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Drohobytsch
Drohobytsch | ||
(Дрогобич) | ||
Basisdaten | ||
---|---|---|
Oblast: | Oblast Lwiw | |
Rajon: | Kreisfreie Stadt | |
Höhe: | keine Angabe | |
Fläche: | 44,5 km² | |
Einwohner: | 79.119 (2001) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.778 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 82100 | |
Vorwahl: | +380 3244 | |
Geographische Lage: | 49° 21′ N, 23° 30′ O49.3523.5Koordinaten: 49° 21′ 0″ N, 23° 30′ 0″ O | |
KOATUU: | 4610600000 | |
Verwaltungsgliederung: | 2 Städte | |
Bürgermeister: | Mykola Huk | |
Adresse: | пл. Ринок 1 82100 м. Дрогобич | |
Website: | http://www.drohobych.com/ | |
Statistische Informationen |
Drohobytsch (ukrainisch Дрогобич; russisch Дрогобыч/Drogobytsch, polnisch Drohobycz; jiddisch דראָביטש) ist eine ukrainische Stadt mit 77.200 Einwohnern (2004). Sie liegt in der Oblast Lwiw südlich der Bezirkshauptstadt Lemberg, die auch die nächste größere Stadt ist.
Zur Stadtgemeinde gehört auch noch die Stadt Stebnyk (Стебник).
Geschichte der Stadt
Drohobytsch wurde im späten 11. Jahrhundert gegründet. Bekannt wurde die Stadt durch ihre Salzbergwerke. Sie war schon im 14. Jahrhundert ein Zentrum der Salzgewinnung. Von 1340 bis 1772 war die Stadt Teil der Ziemia Przemyska (polnisch: Przemyśler Land) im Königreich Polen, wobei sie von 1569 bis 1772 zu der Woiwodschaft Ruthenia, einer administrativen Einheit der Adelsrepublik Polen-Litauen, gehörte.
Von 1772 bis 1918 war Drohobytsch Teil des österreichischen Kronlandes Königreich Galizien und Lodomerien. Im 18. Jahrhundert wurde eine Schule der ukrainischen Bruderschaft gegründet und später ein Gymnasium. Seit 1896 war die Schule in einem Gebäude untergebracht, welches jetzt das Hauptgebäude des Pädagogischen Institutes ist. Diese Schule besuchte der junge Iwan Franko, der in einem nahe gelegenen Dorf geboren wurde. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in der Nähe der Stadt Öl gefunden. Daraufhin setzte ein Boom ein. 1880 gab es bereits 36 Ölgesellschaften in Drohobytsch. Die Bevölkerung wuchs schnell, alle hofften auf Arbeit und ein bescheidenes Auskommen. Aber die Lebensbedingungen waren hart, und die Region bekam den Beinamen "Galizische Hölle".
Von 1919 bis 1939 gehörte die Stadt zu Polen. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Drohobytsch etwa 35.000 Einwohner, darunter 35 Prozent Polen und 20 Prozent Ukrainer. Viele Einwohner waren Juden, die als Arbeitskräfte in den Ölschächten ihren Lebensunterhalt bestritten. 1939 besetzte die Rote Armee, wie im geheimen Zusatzprotokoll des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes vereinbart, die Stadt. 1941 nahm die deutsche Wehrmacht beim Überfall auf die Sowjetunion Drohobytsch ein. Die SS trieb die jüdische Bevölkerung zusammen, richtete ein großes Ghetto ein und deportierte sie bis zur Auflösung des Ghettos im Juli 1943 in Vernichtungslager. Am 6. August 1944 besetzte die Rote Armee die Stadt erneut.
1945 kam die Stadt mit den östlichen Gebieten Polens zur Sowjetunion und wurde damit Teil der Ukrainischen SSR. Die polnische Bevölkerung wurde vertrieben.
Siehe auch: Geschichte Galiziens, Geschichte Polens, Zweite Republik, Geschichte der Ukraine
Persönlichkeiten
- Jurij Drohobytsch (1450–1494), ukrainischer Astronom, Astrologe, Mediziner und Philosoph
- Maurycy Gottlieb (1856–1879), polnischer Maler
- Iwan Franko (1856–1916), ukrainischer Dichter und Schriftsteller
- Ephraim Moses Lilien (1874–1925), deutscher jüdischer Maler
- Bruno Schulz (1892–1942), polnischer Schriftsteller und Maler
- Isaak Hallemann (1896–1942), Pädagoge und Leiter des jüdischen Waisenhauses in Fürth, Bayern
- Elisabeth Bergner (1897–1986), österreichisch-englische Schauspielerin
- David Horovitz (1899–1979), israelischer Ökonomist, der erste Gouverneur des Israel Bank
- Shin Shalom (Shalom Yossef Shapira) (1905–1990), israelischer hebräischer Dichter
- Adam Zielinski (1929–2010), polnisch-österreichischer Schriftsteller
- Alfred Schreyer (* 1922), Opernsänger und Musiker
- Wiktor Felixowitsch Wekselberg (* 1957), russischer Oligarch
- Wolodymyr Bileka (* 1979), ukrainischer Radrennfahrer
- Jaroslaw Popowytsch (* 1980), ukrainischer Radrennfahrer
Weblinks
- Homepage über die Stadt in englischer Sprache.
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