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Dahlien
Dahlien | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dahlia | ||||||||||||
Cav. |
Die Dahlien (Dahlia), selten auch noch Georginen, bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Viele Sorten werden als Zierpflanzen verwendet.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Dahlien sind ausdauernde krautige Pflanzen, die am Stängelgrund manchmal etwas verholzen, selten kletternde Epiphyten (Dahlia macdougallii). Sie bilden Knollen oder knollig verdickten Rhizome als Überdauerungsorgane. Dahlia macdougallii bildet Luftwurzeln. Die aufrechten, meist unverzweigten Stängel stehen je nach Sektion einzeln, zu zweit bis viert oder zahlreich in Bündeln.
Die echt gegenständig oder in dreizähligen Wirteln angeordneten Laubblätter sind einfach bis dreizählig fiedrig zusammengesetzt; der Blattrand kann fein bewimpert sein. Nebenblätter sind häufig vorhanden.
Generative Merkmale
Die runden körbchenförmigen Blütenstände stehen an langen, schlanken und kahlen Blütenstandsstielen. Die Hüllblätter stehen in zwei Reihen. Die fünf (selten vier bis sieben) äußeren Hüllblätter sind schmal linear bis eiförmig-rundlich, am Grund verschmälert und zur Anthese aufrecht, abstehend oder zurückgeschlagen, fleischig und grün, die acht (selten sieben oder neun) inneren sind häutig, an den Rändern weißlich-durchscheinend oder trocken, sonst braun bis rot, an den Spitzen oft purpurn oder rot abgesetzt, eiförmig und an den Spitzen annähernd spitz bis stumpf, zur Fruchtzeit sich vergrößernd.
Die Achänen sind nicht geschnäbelt.
Die Chromosomenzahlen betragen meist 2n=16, vereinzelt auch 17 und 18, gelegentlich kommt Tetraploidie vor.
Verbreitung
Die Gattung Dahlia ist auf den Hochebenen Mexikos und Guatemalas heimisch.
Systematik
Die Gattung wird in vier Sektionen gegliedert und enthält rund 35 Arten, darunter:
- Sektion Pseudodendron
- Sektion Epiphytum
- Sektion Entemophyllon
- Sektion Dahlia
- Merck-Dahlie (Dahlia merckii)
- Dahlia cardiophylla
- Dahlia apiculata
- Dahlia purpusii
- Großfiedrige Dahlie (Dahlia pinnata)
- Dahlia pteropoda
- Dahlia rudis
- Dahlia brevis
- Dahlia moorei
- Dahlia hintonii
- Dahlia mollis
- Dahlia atropurpurea
- Scharlach-Dahlie (Dahlia coccinea)
- Dahlia australis
- Dahlia sherffii
- Dahlia scapigera
- Dahlia barkerae
- Dahlia tenuis
Eine Hybride ist die
- Garten-Dahlie (Dahlia × hortensis)
Botanische Geschichte
Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über Dahlien verdanken wir dem spanischen Arzt Francisco Hernandez vom Ende des 16. Jahrhunderts.
1791 dann sandte Vicente Cervantes vom Botanischen Garten Mexiko-Stadt Dahliensamen nach Madrid zu Antonio José Cavanilles, damals Mitarbeiter und später Direktor des Real Jardín Botánico de Madrid. Noch im selben Jahr blühte die Pflanze, und anhand von Dahlia pinnata fertigte Cavanilles die wissenschaftliche Erstbeschreibung der Gattung an. Ihr Name ehrt den schwedischen Botaniker Andreas Dahl. Später beschrieb Cavanilles noch zwei weitere Arten, nämlich Dahlia rosea und Dahlia coccinea.
Ein späteres Synonym für die Gattung ist Georgine oder Georgina nach dem aus Pommern stammenden St. Petersburger Botaniker Johann Gottlieb Georgi. Von Carl Ludwig Willdenow 1805 irrtümlich vergeben, 1810 aber richtiggestellt, hielt sich die Bezeichnung unter Züchtern und ist in Skandinavien und Osteuropa heute noch als Trivialname für die Dahlien gebräuchlich.
Durch weitere Neubeschreibungen insbesondere Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Hemsley, Sherff, Paul D. Sørensen) vergrößerte sich die Anzahl der erfassten Arten bis 1969 auf 24. Durch spätere Autoren erhöhte sich die Zahl der Arten auf mittlerweile rund 35.
Verwendung
Dahlien sind in zahllosen hybriden Zuchtformen beliebt als Zierpflanzen mit großen, dekorativen Blütenständen in vielen Farben und Farbkombinationen.
Alle Kulturpflanzen gehen zurück auf die Kreuzung nur zweier Arten, nämlich Dahlia coccinea und Dahlia pinnata. Die Zahl der Sorten geht in die Tausende, in Züchterkreisen ist eine Systematik aus zehn Gruppen gebräuchlich, in der die Sorten nach Größe und Typ der Blütenstände eingeteilt werden.[1]
In Europa blühen sie vom Sommer bis in den Herbst, sind aber nicht winterhart, sodass die Knollen im Haus überwintert werden müssen.
Die Dahlie Knolle ist essbar sie geriet nach der europäischen Eroberung Südamerikas als Nahrungspflanze immer mehr in Vergessenheit.
Aufgrund ihrer Beliebtheit gibt es jedes Jahr zahlreiche Dahlienfeste, Ausstellungen und Zuchtschauen, so zum Beispiel den Dahliengarten in Gera.
Trivia
Die Blüte der Dahlien in den deutschen Nationalfarben ist das Symbol der Kampagne Deutschland – Land der Ideen, die im Jahr 2005 gestartet wurde. Die Dahlie wurde erstmals vom Forscher Alexander von Humboldt nach Deutschland gebracht. Mit ihr soll die Innovations- und Forschungsfreudigkeit Deutschlands dargestellt werden.[2]
Die Zwergdahlie Dahlia ×hybrida ‘Roter Schorsch’ wurde zur bayerischen Balkonpflanze des Jahres 2009 gekürt.[3]
Literatur
- Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
- Berend Meyer: Schöne Dahlien. Ulmer, Stuttgart 1991, ISBN 3-8001-6442-6.
- Paul D. Sorensen: Revision of the genus Dahlia (Compositae, Heliantheae–Coreopsidineae). In: Rhodora. Vol. 71, 1969, ISSN 0035-4902, S. 309–365, Digitalisat.
- Bettina Verbeek: Dahlien. Die schönsten Sorten und ihre Pflege. BLV Buchverlag, München 2007, ISBN 978-3-8354-0219-5.
Einzelnachweise
- ↑ Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann, Königswinter 2003, ISBN 3-8331-1600-5, S. 287.
- ↑ Ulrike Reeg, Pasquale Gallo „Schnittstelle Interkulturalität: Beiträge zur Didaktik“ S. 74
- ↑ Taufe der Bayerischen Balkonpflanze des Jahres 2009 in Mittelfranken. Roter Schorsch soll Gartenliebhaber in den Sommer entführen. (Online (PDF; 463 kB)).
Weblinks
- http://www.lubera.com/at/artikelsuche?query=&LUSID=a162077d49f3357913fdeaeb5d6b4ef3f8b14399&attrib%5Bcat%5D%5B%5D=Gem%FCse%2C+Rhabarber%2C+Spargel_Gem%FCse_DeliDahlien
- Dahlienverzeichnis der Deutschen Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolengesellschaft
- Verzeichnis Gartikon – mehr als 300 verschiedene Dahliensorten werden vorgestellt
- G. R. Whitley: The medicinal and nutritional properties of Dahlia spp. In: Journal of ethnopharmacology. Band 14, Nummer 1, September 1985, S. 75–82, ISSN 0378-8741. PMID 3910964. (engl.)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Dahlien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |