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Gabriel Josipovici

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Gabriel David Josipovici (* 8. Oktober 1940 in Nizza) ist ein britischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler.

Familie

Gabriel Josipovici stammt aus einer ägyptisch-jüdischen Familie:[1] Seine Mutter war die Dichterin und Übersetzerin Sacha Rabinovitch (1910-1996), eine Cousine der Ehefrau von Edmond Jabès. Die mütterlichen Vorfahren der Sacha Rabinovitch zählten in Kairo zum sephardischen Stamm der Cattaui. Ihr mütterlicher Großvater kam aus der oberitalienischen Stadt Ferrara. Er gab die italienische Staatsangehörigkeit an seine Enkeltochter Sacha weiter. Ihr Vater war ein aschkenasischer Russe aus Odessa, der sich nach dem Ende des Russisch-Japanischen Kriegs (1904-1905) in Kairo niederließ. Hier heirateten Sacha Rabinovitch und Jean Josipovici im Jahr 1934. Das Ehepaar ging von Kairo ins französische Aix-en-Provence, wo sich Josipovicis Vater um 1941 von der Familie trennte.

Leben

Während des Vichy-Regimes entkamen Gabriel Josipovici und seine Mutter Sacha Rabinovitch der Verfolgung durch die Flucht in die Französischen Alpen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs besuchte er seit 1950 englische Schulen in Kairo. Vor der Eskalation der Suezkrise im Jahr 1956 emigrierte Josipovici gemeinsam mit seiner Mutter, der Dichterin und Übersetzerin Sacha Rabinovitch (1910-1996), nach England. Hier beendete er seine Schuldbildung am Cheltenham College (Gloucestershire). Anschließend studierte er bis 1961 englische Literatur an der St Edmund Hall in Oxford. Von 1963 bis 1998 lehrte Gabriel Josipovici an der University of Sussex in Brighton. Er war Weidenfeld Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der University of Oxford. 2007 hielt Josipovici an der Universität London Vorlesung zum Thema What ever happened to Modernism? (Was geschah mit der Moderne?)

Position

In seinen schriftstellerischen und literaturkritischen Arbeiten bezieht sich Gabriel Josipovici einerseits auf zeitgenössische Autoren wie Franz Kafka, Marcel Proust, Jorge Luis Borges und Marcel Proust, andererseits aber auch auf die Klassiker wie Dante Alighieri, Geoffrey Chaucer und William Shakespeare. Mit diesem Bezug, der mehrere Jahrhunderte umfasst, widerspricht Josipovici der Enge einer modernen oder postmodernen Einteilung in Epochen. Nach Josipovicis Ansicht halten die gesellschaftlichen Krisen seit der Reformation permanent an. Aus dieser Sicht ist es konsequent, dass der Autor in seinen Werken auf einen allwissenden Erzähler verzichtet.[1]

Veröffentlichungen

  • The World and the Book. A Study of Modern Fiction. Macmillan, London 1971
  • Writing and the Body. New Jersey Princeton University, Princeton 1982
  • The Lessons of Modernism and other Essays. Macmillan, London 1987
  • The Book of God. A Response to the Bible. Yale University Press, New Haven 1988
  • Moo Pak. Carcanet Press 1994
  • Jetzt. Aus dem Englischen von Gerd Haffmans. Haffmans, Zürich 2000
  • Gegenlicht. Ein Triptychon nach Pierre Bonnard. Haffmans, Zürich 2001
  • Only Joking. 2005
    • Deutsche Ausgabe: Nur ein Scherz. Aus dem Englischen von Gerd Haffmans. Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-86150-563-0
  • Fehler machen. Aus dem Englischen von Katja Scholtz. Haffmans & Tolkemitt bei Zweitausendeins, Berlin 2010, ISBN 978-3-942048-22-4
  • What Ever Happened to Modernism? Yale University Press 2011

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Thomas David: Wir dürfen das Zittern der Welt nicht verleugnen. In: FAZ Nr. 260, 8. November 2011, S. 32.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gabriel Josipovici aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.