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Waliser

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Die Waliser (walisisch Cymry, englisch Welsh oder Welsh people) sind ein Volk von rund sechs Millionen Menschen, die größtenteils in Wales leben. Wales ist ein Teil der Insel Großbritannien und eines der Länder des Vereinigten Königreichs.

Geschichte und Identität

Die Waliser wurden bereits während der Römerzeit als Britons (Briten) bezeichnet. Die Waliser werden neben den Manx, den Cornish und den Bretonen zu den keltischen Nationen gezählt.

Der Name Cymry ist von dem walisischen Wort combrogi abgeleitet, das „Landsleute“ bedeutet. Interessanterweise ist der englische Begriff Welsh wohl vom germanischen valha für „Fremde“ (vergleiche deutsch: Welsche) abgeleitet, was auf die germanische Abstammung der Engländer zurückzuführen ist. Diese Bezeichnung kommt auch daher, dass Wales nach dem Abzug der Römer aus Britannien im frühen 5. Jahrhundert bis ins späte Mittelalter hinein nie von England erobert wurde und so seine keltische Prägung und Sprache und daher seinen für die Angelsachsen fremden, „welschen“ Charakter behielt. Auch die Normannen unterwarfen den größten Teil von Wales nach der Eroberung Englands 1066 zunächst nicht, auch weil sich die Waliser zeitweise mit den Wikingern gegen die Anglonormannen verbündeten.

Erst 1282 wurden die Waliser unter Fürst Llywelyn von Eduard I. besiegt. Endgültig unterworfen wurde Wales zu Beginn des 15. Jahrhunderts. 1404 wurde erstmals der Thronfolger des englischen Königshauses zum Prince of Wales gekrönt. 1536, nachdem der walisische Fürst Harri Tewdwr (Heinrich VII.) die englische Krone gewann, erfolgte die politische und rechtliche Union mit dem Königreich England.

Sprache

Die ursprüngliche Sprache der Waliser ist das Walisische, eine der inselkeltischen Sprachen. Mindestens seit dem 4. Jahrhundert ist diese britannische Sprache im heutigen Wales nachweislich gesprochen worden. In Wales ist aber heute, wie in ganz Großbritannien, vor allem Englisch gebräuchlich. Das Walisische beherrschen heute dennoch etwa 750.000 Menschen in Wales, etwa 25 % der walisischen Bevölkerung. Weitere rund 30 % gaben im Zensus von 2001 an, die Sprache zumindest zu verstehen. Demnach beherrschen insgesamt mehr als 1,5 Millionen Waliser das Walisische aktiv oder passiv.

Im Gegensatz zum Irisch-Gälischen in Irland und zum Schottisch-Gälischen in Schottland ist das Walisische in Wales stark gefördert worden, auch durch nationalistische Bewegungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Plaid Cymru). Deshalb ist es vor allem auch bei der Jugend weiter verbreitet als die anderen keltischen Sprachen auf den Britischen Inseln. In dem kleinen Land Wales gibt es Gegenden, vor allem an der Westküste, wo Walisisch bei über der Hälfte der Bevölkerung die erste aktiv gesprochene Sprache ist. In Irland gibt es dagegen nur wenige Gaeltacht-Regionen und etwa 60.000 Muttersprachler (insgesamt etwa 600.000 Sprecher des Irisch-Gälischen). In Schottland gibt es sogar insgesamt nur etwa 60.000 Sprecher des Schottisch-Gälischen (vor allem auf den Äußeren Hebriden) und keine Sprachförderung wie in Wales und Irland.

Religion

Wie das gesamte Britannien ist auch Wales im frühen Mittelalter vor allem von der iroschottischen Kirche beeinflusst und christianisiert worden.

Im Zuge der Reformation in England ging auch Wales, kurz zuvor rechtlich mit England vereinigt (Act of Union 1536), zum Protestantismus über. Der anglikanischen Church in Wales (Staatskirche bis 1920), einer Tochterkirche der Church of England, der katholischen oder der calvinistischen Presbyterian Church of Wales gehören heute die meisten Waliser an. Historisch gesehen hatte Wales zudem eine starke methodistische Tradition.

Bevölkerungsentwicklung und Diaspora

Im Jahr 1801 lebten in Wales etwa 580.000 Menschen. Die Zahl verdoppelte sich während der Industrialisierung bis 1851 auf über 1,1 Millionen und nochmals bis 1911 auf 2,4 Millionen. Heute leben in Wales etwa drei Millionen Menschen. Zudem gaben in England 600.000, in den Vereinigten Staaten etwa zwei Millionen, in Kanada rund 450.000 und in Argentinien 73.000 Menschen an, walisischer Abstammung zu sein.

Wie in den anderen Teilen Großbritanniens leben heute aber auch viele Immigranten in Wales, vor allem aus den Commonwealth-Staaten Afrikas, der Karibik und aus Südasien, aber mittlerweile auch aus den neuen EU-Ländern Mittel- und Osteuropas, besonders aus Polen.

Siehe auch

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Waliser aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.