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Daunien
Daunien (die heutige Provinz Foggia) in Apulien, insbesondere der Gargano, wurde von den Dauniern bewohnt. Dieses Volk war illyrischer Abstammung und mit den Messapiern und den Peuketiern verwandt. In der Antike wurde die Gegend Calabria genannt.
Schon im Paläolithikum (1.000.000–35.000 v. Chr.) hinterließ der Mensch im gesamten Gebiet des Gargano seine Spuren. Er fand hier ein ideales Habitat mit mildem Klima, trinkbarem Quellwasser, fruchtbaren Böden reich an Obst sowie Wild und reiche Fischgründe entlang der Küste. Die wichtigsten bewohnten Gebiete waren Vallecoppe, Campi, Costella, Puntalunga, Macchione, Passo dell’Arciprete, Sfinalicchio. Die Bewohner bearbeiteten den im ganzen Gebiet vorkommenden Feuerstein, um daraus Werkzeuge für Handwerk, Jagd und Verteidigung zu machen. Vor nicht allzu langer Zeit wurde eine große Anlage zur Steinwerkzeugherstellung in der Gegend von Defensola ca. 3 km nördlich von Vieste entdeckt. Hierbei handelt es sich um eines der größten Feuersteinbergwerke in Europa.
In der Jungsteinzeit war die fruchtbare Ebene dieses Flachlandes schon dicht von hunderten von Dörfern besiedelt, die alle von einem Graben umgeben waren. Die Besiedlung durch die Daunier erfolgte schon vor 1000 v. Chr., gleichzeitig wurde die Gegend aber von Griechen seit dem 13. Jahrhundert v. Chr. kolonisiert. Ab wann man von der Kultur bzw. dem Volk der Daunier in dieser Region sprechen kann ist nicht belegt. Umfangreiche Grabungen in der Region belegen, dass es ab dem 11.is 10. Jh. v. Chr. zum Zuzug illyrischer Völker wie den Messapern und Peuketiern, aus den Gebieten der östlichen Adria kam. Fassbar wird die daunische Kultur ca. ab dem 9 Jh. v. Chr., bis sie im 4. bis 3. Jh. in der griechisch-römischen Kultur aufgeht. Besonders beachtenswert ist ihre ausgeprägte, in Stein gelegte Bestattungskultur mit reichlichen Grabbeigaben. Ihre Toten wurden in seitlicher Lage, mit angezogenen Beinen (Hockerstellung) in nord-südlicher Ausrichtung mit dem Gesicht nach Osten beigesetzt.
Die Daunier siedelten zunächst an der Küste in einfachen Dörfern und lebten von Handel und Piraterie. Später breiteten sie sich im Hinterland aus, wo sie sich mit der autochthonen Bevölkerung vermischten und einige Städte in griechischem Stil gründeten. Die ersten Kontakte mit der ägäischen Welt gehen auf die Bronzezeit zurück und Daunien wurde von den Hellenen als die Erde von Diomedes bezeichnet, da er der Gründer vieler Städte gewesen sei. Diese Städte kannten auch ein diskretes Prestige, sie prägten sogar ihre eigenen Münzen. Handels-Kontakte mit der anderen Seite der Adria sind belegt, wobei Weizen exportiert und Metallprodukte bezogen wurden. Die Daunier wurden zuerst von den Samniten und später von den Römern unterworfen.
Kultur und Schrift
Im Museo Civico, das in der Altstadt von Vieste zu finden ist, werden archäologische Funde aus der vorrömischen Zeit aufbewahrt. Darunter Fragmente einer Stele, mit einer mit messapischen Buchstaben eingeschnittenen epigraphischen Inschrift, die als „das hervorragendste linguistische Dokument alter Daunia“ bezeichnet wird. Diese und andere Stelen, die in ganz Daunien gefunden wurden, sind wertvolle Quellen über das Alltagsleben der Daunier und geben Auskunft über ihre Riten, den Krieg oder die Jagd, weil in der daunischen Kunst figurale Darstellungen fehlen. In Ascoli gibt es einen Daunischen Archäologiepark und umfangreiche private Sammlungen zu dem Thema.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Daunien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |