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Chaim Herzog

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Chaim Herzog

Chaim Herzog (hebräisch חיים הרצוג; geb. 17. September 1918 in Belfast, Irland; gest. 17. April 1997 in Tel Aviv) war der sechste Präsident Israels (1983 bis 1993).

Militärkarriere

Herzog wurde in Belfast (heutiges Nordirland) als Sohn des angesehenen Rabbis Isaak HaLevy Herzog geboren (dieser wurde später aschkenasischer Oberrabbiner Israels). Er wanderte 1935 nach Palästina aus und diente während des arabischen Aufstands von 1936–1938 in der Vorgängerorganisation der israelischen Armee, der Hagana.

In England machte Herzog einen Abschluss in Jura und nahm dann als Soldat der britischen Armee am Zweiten Weltkrieg teil. Hier wurde er vornehmlich in Deutschland eingesetzt. Am Ende des Krieges wurde er Chef der Aufklärung in Norddeutschland. Außerdem war er an der Befreiung mehrerer Konzentrationslager beteiligt, so des Konzentrationslagers Bergen-Belsen am 15. April 1945.

Sofort nach dem Krieg kehrte Herzog nach Palästina zurück, um die Gründung eines Staates zu unterstützen. Nachdem der UN-Teilungsplan von 1947 die Schaffung eines Staates möglich gemacht hatte, kämpfte Herzog im israelischen Unabhängigkeitskrieg als Offizier im Kampf um Latrun.

Seine Erfahrungen auf dem Gebiet der Aufklärung, die er im Zweiten Weltkrieg erworben hatte, wurden als unschätzbarer Gewinn gesehen; deshalb wurde Herzog Chef des Militärgeheimdienstes Aman der israelischen Streitkräfte. Diese Position hatte er 1948 bis 1950 und noch einmal von 1959 bis 1962 inne. Zwischenzeitlich war er Militärattaché bei der israelischen Botschaft in den USA (von 1950 bis 1954) und von 1954 bis 1957 der kommandierende Offizier des Bezirkes Jerusalem. Als er 1962 die Armee verließ, hatte er den Rang eines Generalmajors.

Rückzug aus dem Militär

Nach seinem Rückzug aus der Armee arbeitete Herzog in den nächsten zwei Jahrzehnten als Geschäftsmann und als Anwalt für Privatrecht (er war in dieser Zeit Manager eines Industrieentwicklungskonzerns und Seniorpartner in einer Tel Aviver Anwaltskanzlei). Während des Sechstagekrieges und des Jom-Kippur-Krieges trat er jedoch erneut als Militärkommentator für die israelischen Radionachrichten in der Öffentlichkeit in Erscheinung. Seine Berichte standen im Ruf, die Moral der Bevölkerung zu stärken. Seine Erfahrungen aus den erlebten Kriegen schrieb er in mehreren Büchern nieder (u.a. „Entscheidung in der Wüste: Die Lehren des Jom-Kippur-Krieges“, 1975 und „Kriege um Israel“, 1984). Nach dem Sechstagekrieg wurde er der erste Militärgouverneur im Westjordanland. Im Jahre 1975 wurde er zum Botschafter Israels bei der UNO ernannt; dieses Amt hatte er bis 1978 inne.

Politische Karriere

Grab von Chaim Herzog auf dem Ehrenfriedhof Mount Herzl

Im Jahre 1981 betätigte sich Herzog erstmals auf dem Gebiet der Politik und gewann als Mitglied der israelischen Arbeitspartei (Awoda) einen Sitz in der Knesset.

Am 22. März 1983 wurde er von der Knesset für eine fünfjährige Amtsperiode zum sechsten Präsidenten Israels gewählt. In diesem Amt wurde er 1988 bestätigt (zwei Amtszeiten waren damals die maximal mögliche Amtszeit des Präsidenten). Herzog sah sich als "Präsident aller Israelis“ und besuchte sowohl die arabischen und drusischen Minderheiten, als auch die Siedler in den besetzten Gebieten. Er unternahm unzählige Reisen und war das erste israelische Staatsoberhaupt, das Deutschland (April 1987) und China besuchte.

Herzog nahm auch zu kontroversen Themen Stellung. Er forderte die Einschränkung der Rechte politischer Gruppierungen, die zur Gewalt aufriefen, und nutzte das präsidentielle Begnadigungsrecht in umstrittenen Fällen. Im Jahre 1993 zog er sich aus dem politischen Leben zurück. Sein Sohn Jitzchaq Herzog ist seit 2003 Abgeordneter der Arbeitspartei in der Knesset.

Weblinks

 Commons: Chaim Herzog – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Chaim Herzog aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.