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Halbe
Wappen | Deutschlandkarte | |
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52.10861111111113.70083333333335 Koordinaten: 52° 7′ N, 13° 42′ O
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Dahme-Spreewald | |
Amt: | Schenkenländchen | |
Höhe: | 35 m ü. NN | |
Einwohner: |
2.150 (31. Dez. 2013)[1] | |
Postleitzahl: | 15757 | |
Vorwahl: | 033765 | |
Kfz-Kennzeichen: | … | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 61 216 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile und 4 Gemeindeteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Markt 9 15755 Teupitz | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Ralf Kunze (Bürger Bündnis freier Wähler) | |
Lage der Gemeinde Halbe im Landkreis Dahme-Spreewald | ||
Halbe (niedersorbisch Łobje) ist eine Gemeinde im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Sie wird vom Amt Schenkenländchen verwaltet.
Geografie
Der Ort liegt im weiteren Einzugsbereich der Dahme.
Nachbargemeinden
Halbe grenzt an die Städte Teupitz, Märkisch Buchholz und Baruth/Mark sowie die Gemeinden Groß Köris, Krausnick-Groß Wasserburg und Rietzneuendorf-Staakow.
Gemeindegliederung
Halbe hat folgende Ortsteile, bewohnten Gemeindeteile und Wohnplätze:[2]
Ortsteile
Gemeindeteile
- Brand
- Massow
- Staakmühle
- Teurow
Wohnplätze
- Forsthaus Hammelstall
- Forsthaus Semmelei
Geschichte
Halbe wurde erstmals am 22. Juli 1546 in einem Lehnsbrief des Kurfürsten an derer von Landsberg erwähnt. Diese märkische und Lausitzer Adelsfamilie hatte ihren Sitz in einer Burg im benachbarten Teupitz und betrieb von dort aus die Christianisierung des Umlandes.[3] 1749 wurde der heutige Ortsteil Briesen, der sich bis dahin im Besitz derer von Stutterheim befand, an Joachim Seyfried von Schlieben aus dem Adelsgeschlecht derer von Schlieben auf Oderin verkauft. Um 1750 errichtete Hans Ernst von Schlieben in Briesen ein Herrenhaus. 1822 wurde in Briesen eine Freischule eingerichtet, die sich aus einer 1817 erfolgten Stiftung der Dichterin Wilhelmine von Schlieben finanzierte. Um 1850 wurde in Brand eine unvollständig erhaltene Bronzefibel aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. gefunden. 1866 erhielt Brand eine Bahnstation an der Berlin-Görlitzer Bahn, in den Folgejahren auch die Orte Halbe und Oderin. In der Region entstanden in der Mitte des 19. Jahrhunderts mehrere Ziegeleien und Holz verarbeitende Betriebe, die Baumaterial unter anderem über die neue Bahnstrecke ins stark wachsende Berlin lieferten. Innerhalb von 35 Jahren verdreifachte sich die Bevölkerung in Halbe: Wohnten 1875 nur 426 Einwohner in dem Ort, waren es 1910 bereits 1221. Hinzu kamen bis zu 800 Saisonarbeiter. In dieser Zeit errichteten die Einwohner eine Vielzahl neuer Gebäude, darunter auch Geschäfte in der Lindenstraße, beispielsweise das Kaufhaus von Moritz Paul und Karl Richter, die Bier-Großhandlung und Mineralwasserfabrik von Gustav Bährens oder die Möbel-Manufaktor Fritz Breitenbach. 1910 übernahm Fritz Paul Jentz, Inhaber des Metropol-Theaters in Berlin, das Rittergut Briesen. 1910 bis 1913 wurde in Briesen das neue Schloss errichtet und der Park von der Gartenbaufirma Späth aus Berlin angelegt. Mit Hilfe von russischen Kriegsgefangenen aus dem Ersten Weltkrieg entstand eine befestigte Straße von Halbe nach Teurow, die zu einem späteren Zeitpunkt in Kirchstraße umbenannt wurde. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges florierte der Ausflugsverkehr auch nach Halbe; es entstanden Kleingärten und Siedlungsgrundstücke. 1924 wurde in Briesen die große Remise mit einer den dorischen Tempeln nachempfundenen Fassade erbaut.
1945 im letzten Kriegsjahr des Zweiten Weltkrieges erlitt die Wehrmacht im Raum von Halbe und Märkisch-Buchholz eine ihrer letzten großen Niederlagen. Bei der unter Kessel von Halbe bekanntgewordenen Schlacht kamen gegen Kriegsende geschätzte 60.000 Menschen ums Leben. Ein großer Teil davon wurde auf dem Waldfriedhof Halbe begraben.
Von 1945 bis 1948 war das Schloss Sitz der sowjetischen Kommandantur, von 1948 bis 1951 Kreisparteischule der SED und dann bis 1991 Schule. Nach Jahren des Leerstands begann 1996 die Rekonstruktion von Schloss und Schlossparkanlage.
Am 1. Januar 1974 wurde Teurow eingemeindet.[4] Bei der brandenburgischen Gemeindereform 2003 wurden Briesen, Freidorf und Oderin am 26. Oktober 2003 eingemeindet.[5]
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres,[6][7] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung Halbe besteht neben dem ehrenamtlichen Bürgermeister aus 12 Gemeindevertretern.
- Die Linke 5 Sitze
- Bürger Bündnis freier Wähler e.V (BBfW) 4 Sitze
- FDP 1 Sitz
- Bürger pro Oderin 1 Sitz
- NPD 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)[8]
Bürgermeister
Ralf Kunze (Bürger Bündnis freier Wähler) wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 mit 78,0 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[9] gewählt.[10]
Wappen
Das Wappen wurde am 26. August 2003 genehmigt.
Blasonierung: „In Gold ein schräglinker blauer Wellenbalken, begleitet oben von einem schwarz-bordierten silbernen Kreuz und unten von fünf grünen Lindenblättern (3:2).“[11]
Sehenswürdigkeiten und regelmäßige Veranstaltungen
Siehe Liste der Baudenkmale in Halbe und Liste der Bodendenkmale in Halbe mit den in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmalen.
- Waldfriedhof Halbe, hier sind etwa 24.000 Opfer des Kessels von Halbe und 4.620 namentlich bekannte Opfer des sowjetischen Speziallagers Ketschendorf von 1945 bis 1947 begraben [12].
- Evangelische Dankeskirche, erbaut 1913–1914 von Curt Steinberg. 2015 wurde der Turm der Kirche mit Hilfe von Spendengeldern restauriert.[13]
- Kaiserbahnhof Halbe, 1865 von August Orth erbautes Bahnhofsgebäude für den preußischen König und späteren deutschen Kaiser[14]
- Dorfkirche Oderin, entstand im Jahr 1894 vermutlich auf den Überresten eines Vorgängerbaus aus dem 17. Jahrhundert. Der streng gegliederte, neugotische Ziegelbau besitzt einen aufwendig gearbeiteten Westturm mit einer polygonalen Apsis.
- Schloss in Briesen
- Tropical Islands in Brand mit der größten freitragenden Halle der Welt auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Brand
Seit 1989 finden am Volkstrauertag und seit geraumer Zeit auch am Jahresanfang neonazistische Trauermärsche zum „Heldengedenken“ in Halbe statt. Als Gegendemonstration hat ein von der Landesregierung unterstütztes Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit 2006 einen „Tag der Demokraten“ ins Leben gerufen.[15]
Verkehr
Halbe liegt an der Landesstraße L 74 zwischen Teupitz und Märkisch Buchholz. Die Anschlussstelle Teupitz der A 13 ist etwa 4 km entfernt.
Die Stationen Halbe, Oderin und Brand Tropical Islands an der Bahnstrecke Berlin–Görlitz werden durch die Regionalbahnlinie RB 24 (Eberswalde–Berlin–Senftenberg) sowie teilweise durch den RE 2 (Wismar–Berlin–Cottbus) bedient.
Quellenangaben
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2013 (XLS-Datei; 83 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu)
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Halbe
- ↑ Gemeindekirchenrat der evangelischen Kirchengemeinde Halbe und Förderverein Dankeskirche Halbe e.V. 100 Jahre Dankeskirche Halbe – Festschrift, 1914–2014, S. 58
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Dahme-Spreewald, S. 14–17
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Ergebnisse der Wahlen der Vertretungen in den Städten und Gemeinden 2014
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Deutsche Kriegsgräberstätte:Halbe Deutschland:Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, 7. Mai 2010
- ↑ Turm ist wieder ein Hingucker. In: Märkische Allgemeine, 22. Dezember 2015
- ↑ Heiraten in kaiserlichem Prunk. In: Märkische Allgemeine, 2. August 2016
- ↑ „Tag der Demokraten“
Weblinks
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