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Bruno von Köln

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Dieser Artikel behandelt den Gründer des Kartäuserordens Bruno von Köln. Für die Lebensbeschreibung der gleichnamigen Erzbischöfe siehe Brun (Köln) (* 925; † 965) und Bruno II. von Berg (* um 1100; † 1137).
Bruno im Habit der Kartäuser, Darstellung aus dem Breviarium Cartusiani ordinis (Lyon 1642)

Bruno von Köln (* zwischen 1027 und 1030 (1035?) in Köln; † 6. Oktober 1101 in der Kartause La Torre in Kalabrien) war der Begründer des Kartäuserordens und wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt.

Biographie

Bruno soll nach kirchlicher Tradition aus einer alten Kölner Patrizierfamilie stammen, wahrscheinlich aus der der Hardevust. Nachkommen dieser Familie hatten später oft besondere Beziehungen zum Orden[1] und der Name Bruno war in der Familie gebräuchlich.

Der Quellteich nahe der Kartause in Kalabrien

Bruno studierte an den Domschulen in Köln und Reims Philosophie und Theologie. 1056 wurde er Leiter der Domschule von Reims. Im Investiturstreit zwischen der Kirche und den weltlichen Machthabern verteidigte er die Position der Kirche. Als der weltlich gesinnte Manasses I. de Gourney Erzbischof von Reims wurde, musste Bruno vor ihm fliehen und Reims verlassen. Nach der Absetzung Manasses’ I. 1080 kehrte Bruno nicht nach Reims zurück, sondern trat als Benediktiner in die Abtei Molesme ein.

Bruno von Köln, Abbildung aus The Lives of The Fathers, Martyrs and other Principal Saints (London 1890)

Im Jahre 1084 erlaubte ihm sein Abt, in der nahe gelegenen Einöde von Sèche-Fontaine eine Einsiedelei zu errichten. Bald schlossen sich Bruno weitere Einsiedler an, und das Gelände in Sêche-Fontaine wurde zu klein. So stellte Bischof Hugo von Grenoble Bruno ein Gelände im Chartreuse-Gebirge in den französischen Alpen zur Verfügung, wo Bruno mit sechs Gefährten eine größere Einsiedelei, die Große Kartause, errichtete.

Im Jahre 1090 wurde Bruno von einem seiner ehemaligen Schüler, dem neu gewählten Papst Urban II., als dessen Berater nach Rom berufen. Auf das ihm angebotene Bistum Reggio verzichtete Bruno. Schon 1091 gründete Bruno eine weitere Kartause in La Torre in Kalabrien, das heutige Kloster Santo Stefano del Bosco in Serra San Bruno, wo er bis zu seinem Tod blieb. Bruno starb am 6. Oktober 1101. Papst Leo X. sprach ihn 1514 heilig.

Ähnlich wie der hl. Romuald von Camaldoli, der Begründer des Kamaldulenserordens, festigte Bruno von Köln am Anfang des 2. Jahrtausends die völlige Hingabe an Gott und Entsagung der Welt im eremitischen Leben.

Die Attribute des hl. Bruno sind Buch, Totenschädel, Kruzifix, dessen Enden in Blätter ausschlagen, und sieben Sterne (sie sind zugleich ein Bezug auf eine Vision des Heiligen wie auch auf die besondere Verbindung der Kartäuser zur Gottesmutter). Der hl. Bruno wird gegen Besessenheit und die Pest angerufen. Sein Gedenktag in der Liturgie der katholischen Kirche ist der 6. Oktober.

Im Rahmen der Neukonzeption des Skulpturenprogramms des Kölner Rathausturms in den 1980er Jahren wurde Bruno von Köln durch eine Figur von Andreas Rosenkranz im vierten Obergeschoss auf der Westseite des Turms geehrt.[2]

Literatur

Weblinks

 Commons: Bruno von Köln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ambrose Mougel: St Bruno. In: Catholic Encyclopedia, Band 3, Robert Appleton Company, New York 1908 (englisch)
  2. stadt-koeln.de: Skulpturen des vierten Obergeschosses, abgerufen am 15. Januar 2015
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bruno von Köln aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.