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Günther Hödl
Günther Hödl (* 17. Juni 1941 in Stockerau; † 11. August 2005 in Klagenfurt am Wörthersee) war ein österreichischer Historiker mit dem Schwerpunkt Mediävistik und mehrmaliger Rektor der Universität Klagenfurt.[1][2][3]
Leben
Der gebürtige Niederösterreicher Günther Hödl studierte Geschichte, Germanistik und Theaterwissenschaft an der Universität Wien. 1964 wurde er ebenda mit einer Arbeit über Leopold I. von Österreich promoviert. 1974 folgte an der Universität Salzburg die Habilitation mit einer Studie über Albrecht II. von Habsburg und die Verleihung der Venia legendi für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften. 1975 wurde er zum außerordentlichen Universitätsprofessor für die Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Salzburg ernannt. 1975 wurde er zum Ordentlichen Universitätsprofessor für dieselben Fachbereiche an die Universität für Bildungswissenschaften berufen. Bereits in Salzburg betreute er die geschichtswissenschaftliche Reihe Österreichische Historische Bibliographie, in der bis zu seinem Tod 38 Bände und fünf CD-ROMs erschienen. Darüber hinaus war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Berater an mehreren Kärntner Landesausstellungen beteiligt, zuletzt 2001 an der Ausstellung Schauplatz Mittelalter in Friesach.
Günther Hödl war für drei nicht aufeinander folgende Amtszeiten Rektor der Universität Klagenfurt (bis 1993 „Universität für Bildungswissenschaften“) und damit auch hochschulpolitisch engagiert. Er war in dieser Funktion Mitglied der Österreichischen Rektorenkonferenz und zeitweise auch deren Vorsitzender. In seiner ersten Amtszeit als Rektor 1979–1983 bemühte er sich vor allem darum, die eingerichteten Studienrichtungen zu konsolidieren und die Universität national und international zu öffnen. In seiner zweiten Periode als Rektor 1987–1989 gab es erste Planungen für einen Zubau zur Universität sowie eine Neugliederung der Universität in Fakultäten, die 1993 umgesetzt wurde. Seine dritte Amtszeit 2003–2005, während der er verstarb, stand im Zeichen der fachlichen Erweiterung um sechs technische Lehrstühle (2004) sowie der weiteren Internationalisierung. 2004 erhielt die Hochschule den Namenszusatz Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Im Frühjahr 2005 wurde bei Hödl Lungenkrebs diagnostiziert. Seither führte die Vizerektorin Petra Hesse die Amtsgeschäfte.
Privates
Günther Hödl war seit 1964 mit Uta, geb. Morandini, verheiratet. Gemeinsam hatte das Paar einen Sohn und eine Tochter sowie, zum Zeitpunkt von Günther Hödls Tod, vier Enkel.
Mitgliedschaften (Auswahl)
- Wissenschaftlicher Beirat der Österreichischen Nationalbibliothek
- Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste
Ehrungen[4]
- 1968: Theodor-Körner-Preis
- 1986: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
- 1990: Andrej-Einspieler-Preis
- 1991: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- 2001: Premio Internazionale di Sala di Cultura de Luca (Belluno, Italien)
- 2004: Alpen-Adria-Preis der Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria für regionsübergreifende Kooperationen auf den Gebieten der Wissenschaft und Kultur
Schriften (Auswahl)
Monografien
- Herzog Leopold I. von Österreich (1290–1326). phil. Diss. Universität Wien 1964
- Albrecht II. Königtum, Reichsregierung und Reichsreform 1438–1439. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Graz 1978, ISBN 3-205-08716-X (teilweise zugleich Habil.-Schrift Universität Salzburg 1974)
- Habsburg und Österreich 1273–1493. Gestalten und Gestalt des österreichischen Spätmittelalters. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Graz 1988, ISBN 3-205-05056-8
- Um den Zustand der Universität zum Besseren zu reformieren. Aus acht Jahrhunderten Universitätsgeschichte. Passagen Verlag, Wien 1994, ISBN 3-85165-101-4
Aufsätze
- Der Donau-Alpen-Adria-Raum im Jahr 1246. Eine Momentaufnahme. In: Franz Viktor Spechtler/Barbara Maier (Hg.): Ich – Ulrich von Liechtenstein. Literatur und Politik im Mittelalter. (= Schriftenreihe der Akademie Friesach, Band 5). Wieser Verlag, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-266-9, S. 25–48
- Die Kirche Salzburgs in Kärnten im Mittelalter. In: Karl Anderwald/Peter Karpf/Hellwig Valentin (Hg.): Kärntner Jahrbuch für Politik 7. Verlag Hermagoras, Klagenfurt 2000, S. 154–173
- Historische Perspektiven in den Kulturwissenschaften. In: Kultursoziologie 2, Heft 2, 2003, S. 39–54
Literatur
- Christian Domenig u. a. (Hg.): „Und wenn schon, dann Bischof oder Abt“. Im Gedenken an Günther Hödl (1941–2005). Kärntner Druck- und Verlagsgesellschaft, Klagenfurt 2006, ISBN 978-3-85391-256-0
- Johannes Grabmeyer: Nachruf Günther Hödl. Klagenfurt 2005 PDF
- Universität Klagenfurt: Dr. Günther Hödl wird Rektor der Universität Klagenfurt. Klagenfurt 2003 PDF
Weblinks
- Literatur von und über Günther Hödl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Veröffentlichungen von Günther Hödl im Opac der Regesta Imperii
Anmerkungen
- ↑ UNISONO, Universität Klagenfurt
- ↑ Pressemitteilung Land Kärnten 12. August 2005
- ↑ ORF Kärnten 12. August 2005
- ↑ Vgl. Christian Domenig u.a. (Hg.), „Und wenn schon, dann Bischof oder Abt“, S. 433 f.
Personendaten | |
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NAME | Hödl, Günther |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Historiker |
GEBURTSDATUM | 17. Juni 1941 |
GEBURTSORT | Stockerau |
STERBEDATUM | 11. August 2005 |
STERBEORT | Klagenfurt am Wörthersee |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Günther Hödl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Mittelalterhistoriker
- Rektor (Universität Klagenfurt)
- Hochschullehrer (Universität Salzburg)
- Hochschullehrer (Klagenfurt am Wörthersee)
- Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Theodor-Körner-Preisträger
- Österreicher
- Geboren 1941
- Gestorben 2005
- Mann