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Deutsches Kreuz
Das Deutsche Kreuz war eine deutsche Militärauszeichnung (offiziell: Kriegsorden) im Zweiten Weltkrieg und wurde am 28. September 1941 durch Adolf Hitler in den Abteilungen Gold und Silber gestiftet.[1]
Gestaltung
Das Deutsche Kreuz ist ein achtstrahliger Stern aus dunkelgrau getöntem Silber. Auf ihm befindet sich ein stilisierter Lorbeerkranz aus Gold oder Silber, auf dem unten die Jahreszahl der Stiftung eingraviert ist. Der Lorbeerkranz umfasste ein schwarzes Hakenkreuz. Der Durchmesser beträgt 65 mm.
Verleihung
Das Deutsche Kreuz wurde in zwei Abteilungen eingeführt, nachdem im Verlauf des Zweiten Weltkrieges immer mehr Soldaten mit den beiden Stufen des Eisernen Kreuzes beziehungsweise des Kriegsverdienstkreuzes ausgezeichnet wurden, aber nicht die Voraussetzungen für das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes beziehungsweise des Ritterkreuzes des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern erfüllten. Obwohl es keine Stufe des Eisernen Kreuzes darstellt, rangierte es somit zwischen dem EK I. Klasse und dem Ritterkreuz zum EK und kann insofern als Ersatz für das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern angesehen werden, das im Ersten Weltkrieg im preußischen Ordenssystem zwischen dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem Militärverdienstorden Pour le Mérite rangierte.
Das Deutsche Kreuz in Silber setzte die Verleihung des Eisernen Kreuzes beider Klassen oder des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern beider Klassen voraus und wurde für „vielfache außergewöhnliche Verdienste in der militärischen Kriegsführung” verliehen. Das Deutsche Kreuz in Gold setzte die Verleihung des Eisernen Kreuzes beider Klassen voraus und wurde nur für „vielfach bewiesene außergewöhnliche Tapferkeitsleistungen oder vielfache hervorragende Verdienste in der Truppenführung” verliehen (gem. Verleihungsbestimmungen v. 29. Oktober 1941, veröffentlicht in AHM v. 8. November 1941 (28. Ausg.), S. 583, Ziff. 1102).
Verleihungsziffern
Das Deutsche Kreuz in Silber wurde bis Kriegsende etwa 2.500 mal und das Deutsche Kreuz in Gold zirka 26.000 mal verliehen. Das erste Deutsche Kreuz in Gold wurde an einen Angehörigen der Luftwaffe am 15. Oktober 1941 an Robert-Georg Freiherr von Malapert-Neufville verliehen. Der erste Heeresangehörige erhielt das Deutsche Kreuz in Gold am 18. Oktober 1941, wobei die erste Verleihung an einen Angehörigen der Waffen-SS, die kein Teil der Wehrmacht war, am 17. November 1941 stattfand. Die Erstverleihung bei der Kriegsmarine datiert auf den 20. November 1941.
Verleihungen an nichtdeutsche Freiwillige
Das Deutsche Kreuz in Gold wurde auch an 26 ausländische Freiwillige der Waffen-SS verliehen. So an:
Dienstrang | Name | Nationalität | Verleihungsdatum |
---|---|---|---|
SS-Hauptscharführer | Franz Veneman | Niederlande | 24. April 1944 |
Waffen-Obersturmführer | Rūdolfs Gaitars | Lettland | 11. Mai 1944 |
Waffen-Hauptsturmführer | Žanis Butkus | Lettland | 28. Juni 1944 |
Waffen-Standartenführer | Kārlis Lobe | Lettland | 28. Juni 1944 |
Waffen-Sturmbannführer | Eduards Stīpnieks | Lettland | 12. September 1944 |
SS-Standartenführer | Léon Degrelle | Belgien | 9. Oktober 1944 |
SS-Sturmbannführer | Per Sörensen | Dänemark | 14. Oktober 1944 |
Waffen-Obersturmbannführer | Nikolajs Galdiņš | Lettland | 19. Oktober 1944 |
Waffen-Obersturmbannführer | Voldemārs Reinholds | Lettland | 28. November 1944 |
SS-Obersturmführer | Fredrik Jensen | Norwegen | 7. Dezember 1944 |
SS-Obersturmführer | Gerrit-Jan Pulles | Niederlande | 16. Dezember 1944 |
SS-Hauptsturmführer | Johannes Hellmers | Dänemark | 18. Dezember 1944 |
Waffen-Hauptsturmführer | Hando Ruus | Estland | 30. Dezember 1944 |
Waffen-Sturmbannführer | Gustavs Praudiņš | Lettland | 16. Januar 1945 |
Waffen-Hauptsturmführer | Georgs Šeibelis | Lettland | 27. Januar 1945 |
Waffen-Obersturmbannführer | Rūdolfs Kociņš | Lettland | 29. Januar 1945 |
Waffen-Hauptsturmführer | Visvaldis Graumanis | Lettland | 6. Februar 1945 (posthum) |
SS-Obersturmführer | Ola Olin | Finnland | 28. Februar 1945 |
Waffen-Obersturmführer | Paulis Sprincis | Lettland | 28. Februar 1945 |
Waffen-Obersturmbannführer | Voldemārs Grāvelis | Lettland | 10. März 1945 |
Waffen-Standartenführer | Vilis Janums | Lettland | März 1945 |
Waffen-Untersturmführer | Kārlis Mūsiņš | Lettland | 8. Mai 1945 |
Waffen-Untersturmführer | Jānis Pikelis | Lettland | 8. Mai 1945 |
Waffen-Obersturmführer | Miervaldis Ziedainis | Lettland | 8. Mai 1945 |
Verleihungen an Personen der Achsenmächte und befreundeten Staaten
Unter den Beliehenen des Deutschen Kreuzes in Gold sind 22 Soldaten der Streitkräfte der Achsenmächte und befreundeten Staaten. Diese waren:
Dienstrang | Name | Nationalität | Verleihungsdatum |
---|---|---|---|
General | Axel Erik Heinrichs | Finnland | 17. August 1943 |
Generalleutnant | Jarl Fritjof Lundquist | Finnland | 9. November 1943 |
Generalleutnant | Väinö Valve | Finnland | 3. Mai 1944 |
Generalleutnant | Taavetti Laatikainen | Finnland | 5. August 1944 |
Generalleutnant | Karl Lennart Oesch | Finnland | 5. August 1944 |
Leutnant | Cvitan Galić | Unabhängiger Staat Kroatien | 23. Juli 1943 |
Oberleutnant | Mato Dukovac | Unabhängiger Staat Kroatien | 29. März 1944 |
Feldwebel | Izidor Kovarík | Slowakei | 17. Oktober 1943 |
Feldwebel | Ján Režňák | Slowakei | 17. Oktober 1943 |
Vizeadmiral | Luigi Sansonetti | Königreich Italien | 18. Januar 1942 |
Marschall | Ettore Bastico | Königreich Italien | 5. Dezember 1942 |
General | Enea Navarini | Königreich Italien | 21. Dezember 1942 |
Admiral | Aturo Riccardi | Königreich Italien | 18. Januar 1943 |
Generaloberst | Rino Corso Fougier | Königreich Italien | 18. Januar 1943 |
Oberst | Mario Carloni | Königreich Italien | 28. März 1943 |
Major | Don Angel Salas Larrazabal | Spanien | 9. Februar 1942 |
Generalmajor | Emilio Esteban-Infantes | Spanien | 9. April 1943 |
Oberst | Antonio Garcia Navarro | Spanien | 23. März 1944 |
General der Gebirgsjäger | Gheorghe Avramescu | Königreich Rumänien | 25. Oktober 1942 |
Generalmajor | Leonard Mociulschi | Königreich Rumänien | 25. Oktober 1942 |
Generalmajor | Ermil Gheorghiu | Königreich Rumänien | 11. Februar 1943 |
Hauptmann | Nicolae Dabija | Königreich Rumänien | 10. Februar 1944 |
Deutsche Inhaber beider Ausführungen
Schließlich gab es noch 14 deutsche Soldaten, die sowohl mit dem Deutschen Kreuz in Gold (DKiG) als auch mit dem Deutschen Kreuz in Silber (DKiS) ausgezeichnet wurden. Dies sind:
Dienstrang | Name | Deutsches Kreuz in Silber | Deutsches Kreuz in Gold |
---|---|---|---|
Generalmajor | Robert Bader | 14. Februar 1943 | 18. März 1945 |
Oberstleutnant | Jürgen Bennecke | 15. Februar 1943 | 30. Januar 1945 |
Generalmajor | Wolfgang Bucher | 14. Februar 1943 | 23. Februar 1944 |
Oberst | Hans Hecker | 19. Februar 1942 | 19. September 1942 |
SS-Gruppenführer | Odilo Globocnik | 20. Januar 1945 | 7. Februar 1945 |
Major | Franz Kaiser | 8. Juli 1943 | 1. März 1945 |
Konteradmiral | Paul Wilhelm Meixner | 16. Juni 1942 | 11. Februar 1943 |
Generalmajor | Ernst Merk | 6. Juni 1942 | 11. Februar 1944 |
Oberstleutnant | Helmut Moeller-Althaus | 30. Mai 1942 | 15. Dezember 1943 |
SS-Standartenführer | Walther Rauff | 20. Mai 1943 | 7. Februar 1945 |
General der Infanterie | Felix Schwalbe | 30. Oktober 1943 | 7. Dezember 1944 |
General der Pioniere | Alfred Thielmann | 3. Dezember 1942 | 8. November 1944 |
Konteradmiral | Paul-Willy Zieb | 18. Mai 1944 | 28. September 1944 |
Generalleutnant | Bodo Zimmermann | 15. Februar 1943 | 25. September 1944 |
Deutsches Kreuz in Gold mit Brillanten
Nachdem am 28. September 1941 das Deutsche Kreuz in Silber und Gold gestiftet worden waren, erschien es aufgrund der zunehmenden Härte des Krieges notwendig, eine weitere höhere Stufe des Deutschen Kreuzes zu schaffen. Im Sommer 1942 wurde die Ordenskanzlei der Präsidialkanzlei beauftragt, 20 Deutsche Kreuze in Gold mit Brillanten zu beschaffen, die auch im Oktober 1942 zum Preis von je 2800 Reichsmark geliefert worden sind. Gefertigt wurden sie von der Münchener Firma P. Rath. Es gab jedoch keine Stiftung und somit auch keine Verleihung, so dass sich alle 20 Exemplare bei Kriegsende im Schloss Kleßheim, dem letzten Sitz der Präsidialkanzlei, befanden. Im Zuge der Besetzung des Schlosses durch US-amerikanische Truppen im April 1945, wurden auch die dortigen Ordensbestände geplündert. Von den ursprünglich zwanzig Kreuzen befinden sich heute drei im West Point Museum der United States Military Academy in West Point/New York. Sie werden dort aufbewahrt, sind aber nicht öffentlich zu besichtigen. Weitere zwölf sollen sich in Sammlerhand, überwiegend aus den USA, befinden. Am 16. Dezember 2006 wurde ein Originalstück für 60.000 € durch ein deutsches Auktionshaus an einen unbekannten Bieter verkauft.[2]
Trageweise
Die Auszeichnung wurde als Steckorden (wie auch das Spanienkreuz) auf der rechten Brustseite getragen und im Jargon „Brunhildenpik“ oder auch „Spiegelei“ genannt. Das Deutsche Kreuz wurde gegebenenfalls über dem Spanien-Kreuz getragen. Neben der üblichen Ausführung in Metall wurde der Orden für Kampfuniformen (z. B. für Panzertruppe, Flieger etc.) auch in einer sog. Stoffversion hergestellt. Der Ordenskörper war dabei aus Stoff, nur der Lorbeerkranz nach wie vor aus Metall. Diese Version gab es nur in der Ausführung „Gold“ (Bekanntmachung des OKW v. 5. Juni 1942); sie konnte nur bei den offiziellen Stellen bezogen werden. Gestickte Ausführungen waren private Anfertigungen, bei denen auch der Lorbeerkranz aus Zierkordel geflochten war.
Nach dem Krieg
Nach § 6 Abs. 2 des Gesetzes über Titel, Orden und Ehrenzeichen von 1957 dürfen Orden mit nationalsozialistischen Emblemen in Deutschland nicht getragen oder hergestellt, angeboten, feilgehalten, verkauft oder sonst in Verkehr gebracht werden. Demzufolge darf auch das Deutsche Kreuz nur ohne nationalsozialistische Zeichen getragen werden. Während man sich beim Eisernen Kreuz dabei einfach auf die vorher existierenden Formen besinnen konnte (Eichenlaub statt Hakenkreuz), war dieses Problem hier schwieriger zu lösen. Wegen der Rangfolge der Orden und der Verleihungsbestimmungen entschied man sich, das Hakenkreuz auf dem Deutschen Kreuz in Silber durch das Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern zu ersetzen. Im Deutschen Kreuz in Gold dagegen wurde das Hakenkreuz auf dem Orden durch ein Eisernes Kreuz ersetzt, wodurch aber nun leicht der falsche Eindruck entstehen kann, als handele es sich bei einem derart entnazifizierten Deutschen Kreuz um eine besondere Verleihungsstufe des Eisernen Kreuzes, vor allem wegen seiner nun gegebenen oberflächlichen Ähnlichkeit mit dem sogenannten „Blücherstern“. Das Deutsche Kreuz in Gold mit Brillanten in der 57er Version hat es nie gegeben. Das oben gezeigte Bild zeigt lediglich eine Museumsanfertigung, die auf dem Deutschen Kreuz in Gold (um die Brillanten erweitert) aufbaut.
Literatur
- Dietrich Maerz: "Das Deutsche Kreuz", 1. Auflage in dt. Sprache, B&D Publishing LLC, Richmond, MI USA (ISBN 978-0-9823146-2-3)
- Heinrich Doehle: Die Auszeichnungen des Grossdeutschen Reichs. Orden, Ehrenzeichen, Abzeichen. 5. Auflage. Erdmenger, Berlin 1945 (Reprint. Patzwall, Norderstedt 2000, ISBN 3-931533-43-3).
- Kurt-Gerhard Klietmann: Auszeichnungen des Deutschen Reiches. 1936–1945. 11. Auflage. Motorbuch, Stuttgart 2004, ISBN 3-87943-689-4, S. 47–51.
- Klaus D. Patzwall, Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz. 1941–1945. Geschichte und Inhaber. 2 Bände. Patzwall, Norderstedt
- Bd. 1: 2007, ISBN 978-3-931533-46-5;
- Bd. 2: 2001, ISBN 3-931533-45-X.
- Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und des Deutschen Kreuzes in Silber. 2 Bände. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg
- Bd. 1: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold. Das Heer. 1983, ISBN 3-7909-0207-1;
- Bd. 2: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold: Kriegsmarine, Luftwaffe, Waffen-SS und des Deutschen Kreuzes in Silber: Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe, Waffen-SS. 1984, ISBN 3-7909-0223-3.
Weblinks
Einzelnachweise
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