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Badewanne
Eine Badewanne bezeichnet ein Behältnis, das zur Körperhygiene genutzt wird. Sie ist von Form und Größe so gestaltet, dass man sich hineinlegen kann, sodass der Körper im Wasser liegt.
Geschichte der Entstehung
Natürliche Badewannen, wie sie in der Natur in Form von Tümpeln an heißen Quellen vorkommen, werden schon seit Menschengedenken von Mensch und Tier genutzt. Die Erfindung der häuslichen Badewanne ist nach dem Griechen Athenaios den Bewohnern des antiken Sybaris zuzuschreiben.
Badewannen wurden in der Küche oder im Waschraum (oder eigenen Waschhäusern) benutzt und waren anfänglich Waschzuber, später freistehend mit Füßen. Erst mit der Verbreitung eigener Badezimmer gibt es Einbauwannen, die nur als Schale gefertigt werden.
Badewannen gibt und gab es aus verschiedenen Materialien. In Pylos ist eine tönerne Badewanne aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. zu sehen. Die Römer und auch andere Völker bauten Schwimmbäder mit Becken aus Stein. Holzzuber waren mindestens seit dem Mittelalter üblich. Badewannen aus verzinktem Eisenblech waren seit dem 19. Jahrhundert Standard. 1906 begann das Brühler Rankewerk weltweit als erstes Unternehmen mit der Produktion von emaillierten Stahlbadewannen, die im Laufe des Jahrhunderts die bekannten gusseisernen Wannen zunehmend vom Markt verdrängten. Seit den 1990er Jahren nahm der Anteil der Badewannen aus Kunststoff (Acryl oder GFK) immer mehr zu. In den letzten Jahren (2004-2006) konnten die Stahl-Email-Wannen jedoch wieder Marktanteile zurückgewinnen. Sie halten bis zu 20 Jahre und lassen sich bei einer eventuell eintretenden Mattierung der Oberfläche auch neu lackieren.[1] Aufgrund höherer Herstellungs- und Materialkosten sind seltener auch Kupferbadewannen und Marmorbäder zu finden.
Neben der körperlangen Badewanne gibt es auch Sitzbadewannen, Eckbadewannen sowie Bauformen für mehrere Personen (Pool, Kleinform eines Schwimmbeckens). Badewannen mit Düsen zur Einspritzung von heißem Wasser nennt man Whirlwanne oder Jacuzzi (Whirlpool). Eine weitere Variante ist die Badewanne mit integrierter Dusche, die aufgrund der komplett abgedichteten Duschtüre als Dusche sowie als Badewanne genutzt werden kann.
Vor allem für medizinische Zwecke in der Physiotherapie gibt es auch Armbadewannen und Fußbadewannen. In der stationären Altenpflege sind Hebe- (bzw. Hub-)badewannen verbreitet, zur ergonomischen Höhenregulierung für die Pflegekräfte. (Das Heben des Patienten geschieht dagegen mit einem Sitzlift.)
Form und Zubehör von Badewannen sind bis heute Teil der Badekultur.
Haushaltsübliche Badewannen haben heutzutage eine durchschnittliche Füllmenge von rund 140 Litern Wasser. Sparen kann man mit einer Raumsparwanne. Eine Füllung ist bei manchen Modellen damit bereits mit 85 Litern möglich.
Zweckfremde Verwendung
In der Landwirtschaft werden alte Badewannen manchmal als Tiertränken verwendet. Zur Belustigung von Teilnehmern und Zuschauern werden auf manchen Flüssen auch Badewannenrennen veranstaltet.
Potentialausgleich
Bis vor wenigen Jahren war es vorgeschrieben, Badewannen mit dem Potentialausgleich zu verbinden. Nachdem die neue DIN VDE 0100 Teil 701 erschienen ist, müssen Dusch- und Badewannen aus Stahl oder Gusseisen nicht mehr mit der Potentialausgleichschiene verbunden werden. Allerdings spricht auch nichts dagegen, solche Wannen weiterhin in den Potentialausgleich einzubeziehen.[2]
Badewanne als Motiv der bildenden Kunst
In der bildenden Kunst findet sich das Motiv der Badewanne u. a. bei dem klassizistischen Maler Jacques Louis David, der 1793 den Volkshelden der französischen Revolution Jean-Paul Marat ermordet in seiner Badewanne verewigte.
Der Pop-Art Künstler Tom Wesselmann betitelte 1963 eine seiner großformatigen Assemblagen u. a. "Bathtub No.3" (Museum Ludwig, Köln).
Der Komiker und Cartoonist Loriot wählte die Badewanne als Schauplatz einer absurden Kommunikation in dem Zeichentrickfilm Herren im Bad.
Der deutsche Künstler Joseph Beuys thematisierte die Badewanne in diversen Kunstobjekten. Öffentliches Aufsehen erregte ein Fall, bei dem bei einer Feier der SPD Leverkusen im Museum Morsbroich ein Kunstobjekt (→ Joseph Beuys’ Badewanne) zweckentfremdet wurde. Die Badewanne war mit Heftpflastern und Mullbinden versehen und Teil einer Wanderausstellung des Wuppertaler Von der Heydt-Museums. Hilde Müller und Marianne Klein entdeckten diese Wanne bei der Suche nach einem geeigneten Gefäß zum Spülen ihrer Gläser und reinigten sie. Als Folge musste die Stadt Wuppertal Schadensersatz an Beuys zahlen.[3]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Badewanne streichen oder lackieren. hausbau-und-renovierung.de, 1. April 2011
- ↑ Werner Hörmann: Dusch- und Badewannen ohne Potentialausgleich. (PDF; 20 kB) (abgerufen am 28. Dezember 2011)
- ↑ 1976 – Beuys im Museum Morsbroich in Leverkusen. WDR, Aktuelle Stunde, Beitragsreihe So war’s. Sendebeitrag vom 18. Februar 2006 (Archivseite vom 21. März 2008)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Badewanne aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |