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Grono
Grono | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Moesa |
BFS-Nr.: | 3832 |
Postleitzahl: | 6537 Grono 6538 Verdabbio 6556 Leggia |
Koordinaten: | (731745 / 123163)46.2479.147336Koordinaten: 46° 14′ 49″ N, 9° 8′ 49″ O; CH1903: (731745 / 123163) |
Höhe: | 336 m ü. M. |
Höhenbereich: | 301–2693 m ü. M.[1] |
Fläche: | 37,12 km²[2] |
Einwohner: | 997 (31. Dezember 2013)[3] |
Einwohnerdichte: | 27 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
30,1 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Samuele Censi |
Website: | www.grono.ch |
Einfahrt nach Grono von Süden | |
Lage der Gemeinde | |
Vorlage:Imagemap Bezirk Moesa |
Grono ist eine politische Gemeinde in der Region Moesa im Kanton Graubünden in der Schweiz.
Auf den 1. Januar 2017 fusionierten die bis dahin selbständigen politischen Gemeinden Verdabbio, Leggia und Grono zur neuen politischen Gemeinde Grono.
Geographie
Grono liegt auf der rechten Seite des Flusses Moesa. Ungefähr 60 % der Gemeindefläche bestehen aus Wald und Gehölzen, 30 % aus unproduktiver Fläche. Von den nutzbaren Flächen fallen je rund 5 % auf die Siedlung wie auf die Landwirtschaft, die vor allem in Weinbau besteht.
Grono grenzt an die Gemeinden Roveredo, Buseno, Castaneda, Santa Maria in Calanca, Calanca, Lostallo und Cama. Im Osten grenzt Grono an die Gemeinden Gordona und Dosso del Liro in Italien in Richtung Comer See.
Klima
Am 11. August 2003 wurde in Grono während der Hitzewelle in Europa 2003 mit 41,5 °C die bisher höchste Temperatur der Schweiz seit Messbeginn registriert.[5] Grono ist damit bisher der einzige Ort der Schweiz, in dem Temperaturen von über 40 °C offiziell (vom nationalen Wetterdienst MeteoSchweiz) gemessen wurden. Die Wetterstation Grono lag damals an einem Sonnenhang auf 328 m ü. M. in den unteren Lagen des Misox. Heute liegt die Station auf dem Talboden auf 324 m ü. M.
Für die Normalperiode 1991–2020 beträgt die Jahresmitteltemperatur 10,8 °C, wobei im Januar mit 0,8 °C die kältesten und im Juli mit 20,4 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 85 Frosttage und drei Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 80, während im Schnitt 17,1 Hitzetage zu verzeichnen sind.
Klimatabelle
Grono, 1981–2010 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Grono, 1981–2010
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[6]
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Geschichte
Eines der ältesten Häuser ist der fünfstöckige Torre Fiorenzana, der sehr wahrscheinlich vor 1200 erbaut wurde. 1219 wurde de Grono mit seiner Kirche San Clemente erstmals erwähnt, 1395 wurde der Flecken de Agrono genannt. Grono gehörte zuerst zum Vikariat und zur Squadra Roveredo, es hing auch vom Kapitel San Vittore ab und wurde erst 1521 eine selbstständige Kirchgemeinde. Der Torre Fiorenzana gehörte der Familie de Sacco und war 1406 Schauplatz des Mordes an Alberto de Sacco. Der Palazzo Togni oder Ca' Rossa, das rote Haus, wurde 1721 erbaut und 1977 restauriert. Bis 2004 war es Sitz der Sektion Moesana der Pro Grigioni Italiano und ist heute im Besitz des Museo moesano, des regionalen Museums des Misox.[7]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||
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Jahr | 1773 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000[8] | 2010 | 2012 | 2014 | 2016 | 2021 |
Einwohner | 296 | 517 | 484 | 528 | 916 | 952 | 987 | 1016 | 1023 | 1453 |
Der italienischsprachige Anteil macht 85,1 % aus. Die zweithäufigste Sprache ist Deutsch mit 6,1 %, gefolgt von Serbokroatisch mit 2,2 %. Der Ausländeranteil beträgt 25,1 %.
Wirtschaft
Fast die Hälfte der Bevölkerung arbeitet selbständig. Ungefähr je eine Hälfte der Einwohner ist im sekundären und tertiären Sektor tätig. Bis in die frühen 1970er-Jahre stand in Grono eine der kleinsten Brauereien der Schweiz. Das Gebäude der Birreria Tognola ist gut erhalten, heute ist darin die Graubündner Kantonalbank untergebracht.
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche San Clemente und Beinhaus[9][10]
- Kapelle SS. Rocco e Sebastiano[9][11]
- Torre Fiorenzana, ein mittelalterlicher Wohnturm aus dem 12. Jahrhundert[9][12][13][14]
- Ca’ Rossa (Palazzo Togni)[9][15]
- 1984: Kantonalbank, Architekt: Fausto Censi und Fausto Chiaverio[16]
- 1996: Evangelisches Kirchgemeindezentrum, Architekt: Hans-Jörg Ruch
- 2007–2011: Schul- und Kinderhaus, Architekt: Raphael Zuber mit Maurus Schifferli und Patrick Gartmann
Persönlichkeiten
- Familie de Sacco
- Giacomo de Sacco (* um 1480 in Grono; † nach 1519), Podestà in Traona[17][18]
- Giovanni Pietro de Sacco (* um 1500 in Grono; † 1552 ebenda), Hauptmann, Vikar in Sondrio (1537–1539)[19][18]
- Filippo de Sacco (* um 1640 in Grono; † nach 1687 ebenda), Oberbürgermeister in Piuro (1685–1687)[20][18]
- Enrico de Sacco (* um 1740 in Grono; † nach 1783 ebenda), aus Grono, Landvogt in Maienfeld (1781–1783)[21][18]
- Familie Tognola, eröffnete im 19. Jahrhundert in Grono eine Bierbrauerei[22]
- Giacomo Tognola (* um 1560 in Grono; † nach 1611 ebenda), Notar, Landvogt in Maienfeld (1609–1611)[23][18]
- Pietro Tognola (* um 1710 in Grono; † nach 1759 ebenda), Oberbürgermeister in Bormio (1757–1759)[24][18]
- Pietro Luigi Vitale Tognola (* um 1730 in Grono; † nach 1777 ebenda), Oberbürgermeister in Bormio (1775–1777)[25]
- Gaspare Tognola (* 1874 in Grono; † 1950 ebenda), Autor
- Giorgio Tognola (* 1941 in Grono), Sekundarlehrer, Lokalhistoriker, Autor, wohnt in Bedano, Präsident der Fondazione Archivio a Marca[26]
- Lulo (Giulio) Tognola (* 6. September 1947 in Grono), Graphiker, Illustrator und Karikaturist, schuf Plakate[27]
- Baldassare Splendore (* um 1620 in Grono; † nach 1657 ebenda), Oberbürgermeister in Bormio (1655–1657)[28]
- Giuseppe Filippo Nisoli (* um 1720 in Grono; † nach 1767 ebenda), Oberbürgermeister in Tirano (1765–1767)[29].
- Aurelio Bianchi-Giovini (1799–1862), Journalist
- Silvio Giovanoli (* 5. August 1902 in Chur; † 2. März 1981 ebenda), aus Soglio GR, Ehrenbürger von Grono, Bundesrichter[30]
Sport
- Gruppo Sportivo Grono[31]
Literatur
- Bernhard Anderes: Guida d’Arte della Svizzera Italiana. Edizioni Trelingue, Porza-Lugano 1980.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 505–506.
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Band VI: Die italienischbündnerischen Talschaften Puschlav, Misox und Calanca. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 17). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1945, ISBN 978-3-906131-55-9.
- Balser Puorger: Grono. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 3, Grassi – Güttingen. Attinger, Neuenburg 1921, S. 755 (Digitalisat).
- Cesare Santi: Grono im Historischen Lexikon der Schweiz
- Gaspare Tognola: Grono antico comune della Mesolcina. Tipografia Menghini, Poschiavo 1957.
- Verschiedene Autoren: Grono. In: Storia dei Grigioni, 3 Bände, Collana «Storia dei Grigioni», Edizioni Casagrande, Bellinzona 2000.
Bilder
Weblinks
- Grono auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Webpräsenz der Gemeinde Grono
- Grono auf visit-moesano.ch
- Bundesinventar ISOS: Grono con Pont del Ram e San Clemente (Grono) (italienisch)
- Grono auf eLexikon
Einzelnachweise
- ↑ BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
- ↑ Statistik Schweiz – STAT-TAB: Ständige und Nichtständige Wohnbevölkerung nach Region, Geschlecht, Nationalität und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- ↑ Rekorde und Extreme. In: meteoschweiz.admin.ch. meteoschweiz, abgerufen am 5. Juli 2020.
- ↑ Klimanormwerte Grono. Normperiode 1991–2020. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, abgerufen am 10. April 2022.
- ↑ Cesare Santi: Grono im Historischen Lexikon der Schweiz
- ↑ Cesare Santi: Grono im Historischen Lexikon der Schweiz
- ↑ 9,0 9,1 9,2 9,3 Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 505–506, ISBN 978-88-7713-482-0
- ↑ Katholische Pfarrkirche San Clemente (Foto) auf baukultur.gr.ch
- ↑ Kapelle SS. Rocco e Sebastiano (Foto) auf baukultur.gr.ch
- ↑ Torre Fiorenzana
- ↑ Torre Fiorenzana (Foto) auf baukultur.gr.ch
- ↑ Torre Fiorenzana auf ETHorama
- ↑ Ca’ Rossa (Palazzo Togni) (Foto) auf baukultur.gr.ch
- ↑ Dosch, Leza: Zwölf Bündner Bauten der 1970er- und 1980erJahre, fotografiert von Benedikt Redmann und Ester Vonplon. In: e-periodica. ETH Zürich, abgerufen am 28. April 2021 (deutsch).
- ↑ Giacomo de Sacco auf e-periodica.ch/digbib (abgerufen am 9. Januar 2017).
- ↑ 18,0 18,1 18,2 18,3 18,4 18,5 Francesco Dante Vieli: Storia della Mesolcina scritta sulla scorta dei documenti. Grassi & Co., Bellinzona 1930.
- ↑ Giovanni Pietro de Sacco auf e-periodica.ch/digbib (abgerufen am 9. Januar 2017).
- ↑ Filippo de Sacco, doi:10.5169/seals-52908#173 auf e-periodica.ch (abgerufen am 9. Januar 2017).
- ↑ Enrico de Sacco auf e-periodica.ch/digbib (abgerufen am 9. Januar 2017).
- ↑ Cesare Santi: Tognola im Historischen Lexikon der Schweiz
- ↑ Giacomo Tognola auf e-periodica.ch/digbib (abgerufen am 9. Januar 2017).
- ↑ Pietro Tognola, doi:10.5169/seals-52908#173 auf e-periodica.ch (abgerufen am 9. Januar 2017).
- ↑ Pietro Luigi Vitale Tognola, doi:10.5169/seals-52908#173 auf e-periodica.ch (abgerufen am 9. Januar 2017).
- ↑ Giorgio Tognola: Miserere mei
- ↑ Lulo (Giulio) Tognola auf sik-isea.anton.ch/actors (italienisch)
- ↑ Baldassare Splendore, doi:10.5169/seals-52908#173 auf e-periodica.ch (abgerufen am 9. Januar 2017).
- ↑ Giuseppe Filippo Nisoli auf e-periodica.ch/digbib (abgerufen am 9. Januar 2017).
- ↑ Adolf Collenberg: Silvio Giovanoli im Historischen Lexikon der Schweiz
- ↑ Gruppo Sportivo Grono auf ftc.football.ch
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