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Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

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Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Logo
Gründung 1761
Trägerschaft staatlich
Ort Stuttgart
Bundesland Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Rektorin Petra von Olschowski
Studenten 806 WS 2013/14
Mitarbeiter ca. 150
davon Professoren 48
Jahresetat ca. 9 Mio. EUR
Website www.abk-stuttgart.de

Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ist mit über 800 Studierenden und 18 Studiengängen im freien und angewandten Bereich eine der ältesten und größten Kunsthochschulen in Deutschland. Sie geht zurück auf die 1761 von Herzog Carl Eugen von Württemberg gegründete Académie des Arts.[1]

Geschichte

Schon bald nach ihrer Gründung (mit Generalreskript Herzog Carl Eugens vom 25. Juni 1761) verlor die Academia artium Stuttgardensis, die zusammen mit dem herzoglichen Hof zeitweilig auch in Ludwigsburg untergebracht war, an Bedeutung, nachdem sich der Kunstunterricht immer mehr in die im Jahre 1770 beim Schloss Solitude gegründete, eine eigene Kunstabteilung (Fakultät der freye Künste, so A. F. Batz) herausbildende und nach verschiedenen Entwicklungsstufen im Jahre 1782 in Stuttgart zu Universitätsrang erhobene Hohe Karlsschule verlagerte, einer streng reglementierten, mit militärischem Drill geführten Eliteschule. Hier sollten laut Herzog Carl Eugen die „besten Köpfe des Landes“ studieren, aber einige, wie beispielsweise Friedrich Schiller und Joseph Anton Koch, entzogen sich dem immensen Druck und der Bevormundung auf der „Sklavenplantage(Schubart). Für das Kunstgeschehen über Württemberg hinaus so bedeutende Künstler wie Johann Heinrich Dannecker, Philipp Friedrich von Hetsch, Philipp Jakob Scheffauer und Gottlieb Schick erfuhren dort ihre Ausbildung, zum Teil noch durch Lehrer wie Nicolas Guibal und Adolf Friedrich Harper, die bereits dem Lehrkörper der Académie des Arts angehört hatten, aus deren Ludwigsburger Zeit der später in Wien zu Ansehen gelangte Heinrich Friedrich Füger hervorging.

1843 Sitz im Altbau der heutigen Staatsgalerie Stuttgart

Nach dem Tod Herzog Carl Eugens 1793 wurde die Hohe Karlsschule bereits im darauffolgenden Jahr vor allem aus Kostengründen geschlossen. Nachteilig wirkte sich aber auch aus, dass das Institut nicht in der Landesverfassung verankert war. Damit verlor Württemberg seine einzige, in eine Art Gesamtschul- bzw. Gesamthochschulverbund integrierte Kunstausbildungsstätte, an der zahlreiche Künstler, 26 Architekten, 15 Bildhauer, 9 Stuckateure, 10 Medailleure, 33 Maler, 19 Kupferstecher, 30 Zeichner zusammen mit einer sich ebenso aus Landeskindern und „Ausländern“ rekrutierenden Vielzahl von Medizinern, Juristen, Philologen, Naturwissenschaftlern und anderen akademischen Berufen, die allesamt das Geistesleben Württembergs bis weit ins 19. Jahrhundert prägten, ausgebildet worden waren.

Erst nach einem jahrzehntelangen institutionellen Vakuum, wurde im Jahre 1829 aus der Académie die „K. Kunstschule“. Dadurch verzeichnet die weitere Entwicklung einen Neustart, nachdem unter König Wilhelm I. von Württemberg eine K. Vereinigte Kunst-, Real- und Gewerbe-Schule zur Ausführung kam. Wegen der steigenden Frequenz der vereinigten Unterrichtsanstalten, vor allem wegen des sich erweiternden Ausbildungsplans der Gewerbe-Schule, wurde 1832 die Verbindung zwischen der Kunstschule und der Gewerbe-schule (aus der letztendlich die heutige Universität Stuttgart hervorgehen sollte), gelöst. Die institutionelle Entflechtung gab jeder Anstalt die Möglichkeit zu einer eigenständigen Fortentwicklung, die jedoch, vom Räumlichen her, wegen der gemeinsamen Unterbringung im ehemaligen, von dem Karlsschulabsolventen Nikolaus Friedrich von Thouret erbauten Offiziers-Pavillon (Königstr. 12) zur Benachteilung der Kunstschule führte. Hier eine Lösung zu finden, vermehrten sich die Bestrebungen im Verlaufe der dreißiger Jahre. Erst mit der Errichtung der von Gottlob Georg Barth geplanten und in den Jahren 1839–1842 zur Ausführung gelangten Kunstanstalt, welche die räumlichen Voraussetzungen für eine Verbindung der Kunstschule mit den ihr als Lehrsammlungen zugeordneten, doch bisher disparat untergebrachten Kunstsammlungen schuf, jenem Gebäude also, das im Jahre 1843 unter dem Namen Museum der bildenden Künste (heute der Altbau der Staatsgalerie Stuttgart) in der damaligen Neckarstraße eröffnet wurde, war die auch räumlich selbstständige Entwicklung der Kunstschule bei freilich noch bescheidenem Lehrangebot eröffnet. Dennoch: Die Raumfrage war und blieb, zumal durch die multiple Nutzung des Gebäudes, auch künftig eines der Hauptprobleme.

Nach vielfachen Entwürfen und Anträgen auf Erweiterung und Neubau gelang es, auf dem Terrain oberhalb des Museums der bildenden Künste zwei zeitlich aufeinanderfolgende Neubauten nach Entwürfen des Stuttgarter Oberbaurats Albert von Bok (der zugleich auch das Museum der bildenden Künste durch zwei hintere Flügelanbauten erweiterte) zu errichten: zunächst ein als „provisorisch“ deklariertes, in Fachwerk ausgeführtes Ateliergebäude in der Urbanstraße 39, das 1880 fertiggestellt wurde, sodann das 1883 begonnene und 1890 zum Abschluss gebrachte eigentliche Hauptgebäude in der Urbanstraße 37, Gebäude, zu denen später noch ein drittes in der Urbanstraße 50 hinzukam, die bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg – einzige Erinnerungsstücke sind zwei im Patio des heutigen Akademiealtbaus aufgestellte Skulpturen des Stuttgarter Bildhauers Georg Emil Rheineck aus dem Fassadenschmuck des einstigen Hauptgebäudes – Sitz der Anstalt blieb, die im Jahre 1901 den Titel K. Akademie der bildenden Künste erhielt, um nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Württ. Akademie der bildenden Künste umbenannt zu werden. Diese verband sich mit der Württ. Staatl. Kunstgewerbeschule (gegr. 1869 als K. Kunstgewerbeschule, verbunden jedoch zunächst mit der Architekturfachschule des K. Polytechnikums, 1881 als eigene Fachschule innerhalb des Polytechnikums von der Architekturfachschule getrennt und schließlich 1886 zur selbständigen Anstalt erhoben) und wurde bereits ab 1941 zur Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart.

Königliche Kunstgewerbeschule Postkarte, 1913–1918

Bernhard Pankok, im Jahre 1901 an die neugegründete K. Kunstgewerbliche Lehr-und Versuchswerkstätte berufen, die in ihrer praxisnahen und -fördernden Ausrichtung die in Stilimitation befangene bisherige Kunstgewerbeschule mit neuen Ideen auffrischen sollte, ab 1903 deren Vorstand, um nach der Pensionierung des langjährigen Kunstgewerbeschul-Direktors Hans von Kolb ab 1913 die Leitung der Schule in deren Neubau am Weißenhof zu übernehmen, Pankok, das „Multitalent“, dem es gelang, „seine“ Schule, an deren Gestalt er unter der Bauführung des Stuttgarter Architektenbüros Eisenlohr und Pfennig bestimmend mitgewirkt hatte, zu einer der bedeutenden künstlerischen Reformschulen in Deutschland zu machen, schlug bereits vor dem Ersten Weltkrieg vor, alle Stuttgarter Kunstlehranstalten an einem Ort zusammenzuführen und dies schon damals auf dem Gelände am Weißenhof. Gegen den Plan, der in unterschiedlichen zeitlichen Abständen immer wieder einmal diskutiert wurde, gab es heftigen Widerstand insbesondere seitens der Akademie. Während der NS-Zeit wurde dann die Frage eines Zusammenschlusses von Kunstakademie und Kunstgewerbeschule entschieden, nicht aus fachlichen und ausbildungsmäßigen Einsichten und Erfordernissen, wie sie Pankok und auch andere seiner Zeit vorgedacht und das Bauhaus vollendet hatte, sondern aus Gründen einer administrativen „Vereinfachung“, die sich durch den Zusammenschluss der beiden ab 1933 gleichgeschalteten und nach dem „Führerprinzip“ geleiteten Institute ergeben sollte. 1941 verfügte der württ. Kultminister die Vereinigung von Akademie und Kunstgewerbeschule unter einheitlicher Leitung, jedoch unter Beibehaltung der räumlichen Trennung unter dem Namen Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart, wobei allerdings nur noch für kurze Zeit, d.h. bis zum Untergang des NS-Staats die bisherige Akademie als „Abteilung freie Kunst“ und die Kunstgewerbeschule als „Abteilung angewandte Kunst“ figurierten.

Die Verbindung freier und angewandter Disziplinen unter einem Dach erfolgte erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als die unter dem damaligen württembergischen Kultminister und späteren Bundespräsidenten Theodor Heuss neukonstituierte Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart ihren Lehrbetrieb im Gebäude der ehemaligen Kunstgewerbeschule am Weißenhof trotz aller Kriegsschäden aufnehmen konnte. In seiner programmatischen Rede, die Theodor Heuss am 5. November 1946 anlässlich der Wiedereröffnung der Akademie vor zahlreichen Ehrengästen in deren Aula hielt, gab er der Anstalt als zukunftsweisendes Leitmotiv das Prinzip der „polaren sachlichen Spannungen“, das einer doktrinär-einseitigen Ausrichtung entgegenwirke, mit auf den Weg. Herausragende Persönlichkeit des hauptsächlich aus Württembergern neu zusammengesetzten Lehrkörpers – die amerikanischen Militärbehörden hatten nur drei der früheren Professoren Lehrerlaubnis erteilt – war Willi Baumeister, eine Idealbesetzung sozusagen, ging es doch hier um Fragen der persönlichen Integrität in finsterer Zeit, der künstlerischen Authentizität und Kreativität, der Kunstfreiheit und der Gleichrangigkeit der Künste. Dabei war er bis ins Todesjahr 1955 als Lehrer attraktiv für junge Menschen aus aller Welt, eine Leitfigur ähnlich Adolf Hölzel, der ehedem, von 1905 bis 1919, mit seinem Schülerkreis, mit Willi Baumeister, Hans Brühlmann, Gottfried Graf, Johannes Itten, Ida Kerkovius, Otto Meyer-Amden, Alfred Heinrich Pellegrini, Oskar Schlemmer, Hermann Stenner, Alfred Wickenburg und vielen anderen, die in seine Lehre gingen, die Stuttgarter Akademie zu einer Ausbildungsstätte von internationalem Rang erhoben hatte.

Erst mit dem ersten Kunsthochschulgesetz des Landes Baden-Württemberg aus dem Jahre 1975 wurde aus der seit 1946 bestehenden nichtrechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, woraus die rangmäßige Gleichstellung mit den Universitäten resultierte. Seit Jahrzehnten wird erstrebt, sämtliche Teile des Lehrbetriebs auf dem Campus Am Weißenhof zusammenzufassen

Institute und angegliederte Bereiche

Seit der letzten Neugründung 1946 sind bis heute vier interdisziplinär agierende Institute hinzugekommen:

  • 1949 das von Kurt Wehlte gegründete Institut für Technologie der Malerei; heute: Farbinstitut Wehlte (privat),
  • 1966 durch Walter Brudi das Institut für Buchgestaltung und Medienentwicklung,
  • 1967 das von Rolf E. Straub gegründete Institut für Museumskunde sowie
  • 1980 durch Arno Votteler das Institut für Innenarchitektur und Möbeldesign, heute Weißenhof-Institut Interdisziplinäres Forum für Architektur, Raum + Möbel.

Dazu existieren mittlerweile 32 Werkstätten als Kernstück der Akademie, die sich aus der der Kgl. Kunstgewerbeschule zugeordneten, bis 1913 eine quasi autonome Einrichtung bildenden, 1901 gegründeten Kgl. Lehr- und Versuchswerkstätte entwickelt hatten.

Da sämtliche zur ehemaligen Königlichen Kunstschule gehörenden Sammlungsbereiche in das Museum der bildenden Künste, der späteren Staatsgalerie, übergegangen waren, verfügte die Akademie viele Jahrzehnte über keine eigene Kunstsammlung. Erst im Jahre 1975 wurde diese vom damaligen Rektor Wolfgang Kermer neu gegründet.

Fachgruppen und Studiengänge

Fachgruppe Kunst

Künstlerisches Grundstudium
Studiengang Bildende Kunst (Studienrichtungen Bildhauerei, Freie Graphik, Glasgestaltung, Malerei)
Studiengang Bühnen- und Kostümbild (in Zusammenarbeit mit der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg)
Studiengang Künstlerisches Lehramt
Verbreiterungsfach Bildende Kunst/Intermediales Gestalten

Fachgruppe Architektur

Studiengang Architektur (BA/MA)

Fachgruppe Design

Studiengang Industrial Design
Studiengang Kommunikationsdesign
Studiengang Textildesign

Fachgruppe Wissenschaft

Studiengang Konservierung Neuer Medien und Digitaler Information (MA)
Studiengang Kunstgeschichte
Studiengang Restaurierung und Konservierung von Gemälden und gefassten Skulpturen
Studiengang Restaurierung und Konservierung von archäologischen, ethnologischen und kunsthandwerklichen Objekten
Studiengang Restaurierung und Konservierung von Grafik, Archiv- und Bibliotheksgut
Studiengang Restaurierung und Konservierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und SteinPolychromie

Rektoren der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (seit 1946)

  • 1946–1947 (komm. Direktor), 1947–1953 (Rektor): Hermann Brachert (* 11. Dezember 1890 in Stuttgart; † 2. Juni 1972 in Schlaitdorf), Bildhauer
  • 1953–1955: Karl Rössing (* 25. September 1897 in Gmunden/Oberösterreich; † 19. August 1987 in Wels/Österreich), Grafiker
  • 1955–1957: Manfred Henninger (* 2. Dezember 1894 in Backnang; † 5. Oktober 1986 in Stuttgart), Maler
  • 1957–1959: Rudolf Yelin (6. März 1902 in Stuttgart; † 26. November 1991 in Stuttgart), Maler und Glasmaler
  • 1959–1969: Walter Brudi (* 24. Januar 1907 in Stuttgart; † 9. Dezember 1987 in Stuttgart), Buchgrafiker
  • 1969–1971: Herbert Hirche (* 20. Mai 1910 in Görlitz; † 28. Januar 2002 in Heidelberg), Innenarchitekt und Möbeldesigner
  • 1971–1984: Wolfgang Kermer (* 18. Mai 1935 in Neunkirchen/Saar), Kunsthistoriker
  • 1984–1987: Manfred Kröplien (* 3. April 1937 in Stuttgart; † 4. März 2004 in Stuttgart), Grafikdesigner
  • 1987–1991: Paul Uwe Dreyer (* 22. September 1939 in Osnabrück; † 10. September 2008 in Stuttgart), Maler
  • 1991–1994: Wolfgang Henning (* 11. Februar 1927 in Berlin; † 8. September 1994 in Stuttgart), Architekt
  • 1994–1998: Klaus Lehmann (* 1934 in Lörrach), Produktgestalter
  • 1998–2004: Paul Uwe Dreyer (* 22. September 1939 in Osnabrück; † 10. September 2008 in Stuttgart), Maler
  • 2004–2010: Ludger Hünnekens (* 15. Juli 1953 in Münster/Westfalen), Archäologe und Kulturmanager
  • seit 2010: Petra von Olschowski (* 29. Juni 1965 in Stuttgart), Kunsthistorikerin und Journalistin

Vorstände und Direktoren der K. bzw. Staatl. Württ. Kunstgewerbeschule sowie Vorstände der K. Kunstgewerblichen Lehr- und Versuchswerkstätte

  • 1869–1870: Wilhelm Bäumer (* 18. April 1829 Ravensburg; † 4. November 1895 Straßburg), Vorstand der Architekturfachschule am Polytechnikum und zugleich Vorstand der Kunstgewerbeschule
  • 1870–1872: Christian Friedrich von Leins (* 22. November 1814 Stuttgart; † 25. August 1892 ebenda), Vorstand der Architekturfachschule am Polytechnikum und zugleich Vorstand der Kunstgewerbeschule
  • 1872–1874: Alexander von Tritschler (* 10. Februar 1828 Biberach an der Riß; † 1907), Vorstand der Architekturfachschule am Polytechnikum und zugleich Vorstand der Kunstgewerbeschule
  • 1874–1876: Konrad Dollinger (* 22. Juni 1840 Biberach an der Riß; † 22. Oktober 1925), Vorstand der Architekturfachschule am Polytechnikum und zugleich Vorstand der Kunstgewerbeschule
  • 1876–1878: Robert von Reinhardt (* 11. Januar 1843 Neuffen; † 5. Mai 1914 Stuttgart), Vorstand der Architekturfachschule am Polytechnikum und zugleich Vorstand der Kunstgewerbeschule
  • 1878–1880: erneut Christian Friedrich von Leins
  • 1880–1881: erneut Alexander von Tritschler
  • 1881–1892: erneut Christian Friedrich von Leins, nunmehr erster ständiger Vorstand der Anstalt
  • 1892–1913: Hans von Kolb (* 28. Juli 1845 Ehingen a. d. Donau; † 17. September 1928 Überlingen), zunächst Vorstand, ab 1896 hauptamtlicher Direktor der K. Kunstgewerbeschule in der Unteren Königstraße (und zugleich der 1901 gegründeten, organisatorisch verbundenen, im „Poenitentiarhaus“ im Stuttgarter Westen untergebrachten K. Kunstgewerblichen Lehr- und Versuchswerkstätte)
  • 1901–1903: Franz August Otto Krüger (* 28. Februar 1868 Groß-Dedeleben; † 3. November 1938 Dresden), Vorstand der K. Kunstgewerblichen Lehr- und Versuchswerkstätte
  • 1903–1937: Bernhard Pankok (* 16. Mai 1872 Münster/Westfalen; † 5. April 1943 Baierbrunn), 1903–1913 Vorstand der K. Kunstgewerblichen Lehr- und Versuchswerkstätte, 1913–1937 Direktor (Gesamtleitung) der beiden organisatorisch und räumlich im Schulneubau am Weißenhof als K., ab 1918 als Staatl. Württ. Kunstgewerbeschule vereinigten Institute
  • 1937–1938 Oskar Glöckler (* 1893 Stuttgart; † 27. Januar 1938 ebd.), Direktor der Staatl. Württ. Kunstgewerbeschule (nach nur wenigen Monaten Amtszeit Suizid, die tatsächlichen Gründe – unberechtigte Titel- und Ordensführung – durch ein von der NS-Parteiführung veranlasstes „offizielles“ Begräbnis vertuscht)
  • 1938–1940 Paul Haustein (* 17. Mai 1880 Chemnitz; † 6. September 1944 Stuttgart), vertretungsweise Direktor der Staatl. Württ. Kunstgewerbeschule
  • 1940–1944/45 Hermann Gretsch (* 17. November Augsburg; † 13. April 1950 Stuttgart), zunächst Direktor der Staatl. Württ. Kunstgewerbeschule bis zu deren Vereinigung mit der Württ. Akademie der bildenden Künste zur Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart 1941, anschließend stellvertretender Direktor der – zwischen Weißenhof („Abteilung angewandte Kunst“) und Urbanstraße („Abteilung freie Kunst“) räumlich getrennten – Gesamtanstalt (Direktor: Fritz von Graevenitz)
  • 1945–1946 Adolf G. Schneck (* 7. Juni 1883 Esslingen/Neckar; † 27. März 1971 Schmiden b. Stuttgart), nach dem „Wegtauchen“ von Hermann Gretsch noch von den NS-Behörden zum stellvertretenden Direktor der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart ernannt, deren Gebäude in der Urbanstraße völlig, am Weißenhof teilweise zerstört sind; bis zur Neukonstituierung der Anstalt 1946 und der Ernennung eines kommissarischen Direktors (Hermann Brachert) – Direktor Fritz von Graevenitz ist 1945 ausgeschieden – in dieser Funktion

Aktuell Lehrende (hauptamtliche Professoren)

Fachgruppe Kunst

Fachgruppe Architektur

Fachgruppe Design

Fachgruppe Wissenschaft

  • Barbara Bader, Fachdidaktik Kunst und Bildungswissenschaften
  • Irene Brückle, Restaurierung von Grafik, Archiv und Bibliotheksgut
  • Nils Büttner, Mittlere und Neue Kunstgeschichte
  • Gerhard Eggert, Restaurierung von archäologischen, ethnologischen und kunsthandwerklichen Objekten
  • Johannes Gfeller, Konservierung Neuer Medien und Digitaler Information
  • Hans Dieter Huber, Kunstgeschichte der Gegenwart, Ästhetik und Kunsttheorie
  • Christoph Krekel, Archäometrisches Labor (Institut für Technologie der Malerei)
  • Roland Lenz, Konservierung u. Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche u. Steinpolychromie
  • Volker Schaible, Restaurierung von Gemälden und gefassten Skulpturen

Bekannte ehemalige Professoren (chronologisch) und ihr Lehrgebiet

Bekannte ehemalige Studierende der Akademie bzw. deren Vorgängerinstitutionen

Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

A

B

C

D

E

F

G

H

I

  • Ada Isensee (* 1944), deutsche Malerin und Glasgestalterin
  • Johannes Itten (1888–1967), Schweizer Maler, Grafiker und Hochschulprofessor

J

K

L

M

N

O

P

R

S

T

U

  • Gerhard Uhlig (* 1924), deutscher Kunstpädagoge (Fachleiter)
  • Helmuth Uhrig (1906–1979), deutscher Bildhauer, Maler, Glasmaler und Mosaikkünstler
  • Albrecht Fürst von Urach (1903–1969), deutscher Künstler, Kriegsautor, Journalist und Diplomat
  • Dieter Urban (* 1938), deutscher Kommunikationsdesigner und Hochschulprofessor

V

  • Otto Valentien (1897–1987), deutscher Garten- und Landschaftsarchitekt, Maler, Grafiker und Autor
  • Sepp Vees (1908–1989), deutscher Maler
  • Albrecht Vogel (* 1946), deutscher Grafiker und Hochschullehrer
  • Albert Volk (1882–1982), deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer
  • Arno Votteler (* 1929), deutscher Innenarchitekt, Möbeldesigner und Hochschulprofessor

W

Y

  • Ernst Yelin (1900–1991), deutscher Bildhauer
  • Rudolf Yelin d. Ä. (1864–1940), deutscher Maler und Glasmaler
  • Rudolf Yelin d. J. (1902–1991), deutscher Maler, Glasmaler, Hochschulprofessor und -rektor (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart)

Z

Ehrenmitglieder/Ehrensenatoren der Akademie

Ehrenmitglieder der Académie des Arts

Ehrenmitglieder der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (Ernennungszeitraum 1942–1999)

Ehrensenatoren (Ernennungszeitraum 2004 bis heute)

Wider das Vergessen

Absolventinnen der Stuttgarter Kunstlehranstalten, die unter dem NS-Regime ermordet wurden:

  • Carry van Biema (1881–1942), Malerin, Kunstlehrerin und -theoretikerin, Kreis um Adolf Hölzel
  • Alice Haarburger (1891–1942), Malerin
  • Maria Lemmé (1880–1942), Malerin
  • Käthe Loewenthal (1878–1942), Malerin
  • Paula Straus (1894–1943), Goldschmiedin, zeitweilig Mitarbeiterin von Paul Haustein an der Kunstgewerbeschule und als Entwerferin für die Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne, Heilbronn a. N., tätig

Künstlerinnen, die 1935 und/oder 1937 an den Jüdischen Kunstausstellungen in den Räumen der Stuttgart-Loge beteiligt waren, vermutlich an den Stuttgarter Kunstlehranstalten studiert haben und deren Schicksal unbekannt ist:

  • Ly Bernheimer
  • Hilde Brandt
  • Margarethe Garthe
  • Elli Heimann
  • Trude Munk
  • Else Samuel

Absolventen der Stuttgarter Kunstlehranstalten, die den Holocaust überlebt haben:

  • Ellen Auerbach (1906–2004)
  • Dina Cymbalist (1907–1989)
  • Paul Elsas (1896–1981)
  • Hermann Fechenbach (1897–1986)
  • Liselotte Grschebina (1908–1994)
  • Lily Hildebrandt (1887–1974)
  • Erich Kahn (1904–1979)
  • Hermann Kahn (Aharon Kahana) (1905–1967)
  • Ignaz Kaufmann (1885–1975)
  • Klara Neuburger (1882–1945)
  • Imre Reiner (1900–1987)
  • Grete Stern (1904–1999)

Literatur

  • [August Friedrich Batz:] Beschreibung der Hohen Karls-Schule zu Stuttgart. Stuttgart: In eigenem Druck und Verlag, 1783 (Nachdruck der Ausgabe, Stuttgart: Lithos-Verlag, 1987, ISBN 3-88480-008-6)
  • Robert Uhland: Geschichte der Hohen Karlsschule in Stuttgart. Stuttgart: Kohlhammer, 1953
  • Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart: 1946–1953. Hrsg. Vereinigung von Freunden der Akademie der bildenden Künste Stuttgart. Stuttgart o. J. [1954]
  • Die Hohe Carlsschule. Ausstellung im Museum der Bildenden Künste. Stuttgart 1959 (Katalog: Werner Fleischhauer)
  • Karl Hossinger: Die Hohe Carlsschule zu Stuttgart: Sklavenplantage oder einmalige epochale Erziehungsanstalt? Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar (Hrsg.). Weimar: Arion Verlag, 1960 (Kritik aus marxistischer Sicht)
  • Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart: zum 200jährigen Bestehen der Akademie: Die Lehrer 1946–1961. Stuttgart: Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart, 1961 (großformatige Festschrift zum Akademiejubiläum, grafische Gestaltung Eugen Funk; enthält unter anderem einen Beitrag über die Geschichte der Akademie von Hans Fegers)
  • 200 Jahre Stuttgarter Akademie: die bei dem Festakt im Großen Haus der Württembergischen Staatstheater aus Anlaß dieses Jubiläums am 18. November 1961 gehaltenen Reden. Stuttgart: Offizin Chr. Scheufele, o. J. [1962] (Beiträge von Walter Brudi, Hans Schwippert, Hermann Kaspar, Arnulf Klett, Konrad Wittwer, Gerhard Storz)
  • Walter Brudi (Hrsg.): Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart. [Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart, 1968] (großformatiger Bildband, anlässlich der Eröffnung des Neubaus der Akademie „den Freunden der Akademie gewidmet“, doch wegen der 68er-Ereignisse nur in wenigen Exemplaren ausgeliefert; mit Arbeitsproben der Professoren und der künstlerischen Lehrer Rudolf Daudert, Gerhart Gollwitzer, Hugo Peters, Hans Gottfried von Stockhausen, Horst Bachmayer, Christoff Schellenberger, Trude Barth, Albrecht Appelhans, Rudolf Haegele, Hannes Neuner, K.R.H. Sonderborg, Rudolf Yelin, Herbert Baumann, Rudolf Hoflehner, Herbert Hirche, Eberhard Krauss, Herta-Maria Witzemann, Wolfgang Stadelmaier, Erwin Heinle, Walter Brudi, Gunter Böhmer, Eugen Funk, Christoph Brudi, Wilfried Gronwald, Günter Jacki, Leo Wollner, Ulrich Günther, Klaus Lehmann, Klaus Kinter, Rudolf Müller, Peter Steiner)
  • Wolfgang Kermer: Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 1975–1987 (Bd. 1–6); Ostfildern-Ruit: Ed. Cantz, 1992–2001 (Bd. 7–10); Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 2003–2004 (Bd. 11–12)
  • Johannes Zahlten: „Die Kunstanstalten zur Staats- und Nationalsache gemacht…“: Die Stuttgarter Kunstakademie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 1980 (Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart / Hrsg. Wolfgang Kermer; 2)
  • Wolfgang Kermer: Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart: Stellung und Gliederung; die Fachgruppen; personelle Besetzung. Stuttgart: Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart, [1984]. Wiederabdruck in: Kunsthochschulführer: Das Studium von Kunst, Architektur, Design und Kunsterziehung in der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. von der Konferenz der Präsidenten und Rektoren der Westdeutschen Kunsthochschulen einschließlich Berlin (West). Hamburg/Frankfurt a. M. 1987, S. 245 ff.
  • Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: eine Selbstdarstellung. Vorwort Lothar Späth, Helmut Engler, Manfred Rommel, Paul Uwe Dreyer. Mit Texten von Karl-Alfred Storz, Wolfgang Kermer, Bernd Rau und zahlreichen Beiträgen von Lehrenden der Akademie. Stuttgart: Edition Cantz, 1988, ISBN 3-89322-005-4
  • Wolfgang Kermer: Daten und Bilder zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Stuttgart: Edition Cantz, 1988 (= Verbesserter Sonderdruck aus: Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: eine Selbstdarstellung. Stuttgart: Edition Cantz, 1988, S. 16–31)
  • Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Vorwort von Klaus Lehmann. Mit Texten aller Lehrenden und Mitarbeiter/innen der Akademie. Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 1995
  • Nils Büttner/Angela Zieger (Hrsg.): Rücksichten: 250 Jahre Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: ein Lesebuch. Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 2011, ISBN 978-3-931485-11-5

Weblinks

 Commons: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Überblick über die statusmäßige/rechtliche und personelle Entwicklung in: Wolfgang Kermer: Daten und Bilder zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Stuttgart: Edition Cantz, 1988 (= Verbesserter Sonderdruck aus: Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: eine Selbstdarstellung. Stuttgart: Edition Cantz, 1988, S. 16–31)
48.800159.17429
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