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Antalya
Antalya | ||||
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Basisdaten | ||||
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Provinz (il): | Antalya | |||
Koordinaten: | 36° 53′ N, 30° 42′ O36.88861111111130.70333333333330Koordinaten: 36° 53′ 19″ N, 30° 42′ 12″ O | |||
Höhe: | 30 m | |||
Fläche: | 1.417 km² | |||
Einwohner: | 1.001.318[1] (2010) | |||
Bevölkerungsdichte: | 707 Einwohner je km² | |||
Telefonvorwahl: | (+90) 242 | |||
Postleitzahl: | 07 000 | |||
Kfz-Kennzeichen: | 07 | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2009) | ||||
Bürgermeister: | Mustafa Akaydın (CHP) | |||
Webpräsenz: |
Antalya (von griech. Αττάλεια) ist eine türkische Großstadt am Mittelmeer. Sie ist Hauptort der fruchtbaren Küstenebene im Süden Kleinasiens, die seit antiker Zeit als Pamphylien bezeichnet wird. Heute wird die Gegend wegen der langen Sandstrände auch gerne Türkische Riviera genannt. Antalyas Altstadt liegt dabei größtenteils oberhalb einer Steilküste. Der bedeutende Seehafen im Süden der Stadt grenzt an den Konyaaltı-Strand.
Geschichte
Antalya wurde nach antiker Überlieferung 158 v. Chr. von König Attalos II. von Pergamon gegründet. Nach ihm erhielt sie den Namen Attaleia. Als bedeutendster Hafen der weiteren Umgebung war sie im 1. Jahrhundert nach Christus, vermutlich um das Jahr 48 n. Chr. Reisestation des biblischen Apostels Paulus (Apostelgeschichte 14,25 f.). Im Mittelalter war sie in westlichen Quellen oft als Satalia bekannt, in griechischen Quellen jedoch weiterhin als Attaleia.
Mittelalter
In byzantinischer Zeit war Antalya ein wichtiges christliches Zentrum und ein bedeutender byzantinischer Flottenstützpunkt. Nach dem Zusammenbruch der byzantinischen Macht nach dem 4. Kreuzzug wurden die Templer von den Lateinern mit der Stadt belehnt, was sowohl der päpstliche Legat als auch Papst Innozenz III. bestätigten. Die Stadt wurde von Aldobrandino beherrscht. Er war griechisch-italienischer Abstammung und wird in den Quellen meist als Freibeuter bezeichnet, da es ihm nicht gelang, eine eigene Dynastie zu begründen. Als Süleyman II., der Sultan von Rum die Stadt belagerte, wandte sich Aldobrandino um Unterstützung nach Zypern. Walter von Montbéliard, Sohn von Amé von Montfaucon, der 1199 mit dem 4. Kreuzzug in den Osten gekommen und Regent für den minderjährigen König Hugo I. war, kam ihm mit einer größeren Streitmacht zu Hilfe und konnte die Belagerung aufheben. Das Geld dafür hatte er, wie sich später herausstellte, ohne weitere Nachfrage dem Thron-Schatz seines Mündels entnommen. Walter scheint sich allerdings sehr schnell bei der griechischen Bevölkerung der Stadt unbeliebt gemacht zu haben, da sie sich gegen ihn erhob und die Seldschuken zur Hilfe rief. Vermutlich hatte Walter versucht, sich an Stelle Aldobrandinos selber zum Herrscher aufzuwerfen, wie er es auch später in Rhodos versuchen sollte, und dabei, als Neuankömmling aus Frankreich, wenig Feingefühl an den Tag legte. Der Sultan von Rum Kai Chosrau I. zog 1207 in Antalya ein. Nach seiner Thronbesteigung 1210 handelte Hugo I. dann ein Handelsabkommen mit Kai Chosrau I. aus, das die Sicherheit seldschukischer und zypriotischer Händler an der Südküste Anatoliens sicherstellte.
Die Stadt geriet im 14. Jahrhundert unter osmanische Herrschaft, kam jedoch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nie über den Status einer kleinen Landstadt hinaus.
Gegenwart
Antalya ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, von deren Einwohnern rund die Hälfte in der Stadt Antalya wohnt. Seit 1997 besteht eine Städtepartnerschaft mit Nürnberg. Im selben Jahr wurde außerdem eine Straßenbahn eröffnet, deren gebrauchte Fahrzeuge vom Typ T4/B4 aus Nürnberg stammen. 2009 wurde nach eineinhalb Jahren Bauzeit eine weitere Straßenbahnlinie quer durch die Stadt fertig gestellt, die allerdings wegen mangelhafter Planung erst verspätet in Betrieb genommen werden konnte.[2][3]
Das Wahrzeichen Antalyas ist das im Stadtzentrum befindliche Minarett der Yivli-Minare-Moschee, das im 13. Jahrhundert unter dem seldschukischen Sultan Kai Kobad I. erbaut wurde. Nur der geringste Teil der städtischen Bausubstanz ist historischen Ursprungs, da die Stadt bis in die 1950er-Jahre lediglich eine mittelgroße Provinzstadt mit weniger als 10 Prozent der heutigen Bevölkerung war.
Heute ist Antalya der Mittelpunkt eines schnell wachsenden Tourismuszentrums. Aber auch neue Industrie- und Gewerbebetriebe haben sich, oft als Ableger europäischer Firmen, in der infrastrukturell gut ausgebauten Regionalstadt angesiedelt. In den zahlreichen neuen Vorstädten rund um Antalya wird der Wohnungsbau nach modernen Standards vorangetrieben. Nahezu jede dieser Siedlungen hat eine Moschee und ein Einkaufszentrum sowie eine gute Verkehrsanbindung zum Zentrum.
Der Flughafen Antalya ist Ziel zahlreicher Urlaubsflüge. In unmittelbarer Nähe finden sich die Touristenzentren Belek, Manavgat und Side im Osten und Kemer im Süden.
Bei der Volkszählung 2000 hatte Antalya 606.500 Einwohner und ist somit die achtgrößte Stadt der Türkei; die Fortschreibung 2008 nennt bereits 798.000 Einwohner (siehe Tabelle); die Millionengrenze wurde im Laufe des Jahres 2010 überschritten.
Klima
Antalya | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Antalya
Quelle: WMO 1929–2000; wetterkontor.de
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Einwohnerentwicklung
Antalya hat 1.001.318 Einwohner (Türkisches Institut für Statistik 2010). Männer: 502.491, Frauen: 498.827.
Die Tabelle zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahlen.
Einwohner in Antalya | |||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
2010 | 1.001.318 | 1965 | 72.000 |
2009 | 955.573 | 1960 | 51.000 |
2008 | 798.507 | 1955 | 36.000 |
2007 | 775.157 | 1950 | 28.000 |
2000 | 603.190 | 1945 | 26.000 |
1990 | 378.208 | 1940 | 25.000 |
1985 | 258.139 | 1935 | 23.000 |
1970 | 95.000 | 1927 | 17.000 |
Sehenswürdigkeiten
Laut Touristenbeschreibung (vor Ort) ist das Hadrianstor an der Atatürk Caddesi das einzige erhaltene Eingangstor zur antiken Stadt von Antalya und zum Hafen. Links und rechts vom Tor verlief die Stadtmauer.
Das Tor wurde zu Ehren des Besuchs von Hadrian im Jahre 130 errichtet. Auf 4 Sockeln erbaut, mit 3 Torbögen und mit Ornamenten geschmückten Pfeilern, kann man auf beiden Seiten keine Front ausmachen. Insgesamt hat das Objekt weniger den Charakter eines Stadttores als vielmehr den eines römischen Triumphbogens. Die beiden Türme links und rechts des Baus sind verschieden, der linke ist aus römischer Zeit, der rechte wurde unter Sultan Kai Kobad I. (1219- 1238) erbaut. Das Tor wurde 1959 restauriert.
Im Westteil der Stadt, am Fuße eines antiken Siedlungshügels, liegt die römische Arapsu-Brücke.
Sehenswert ist auch das archäologische Museum von Antalya.[4]
Sport
Fußball
Antalya ist Sitz des Fußballvereins Antalyaspor, der zu den regelmäßigen Mitgliedern der obersten türkischen Liga der Süper Lig zählt. Daneben ist die Stadt mit dem Basketballverein Antalya Büyükşehir Belediyespor (kurz. Antalya BB) auch in der höchsten türkischen Basketballliga der Türkiye Basketbol Ligi vertreten. Ferner findet seit 2006 im März der Antalya-Marathon statt, die zweitgrößte Laufveranstaltung der Türkei.
Aufgrund des relativ angenehmen Wetters kommen in den Wintermonaten viele Fußballmannschaften aus Europa nach Antalya, um sich dort unter meist guten Wetterbedingungen für die Rückrunde vorzubereiten und Freundschaftsspiele auszutragen. Sehr beliebt ist als Stützpunkt die Vorstadt Belek. Seit 1999 wird jährlich ein Fußball-Turnier veranstaltet, Teilnehmer sind türkische und europäische Mannschaften, die ihr Trainingslager in Antalya verbringen. Das Turnier lief 1999-2003 unter dem Namen Gazi Cup, 2003-2007 unter Efes Pilsen Cup, seit 2007-2012 als Antalya Cup und seit 2013 als Tuttor-Cup.
Die bisherigen Sieger sind:
- 1999/00 Borussia Dortmund
- 2000/01 Feyenoord Rotterdam
- 2001/02 Galatasaray Istanbul
- 2002/03 Spartak Moskau
- 2003/04 Trabzonspor
- 2004/05 Galatasaray Istanbul
- 2005/06 Malmö FF
- 2006/07 Beşiktaş Istanbul
- 2007/08 Fenerbahçe Istanbul
- 2008/09 1. FC Nürnberg
- 2009/10 Hamburger SV
- 2010/11 Eintracht Frankfurt
- 2011/12 keine Information zum Sieger
- 2012/13 Werder Bremen
Billard
In Antalya wurde 1996 zum ersten Mal der Dreiband-Weltcup im Carambolage abgehalten, nachdem es zuvor schon viermal in Istanbul (1993–1995, 2005) auf türkischem Boden stattgefunden hatte. Das Turnier ist Teil der Carambolage-Main Tour. Es wurde danach noch 1997, 1998, 2009, 2010 und 2012 in Antalya ausgetragen. Andere türkische Austragungsorte dieses Turniers waren 1999 Kemer City und 2001 Kusadasi.
Bekannte Persönlichkeiten
- Özgürcan Özcan, Fußballspieler
- Rüştü Reçber, Fußball-Torhüter
- Levent Yüksel, Popmusiker
- Deniz Baykal, türkischer Politiker
- Burak Yılmaz, Fußballspieler
Städtepartnerschaften
Antalya unterhält Partnerschaften mit acht Städten:
- Bat Jam, Israel seit 1996
- Nürnberg, Deutschland seit 1997
- Austin (Texas), USA seit 1998
- Tscheboksary, Tschuwaschien, Russland
- Famagusta, Türkische Republik Nordzypern seit 2001
- Kasan, Tatarstan, Russland seit 2003
- Taldyqorghan, Kasachstan seit 2006
- Rostow am Don, Russland
Literatur
- Hansgerd Hellenkemper, Friedrich Hild: Lykien und Pamphylien. Band 8: Tabula Imperii Byzantini Verlag d. Österreich. Akad. d. Wiss., Wien 2004, ISBN 3-7001-3280-8, I S. 297-341.
- Peter W. Edbury: The Kingdom of Cyprus and the Crusades, 1191–1374. (Chapter 2) Cambridge University Press, Cambridge 1991
Weblinks
- Website der Stadtverwaltung Antalya
- Beschreibung, Bilder und Pläne von Attaleia in Pamphylien
- Bilder aus Antalya
- Beschreibung der Stadt Antalya und Umgebung mit vielen Bildern
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Antalya aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |