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Akademie für Politische Bildung

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Die Akademie für Politische Bildung (APB) in Tutzing am Starnberger See ist eine parteipolitisch unabhängige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie versteht sich als Forum der Information und Kommunikation über aktuelle und grundsätzliche Themen der nationalen und internationalen Politik. Des Weiteren fungiert die Akademie als Weiterbildungs- und Begegnungsstätte. Gegründet wurde die Einrichtung im Jahre 1957 vom Bayerischen Landtag und ist ihrer Konstruktion einzigartig in der politischen Bildungslandschaft Deutschlands. Finanziert wird sie im Wesentlichen aus Mitteln des bayerischen Staatshaushaltes und unterliegt der Rechtsaufsicht des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.

Aufgaben und Veranstaltungen

„Zweck der Akademie ist es, die politische Bildung in Bayern auf überparteilicher Grundlage zu fördern und zu vertiefen. Die Akademie dient dabei der Festigung des Gedankengutes der freiheitlich-demokratischen Staatsordnung“[1] sowie als „geistig-pädagogisches Kraftzentrum“[2] und Ausbildungsstätte für Multiplikatoren politischer Bildung. Zur Erfüllung dieser Ziele veranstaltet die Akademie Seminare und Tagungen in der Bildungsstätte am Starnberger See sowie Akademiegespräche und Fachkongresse in Bayern. Inhaltliche Schwerpunkte der Arbeit lagen im Jahr 2010 auf dem Thema „Zeitenwende“. Hierzu fand im November 2010 das Akademiegespräch im Bayerischen Landtag: „Integration vor Ort – Konkrete Herausforderungen“ mit dem Bezirksoberbürgermeister von Berlin-Neukölln Heinz Buschkowsky statt. Die Schwerpunkttagungen im Jahr 2011 waren zum Thema "Gefährdung und Herausforderung der Demokratie", 2012 geht es um "Entgrenzung und Begrenzung". [3] Ein weiterer fester Termin im Akademiekalender ist das jährliche Gesprächsforum „Passauer Tetralog“. Im Rahmen der Passauer Festspiele Europäische Wochen diskutieren hierbei Persönlichkeiten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Medien zu Fragestellungen des jeweiligen Festspielprogramms.

Organisation und Struktur

Die Leitung der Akademie für Politische Bildung Tutzing hat seit dem 1. November 2011 die Politikwissenschaftlerin Ursula Münch inne. Geleitet wurde die Akademie zuvor von 1993 bis zum 31. Oktober 2011 von dem Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter. Dessen Vorgänger im Amt waren von 1958 bis 1970 Felix Messerschmid und von 1970 bis 1993 Manfred Hättich. Im Bereich der Dokumentation und Archivierung verfügt die Akademie über eine hauseigene wissenschaftliche Bibliothek mit mehreren zehntausend politikwissenschaftlichen, geschichtlichen und rechtswissenschaftlichen Bänden.

Ein Beirat aus Politikern, Wissenschaftlern, Vertretern von Kirchen, aus der Wirtschaft und von Verbänden stellt die Verbindung zwischen der Akademie und der Öffentlichkeit her und berät den Direktor u. a. bei der Festlegung der Akademierichtlinien. Des Weiteren führt ein Kuratorium Aufsicht über die Geschäfte und ernennt u. a. den jeweiligen Direktor. Das Kuratorium besteht aus je einem Angehörigen der mit Fraktionsstärke im Bayerischen Landtag vertretenen Parteien und zusätzlich zehn Mitgliedern, welche das öffentliche Leben, die Wissenschaft und das Bildungswesen des Landes repräsentieren. Ein Förderkreis begleitet die Akademie bei ihrer Bildungsarbeit seit 1988. Er leistet einen finanziellen Beitrag zur Akademiearbeit sowie zu Publikationen und der Verpflichtung zusätzlicher Experten und Referenten aus Wissenschaft und Praxis.

Zum Haus

Untergebracht ist die Akademie für Politische Bildung seit dem 1. September 1957 im Anwesen „Haus Buchensee“ am Ufer des Starnberger Sees. Das ab 1864 erbaute Hauptgebäude des Anwesen geht vermutlich auf einen Entwurf des Architekten Leo von Klenze zurück.[4] Durch Erweiterungen und Umbauten verfügt die Akademie heute über Tagungsräumlichkeiten und kann rund 70 Übernachtungsgäste beherbergen. Zwischen März 2010 und September 2011 entstand auf dem Gelände ein neues Auditorium, das Platz für bis zu 220 Gäste bietet.

Gastreferenten

(Stand 24. April 2008)

nationale Politik

Egon Bahr, Günther Beckstein, Kurt Biedenkopf, Lothar Bisky, Klaus von Dohnanyi, Sigmar Gabriel, Heiner Geißler, Peter Glotz, Alfons Goppel, Hildegard Hamm-Brücher, Alois Hundhammer, Waldemar von Knoeringen, Oskar Lafontaine, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Georg Milbradt, Franz Müntefering, Walter Riester, Fritz Schäffer, Rudolf Scharping, Wolfgang Schäuble, Otto Schily, Helmut Schmidt, Renate Schmidt, Rudolf Seiters, Edmund Stoiber, Manfred Stolpe, Franz-Josef Strauß, Wolfgang Thierse, Christian Ude, Günter Verheugen, Bernhard Vogel, Hans-Jochen Vogel, Henning Voscherau, Theo Waigel, Hans-Jürgen Wischnewski

internationale Politik

Gyula Horn, Wei Jingsheng, Sergei A. Kowaljow, Avi Primor, Franz Vranitzky, Lech Walesa, Mesut Yilmaz

Wissenschaft

Theodor W. Adorno, Ulrich Beck, Klaus von Beyme, Karl-Dietrich Bracher, Ernst-Otto Czempiel, Karl W. Deutsch, Udo Di Fabio, Iring Fetscher, Ernst Fraenkel, Jürgen Habermas, Wilhelm Hennis, Lew Kopelew, Jiři Kosta, Christian Graf von Krockow, Wolfgang Leonhard, Theodor Maunz, Meinhard Miegel, Hans Mommsen, Julian Nida-Rümelin, Elisabeth Noelle-Neumann, Karl Rahner, Alexander Rüstow, Richard Schröder, Gesine Schwan, Kurt L. Shell, Hans-Werner Sinn, Kurt Sontheimer, Dolf Sternberger, Eric Voegelin, Hermann Weber, Heinrich August Winkler

Wirtschaft, Kultur, Religion

Roland Berger, Philipp Freiherr von Boeselager, Ignatz Bubis †, Klaus Doldinger, Otto von Habsburg, Waldemar Hartmann, Hans-Olaf Henkel, Bruno Jonas, Charlotte Knobloch, Reiner Kunze, Erich Loest, Max Mannheimer

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Oberreuter, Heinrich (Hrsg.): Kristallisationskern politischer Bildung. Zur Geschichte der Akademie 1957 bis 2007. 50 Jahre Akademie für Politische Bildung, München 2009, S. 501
  2. Ebd. S. 441
  3. http://web.apb-tutzing.de/apb/cms/index.php?id=1099
  4. Vgl. Ebd. S. 109
47.91844911.287065
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Akademie für Politische Bildung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.