturverfilmungen (Jenseits von Afrika), Politthriller (Die drei Tage des Condor), Melodramen (Begegnung des Schicksals) und Komödien (Tootsie). Pollack war einer der erfolgreichsten Vertreter der konservativen Hollywood-Ästhetik, trotz der konventionellen Bildersprache prägte er jedem Film seinen eigenen Stil auf und zeigte darüber hinaus auch moralisches Engagement.[2] Er selbst äußerte darüber lakonisch: „It is not impossible to make mainstream films which are really good.“[3] Zu seiner letzten Regiearbeit wurde der Dokumentarfilm Sketches of Frank Gehry aus dem Jahr 2005, an dem er auch als Kameramann mitwirkte. Neben Gehrys Bauwerken dokumentiert der Film auch ein Stück die 40 Jahre währende Freundschaft mit Frank Gehry.[4] Pollack wurde dreimal für einen Oscar nominiert; 1986 erhielt er für Jenseits von Afrika den Oscar als bester Regisseur.

Seine Filme sind in der Regel bittere Liebesgeschichten ohne glücklichen Ausgang. Sie bevorzugen eine dramaturgische Kreisstruktur, in deren Verlauf sich der Held auf dem Weg zur Selbsterkenntnis mit einem grundsätzlich feindlichem Gesellschaftsumfeld auseinanderzusetzen hat. Ein Beispiel für diese Kreisstruktur ist der frühe This Property is Condemned, der nach einer langen Rückblende nicht nur symbolisch am Ende auf die an dem Ort vorbeiführenden Bahnschienen zurückkehrt. In Jeremiah Johnson wird der von Redford gespielte Trapper in der zweiten Filmhälfte spiegelbildlich mit den Ereignissen des Beginns konfrontiert. Weitere Beispiele für bittere Liebesgeschichten finden sich in The Way We Were, in dem die Paarbeziehung zwischen der jüdischen Marxistin und Studentin Katie Morosky (Barbra Streisand) und dem gustaussehendem Studenten aus reichem Haus Hubbell Gardner (Redford) nicht funktioniert, Havana, Out of Africa oder auch Three Days of the Condor, in dem die kurzzeitige Begegnung zwischen dem CIA-Mitarbeiter Joseph „Condor“ Turner (Redford), der die Fotografin Kathy Hale (Faye Dunaway) auf seiner Flucht vor dem Geheimdienst als Geisel genommen hat, eine intensive Momentaufnahme bleibt.

Pollack war seit 1958 mit der Schauspielerin Claire Griswold verheiratet, mit der er drei Kinder hatte. Am 26. Mai 2008 verstarb Sydney Pollack an Magenkrebs, der neun Monate zuvor diagnostiziert worden war.

Filmografie

als Regisseur

als Schauspieler

Auszeichnungen

  • 1966 – Emmy Award für die Regie einer Episode der Fernsehserie Bob Hope presents the Chrysler Theatre
  • 1970 – Oscarnominierung für die beste Regie für Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss
  • 1983 – Oscarnominierung für die beste Regie für Tootsie und als Produzent für die Kategorie bester Film
  • 1986 – Berlinale Kamera
  • 1986 – Oscars für den besten Film und die beste Regie für Jenseits von Afrika
  • 2002 – Ehren-Leopard für sein Lebenswerk auf dem Filmfestival von Locarno
  • 2008 – Oscarnominierung als Produzent für Michael Clayton

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sydney Pollack aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.