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Benno Pludra

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Jugendstunde mit Benno Pludra (1984)

Benno Pludra (geb. 1. Oktober 1925 in Mückenberg, Landkreis Liebenwerda, Provinz Sachsen; gest. 27. August 2014 in Potsdam[1]) war ein deutscher Schriftsteller.

Pludra war Verfasser von Erzählungen und Romanen für Kinder und Jugendliche. Mit einer Gesamtauflage von mehr als fünf Millionen Exemplaren galt er als erfolgreichster Jugendbuchautor der DDR-Literatur; teilweise erschienen seine Bücher auch in westdeutschen Lizenzausgaben. Mehrere seiner Bücher wurden verfilmt.

Leben

Pludra war der Sohn eines Metallgußformers. Er wuchs in der Niederlausitz auf und besuchte die Schule bis zur Mittleren Reife. Im Jahr 1942 ging er zur Handelsmarine, wo er auf dem Segelschulschiff Padua als Schiffsjunge eine Matrosenausbildung absolvierte.

1945 kehrte er zu seinen Eltern zurück, die inzwischen in Sachsen lebten. Er trat der KPD bei und wurde in Riesa zum Neulehrer ausgebildet. Nach einer kurzen Tätigkeit in diesem Beruf besuchte er 1947/48 die Arbeiter-und-Bauern-Fakultät und studierte anschließend von 1948 bis 1950 Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Halle. Gleichzeitig unternahm er erste literarische Versuche; er verfasste Kurzgeschichten und Zeitungsreportagen.

Nach dem Abbruch seines Studiums war Pludra von 1950 bis 1952 Redakteur bei der Rundfunk-Zeitung in Ost-Berlin. Nachdem er 1951 ein vom Ministerium für Volksbildung der DDR veranstaltetes Preisausschreiben zur Förderung der sozialistischen Kinderliteratur gewonnen hatte, war Pludra ab 1952 als freier Schriftsteller tätig.

Pludra war Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR und seit 1970 des PEN-Zentrums der DDR; später war er Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Er erhielt unter anderem 1964 die Erich-Weinert-Medaille, 1966 und 1981 den Nationalpreis der DDR, 1991 den Deutschen Jugendliteraturpreis für sein Buch Siebenstorch, 2000 den Alex-Wedding-Preis und den Friedrich-Bödecker-Preis sowie 2004 den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk.

Das Lesezentrum der Pädagogischen Hochschule Heidelberg widmete Pludra einen großen Teil des Hefts 17 von Lesezeichen (2006). Darin findet sich eine ausführliche Bibliographie der Primär- und Sekundärliteratur, einschließlich Zeitungsartikeln und Reden.[2]

Benno Pludra lebte zuletzt in Potsdam.

Werk

Eigene Werke

  • Ein Mädchen, fünf Jungen und sechs Traktoren, Berlin 1951
  • Die Jungen von Zelt dreizehn, Berlin 1952
  • Gustel, Tapp und die andern, Berlin 1953
  • In Wiepershagen krähn die Hähne, Berlin 1953
  • Vor großer Fahrt, Berlin 1955
  • Wenn die Heringe ziehn ..., Berlin 1955
  • Haik und Paul, Berlin 1956
  • Sheriff Teddy, Berlin 1956
  • Jakob sucht Liebe, Berlin 1958
  • Bootsmann auf der Scholle, Berlin 1959
  • Popp muß sich entscheiden, Berlin 1959
  • Heiner und seine Hähnchen, Berlin 1962 (zusammen mit Ingeborg Meyer-Rey)
  • Unser Schiff kommt von Kukkeia, Berlin 1962 (zusammen mit Kurt Klamann)
  • Lütt Matten und die weiße Muschel, Berlin 1963
  • Die Reise nach Sundevit, Berlin 1965
  • Vom Bären, der nicht mehr schlafen konnte, Berlin 1967 (zusammen mit Ingeborg Meyer-Rey)
  • Tambari, Berlin 1969
  • Wie ich nach Swanetien reisen wollte, Berlin 1974
  • Die Jungen von Zelt 13 und andere Erzählungen, Berlin 1975
  • Sundus und der hafergelbe Hund, Berlin 1975
  • Trauermantel und Birke, Berlin 1978
  • Es waren einmal ein Paar Schuh, Berlin 1979 (zusammen mit Renate Totzke-Israel)
  • Drinnen schläft die Zaubermaus, Berlin 1980 (zusammen mit Renate Totzke-Israel)
  • Es war ein Ei, Berlin 1980 (zusammen mit Linde Detlefsen)
  • Insel der Schwäne, Berlin 1980
  • Manchmal sind wir schon ganz groß, Berlin 1980 (zusammen mit Erdmut Oelschlaeger)
  • Ein Mädchen fand einen Stein. Die Schwäne auf dem Wasser. Es waren einmal ein Paar Schuh, Berlin 1981 (zusammen mit Martin Schoppe)
  • Wie die Windmühle zu den Wolken flog, Berlin 1981 (zusammen mit Siegfried Linke)
  • Es war eine Biene, Berlin 1983 (zusammen mit Manfred Bofinger)
  • Verkehrte Welt, Berlin 1984 (zusammen mit Gisela Neumann)
  • Das Herz des Piraten, Berlin 1985
  • Windmühle, Windmühle, nimm uns mit, Berlin 1987 (zusammen mit Renate Totzke-Israel)
  • Der Waldkauz Hadubrand, Berlin 1988 (zusammen mit Jutta Mirtschin)
  • Das Fräulein Weißmann saß im Garten, Berlin 1989 (zusammen mit Regine Röder)
  • Zum Fluß hinunter, wo die Schiffe ziehn, Berlin 1990
  • Aloa-hé, Hamburg 1991
  • Siebenstorch, Berlin 1991
  • Schreiben für Kinder: Ganz hinten sollte Hoffnung sein, Frankfurt/M. 1993
  • Fünf in der Tonne, Berlin 1994
  • Leinen los für Wunderfloh, Berlin 1994
  • Die Märchen, Berlin 1994
  • Der Hund des Kapitäns, Berlin 1999
  • Jakob heimatlos, Berlin 1999

Übersetzungen

Verfilmungen

Literatur

  • Hanna Hormann: Menschenbild und Perspektive im epischen Schaffen Benno Pludras dargestellt an „Lütt Matten und die weiße Muschel“, „Die Reise nach Sundevit“ und „Tambari“. Zentrum für Kinderliteratur, Berlin 1975 (zugl. Dissertation, Universität Greifswald 1970).
  • Heinz Kuhnert: Attraktivität und Wirkung. Das Kinderbuch im Urteil der Leser (Resultate; Bd. 8). Kinderbuchverlag, Berlin 1983.
  • Bernd-Rainer BarthPludra, Benno. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.

Weblinks

 Commons: Benno Pludra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Börsenblatt: Benno Pludra ist tot, Pressemeldung, online unter boersenblatt.net am 27. August 2014
  2. Benno Pludra - Bibliographie (PDF; 76 kB) bei ph-heidelberg.de, abgerufen am 26. Juni 2011
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Benno Pludra aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.