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Christoph Ransmayr

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Christoph Ransmayr auf der Leipziger Buchmesse, 2018

Christoph Ransmayr (* 20. März 1954 in Wels, Oberösterreich) ist ein österreichischer Schriftsteller.

Leben

Ransmayr bei einer Lesung aus Atlas eines ängstlichen Mannes, 2013

Christoph Ransmayr wuchs in Roitham am Traunfall als Sohn eines Volksschullehrers auf. Er besuchte das Stiftsgymnasium der Benediktiner in Lambach und studierte von 1972 bis 1978 Philosophie und Ethnologie in Wien. Danach arbeitete er als Kulturredakteur und Autor für verschiedene Zeitschriften (Extrablatt, Geo, Transatlantik, Merian). Seit 1982 ist er freier Schriftsteller, lebt in Wien und West Cork/Irland. Sich selbst bezeichnet er als „Halbnomaden“ aufgrund seiner vielen Reisen.

Nach dem Erscheinen des Romans Die letzte Welt unternahm er ausgedehnte Reisen nach Asien sowie Nord- und Südamerika. Auch in seinen Werken erzählt er von seiner Lebenshaltung als Tourist und zählt Ahnungslosigkeit, Sprachlosigkeit, leichtes Gepäck, Neugier oder zumindest die Bereitschaft, über die Welt nicht bloß zu urteilen, sondern sie zu erfahren zu den Voraussetzungen des Schreibens.

Ransmayr verbindet in seiner Prosa historische Tatsachen mit Fiktionen. Ferner charakteristisch für Ransmayrs Romane sind die Schilderung grenzüberschreitender Erfahrungen sowie die literarische Bearbeitung historischer Ereignisse und deren Verknüpfung oder Brechung mit Momenten aus der Gegenwart. Die Verbindung von spannenden Handlungen und anspruchsvollen Formen haben vor allem seinen ersten beiden Romanen viel Lob eingebracht, dies hatte große Aufmerksamkeit in der Literaturwissenschaft und viele ihm verliehene Literaturpreise zur Folge.

Mit seiner Neuschreibung der Ovidschen Metamorphosen, dem Roman Die letzte Welt (1988), erzielte Ransmayr großen internationalen Erfolg. Der Titel seines Romans Morbus Kitahara (1995) spielt auf eine Augenkrankheit gleichen Namens an, die eine zunehmende Verengung des Blickfeldes zur Folge hat. Sie ist Metapher für einen moralischen Defekt, der die Hauptfiguren, Überlebende des Zweiten Weltkriegs, in einem devastierten (verwüsteten) Niemandsland befällt.

1997 verlas Ransmayr als Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele die für diesen Anlass verfasste Kurzgeschichte Die dritte Luft oder Eine Bühne am Meer.

Sein Stück Odysseus, Verbrecher – Schauspiel einer Heimkehr wurde in Dortmund im Rahmen der Veranstaltungen zu RUHR.2010 aufgeführt.

2012 hielt er zusammen mit Raoul Schrott die Tübinger Poetik-Dozentur an der Universität Tübingen.[1]

Auszeichnungen

Werke

Als Hörbuch, gelesen vom Autor, sind bisher erschienen: Atlas eines ängstlichen Mannes, Der fliegende Berg, Die letzte Welt, Die Schrecken des Eises und der Finsternis und Cox oder Der Lauf der Zeit.

Literatur

Weblinks

 Commons: Christoph Ransmayr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christoph Ransmayr und Raoul Schrott. Unterwegs nach Babylon. Spielformen des Erzählens Universität Tübingen, Philosophische Fakultät. Abgerufen am 5. Januar 2013.
  2. Literaturpreis der Stadt Graz / Franz-Nabl-Preis. Abgerufen am 11. Februar 2020.
  3. wien.at/Rathauskorrespondenz: Christoph Ransmayr erhielt Goldene Auszeichnung
  4. Fontane-Preis für österreichischen Autor Christoph Ransmayr. In: Der Standard vom 4. Juni 2014, abgerufen 7. Juli 2014.
  5. Christoph Ransmayr bekommt Prix Jean Monnet 2015. In: Salzburger Nachrichten vom 10. Juli 2015, abgerufen 14. Oktober 2015.
  6. Französischer Buchpreis für Christoph Ransmayr. orf.at, Artikel vom 31. Oktober 2015, abgerufen am 31. Oktober 2015.
  7. Kleist-Preis geht an Christoph Ransmayr. orf.at, Artikel vom 14. Februar 2018, abgerufen am 14. Februar 2018.
  8. Christoph Ransmayr im Rennen um Man Booker Prize. orf.at, Artikel vom 12. März 2018, abgerufen am 12. März 2018.
  9. Bayerischer Ehrenbuchpreis für Christoph Ransmayr. Donaukurier vom 4. Oktober 2018, abgerufen am 4. Oktober 2018.
  10. Vgl. auch: Nicolas-Born-Preise 2018 an Christoph Ransmayr und Lisa Kreißler. Hg. von Alexander Košenina. Hannover 2019.
  11. Börne-Preis für Christoph Ransmayr. In: faz.net, 12. Februar 2020 (abgerufen am 12. Februar 2020).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Christoph Ransmayr aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.