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Adolf Holl
Adolf Holl (geboren am 13. Mai 1930 in Wien; gestorben am 23. Januar 2020 ebenda[1]) war ein österreichischer Theologe, Religionssoziologe, Publizist und (vom Amt suspendierter) katholischer Priester.
Leben
Adolf Holl wurde 1954 zum Priester geweiht und promovierte 1955 in katholischer Theologie an der Universität Wien. In einem weiteren Studium der Philosophie, Psychologie und Geschichte wurde er 1961 ebenfalls an der Wiener Universität im Fach Philosophie promoviert.[2] Ab 1963 war er Dozent an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien.
Er war von 1954 bis 1973 Kaplan in der Pfarrkirche am Keplerplatz und in der Neulerchenfelder Pfarrkirche. Sein Buch Jesus in schlechter Gesellschaft (1971) brachte ihn in Konflikt mit der katholischen Kirche. In Folge wurde ihm 1973 die Lehrberechtigung entzogen. 1976 wurde er durch den Wiener Erzbischof Kardinal König vom Priesteramt suspendiert.
Österreichweit wurde er als Diskussionsleiter der Live-Sendung Club 2 bekannt. Er war bis zu seinem Tod als Schriftsteller und freier Publizist tätig.
Er starb 2020 nach schwerer Krankheit im Alter von 89 Jahren in Wien-Döbling.
Auszeichnungen
- 1962: Kardinal-Innitzer-Preis
- 1995: Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften
- 2000: Ehrendoktor der Universität Klagenfurt
- 2003: Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik[3]
- 2006: Axel-Corti-Preis
- 2015: Preis der Stadt Wien für Publizistik
Werke (Auswahl)
Als Autor:
- Jesus in schlechter Gesellschaft. DVA, Stuttgart 1971. Nachdruck: Kreuz, Stuttgart 2000, ISBN 3-7831-1816-6.
- Tod und Teufel. DVA, Stuttgart 1973, ISBN 3-421-01641-0.
- Mystik für Anfänger. DVA, Stuttgart 1977. Nachdruck: Kreuz, Stuttgart 2003, ISBN 3-7831-2325-9.
- Der letzte Christ. Franz von Assisi. DVA, Stuttgart 1979. Nachdruck: Kreuz, Stuttgart 2000, ISBN 3-7831-1846-8.
- Religionen, DVA, Stuttgart, 1981, ISBN 3-421-06078-9
- Mitleid im Winter. Erfahrungen mit einem unbequemen Gefühl. Rowohlt, Reinbek 1985, ISBN 3-498-02865-2 (formal falsche ISBN). Taschenbuchausgabe: Mitleid. Plädoyer für ein unzeitgemäßes Gefühl. Rowohlt, Reinbek 1990, ISBN 3-499-18834-1.
- Der Fisch aus der Tiefe oder Die Freuden der Keuschheit. Rowohlt, Reinbek 1990, ISBN 3-498-02900-2.
- Im Keller des Heiligtums. Kreuz, Stuttgart 1991. Nachdruck: Die unheilige Kirche. Geschlecht und Gewalt in der Religion. Kreuz, Stuttgart 2005, ISBN 3-7831-2593-6.
- Wie ich ein Priester wurde, warum Jesus dagegen war, und was dabei herausgekommen ist. Rowohlt, Reinbek 1992. Nachdruck: Gott ist tot und läßt dich herzlich grüßen. Eine Autobiographie. Edition Va Bene, Wien 2001, ISBN 3-85167-113-9.
- Die Welt zum Narren halten. Demut als Lebensprogramm. Kösel, München 1993, ISBN 3-466-36393-4.
- In Gottes Ohr. Siebzehn Übungen in Kirchenkritik. Patmos, Düsseldorf 1993, ISBN 3-491-72290-X.
- Die Ketzer. Hoffmann und Campe, Hamburg 1994. Nachdruck: Marix, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-120-9.
- Was ich denke. Goldmann, München 1994, ISBN 3-442-12537-5.
- Die religiöse Militanz und deren Begütigung. Ein Beitrag zum humanwissenschaftlichen Realismus (= Wiener Vorlesungen im Rathaus. Bd. 48). Picus, Wien 1996, ISBN 3-85452-348-3.
- Die linke Hand Gottes. Biographie des heiligen Geistes. List, München 1997, ISBN 3-471-79330-5 (Rezension von Christoph Türcke in: Die Zeit vom 2. April 1998).
- Falls ich Papst werden sollte. Ein Szenario. List, München 1998, ISBN 3-471-79383-6.
- Brief an die gottlosen Frauen. Zsolnay, Wien 2002, ISBN 3-552-05203-8.
- Weihrauch und Schwefel. Ein Monolog (= Bibliothek der Unruhe und des Bewahrens. Bd. 4). Styria, Graz 2003, ISBN 3-222-12990-8.
- Der lachende Christus. Zsolnay, Wien 2005, ISBN 3-552-05342-5.
- Om und Amen. Eine universale Kulturgeschichte des Betens. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2006, ISBN 3-579-06927-6.
- Wie gründe ich eine Religion. Residenz, St. Pölten 2009, ISBN 978-3-7017-1518-3.
- Walter Famler (Hrsg.): Das Adolf-Holl-Brevier. Residenz, St. Pölten 2010, ISBN 978-3-7017-3184-8.
- Können Priester fliegen? Plädoyer für den Wunderglauben. Residenz, St. Pölten 2012, ISBN 978-3-7017-3261-6.
- Braunau am Ganges. Residenz, St. Pölten 2015, ISBN 978-3-7017-3352-1.
Als Herausgeber:
- Taufschein katholisch. Prominente antworten auf die Frage: Wie hältst Du’s mit der Religion? Eichborn, Frankfurt 1989, ISBN 3-8218-0419-X.
- Neues vom Tod. Heutige Umgangsformen mit dem Sterbenmüssen. Ueberreuter, Wien 1990, ISBN 3-8000-3343-7.
Siehe auch
Literatur
- Adolf Holl – zwischen Wirklichkeit und Wahrheit. Wespennest, Wien 2000, ISBN 3-85458-305-2.
- Anita Natmeßnig: Adolf Holl – der erotische Asket. Molden, Wien 2007, ISBN 978-3-85485-202-5.
- Adolf Holl: Zur frohen Zukunft. Werkstattgespräche mit Adolf Holl. 1. Auflage. Wieser, Klagenfurt 2014, ISBN 978-3-99029-123-8.
- Harald Klauhs: Holl. Bilanz eines rebellischen Lebens. Residenz, Wien 2018, ISBN 978-3-7017-3431-3.
Weblinks
- Literatur von und über Adolf Holl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „Wer zweifelt, der denkt“, Georg Sutterlüty über Adolf Holl, Web-Spiegel eines Artikels aus der Wiener Zeitung vom 8. Mai 2010.
- "Was soll er machen, wenn er eine Levitation hat?" 8. November 2010, abgerufen am 19. März 2018.
- Aufnahmen mit Adolf Holl im Online-Archiv „Österreich am Wort“ der Österreichischen Mediathek (Diskussionen, Interviews und Vorträge)
Einzelnachweise
- ↑ Adolf Holl, Theologe und Kirchenkritiker, ist tot, Beitrag in Die Presse vom 23. Januar 2020, abgerufen am 23. Januar 2020.
- ↑ Gestorben – Adolf Holl, buchmarkt.de, erschienen und abgerufen 23. Januar 2020
- ↑ ORF Religion Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik an Adolf Holl, 9. Mai 2003.
Personendaten | |
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NAME | Holl, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Theologe und Publizist |
GEBURTSDATUM | 13. Mai 1930 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 23. Januar 2020 |
STERBEORT | Wien |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Adolf Holl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Religionssoziologe
- Philosoph (20. Jahrhundert)
- Fernsehmoderator
- Publizist
- Hochschullehrer (Universität Wien)
- Römisch-katholischer Geistlicher (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Autor
- Literatur (Deutsch)
- Literatur (Österreich)
- Sachliteratur (Theologie)
- Essay
- Schriftsteller (Wien)
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- Kardinal-Innitzer-Preisträger
- Axel-Corti-Preisträger
- Österreicher
- Geboren 1930
- Gestorben 2020
- Mann