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Brigitte Schwaiger
Brigitte Schwaiger (* 6. April 1949 in Freistadt, Oberösterreich; † 26. Juli 2010 in Wien) war eine österreichische Schriftstellerin.
Leben
Brigitte Schwaiger wurde 1949 als Tochter eines Arztes geboren; ihre Urgroßmutter, die Opernsängerin Carola Seligmann (Künstlername Angeli), kam im KZ Theresienstadt ums Leben.
Schwaiger besuchte das Gymnasium in Freistadt und legte hier 1967 die Matura ab. Dann studierte sie zwei Semester Psychologie, Germanistik und Romanistik in Wien und heiratete 1968 einen spanischen Offizier, mit dem sie nach Madrid und Mallorca zog. Vier Jahre später ließen sich die beiden scheiden, und Schwaiger besuchte die Pädagogische Akademie in Linz. Nebenbei hatte sie Auftritte in Kellertheatern und arbeitete als Regieassistentin beim ORF.
Laut ihren Memoiren hatte sie ab 1973 über mehrere Jahre eine Beziehung mit Friedrich Torberg. Laut eigener Darstellung arbeitete sie auch mit Peter Lodynski an einer Reihe von Fernsehdrehbüchern, die er allerdings nur unter eigenem Namen weitergab.[1]
1977 landete sie mit ihrem Erstlingswerk Wie kommt das Salz ins Meer einen Sensationsbestseller, der sich allein im deutschen Sprachraum rund 500.000 Mal verkauft hat. Der Roman ist stark autobiografisch geprägt und erzählt in Ich-Form von der Monotonie im Ehealltag und den vergeblichen Versuchen eines Ausbruchs aus dieser Welt. 1988 wurde er in Deutschland unter der Regie von Peter Beauvais mit Nicolin Kunz und Siemen Rühaak in den Hauptrollen nach einem Drehbuch von Schwaiger für das Fernsehen verfilmt.
Ihrer Bekanntschaft mit Eva Deutsch entsprang das Buch Die Galizianerin (1982). Deutsch hatte Schwaiger für eine Zusammenarbeit aktiv kontaktiert.[1]
Mit ihren späteren Büchern konnte die Oberösterreicherin nicht mehr an den Erfolg ihres Debütromans anknüpfen. Erst Fallen lassen (2006), Schwaigers Bericht über ihre Erfahrungen in der Psychiatrie, fand wieder zustimmende bis euphorische Kritiken.[2]
Brigitte Schwaiger wurde im Juli 2010 tot in einem Seitenarm der Donau in Wien gefunden.[3] Es wird von Suizid ausgegangen; sie hatte oft vom „kürzeren Weg“ gesprochen, den sie wählen möchte. Schwaiger wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.
Werke
- Wie kommt das Salz ins Meer. [Roman]. Zsolnay, Wien/Hamburg 1977, ISBN 3-552-02907-9; Rowohlt, Reinbek 1979, ISBN 3-499-14324-0; Czernin, Wien 2007, ISBN 978-3-7076-0226-5; als Hörbuch - gelesen von Julia von Sell: Langen Müller, München 2000, ISBN 3-7844-5028-8 (MC); 2004, ISBN 978-3-7844-4060-6. (3 CD)
- Büroklammern. Kleines Kammerspiel. Steirerkostüm. 3 Einakter. Fischer, Frankfurt am Main 1977. (Theatermanuskript)
- Lange Abwesenheit [Roman]. Paul Zsolnay Verlag Wien/Hamburg 1980, ISBN 3-552-03213-4
- Nestwärme. 5 Szenen mit einer Dekoration und 2 Schauspielerinnen. Sessler, Wien 1978. (Theatermanuskript)
- Mein spanisches Dorf. Zsolnay, Wien/Hamburg 1978, ISBN 3-552-03031-X; Rowohlt, Reinbek 1982, ISBN 3-499-14950-8.
- Malstunde. (mit Arnulf Rainer). Zsolnay, Wien/Hamburg 1980, ISBN 3-552-03235-5; Rowohlt, Reinbek 1984, ISBN 3-499-15361-0.
- Die Galizianerin. [Bearbeitung der Kriegserinnerungen von Eva Deutsch]. Zsolnay, Wien/Hamburg 1982, ISBN 3-552-03433-1; Rowohlt, Reinbek 1984, ISBN 3-499-15461-7; In: Die Frau in der Literatur. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-548-30322-6.
- Der Himmel ist süß. Eine Beichte. Knaus, Hamburg 1984; Rowohlt, Reinbek 1986, ISBN 3-499-15749-7; Langen Müller, München 1999, ISBN 3-548-30322-6.
- Mit einem möcht’ ich leben. [Gedichte]. Heyne Verlag, München 1987, ISBN 3-453-00126-5.
- Liebesversuche. Kleine Dramen aus dem österreichischen Alltag. Langen Müller, München 1989, ISBN 3-7844-2239-X; Rowohlt, Reinbek 1991, ISBN 3-499-12783-0; Ullstein, Frankfurt am Main/Berlin 1994, ISBN 3-548-30318-8.
- Schönes Licht. [Roman]. Langen Müller, München 1990, ISBN 3-7844-2295-0; Rowohlt, Reinbek 1992, ISBN 3-499-12983-3; Ullstein, Berlin 1997, ISBN 3-548-24016-X.
- Tränen beleben den Staub. [Roman]. Langen Müller, München 1991, ISBN 3-7844-2321-3; Rowohlt, Reinbek 1993, ISBN 3-499-13194-3.
- Der rote Faden. Langen Müller, München 1992; Rowohlt, Reinbek 1995, ISBN 3-499-13350-4.
- Der Mann fürs Leben. [Erzählungen]. Langen Müller, München 1993; Rowohlt, Reinbek 1996, ISBN 3-499-14324-0.
- Jaro heißt Frühling. Geschichten vom Fremdsein. Langen Müller, München 1994; Rowohlt, Reinbek 1997, ISBN 3-499-13614-7.
- Ein langer Urlaub. Roman. Langen Müller, München 1996, ISBN 3-7844-2579-8; BLT, Bergisch Gladbach 1999, ISBN 3-404-92013-9.
- Ich suchte das Leben und fand nur dich. [Autobiographie 1968–1971]. Langen Müller, München 2000. ISBN 3-7844-2768-5.
- Fallen lassen. Czernin, Wien 2006, ISBN 978-3-7076-0082-7. (Eine Beschreibung eigener Erfahrungen in der Psychiatrie)
- Wenn Gott tot ist. Czernin, Wien 2012, ISBN 978-3-7076-0424-5. (Memoiren)
Auszeichnungen
- Kulturpreis des Landes Oberösterreich (1984)
- 2013 wurde die Radiofassung von Wie kommt das Salz ins Meer bei Ö1 zum Hörspiel des Jahres 2012 gewählt.[4][5]
Literatur
- Petra M. Bagley: The Death of a Father: The Start of a Story. Bereavement in Elisabeth Plessen, Brigitte Schwaiger and Jutta Schutting. (PDF, 121KB), New german studies, 16 (1990), S. 21-38.
Weblinks
- Literatur von und über Brigitte Schwaiger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Brigitte Schwaiger in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Brigitte Schwaiger. im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
- Brigitte Schwaiger: Reisen mit dem Neunundvierziger. In: Der Standard. 15. August 2008.
- Brigitte Schwaiger: Schöner wohnen. In: Die Presse.
- [1]Birgit Lahann: Heillose Traurigkeit. In: Süddeutsche Zeitung. 1. November 2008. (Porträt)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Wenn Gott tot ist. Memoiren, ISBN 978-3-7076-0424-5
- ↑ Autorin Brigitte Schwaiger verstorben. In: Kurier. (Memento vom 27. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Brigitte Schwaiger ist tot. In: Der Standard. 26. Juli 2010.
- ↑ Schwaigers "Wie kommt das Salz ins Meer" ist "Hörspiel des Jahres" wienerzeitung.at
- ↑ Im Gespräch oe1.orf.at, abgerufen am 8. März 2013
Personendaten | |
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NAME | Schwaiger, Brigitte |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 6. April 1949 |
GEBURTSORT | Freistadt |
STERBEDATUM | 26. Juli 2010 |
STERBEORT | Wien |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Brigitte Schwaiger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |