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George Bryan Brummell
George Bryan Brummell, auch Beau Brummell genannt (* 7. Juni 1778 in London; † 30. März 1840 in Caen, Frankreich), war ein englischer Lebemann, modische Stilikone und ein Freund des Prinzregenten, des späteren Königs Georgs IV.
Leben
Brummell wurde in London als Sohn des Politikers William Brummell geboren. Die Familie gehörte der Mittelklasse an, doch besaß der Vater die Ambition, seinem Sohn einen gesellschaftlichen Aufstieg zu ermöglichen. Brummell wurde in Eton ausgebildet und besuchte danach die Universität Oxford, die er nach einem Jahr als Sechzehnjähriger wieder verließ. 1794 trat er dem Kavallerieregiment 10th (Prince of Wales's Own) Regiment of (Light) Dragoons als rangjüngster Offizier bei. Hier machte er die Bekanntschaft des Prince of Wales, des späteren Königs Georg IV., der ihm auch nach Brummells Ausscheiden aus dem Armeedienst 1796 verbunden blieb.
Brummell fiel 1811 beim englischen Kronprinzen in Ungnade, blieb aber Mitglied der eleganten gesellschaftlichen Kreise. 1816 floh er nach Frankreich, um dem Schuldgefängnis zu entgehen. Während er Spielschulden als „Ehrenschulden“ umgehend beglich, beliefen sich seine anderen Außenstände auf mehrere tausend britische Pfund. In der Folgezeit wurde er mit Hilfe von Freunden kurzzeitig englischer Konsul in Caen. Zu seinem Nachteil wurde der Posten abgeschafft.
Brummell verstarb mittellos 1840 in Caen.
Stilikone
Brummell gilt als einer der ersten Dandys. Eigenen Angaben zufolge benötigte er fünf Stunden, um sich anzuziehen. Er bevorzugte elegante Kleidung und schöne Halstücher. Ein besonders extravagantes Detail war, dass er empfahl, seine Stiefel mit Champagner zu polieren. Dennoch war er ein Vertreter des modischen Understatements. Er bevorzugte gedeckte Farben und machte den modernen Herrenanzug mit langen Hosen und geradlinigem Jackett salonfähig. Der Krawatte verhalf er zu ihrer weiten Verbreitung. Zudem erfand er den gestärkten Hemdkragen.[1]
Nachwirkung
Sein Leben diente als Vorlage für das Bühnenstück Beau Brummell von Clyde Fitch aus dem Jahr 1889. Aufgrund dieser Vorlage folgten zwei Verfilmungen, zunächst ein Stummfilm im Jahr 1924 und dann eine Neuverfilmung im Jahr 1954 unter dem Titel Beau Brummel – Rebell und Verführer mit Stewart Granger in der Hauptrolle und Sir Peter Ustinov als Kronprinz Georg. Insgesamt wurde das Leben Brummells mindestens vier Mal verfilmt. Ernst Penzoldt ließ sich von der Biografie des Dandys für sein Stück So war Herr Brummell inspirieren, das 1934 am Wiener Burgtheater mit großem Erfolg uraufgeführt wurde. In der Literatur wurde die Lebensgeschichte Beau Brummells unter anderem 1929 in einem Essay von Virginia Woolf beleuchtet.[2]
Literatur
- Jules Barbey d'Aurevilly: Über das Dandytum und über George Brummell / Ein Dandy ehe es Dandys gab. Matthes & Seitz, Berlin 2006, ISBN 978-3-88221-878-7.
- Ian Kelly: Beau Brummell: The Ultimate Dandy. Hodder & Stoughton General Division, London 2006, ISBN 0-340-83698-9.
- Michel Onfray: Leben und Tod eines Dandys: Die Konstruktion eines Mythos. Steidl, Göttingen 2014, ISBN 978-3-86930-755-8.
- Virginia Woolf: Beau Brummell. LSD, Göttingen 2015, ISBN 978-3-86930-844-9.
Weblinks
- Literatur von und über George Bryan Brummell im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag (Memento vom 24. Juni 2012 im Internet Archive) in der Classic Encyclopedia (englisch)
- Darstellungen Beau Brummels in Film und Fernsehen in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Elfi Kreis: Prototyp des Dandy: George Bryan Brummell Die Welt – World’s Luxury Guide, 15. September 2014, abgerufen am 28. April 2015.
- ↑ Virginia Woolf: Beau Brummell. Rimington & Hooper, New York 1930.
Personendaten | |
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NAME | Brummell, George Bryan |
ALTERNATIVNAMEN | Brummell, Beau |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Dandy, Freund Georgs IV. |
GEBURTSDATUM | 7. Juni 1778 |
GEBURTSORT | London |
STERBEDATUM | 30. März 1840 |
STERBEORT | Caen |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel George Bryan Brummell aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |