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Hangneigung
Als Hangneigung wird der Neigungswinkel zwischen einer Hangfläche und dem Geoid bezeichnet. Die Hangneigung wird gewöhnlich in Grad (°) angegeben, während sie in der Landwirtschaft und im Straßenbau in Prozent angegeben wird (45° entsprechen 100 %) Sie ist die wichtigste Kenngröße:
- für Analysen des Geländes,
- zur Modellierung der Erosion rsp. von
- geotechnischen Gefahren wie Erdrutsche, Rutschungen, Muren, Böschungsbruch oder Bergsturz.
Ebenso wichtig – insbesondere für die Geomorphologie, die Botanik und die Bewirtschaftung – ist die so genannte Exposition, worunter die Richtung des Hanggefälles verstanden wird. So bedeutet eine südliche Exposition eines steilen Hanges eine lange, intensive Sonneneinstrahlung im oberen Hangabschnitt, verbunden mit hochliegender Schneegrenze, oft jedoch auch wechselnder Bodenfeuchtigkeit.
Die zwei Größen Hangneigung und Exposition kann man auch ohne feine Messgeräte gut im Gelände erfassen. Sie bilden mit weiteren Parametern wie Vegetation, Art und Tiefe des Bodens, den Gesteinsarten, der Porosität oder dem Wasserhaushalt die Arbeitsgrundlage für orografische Analysen und für Arbeiten von Hydrologie und Geologie, von Bodenkunde und Naturschutz.
Erosion vs. Hangneigung
Die Stärke der Erosion bzw. der Bodenabtragung hängt in erster Linie von der Hangneigung ab; mit wachsendem Gefälle nimmt die Erosionsneigung fast quadratisch zu. Sie hängt ferner von Bewuchs und Bodentyp sowie der Menge und zeitlichen Verteilung des Niederschlags ab.
Bei landwirtschaftlich genutzten Böden ist auch die Nutzungsart und die Richtung der Pflügens entscheidend, denn horizontal verlaufende Ackerfurchen lassen das Regenwasser langsamer abrinnen als solche in der Falllinie, die allerdings oft aus arbeitstechnischen Gründen bevorzugt wird.
Daher sind Steilhänge besonders von der Bodenauswaschung bedroht, die zudem eine schädliche Eutrophierung von tieferen Landschaften und Gewässern bedeuten kann. Nach starken Niederschlägen nimmt die Gefahr des Abgangs von Muren oder Lawinen zu, was die Wichtigkeit geeigneter Vegetation, Bewirtschaftung oder von Schutzwald betont. Gefährdete Zonen und Rutschgebiete sind auch an Bodenfließen und Sichelwuchs von Bäumen, und bisweilen an Blaiken erkenntlich.
Weitere Bodenparameter
Am anderen Ende der Skala – bei flachen Geländestücken – ist zwar meist die größere Fruchtbarkeit gegeben, doch auch stärkerer Bedarf an Bauland und Verkehrsflächen. Bei der Bewirtschaftung, der Düngung und im Bauwesen sind die hydrogeologischen Bodenverhältnisse wichtig. Wasserstauende Böden wurden früher meist trockengelegt – siehe Stichwort „saure Wiesen“! – und Gewässer begradigt, was man heute skeptischer beurteilt.
Für die Zuteilung des Status von Bergbauern und die darauf basierenden Förderungsgelder ist nicht nur die Höhenlage der Gehöfte und Siedlungen entscheidend, sondern ebenso die Hangneigung. Die neue Sichtweise des Landwirts (auch) als Landschaftspfleger ist damit und mit dem Wirtschaftszweig Fremdenverkehr stark verknüpft.
Siehe auch
- Gebirgsland, Bergbauer
- Bodenkunde, Gelände/Topografie
- Steigung
- Schiefe Ebene (Physik/Mechanik)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hangneigung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |