Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Ernst Loewy
Ernst Paul Loewy (geb. 1920 in Krefeld; gest. 2002 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Bibliothekar, Exilforscher und Publizist.
Leben
Ernst Loewy besuchte das Realgymnasium. Weil ihm in der Zeit des Nationalsozialismus antijüdischer Hass entgegenschlug, verließ er die Schule 1935 ohne Abschluss. Seine Eltern schickten ihn in die Niederlausitz, wo er im Hachschara-Zentrum der Jugend-Alija in Schniebinchen auf die Auswanderung nach Palästina vorbereitet wurde.
1936 erreichte er Haifa. Er lebte in Kiryat Anadīm, einem Dorf bei Jerusalem, und war in der Landwirtschaft tätig. Dieses sagte ihm nicht zu; Loewy absolvierte eine Ausbildung als Buchhändler in Tel Aviv und ergriff den Beruf des Bibliothekars. Zwischen 1935 und 1938 schrieb er Briefe an seine Eltern, die 1997 unter dem Titel Jugend in Palästina. Briefe an die Eltern 1935–1938 veröffentlicht wurden. Diese Briefe gaben der Ausstellung „Gestern sind wir hier gut angekommen“ den Titel, die 2007 im Kreismuseum Finsterwalde gezeigt wurde.[1]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erwog er mit seiner Familie eine Übersiedlung in die DDR, ging aber 1956 in die Bundesrepublik.[2] In Frankfurt am Main leitete er die Judaica-Abteilung der Universitätsbibliothek der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität.[3]
Sein 1966 veröffentlichtes Werk Literatur unterm Hakenkreuz. Das Dritte Reich und seine Dichtung erschien in mehreren Ausgaben und Auflagen.
1984 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der „Gesellschaft für Exilforschung“, deren Vorsitz er übernahm. Loewy gab den Nachrichtenbrief (jetzt Neuer Nachrichtenbrief) der Gesellschaft heraus. Der Nachrichtenbrief erschien im K. G. Saur Verlag als Nachdruck.[4] Die Gesellschaft ernannte ihn später zu ihrem Ehrenvorsitzenden.[5]
1989 verlieh ihm der Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Osnabrück die Ehrendoktorwürde.
Sein Sohn Ronny Loewy (1946-2012) war Filmhistoriker, Peter Loewy (* 1951) ist Lehrer und Fotograf[6], Hanno Loewy (* 1961) ist Literatur- und Medienwissenschaftler.
Werke (Auswahl)
- Thomas Mann und das deutsche Bürgertum. Wien 1947
- Zwischen den Stühlen. Essays und Autobiographisches aus 50 Jahren. Europäische Verlags-Anstalt. Hamburg 1995 ISBN 3-434-50055-3
- Jugend in Palästina. Briefe an die Eltern 1935–1938. Brita Eckert (Hrsg.) Metropol Berlin 1997 ISBN 3-926893-40-0
- Herausgeberschaften
- Literatur unterm Hakenkreuz. Das Dritte Reich und seine Dichtung. Europäische Verlagsanstalt. Frankfurt am Main 1966
- Exil. Literararische und politische Texte aus dem deutschen. Exil 1933–1945 (Mitarbeit Brigitte Grimm) Metzler. Stuttgart 1979 ISBN 3-476-00408-2
Literatur
- Verleihung der Ehrendoktorwürde an Ernst Loewy. Universität Osnabrück, Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften. Osnabrück 1989
Weblinks
- Literatur von und über Ernst Loewy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ „Gestern sind wir hier gut angekommen“
- ↑ Alexander Sturm: Die alt gewordenen Kinder der jüdischen Rückkehrer. In: Jüdische Zeitung. Ausgabe Mai 2007
- ↑ Hans Riebsamen: Mit der Jugend-Aliyah ins Gelobte Land. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung online vom 2. Januar 2004
- ↑ Nachrichtenbrief im Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg
- ↑ Brita Eckert: Die Anfänge der „Gesellschaft für Exilforschung e.V.“
- ↑ Peter Loewy im Verzeichnis der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | Loewy, Ernst |
ALTERNATIVNAMEN | Loewy, Ernst Paul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bibliothekar, Exilforscher und Autor |
GEBURTSDATUM | 1920 |
GEBURTSORT | Krefeld |
STERBEDATUM | 2002 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ernst Loewy aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |