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Günther Deschner

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Günther Deschner (* 14. Mai 1941 in Fürth) ist ein rechtskonservativer deutscher Journalist, Historiker, Publizist und Dokumentarfilmer, der sich vorwiegend mit der Zeit des Nationalsozialismus und Fragen des Nahen Ostens, insbesondere der Ethnie der Kurden, befasst.

Biografie

Deschner studierte an der Universität Erlangen-Nürnberg Geschichte und Politische Wissenschaft. Er war ein Schüler von Hans-Joachim Schoeps und wurde 1968 mit seiner Arbeit "Gobineau und Deutschland. Der Einfluss von Gobineaus Essai «sur inégalité des races humaines» auf die deutsche Geistesgeschichte 1853–1917" promoviert. Anschließend war er Lektor und Redakteur in mehreren Zeitungs- und Buchverlagen. Als Journalist schrieb er bis 2005 meist in der Tageszeitung Die Welt, in der er zeitweise Ressortleiter der Kultur war, daneben in kleineren Periodika wie criticón. Heute schreibt er für das Wochenblatt Junge Freiheit.

Von 1976 bis 1981 war Deschner als Verwaltungsrat Mitglied des Vorstandes des Verein für das Deutschtum im Ausland (VDA).[1]

In den 1980er Jahren gehörte Deschner der Redaktion von Nouvelle École, dem Organ des rechtsextremen französischen Organisation GRECE an.[2]

Deschner firmierte im Oktober 1987 als Chefredakteur des „unabhängigen Nachrichtenmagazins PLUS“, einem Projekt des Verlegers Dietmar Straube, das darauf abzielte, die angebliche „Alleinherrschaft“ des Magazins Der Spiegel zu brechen und zu verhindern, „dass Augstein weitere Rufmordkampagnen tätigt.“[3][4]

Von der Gründung im Dezember 2009 bis Februar 2011 war Günther Deschner Chefredakteur des Nachrichtenmagazins Zuerst! („Das Magazin für deutsche Interessen”). Seine Mitarbeit in dem vom rechtsextremen Verleger Dietmar Munier herausgegebenen Magazin sah Deschner als Fortführung seiner bisherigen politischen Positionen an:

„Ich und meine Kollegen haben in der Welt nicht anders geschrieben, als wir heute schreiben. Wenn man das heute möglicherweise als zu rechts empfinden sollte, kann man sagen, nicht wir haben uns weiter nach rechts bewegt, sondern das Parteiensystem und die Medienlandschaft haben sich weiter nach links bewegt.[5]

In seinem Buch Die Kurden. Volk ohne Staat beschreibt Deschner den politischen, historischen und wirtschaftlichen Zustand der Kurden. Seit 1972 hat er Kurdistan mehrfach bereist und das Bestreben kurdischer Parteien und Bewegungen nach Unabhängigkeit verfolgt. Er führte Gespräche mit Mustafa Barsani, dem Chef der Patriotischen Union Kurdistan (PUK) Dschalal Talabani, sowie dem jetzt inhaftierten ehemaligen Führer der PKK Abdullah Öcalan. Stets seien – so seine Bilanz – die Kurden wie Bauern auf dem Schachbrett der regionalen wie auch internationalen Politik benutzt worden.

Schriften

  • Menschen im Ghetto. Vorwort von Jean Améry. Bertelsmann Sachbuchverlag, 1969
  • Reinhard Heydrich. Statthalter der totalen Macht. Esslingen am Neckar: Bechtle, 1977 (Neuaufl.: Reinhard Heydrich. Biographie eines Reichsprotektors. München: Universitas, 2008)
  • Saladins Söhne: Die Kurden – das betrogene Volk. München: Droemer Knaur, 1983
  • Der 2. Weltkrieg. Bilder, Daten, Dokumente. München: Bertelsmann, 1983
  • Die Kurden. Volk ohne Staat. München: Herbig, 2003
  • Bomben auf Baku. Schnellroda : Edition Antaios, 2009

Einzelnachweise

  1. Helmut Kellershohn, Das Plagiat: der völkische Nationalismus der «Jungen Freiheit», DISS Verlag 1994, S. 100
  2. Das Impressum der NOUVELLE ECOLE, Nr. 36/Sommer 1981, S. 10, nennt den ehemaligen Redakteur der WELT, Günther Deschner, als Bonner Korrespondenten; Sekundärquelle zur Primärquelle: Peter Dudek, Hans-Gerd Jaschke, Jugend rechtsaußen, Päd. Extra Buchverlag 1982, S. 154
  3. So nachzulesen in der rechtsextremen Publikation Deutschland in Geschichte und Gegenwart 1988, Jahrgang 36, Heft 1, Seite 45
  4. Wolfgang J. Koschnick, Medienjahrbuch und Journalistenjahrbuch, Walter de Gruyter 1996, S. 71
  5. Das neue rechte Magazin "Zuerst" auf NDR-Online (10. Februar 2010)(Webarchiv)

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Günther Deschner aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.