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Aiguille du Midi
Aiguille du Midi | ||
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Aiguille du Midi (im Sommer) | ||
Höhe | 3.842 m | |
Lage | Frankreich | |
Gebirge | Mont-Blanc-Massiv, Savoyer Alpen | |
Geographische Lage | 45° 52′ 44″ N, 6° 53′ 16″ O45.8788888888896.88777777777783842Koordinaten: 45° 52′ 44″ N, 6° 53′ 16″ O | |
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Erstbesteigung | 5. August 1856 durch J.A. Devouassoud, A. und J. Simond (Nordgipfel bereits 1818) | |
Erschließung | 1927 durch eine Seilbahn | |
Normalweg | durch die Seilbahn in Vergessenheit geraten | |
Aiguille du Midi (rechts) und Dôme du Goûter (ganz links) |
Die Aiguille du Midi (3.842 m) ist ein felsiger Vorposten im Mont-Blanc-Massiv südlich von Chamonix und überragt das Stadtzentrum um 2800 m. Der Gipfelbereich ist durch eine Seilbahn für den Tourismus erschlossen, stellt einen der beliebtesten Aussichtspunkte auf dem höchsten Gebirgszug der Alpen dar und ist Ausgangspunkt für alpine Berg- und Skitouren.
Luftseilbahn
Übersicht
1955 wurde die Seilbahn Télépherique de l’Aiguille du Midi eröffnet. Sie führt von Chamonix in zwei Sektionen auf die Felsspitze. Von der Mittelstation auf der Plan de l’Aiguille (2.310 m) hängt das Seil ohne Zwischenstützen kilometerlang und 1467 Meter hoch bis zur Bergstation. Dabei fährt die Bahn zunächst hoch über den Gletscher Les Pelerins, bevor es entlang der Nordseite der Aiguille du Midi aufwärtsgeht. Bei der Eröffnung galt sie als die höchste Seilbahn der Welt (Höhe der Bergstation: 3.777 m). Diesen Titel hat die Bahn inzwischen verloren, ist aber nach wie vor die zweithöchste Seilbahn Europas nach der Bahn auf das Klein Matterhorn in Zermatt. Die Bergstation und die dazugehörige Panoramaterrasse, Restaurant und Café gehören zu den meistbesuchten touristischen Attraktionen von Chamonix.
Die schnelle Auffahrt führt bei empfindlichen Personen oft zu Kopfschmerzen und anderen Symptomen der Höhenkrankheit.
Geschichte
Die ersten konkreten Überlegungen zum Bau einer Seilbahn auf die Aiguille du Midi stammen von zwei Schweizer Ingenieuren aus dem Jahr 1905. Sie planten, den Weiler Les Pelerins mit dem Gipfel der Aiguille du Midi zu verbinden. Das Projekt stieß auf damals unüberwindliche technische Realisierungsschwierigkeiten und wurde aus diesem Grund abgebrochen.
Vier Jahre später versuchten sich erneut Menschen an der Herausforderung, diesmal handelte es sich um die französische Gesellschaft Funicular Railways. Ein Teilerfolg war die Eröffnung der ersten Seilbahnsektion Les Pelerins – La Para im Jahr 1924.
Die zweite Sektion La Para – Les Glaciers wurde drei Jahre später fertiggestellt. Die weiteren Planungen umschlossen zuerst eine dritte Sektion – deren wegen ihrer Form auch „Kaffeemühlen“ oder auch „Bügeleisen“ genannte Talstation heute noch auf 2400 m als Bauruine über Chamonix thront – auf die Aiguille di Midi, die aber aufgrund geologischer Probleme zuerst zum etwas niedriger gelegenen Col du Midi umgeplant wurde und schließlich ganz aufgegeben wurde. Von der Eröffnung der zweiten Sektion 1927 an trug die Seilbahn den ehrenvollen Titel Seilbahn mit der höchsten Bergstation der Welt. Das war jedoch zu keiner Zeit zutreffend, denn die höchste Seilbahn der Welt war seinerzeit die 1926 in Betrieb gegangene Zugspitzbahn (2805 m). Die 1955 neu erbaute Seilbahn auf den Gipfel der Aiguille du Midi trug den Titel danach zu Recht, bis er an die 1979 errichtete Bahn auf das Klein Matterhorn in Zermatt ging.
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und der Errichtung der Seilbahn Planpraz – Brévent wurde die Popularität der Seilbahn immer geringer und der Betrieb im Jahr 1951 eingestellt.
Der italienische Ingenieur Graf Dino Lora Totino, der zuvor eine Seilbahn zum Gipfel des Matterhorns geplant hatte, plante die Neuerrichtung der Seilbahn auf die Aiguille du Midi auf anderer Trasse mit einer nach links versetzten Talstation und neuer Mittelstation beim Plan du Midi. Nach vier Jahren intensiver Bauarbeiten war die Errichtung der beiden Sektionen der neuen Seilbahn Telepherique de l’Aiguille du Midi durch die deutsche Firma Heckel abgeschlossen, deren zweite Sektion noch heute den größten Höhenunterschied einer stützenlosen Seilbahn überwindet.
Im Jahr 1991 wurde die gesamte Anlage generalsaniert.
Das Gipfelgebäude
Hier findet man neben einem Souvenirshop, einer Snackbar und einer Cafeteria auch ein Gourmet-Restaurant, passend zur Höhenlage 3842 genannt. Der Souvenirshop bietet in seinem Verkaufsangebot eine Sonderauflage von Briefmarken an, auf denen die Aiguille du Midi abgebildet ist. Die Ansichtskarten können direkt vor Ort am Berg in einen Postkasten eingeworfen werden.
Sendeanlage am Gipfel
Sender Aiguille du Midi
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Basisdaten | |
Ort: | Chamonix-Mont-Blanc |
Département: | Haute-Savoie |
Region: | Auvergne-Rhône-Alpes |
Staat: | Frankreich |
Koordinaten: | falscher Wert ›building‹ in type-Parameter 45° 52′ 43,3″ N, 6° 53′ 14,5″ O45.87870536.8873687 |
Verwendung: | Rundfunksender |
Turmdaten | |
Daten zur Sendeanlage | |
Wellenbereich: | UKW-Sender |
Rundfunk: | UKW-Rundfunk |
Sendetyp: | Digitales Fernsehen |
Auf der Gipfelspitze steht zudem eine relativ schwache Radio- und Fernseh-Sendeanlage, die aber unter Verwendung einer Richtantenne einige hundert Kilometer weit empfangbar ist.
Weitere Seilbahnen
Von der Aiguille du Midi führt die technisch einzigartige Kleinkabinenbahn Vallée Blanche über den Glacier du Géant zur Pointe Helbronner (Italien) auf 3.462 m. Die Hin- und Rückfahrt dauert mit Ausgangspunkt Aiguille du Midi rund zwei Stunden, vom Talort Chamonix-Mont-Blanc aus zwischen vier und fünf Stunden. Die Pointe Helbronner wird von La Palud bei Courmayeur im Aostatal über das Rifugio Torino auf 3.375 m ebenfalls mit einer Seilbahn erreicht. Somit überspannt ein System von mehreren Seilbahnen das gesamte Mont-Blanc-Massiv. Wegen der häufigen starken Winde über dem Glacier de Géant verkehrt die Seilbahn zur Pointe Helbronner allerdings nur unregelmäßig.
Alpinismus
Die Erstbesteigung des niedrigeren Nordgipfels erfolgte am 4. August 1818 durch den Polen Antoni Malczewski[1] und sechs Führer. Am 5. August 1856 wurde auch der Südgipfel im Rahmen einer vom Grafen Ferdinand de Bouillé organisierten Expedition von J. Alexandre Devouassoud sowie A. und J. Simond erstmals bestiegen.[2] Durch den Bau der Seilbahn gerieten die Normalwege auf die Aiguille du Midi allerdings wieder in Vergessenheit.
Durch die Südwand führt eine Vielzahl an Sportkletterrouten; trotz der Nähe zur Seilbahn sollte man die große Höhe und die durchaus alpine Umgebung nicht außer Acht lassen. Bekannt wurde die Südwand durch die Route von Maurice Baquet und Gaston Rébuffat, welche die beiden am 13. Juli 1956 eröffneten und die heute nach dem Erstbegeher Rébuffatführe (VI+) heißt.[3]
Von der Bergstation beginnt ein Anstieg auf den Mont Blanc (über die Schutzhütte Refuge des Cosmiques und Überschreitung des Mont Maudit).
Im Frühjahr ist die Aiguille du Midi der Ausgangspunkt für die hochalpine Skiroute Vallée Blanche, die über den Glacier de Géant und das Mer de Glace bis nach Montenvers bzw. bis Chamonix führt. Mit einer Länge von ca. 20 km und einem Höhenunterschied von 2800 m gilt sie als die längste mit Aufstiegshilfen zu erreichende Skiroute der Alpen.
Bilder
Siehe auch
Weblinks
- Website der Seilbahn Aiguille du Midi (französisch, englisch)
- chamonix.com – Die offizielle Website des Tales Chamonix (deutsch, englisch, französisch, …)
- Aiguille du Midi auf chamonix.net (englisch, französisch)
- Aiguille du Midi auf SummitPost (englisch)
- Téléphérique de l’Aiguille du Midi. In: remontees-mecaniques.net. Abgerufen am 24. Oktober 2011 (français, ausführlicher Bildbericht zu Bau und Restbestand der ersten Seilbahn).
- (Sehr schöne) Fotogalerie bei Tripadvisor
Einzelnachweise
- ↑ Bolesław Oleksowicz: Antoni MALCZEWSKI. In: WIRTUALNA BIBLIOTEKA LITERATURY POLSKIEJ, VIRTUAL LIBRARY OF POLISH LITERATURE. Abgerufen am 12. August 2010 (polnisch, englisch).
- ↑ L’Aiguille du Midi et son téléphérique (3842 mètres). Abgerufen am 12. August 2010 (français).
- ↑ Hartmut Eberlein: Gebietsführer für Bergsteiger und Kletterer Mont-Blanc-Gruppe. Bergverlag Rudolf Rother, München 2005, ISBN 3-7633-2414-3.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Aiguille du Midi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |