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Birett

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum gleichnamigen deutschen Autor siehe Herbert Birett.

Birett (von lat. biretum oder birrettum, beretum, Diminutiv von birrus ‚Mantel, Kutte‘) (auch Barett, Aussprache: [baˈrɛt][1]) ist eine Kopfbedeckung christlicher Geistlicher.

Schwarzes Birett
Boneta, die in Spanien übliche Form des Biretts (Sammlung Philippi)

Römisch-katholische Kirche

Das Birett römisch-katholischer Geistlicher ist vierkantig und besteht aus Stoff mit eingelegten Pappstreifen. In Deutschland, England, Frankreich und in den Niederlanden hat es vier, in anderen Ländern drei Hörner oder bogenförmige Aufsätze, in Spanien ist es ohne solche Aufsätze. In den meisten Fällen hat es an der Oberseite mittig eine Quaste.

Das Birett ist etwa seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Im Mittelalter bedeutete die Überreichung des Biretts die Übertragung einer kirchlichen Pfründe.[2] Die Farbe des Biretts weist auf den Rang des Trägers hin. Priester und Diakone tragen ein schwarzes Birett mit schwarzer Quaste. Ein schwarzes Birett mit violetter Quaste tragen die Päpstlichen Ehrenprälaten und in vielen Bistümern die Dechanten. Nur Bischöfe und Domkapitulare ausgezeichneter Domkapitel sowie Apostolische Protonotare tragen ein violettes Birett mit violetter Quaste. Das Birett der Kardinäle ist scharlachrot, hat keine Quaste und auch in Deutschland nur drei Hörner. Der Papst trägt kein Birett.

Ordensgeistliche, vor allem Chorherren, tragen entweder das schwarze Birett der einfachen Geistlichen oder ein Birett, das der Farbe ihres Habits entspricht (z. B. Prämonstratenser: weiß). Die Mönche der monastischen Orden tragen, von den Äbten abgesehen, hingegen kein Birett.

Das Birett gehört nur im weiten Sinne zum liturgischen Gewand des Geistlichen, wenn er Talar, Chorhemd und die Stola trägt. Im Gottesdienst wird das Birett nur als Kopfbedeckung getragen, wenn der Geistliche geht oder sitzt, nie im Stehen. Vor dem Altar wird es immer abgenommen. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sind Geistliche nicht mehr verpflichtet, ein Birett zu tragen.

Von der Form des Birettes leitet sich auch die Bezeichnung für das Pfaffenhütchen ab, einen mitteleuropäischen Strauch, der Früchte in der Form eines Biretts trägt.

Evangelische Kirche

Barett Kurhessen-Waldeck – Getragen von protestantischen Pfarrern zum Talar beim Dienst außerhalb der Kirche

In den evangelischen Kirchen lautet die Bezeichnung hingegen „Barett“. Es ist stets schwarz und gilt als Bestandteil der Amtstracht (Talar). Es wird nur im Freien gemeinsam mit dem Talar getragen, d. h. meist nur auf dem Friedhof. Die Formen variieren stark; am weitesten verbreitet ist das sogenannte Luther-Barett, eine flache, weiche, runde Mütze aus Samt und ohne Quaste. Andere Formen sind: mit Knopf oder Quaste, vier-, sechs- oder achteckig, weich fallend oder (ähnlich wie ein Birett) steif stehend.

Literatur

  • Dieter Philippi: Sammlung Philippi – Kopfbedeckungen in Glaube, Religion und Spiritualität. St. Benno Verlag, Leipzig 2009, ISBN 978-3-7462-2800-6

Weblinks

 Commons: Birette – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Duden | Barett | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Synonyme, Herkunft. Abgerufen am 19. Juli 2017.
  2. Joseph Braun S.J.: Liturgisches Handlexikon. Pustet, Regensburg 1924, S. 47.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Birett aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.