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Deutsches Kreuz

Aus Jewiki
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Dieser Artikel befasst sich mit der Kriegsauszeichnung. Für andere Bedeutungen siehe Deutsches Kreuz (Begriffsklärung).
Deutsches Kreuz in Silber, Gold und Gold mit Brillanten. Die zweite Zeile zeigt die entsprechenden 1957er Versionen, wobei die Brillantstufe nie gestiftet wurde, womit das hier gezeigte Deutsche Kreuz in Gold mit Brillanten in der sogenannten 57er Version (unten rechts) daher als Phantasieprodukt anzusehen ist.
Verleihung an U-Boot-Besatzung
Das Deutsche Kreuz in Gold in der offiziellen gestickten Ausführung
Gestickte Ausführung bei SS-Brigadeführer & Generalmajor der Waffen-SS Heinz Harmel

Das Deutsche Kreuz war eine deutsche Militärauszeichnung (offiziell: Kriegsorden) im Zweiten Weltkrieg und wurde am 28. September 1941 durch Adolf Hitler in den Abteilungen Gold und Silber gestiftet.[1]

Gestaltung

Das Deutsche Kreuz ist ein achtstrahliger Stern aus dunkelgrau getöntem Silber. Auf ihm befindet sich ein stilisierter Lorbeerkranz aus Gold oder Silber, auf dem unten die Jahreszahl der Stiftung eingraviert ist. Der Lorbeerkranz umfasste ein schwarzes Hakenkreuz. Der Durchmesser beträgt 65 mm.

Verleihung

Das Deutsche Kreuz wurde in zwei Abteilungen eingeführt, nachdem im Verlauf des Zweiten Weltkrieges immer mehr Soldaten mit den beiden Stufen des Eisernen Kreuzes beziehungsweise des Kriegsverdienstkreuzes ausgezeichnet wurden, aber nicht die Voraussetzungen für das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes beziehungsweise des Ritterkreuzes des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern erfüllten. Obwohl es keine Stufe des Eisernen Kreuzes darstellt, rangierte es somit zwischen dem EK I. Klasse und dem Ritterkreuz zum EK und kann insofern als Ersatz für das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern angesehen werden, das im Ersten Weltkrieg im preußischen Ordenssystem zwischen dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem Militärverdienstorden Pour le Mérite rangierte.

Das Deutsche Kreuz in Silber setzte die Verleihung des Eisernen Kreuzes beider Klassen oder des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern beider Klassen voraus und wurde für „vielfache außergewöhnliche Verdienste in der militärischen Kriegsführung” verliehen. Das Deutsche Kreuz in Gold setzte die Verleihung des Eisernen Kreuzes beider Klassen voraus und wurde nur für „vielfach bewiesene außergewöhnliche Tapferkeitsleistungen oder vielfache hervorragende Verdienste in der Truppenführung” verliehen (gem. Verleihungsbestimmungen v. 29. Oktober 1941, veröffentlicht in AHM v. 8. November 1941 (28. Ausg.), S. 583, Ziff. 1102).

Verleihungsziffern

Das Deutsche Kreuz in Silber wurde bis Kriegsende etwa 2.500 mal und das Deutsche Kreuz in Gold zirka 26.000 mal verliehen. Das erste Deutsche Kreuz in Gold wurde an einen Angehörigen der Luftwaffe am 15. Oktober 1941 an Robert-Georg Freiherr von Malapert-Neufville verliehen. Der erste Heeresangehörige erhielt das Deutsche Kreuz in Gold am 18. Oktober 1941, wobei die erste Verleihung an einen Angehörigen der Waffen-SS, die kein Teil der Wehrmacht war, am 17. November 1941 stattfand. Die Erstverleihung bei der Kriegsmarine datiert auf den 20. November 1941.

Verleihungen an nichtdeutsche Freiwillige

Das Deutsche Kreuz in Gold wurde auch an 26 ausländische Freiwillige der Waffen-SS verliehen. So an:

Dienstrang Name Nationalität Verleihungsdatum
SS-Hauptscharführer Franz Veneman Niederlande 24. April 1944
Waffen-Obersturmführer Rūdolfs Gaitars Lettland 11. Mai 1944
Waffen-Hauptsturmführer Žanis Butkus Lettland 28. Juni 1944
Waffen-Standartenführer Kārlis Lobe Lettland 28. Juni 1944
Waffen-Sturmbannführer Eduards Stīpnieks Lettland 12. September 1944
SS-Standartenführer Léon Degrelle Belgien 9. Oktober 1944
SS-Sturmbannführer Per Sörensen Dänemark 14. Oktober 1944
Waffen-Obersturmbannführer Nikolajs Galdiņš Lettland 19. Oktober 1944
Waffen-Obersturmbannführer Voldemārs Reinholds Lettland 28. November 1944
SS-Obersturmführer Fredrik Jensen Norwegen 7. Dezember 1944
SS-Obersturmführer Gerrit-Jan Pulles Niederlande 16. Dezember 1944
SS-Hauptsturmführer Johannes Hellmers Dänemark 18. Dezember 1944
Waffen-Hauptsturmführer Hando Ruus Estland 30. Dezember 1944
Waffen-Sturmbannführer Gustavs Praudiņš Lettland 16. Januar 1945
Waffen-Hauptsturmführer Georgs Šeibelis Lettland 27. Januar 1945
Waffen-Obersturmbannführer Rūdolfs Kociņš Lettland 29. Januar 1945
Waffen-Hauptsturmführer Visvaldis Graumanis Lettland 6. Februar 1945 (posthum)
SS-Obersturmführer Ola Olin Finnland 28. Februar 1945
Waffen-Obersturmführer Paulis Sprincis Lettland 28. Februar 1945
Waffen-Obersturmbannführer Voldemārs Grāvelis Lettland 10. März 1945
Waffen-Standartenführer Vilis Janums Lettland März 1945
Waffen-Untersturmführer Kārlis Mūsiņš Lettland 8. Mai 1945
Waffen-Untersturmführer Jānis Pikelis Lettland 8. Mai 1945
Waffen-Obersturmführer Miervaldis Ziedainis Lettland 8. Mai 1945

Verleihungen an Personen der Achsenmächte und befreundeten Staaten

Unter den Beliehenen des Deutschen Kreuzes in Gold sind 22 Soldaten der Streitkräfte der Achsenmächte und befreundeten Staaten. Diese waren:

Dienstrang Name Nationalität Verleihungsdatum
General Axel Erik Heinrichs Finnland 17. August 1943
Generalleutnant Jarl Fritjof Lundquist Finnland 9. November 1943
Generalleutnant Väinö Valve Finnland 3. Mai 1944
Generalleutnant Taavetti Laatikainen Finnland 5. August 1944
Generalleutnant Karl Lennart Oesch Finnland 5. August 1944
Leutnant Cvitan Galić Unabhängiger Staat Kroatien 23. Juli 1943
Oberleutnant Mato Dukovac Unabhängiger Staat Kroatien 29. März 1944
Feldwebel Izidor Kovarík Slowakei 17. Oktober 1943
Feldwebel Ján Režňák Slowakei 17. Oktober 1943
Vizeadmiral Luigi Sansonetti Königreich Italien 18. Januar 1942
Marschall Ettore Bastico Königreich Italien 5. Dezember 1942
General Enea Navarini Königreich Italien 21. Dezember 1942
Admiral Aturo Riccardi Königreich Italien 18. Januar 1943
Generaloberst Rino Corso Fougier Königreich Italien 18. Januar 1943
Oberst Mario Carloni Königreich Italien 28. März 1943
Major Don Angel Salas Larrazabal Spanien 9. Februar 1942
Generalmajor Emilio Esteban-Infantes Spanien 9. April 1943
Oberst Antonio Garcia Navarro Spanien 23. März 1944
General der Gebirgsjäger Gheorghe Avramescu Königreich Rumänien 25. Oktober 1942
Generalmajor Leonard Mociulschi Königreich Rumänien 25. Oktober 1942
Generalmajor Ermil Gheorghiu Königreich Rumänien 11. Februar 1943
Hauptmann Nicolae Dabija Königreich Rumänien 10. Februar 1944

Deutsche Inhaber beider Ausführungen

Schließlich gab es noch 14 deutsche Soldaten, die sowohl mit dem Deutschen Kreuz in Gold (DKiG) als auch mit dem Deutschen Kreuz in Silber (DKiS) ausgezeichnet wurden. Dies sind:

Dienstrang Name Deutsches Kreuz in Silber Deutsches Kreuz in Gold
Generalmajor Robert Bader 14. Februar 1943 18. März 1945
Oberstleutnant Jürgen Bennecke 15. Februar 1943 30. Januar 1945
Generalmajor Wolfgang Bucher 14. Februar 1943 23. Februar 1944
Oberst Hans Hecker 19. Februar 1942 19. September 1942
SS-Gruppenführer Odilo Globocnik 20. Januar 1945 7. Februar 1945
Major Franz Kaiser 8. Juli 1943 1. März 1945
Konteradmiral Paul Wilhelm Meixner 16. Juni 1942 11. Februar 1943
Generalmajor Ernst Merk 6. Juni 1942 11. Februar 1944
Oberstleutnant Helmut Moeller-Althaus 30. Mai 1942 15. Dezember 1943
SS-Standartenführer Walther Rauff 20. Mai 1943 7. Februar 1945
General der Infanterie Felix Schwalbe 30. Oktober 1943 7. Dezember 1944
General der Pioniere Alfred Thielmann 3. Dezember 1942 8. November 1944
Konteradmiral Paul-Willy Zieb 18. Mai 1944 28. September 1944
Generalleutnant Bodo Zimmermann 15. Februar 1943 25. September 1944

Deutsches Kreuz in Gold mit Brillanten

Datei:GermanCrossInGoldWithDiamonds.jpg
20 Exemplare in Gold mit Brillanten wurden gefertigt, aber nie verliehen.

Nachdem am 28. September 1941 das Deutsche Kreuz in Silber und Gold gestiftet worden waren, erschien es aufgrund der zunehmenden Härte des Krieges notwendig, eine weitere höhere Stufe des Deutschen Kreuzes zu schaffen. Im Sommer 1942 wurde die Ordenskanzlei der Präsidialkanzlei beauftragt, 20 Deutsche Kreuze in Gold mit Brillanten zu beschaffen, die auch im Oktober 1942 zum Preis von je 2800 Reichsmark geliefert worden sind. Gefertigt wurden sie von der Münchener Firma P. Rath. Es gab jedoch keine Stiftung und somit auch keine Verleihung, so dass sich alle 20 Exemplare bei Kriegsende im Schloss Kleßheim, dem letzten Sitz der Präsidialkanzlei, befanden. Im Zuge der Besetzung des Schlosses durch US-amerikanische Truppen im April 1945, wurden auch die dortigen Ordensbestände geplündert. Von den ursprünglich zwanzig Kreuzen befinden sich heute drei im West Point Museum der United States Military Academy in West Point/New York. Sie werden dort aufbewahrt, sind aber nicht öffentlich zu besichtigen. Weitere zwölf sollen sich in Sammlerhand, überwiegend aus den USA, befinden. Am 16. Dezember 2006 wurde ein Originalstück für 60.000 € durch ein deutsches Auktionshaus an einen unbekannten Bieter verkauft.[2]

Trageweise

Trageweise des Deutschen Kreuzes als Steckkreuz auf der Brusttasche von Generalleutnant Walther Lucht

Die Auszeichnung wurde als Steckorden (wie auch das Spanienkreuz) auf der rechten Brustseite getragen und im Jargon „Brunhildenpik“ oder auch „Spiegelei“ genannt. Das Deutsche Kreuz wurde gegebenenfalls über dem Spanien-Kreuz getragen. Neben der üblichen Ausführung in Metall wurde der Orden für Kampfuniformen (z. B. für Panzertruppe, Flieger etc.) auch in einer sog. Stoffversion hergestellt. Der Ordenskörper war dabei aus Stoff, nur der Lorbeerkranz nach wie vor aus Metall. Diese Version gab es nur in der Ausführung „Gold“ (Bekanntmachung des OKW v. 5. Juni 1942); sie konnte nur bei den offiziellen Stellen bezogen werden. Gestickte Ausführungen waren private Anfertigungen, bei denen auch der Lorbeerkranz aus Zierkordel geflochten war.

Nach dem Krieg

Nach § 6 Abs. 2 des Gesetzes über Titel, Orden und Ehrenzeichen von 1957 dürfen Orden mit nationalsozialistischen Emblemen in Deutschland nicht getragen oder hergestellt, angeboten, feilgehalten, verkauft oder sonst in Verkehr gebracht werden. Demzufolge darf auch das Deutsche Kreuz nur ohne nationalsozialistische Zeichen getragen werden. Während man sich beim Eisernen Kreuz dabei einfach auf die vorher existierenden Formen besinnen konnte (Eichenlaub statt Hakenkreuz), war dieses Problem hier schwieriger zu lösen. Wegen der Rangfolge der Orden und der Verleihungsbestimmungen entschied man sich, das Hakenkreuz auf dem Deutschen Kreuz in Silber durch das Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern zu ersetzen. Im Deutschen Kreuz in Gold dagegen wurde das Hakenkreuz auf dem Orden durch ein Eisernes Kreuz ersetzt, wodurch aber nun leicht der falsche Eindruck entstehen kann, als handele es sich bei einem derart entnazifizierten Deutschen Kreuz um eine besondere Verleihungsstufe des Eisernen Kreuzes, vor allem wegen seiner nun gegebenen oberflächlichen Ähnlichkeit mit dem sogenannten „Blücherstern“. Das Deutsche Kreuz in Gold mit Brillanten in der 57er Version hat es nie gegeben. Das oben gezeigte Bild zeigt lediglich eine Museumsanfertigung, die auf dem Deutschen Kreuz in Gold (um die Brillanten erweitert) aufbaut.

Literatur

  • Dietrich Maerz: "Das Deutsche Kreuz", 1. Auflage in dt. Sprache, B&D Publishing LLC, Richmond, MI USA (ISBN 978-0-9823146-2-3)
  • Heinrich Doehle: Die Auszeichnungen des Grossdeutschen Reichs. Orden, Ehrenzeichen, Abzeichen. 5. Auflage. Erdmenger, Berlin 1945 (Reprint. Patzwall, Norderstedt 2000, ISBN 3-931533-43-3).
  • Kurt-Gerhard Klietmann: Auszeichnungen des Deutschen Reiches. 1936–1945. 11. Auflage. Motorbuch, Stuttgart 2004, ISBN 3-87943-689-4, S. 47–51.
  • Klaus D. Patzwall, Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz. 1941–1945. Geschichte und Inhaber. 2 Bände. Patzwall, Norderstedt
  • Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und des Deutschen Kreuzes in Silber. 2 Bände. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg
    • Bd. 1: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold. Das Heer. 1983, ISBN 3-7909-0207-1;
    • Bd. 2: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold: Kriegsmarine, Luftwaffe, Waffen-SS und des Deutschen Kreuzes in Silber: Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe, Waffen-SS. 1984, ISBN 3-7909-0223-3.

Weblinks

 Commons: Deutsches Kreuz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. RGBl. I, v. 2. Oktober 1941, S. 593f.
  2. Internationales Militaria Magazin, Ausgabe Februar/März 2007, S. 47

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