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Costaceae
Costaceae | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Costaceae | ||||||||||||
(K.Schum.) Nakai |
Die Costaceae sind eine Familie, die zur Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales) innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen) gehört. Die acht Gattungen mit 110 bis 120 Arten, die man seit 2010 unterscheidet, sind in den Tropen fast weltweit verbreitet.
Im Gegensatz zu den Zingiberaceae duften bei den Costaceae die Pflanzen nicht aromatisch. Es werden kaum Arten der Costaceae vom Menschen genutzt. Ab und zu sind einzelne Arten als Zierpflanzen in tropischen Parks und Gärten zu sehen. Fast jeder Botanische Garten stellt einige Arten aus. Als Zimmerpflanzen wird man kaum Exemplare finden. Aus den Rhizomen von Hellenia speciosa (Syn.: Cheilocostus speciosus, Costus speciosus) wird Stärke gewonnen.
Beschreibung und Ökologie
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/99/Starr_070403-6444_Costus_comosus.jpg/300px-Starr_070403-6444_Costus_comosus.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f5/Starr_030807-0069_Costus_speciosus.jpg/300px-Starr_030807-0069_Costus_speciosus.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/57/Monocostus_uniflorus.jpg/300px-Monocostus_uniflorus.jpg)
Es sind ausdauernde krautige Pflanzen mit Rhizomen. Einige Taxa sind sukkulent, andere sind Kletterpflanzen, wenige Arten sind Epiphyten. Sie sind nicht aromatisch im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Ingwergewächsen (Zingiberaceae). Es werden lange, meist unverzweigte, bei einigen Arten verzweigte, meist spiralig gedrehte Stängel gebildet (keine „Pseudostämme“ wie beispielsweise bei den Musaceae). Die wechselständig und spiralig am Stängel angeordneten Laubblätter sind meist gegliedert in Blattstiel und Blattspreite. Die einfache Blattspreite ist schmal bis breit elliptisch, glatt oder behaart und ganzrandig. Die Blattscheide umhüllt den Stängel mindestens teilweise.
Die endständigen, zapfenähnlichen, ährigen oder seltener zymösen Blütenstände besitzen große, oft leuchtend gefärbte Hochblätter (Brakteen); bei wenigen Arten stehen die Blüten einzeln oder zu zweit. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig und zygomorph. Die je drei Kelchblätter und Kronblätter sind frei. Von den ursprünglich sechs Staubblättern in jeder Blüte ist nur eines fruchtbar (fertil) mit breitem Staubfaden; die anderen fünf sind zu Staminodien umgewandelt, die zu einem Labellum, das größer ist als die Kronblätter, verwachsen sind. Drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen mit vielen Samenanlagen je Fruchtknotenkammer. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie) oder Fledertiere (Chiropterophilie).
Die Blütenformel lautet:
Sie bilden meist zwei- oder dreikammerige Kapselfrüchte mit vielen Samen. Manchmal sind es auch Nussfrüchte. Die stärkehaltigen, schwarzen Samen und besitzen einen weißen oder gelben Arillus.
Systematik und Verbreitung
Die Verbreitung ist pantropisch, mit Schwerpunkten in der Neotropis und den Pazifischen Inseln.
Die Familie Costaceae enthält 110 bis 120 Arten. Seit Tomlinson 1962 enthielt die Familie nur vier Gattungen. 2006 wurden einige Arten der Gattung Costus s. l. in die drei neuen Gattungen Cheilocostus, Chamaecostus, Paracostus gestellt, 2010 kam noch die Gattung Hellenia hinzu, so dass der Familie nun etwa acht Gattungen zugerechnet werden:[1][2]
- Chamaecostus C.Specht & D.W.Stev.: Die etwa sieben Arten sind in Südamerika, vom Guyana-Schild bis zum Amazonasbecken Boliviens und Brasilien am westlichen Ende des Brasilianischen Schildes verbreitet.[2]
- Cheilocostus C.Specht: Die etwa vier Arten sind in Südostasien, auf dem Indonesischen Archipel und auf Neuguinea verbreitet. Sie werden nach R. Govaerts neu zu Hellenia gestellt.[2]
- Costus L. s. str. (Syn.: Banksea J.Koenig, Jacuanga T.Lestib., Cadalvena Fenzl), auch Kostwurz, Zieringwer oder Spiralingwer genannt: Die etwa 80 (bis 100 Arten) sind im gesamten Tropengürtel verbreitet.[2]
- Dimerocostus Kuntze (Syn.: Mulfordia Rusby): Sie enthält nur drei neotropische Arten:
- Dimerocostus argenteus (Ruiz & Pav.) Maas: Sie kommt in Peru und nördlichen Bolivien vor.[2]
- Dimerocostus cryptocalyx N.R.Salinas & Betancur: Sie wurde 2004 aus Kolumbien erstbeschrieben.[2]
- Dimerocostus strobilaceus Kuntze: Die drei Unterarten sind von Zentral- bis Südamerika weitverbreitet und kommen von Nicaragua über Venezuela sowie Surinam bis zum nördlichen Bolivien vor.[2]
- Hellenia Retz.: 2010 und 2013 wurden von Suchandra Ranjit Dutta Arten, die zuletzt zu Cheilocostus gehörten, in diese wieder neu aktivierte Gattung gestellt. Nach R. Govaerts gehören nun dazu:[2]
- Hellenia borneensis (A.D.Poulsen) Govaerts: Sie kommt in Sarawak vor.[2]
- Hellenia globosa (Blume) S.R.Dutta (Syn.: Cheilocostus globosus (Blume) C.D.Specht, Costus globosus Blume, Costus kingii Baker, Costus ridleyi K.Schum., Costus velutinus Ridl., Costus dhaninivatii K.Larsen): Sie ist von Thailand bis ins westliche Malesien verbreitet.[2]
- Hellenia lacera (Gagnep.) Govaerts: Sie kommt von Nepal bis zu den chinesischen Provinzen Yunnan und Guangxi vor.[2]
- Hellenia sopuensis (Maas & H.Maas) Govaerts: Sie kommt auf Sulawesi vor.[2]
- Hellenia speciosa (J.Koenig) S.R.Dutta (Syn.: Cheilocostus speciosus (J.Koenig) C.D.Specht, Banksea speciosa J.Koenig, Costus speciosus (J.Koenig) Sm., Hellenia grandiflora Retz. nom. superfl., Tsiana speciosa (J.Koenig) J.F.Gmel., Planera speciosa (J.Koenig) Giseke, Kaempferia speciosa (J.Koenig) Thunb., Pyxa speciosa (J.Koenig) M.R.Almeida nom. inval.): Sie ist vom tropischen bis subtropischen Asien verbreitet und kommt in Queensland vor.[2]
- Monocostus K.Schum.: Es ist eine monotypische Gattung:[2]
- Monocostus uniflorus (Poepp. ex Petersen) Maas (Syn.: Monocostus ulei K.Schum.): Dieser Endemit kommt nur am Río Huallaga nahe der Stadt Tarapoto in Peru in Höhenlagen von etwa 500 Metern vor.
- Paracostus C.Specht: Sie enthält nur zwei Arten:
- Paracostus englerianus (K.Schum.) C.Specht: Sie im tropischen Afrika verbreitet.[2]
- Paracostus paradoxus (K.Schum.) C.Specht: Sie ist auf dem Indonesischen Archipel verbreitet.[2]
- Tapeinochilos Miq.: Das Verbreitungsgebiet der etwa 17 Arten reicht von den Sulu-Inseln der Molukken über Neuguinea bis Vanuatu und dem tropischen Australien (nördliches Queensland) als südlichstem Gebiet. Das Zentrum der Artenvielfalt mit 80 % der Arten liegt in Neuguinea.[2]
Bilder
Blütenstand und Blüte von Costus malortieanus
Quellen
- Die Familie der Costaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Systematik)
- Die Familie der Costaceae bei DELTA von L.Watson und M.J.Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
- Delin Wu, Kai Larsen: Costaceae., S. 320 - textgleich online wie gedrucktes Werk, Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 24: Flagellariaceae through Marantaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2000. ISBN 0-915279-83-5 (Abschnitt Beschreibung)
- Die Familie der Costaceae bei Zingiberales Research beim National Museum of Natural History (NMNH) der Smithsonian Institution. (Abschnitte Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
- Chelsea D. Specht, W. J. Kress, Dennis Wm. Stevenson, R. DeSalle: A molecular phylogeny of Costaceae (Zingiberales). In: Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 21, Number 3, 2001, S. 333–345.
- Chelsea D. Specht, Dennis Wm. Stevenson: A new phylogeny-based generic classification of Costaceae (Zingiberales). In. Taxon, Volume 55, Number 1, 2006, S. 153–163: Online. (Abschnitt Systematik)
Einzelnachweise
- ↑ Chelsea D. Specht, Dennis Wm. Stevenson: A new phylogeny-based generic classification of Costaceae (Zingiberales). In: Taxon, Volume 55, Number 1, 2006, S. 153–163: Online.
- ↑ 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 Rafaël Govaerts (Hrsg.): Costaceae. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Abgerufen am 4. Januar 2017.
Weiterführende Literatur
- K. M. Kay, DW. Schemske: Pollinator assemblages and visitation rates for 11 species of neotropical Costus (Costaceae). In: Biotropica, Volume 35, Number 2, 2003, S. 198–207.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Costaceae aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |