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Bruno Barbey

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Bruno Barbey (* 13. Februar 1941 in Marokko; † 9. November 2020 in Roubaix) war ein französischer Fotograf. Er war Mitglied der Fotoagentur Magnum. Innerhalb von 40 Jahren hat er alle Kontinente bereist und schuf Fotoreportagen vor allem von kriegerischen Ereignissen.

Leben

Seine Kindheit verbrachte Bruno Barbey in Marokko. Mit 16 Jahren machte er den Pilotenschein und lernte Fallschirmspringen. Anschließend ging er nach Paris an das Lycee Henry IV. Von 1959 bis 1960 studierte er Grafik und Fotografie an der Ecole des Arts et Métiers in Vevey in der Schweiz.

Während der Sechzigerjahre wurde er vom Verlag Editions Recontre in Lausanne damit beauftragt, Fotoserien in Europa und Afrika zu erstellen. Er reiste nach Neapel, in die Camargue, nach Portugal, Schottland, Kenia und Kuwait. Aus jedem seiner Reisen entstand ein von ihm illustriertes Buch. 1968 wurde er als Vollmitglied in die Fotoagentur Magnum aufgenommen, dem Jahr, in dem er ausführlich die Arbeiter- und Studentenunruhen in Paris mit seiner Kamera dokumentierte. In Tokio ging es ebenso um Studentenunruhen. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Jean Genet berichtete er für die Zeitschrift Zoom aus Palästina und er porträtierte Nasser in Ägypten.

Von 1979 bis 1981 reiste er durch Polen und brachte wieder genügend Material für ein Buch mit. Seine Fotoreportagen wurden weltweit gedruckt, darunter in Life, Paris Match, dem Stern, Geo und National Geographic. Er wagte sich in Kriegs- oder Bürgerkriegsgebiete: in die Kämpfe von Biafra mit Nigeria, nach Vietnam, in den Nahen Osten, nach Bangladesch, Kambodscha, Nordirland und in den Irak. Er verwahrte sich dagegen, als Kriegsfotograf eingestuft zu werden.

Am 13. April 2016 wurde Barbey in die Académie des Beaux-Arts gewählt.[1] Barbeys Bilder werden heute in vielen Museen verschiedener Länder verwahrt. Der größte Teil seiner Sammlung befindet sich mit der Kollektion der Magnum-Fotoagentur im Harry Ransom-Center im texanischen Austin. Seine Ehefrau, die Filmemacherin Caroline Thiénot Barbey gewährt in ihren Filmen Einblicke in seine Arbeit.

Bruno Barbey starb am 9. November 2020 im Alter von 79 Jahren.[2]

Ausstellungen

Preise (Auswahl)

Publikationen

  • Kathmandu: Newar trauern nicht. In: Geo-Magazin. Hamburg 1979, S. 112–148
  • Burma: Der goldene Käfig. In: Geo – Magazin. Hamburg 1978, S. 64–88
  • Oman. Verlag: The Empty Quarter Gallery, 2010. ISBN 978-9948-15-943-8
  • Bruno Barbey’s Istanbul, Yapi Kredi Publications, Türkei 2009
  • Mit Lemia Le Clézio (Text): Marokko Knesebeck Verlag, München 2004
  • Mit Tahar Ben Jelloun (Text): Les Italiens, Editions de la Martinière, Frankreich 2002
  • Mit Jean-Luc Moreau (Text): Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. Verlag Gerstenberg, Hildesheim 2001. ISBN 3-8067-2888-7
  • Mai 68, Editions de la Différence, Frankreich 1998
  • Fès, immobile, immortelle, Editions Imprimerie Nationale, Frankreich 1996.
  • Portugal, deutsche Ausgabe, Verlag Hoffmann & Campe, München 1988.
  • Le Gabon, Editions du Chêne, Frankreich 1984.
  • Herausgeber: Karl Dedecius Polen, Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 1982. ISBN 3-455-08749-3
  • Bombay, Time & Life Books, Niederlande 1979
  • Nigeria, Editions Jeune Afrique, Frankreich 1978
  • Iran, Editions Jeune Afrique, Frankreich 1976
  • Ceylan, Editions André Barret, Schweiz 1974
  • Ecosse, Editions Rencontre, Schweiz 1968
  • Koweït, Editions Rencontre, 1967
  • Kenya, Editions Rencontre, 1966
  • Portugal, Editions Rencontre, 1966
  • Camargue, Editions Rencontre, 1964
  • Naples, Editions Rencontre, 1964

Schriften mit Beiträgen von Bruno Barbey

Filme

  • 2008: Mai 68 vu par Bruno Barbey, Realisation: Caroline Thienot
  • 2005: Grand Angle, 2M, Marokko.
  • 2003: Panoramiques Maroc, Realisation: Caroline Thiénot (Beta, 10 min).
  • 1996: Maroc sans Frontière, Realisation: Mostafa Bouazzaoui für das Marokkanische Fernsehen
  • 1988: Assignment in Morocco, BBC, Realisation: Clem Vallance (Coproduktion mit National Geographic).
  • 1979: 3 Jours, 3 Photographes, Realisation: F. Moscovitz (Porträts von Bruno Barbey, Jean Loup Sieff und Robert Doisneau).
  • 1968: Mai 68 (16mm, B&W).
  • 1962: La Boulangère de Monceau (dt.: Die Bäckerin von Monceau). Regie: Eric Rohmer.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Aurore Bachelet: Sebastião Salgado, Bruno Barbey et Jean Gaumy élus à l’Académie des beaux-arts. (pdf; 631 kB) In: accessia.fr. 13. April 2016, S. 2, archiviert vom Original am 1. Juli 2016; abgerufen am 9. November 2020 (français).
  2. Clémentine Mercier: Mort de Bruno Barbey, figure de l’âge d’or du photojournalisme. In: liberation.fr. 9. November 2020, abgerufen am 9. November 2020 (français).
    Olivia Arthur: Bruno Barbey: 1941 – 2020. In: magnumphotos.com. 9. November 2020, abgerufen am 9. November 2020 (english).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bruno Barbey aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.