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Spiro Agnew

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Spiro Agnew (1972)
Agnews Unterschrift
Agnew (Mitte rechts) bei seiner Vereidigung im Januar 1969, dahinter der scheidende Vizepräsident Hubert H. Humphrey. Links Richard Nixon und Lyndon B. Johnson

Spiro Theodore Agnew (* 9. November 1918 in Baltimore, Maryland; † 17. September 1996 in Berlin, Maryland) war ein US-amerikanischer Politiker. Er amtierte von 1969 bis 1973 unter Präsident Richard Nixon als 39. Vizepräsident der Vereinigten Staaten.

Leben

Spiro Agnew wurde als Sohn von Theodore Spiros Agnew, einem griechischen Einwanderer, der seinen ursprünglichen Namen Anagnostopoulos (Αναγνωστόπουλος) abgekürzt hatte, und dessen Frau Margaret Marian, geborene Akers und verwitwete Pollard, geboren.[1] Nach dem Schulbesuch studierte Agnew an der Johns Hopkins University zunächst Chemie, später Rechtswissenschaften. Am 27. Mai 1942 heiratete er Elinor Judefind, genannt Judy, mit der er vier Kinder hatte. Im Zweiten Weltkrieg diente er 1944/45 bei der 10th Armored Division.[2] Bis 1946 rechnete er sich zu den Demokraten, danach galt er als Republikaner. 1947 konnte er sein Studium mit dem Grad eines Bachelor abschließen und wurde sodann Assistent des Personalchef eines großen US-amerikanischen Lebensmittelunternehmens.[3] Im Koreakrieg wurde Agnew mehrfach ausgezeichnet.

Agnew wandte sich dann als Rechtsanwalt der Kommunalpolitik zu. Im November 1966 wurde er Gouverneur des Staates Maryland. Dieses Amt trat er im Januar 1967 an. Er galt zunächst als Befürworter der Gleichberechtigung von Schwarzen, griff aber nach dem Einsetzen der Unruhen der 1960er Jahre hart gegen Bürgerrechtler durch, was ihm heftige Kritik einbrachte und ihn für ein Amt unter dem späteren Präsidenten Nixon empfahl. Im Sommer 1968 wurde er auf der Republican National Convention zum Vizepräsidentschaftskandidaten von Richard Nixon gewählt. Die Präsidentschaftswahl am 5. November 1968 konnte das republikanische Duo dann knapp gewinnen.

Seit dem 20. Januar 1969 war Agnew Vizepräsident (Kabinett Nixon). Im August 1972 wurde er erneut als republikanischer Vizepräsidentschaftskandidat für die Wahlen im November 1972 nominiert. Die anschließende Wahl konnten Nixon und Agnew sehr deutlich für sich entscheiden. Im Januar 1973 trat er seine zweite Amtszeit an. Während seiner Zeit als Vizepräsident gehörte Agnew nicht zum engeren Zirkel um den Präsidenten. Daher war er nicht näher an wichtigen Regierungsentscheidungen beteiligt. Prägende Ereignisse dieser Zeit waren vor allem der Vietnamkrieg und Rassenunruhen in amerikanischen Großstädten.

Am 10. Oktober 1973 trat Agnew von seinem Posten zurück. Damit war er der zweite Vizepräsident in der US-Geschichte, der zurücktrat (der erste war John C. Calhoun, der 1832 sein Amt aufgrund einer Staatskrise niederlegte). Agnew beteuerte vor seinem Rücktritt energisch seine Unschuld; gegen ihn war eine Untersuchung angestrengt worden - er habe 1967 während seiner Amtszeit als Gouverneur von Maryland Bestechungsgelder vor dem Zustandekommen von Regierungsaufträgen angenommen. Auch später plädierte er auf „nolo contendere“, als eine Einzelklage ihm Steuerhinterziehung vorwarf. Erst 1982 verurteilte man ihn zur Rückgabe der Gelder.

Nach seinem Rücktritt kam erstmals der 1967 in Kraft getretene 25. Zusatzartikel zur US-Verfassung zum Tragen, indem Richard Nixon den Kongressabgeordneten Gerald Ford zu seinem Nachfolger als Vizepräsident ernannte. Ford sollte dann bereits im August 1974 zum Präsidenten aufrücken, nachdem Nixon im Zuge der Watergate-Affäre selbst zurücktreten musste.

Berühmt war Agnew durch seine Reden geworden, in denen er Opposition und Medien mit fast dichterischen Redewendungen attackierte. Am bekanntesten wurde die Alliteration „nattering nabobs of negativism“ („plaudernde Nabobs der Negativität“). Urheber dieser und anderer Stilblüten war Agnews Ghostwriter William Safire, aus dessen Feder auch das „an effete corps of impudent snobs“ („verweichlichtes Korps unverschämter Snobs“) stammte. Beide zielten in erster Linie auf die von Nixon und Agnew ungeliebte Presse.

Agnew wurde ein Blitzableiter für die öffentliche Meinung, da er in aller Öffentlichkeit aggressiv die US-amerikanische Kriegspolitik in Vietnam zu verteidigen versuchte.

Nach seinem Rücktritt wurde Agnew nicht mehr politisch aktiv. Einen seiner letzten öffentlichen Auftritte hatte er im April 1994 bei der Beerdigung Richard Nixons. Agnew erkrankte an Leukämie und starb am 17. September 1996 im Alter von 77 Jahren.

Weblinks

 Commons: Spiro Agnew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Agnew's mother born in Bristol, Daily News vom 12. Oktober 1973
  2. Spiro T. Agnew. Curriculum Vitae in den Archives of Maryland (englisch, abgerufen am 24. November 2014).
  3. Frank F. White, Jr., The Governors of Maryland 1777-1970 (Annapolis: The Hall of Records Commission, 1970), S. 301-309. In: The Archives of Maryland (englisch, abgerufen am 24. November 2014).
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