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Dreifaltigkeitskirchhof II
Der Dreifaltigkeitskirchhof II (nicht zu verwechseln mit dem Dreifaltigkeitskirchhof I vor dem Halleschen Tor) liegt in Berlin-Kreuzberg und ist einer der vier evangelischen Friedhöfe an der Bergmannstraße. Angelegt im Jahr 1825, ist er zugleich auch der älteste von ihnen. Er gehörte zur Dreifaltigkeitskirchengemeinde in der Mauerstraße.
Charakteristisch für den rund 49.000 m² großen Dreifaltigkeitskirchhof ist die große Anzahl teils monumentaler alter Erbbegräbnisse und Mausoleen aus dem 19. Jahrhundert sowie alter, mit gusseisernen und teils verrosteten Gittern umzäunten Grabstätten. Auffallend ist auch die für Berliner Verhältnisse eher ungewöhnliche Hanglage, die dadurch bedingt ist, dass alle Friedhöfe an der Bergmannstraße auf einem ehemaligen Weinberg angelegt worden waren. Heute stehen alle vier Friedhöfe unter Gartendenkmalschutz.
Auf dem Teil der großen Friedhofareals, gibt es ein Kriegsgräberfeld. Mittig ist ein Sammelgrab, des Weiteren gibt es Einzelgräber. Insgesamt ruhen hier 399 Kriegstote, die größte Opferzahl stellen hier die zivilen Opfer, die entweder in den Bombennächten oder zum Kriegsende hin starben. Einige Soldaten ruhen hier, und 22 Unbekannte 1945 (2 Grabsteine fehlten). Auch 30 Soldaten des ersten Weltkrieges haben hier ihre letzte Ruhe gefunden.[1]
Bekannte Grabstätten
(* hinter dem Namen = Ehrengrab des Landes Berlin)
- Curt Agthe, Genremaler
- Woldemar Bargiel, Komponist
- Ferdinand Konrad Bellermann, Maler (Grab nicht erhalten)
- Friedrich Eduard Beneke*, Philosoph
- Carl Blechen*, Maler
- Franz Bopp*, Sprachforscher
- Karl Bötticher, Archäologe
- Theodor Bradsky, Komponist (Grab nicht erhalten)
- Fredy Budzinski*, Radsport-Journalist
- Jesse Fairfield Carpenter, Erfinder einer Eisenbahn-Druckluftbremse; sein Unternehmen ging in Knorr-Bremse auf.
- Johann Albrecht Friedrich von Eichhorn, Kultusminister
- Julius Einödshofer, Komponist
- Amalie Friedländer, Cousine und Muse von Heinrich Heine
- Karl Gilka, Likörfabrikant
- Martin Gropius*, Architekt
- Arthur von Gwinner, Bankier
- Johann Georg Halske, Industrieller
- Moriz Haupt, Philologe (Grab nicht erhalten)
- Karl Wilhelm Ludwig Heyse, Philologe
- Cuno Horkenbach, Verleger, Widerstandskämpfer, Fluchthelfer für NS-Verfolgte
- Charlotte von Kalb*, Schriftstellerin
- Georg Klingenberg, Vorstandsvorsitzender der AEG
- Heinrich Kolbe, Direktor der KPM
- Karl Wilhelm Kolbe, Maler (Grab nicht erhalten)
- August Kopisch*, Maler und Schriftsteller
- Walter Kyllmann, Architekt
- Karl Lachmann*, Philologe
- Friedrich August Leo*, Anglist, Shakespeare-Forscher, Schriftsteller
- Philipp Konrad Marheineke*, Theologe
- Gert Mattenklott, Literaturwissenschaftler
- Adolph Menzel*, Maler
- Theodor Mommsen*, Historiker
- Johann Gottfried Niedlich, Professor der Akademie der Künste
- Moses Oppenheim/Georg Moritz von Oppenfeld, Kaufmann und Bankier
- Albert Orth, Agronom
- August Orth, Architekt
- Carl von der Osten-Sacken, Kriegsminister (und Gattin; sie galt zu ihrer Zeit als die reichste Frau Preußens)
- Georg Heinrich Pertz*, Historiker
- Johann Ernst Plamann, Pädagoge (Grab nicht erhalten)
- Karl Ferdinand Ranke, Philologe
- Friedrich von Raumer*, Historiker
- Georg Wilhelm von Raumer, Direktor des Geheimen Staatsarchivs
- Georg Andreas Reimer*, Verleger
- Heinrich Rippler, Journalist, Mitglied des Reichstages
- Paul Ritter*, Zahnarzt, Begründer der Schulzahnkliniken
- Friedrich Schleiermacher*, Theologe
- Marie Seebach*, Schauspielerin
- Christoph Wilhelm Heinrich Sethe, Jurist
- Karl vom Stein zum Altenstein, Kultusminister
- Henrich Steffens, Philosoph
- Adolf Stoecker, Theologe
- Karl von Thielen, Staatsminister
- Ludwig Tieck*, Dichter
- Albert Traeger, Parlamentarier
- Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann, Schauspieler (Grab nicht erhalten)
- Wilhelm Vatke, Theologe (Grab nicht erhalten)
- Georg Wertheim, Kaufmann, vgl. Wertheim-Konzern
- Amalie Wolff-Malcolmi, Schauspielerin
- Heinrich Lambert Wilhelm Hauchecorne, Geologe
Bekannte Bildhauer der Grabmale
- Reinhold Begas (Grab Adolph Menzel)
- Friedrich Drake (Grab Friedrich Wilhelm von Krause)
- Martin Gropius (eigenes Grab)
- Friedrich Hitzig (Erbbegräbnis Friedrich Wilhelm von Krause, Architektur)
- Gerhard Janensch (Grab Heinrich Kayser)
- Fritz Klimsch (Grab Georg Klingenberg)
- Julius Moser (Überlebensgroßer Christus, Marmor, für das Erbbegräbnis Friedrich Wilhelm von Krause sowie Marmorbüste Johann Georg Halske für dessen Erbbegräbnis)
- Christian Daniel Rauch (Grab Friedrich Schleiermacher)
- Karl Friedrich Schinkel (Grab Carl von der Osten-Sacken)
- Rudolf Siemering (Grab Martin Gropius)
- Georg Wrba (Grab Arthur von Gwinner)
- Fritz Heinemann (Grab Wilhelm Hauchecorne)
Siehe auch
Literatur
- Klaus Hammer: Friedhöfe in Berlin – Ein kunst- und kulturgeschichtlicher Führer. S. 86–90. Jaron Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-89773-132-0.
- Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Grabstätten. Berlin 2006.
- Jörg Haspel, Klaus-Henning von Krosigk (Hrsg.): Gartendenkmale in Berlin. Friedhöfe. (= Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin 27) Imhof, Petersberg 2008, ISBN 978-3-86568-293-2.
Weblinks
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Friedhof II der Dreifaltigkeitsgemeinde auf der Website der Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Dreifaltigkeitskirchhof II aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |