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Harry Dean Stanton

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Harry Dean Stanton, 2006

Harry Dean Stanton (* 14. Juli 1926 in West Irvine,[1] Kentucky; † 15. September 2017 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Musiker. Er galt als einer der vielseitigsten Nebendarsteller des amerikanischen Films.

Leben

Harry Dean Stanton diente im Zweiten Weltkrieg in der United States Navy, studierte dann an der University of Kentucky und trat dort in einer Aufführung von George Bernard Shaws Pygmalion auf. Er ging nach Kalifornien an das renommierte Pasadena Playhouse. 1954 war er erstmals im Fernsehen zu sehen, eine seiner ersten Filmrollen spielte er zwei Jahre später in Alfred Hitchcocks Thriller Der falsche Mann. Anschließend wurde er zunächst oft in kleinen Rollen als Schurke in Western eingesetzt.[2] Er machte sich einen Namen als verlässlicher, durch seine charakteristischen Gesichtszüge auffallender Nebendarsteller. Ab den 1990er-Jahren galt Stanton weithin als eine Ikone des amerikanischen Kinos.[3]

1984 bekam Stanton eine seiner wenigen Hauptrollen unter Regie von Wim Wenders in dessen Film Paris, Texas. Hier spielte er einen Mann mit Gedächtnisverlust, der nach Jahren wieder mit seiner Familie zusammenkommt. Auch ansonsten spielte er meistens eigenbrötlerische, geheimnisvolle Figuren. Der einflussreiche US-Filmkritiker Roger Ebert formulierte die Stanton-Walsh-Regel, nach der ein Film, in dem Harry Dean Stanton oder M. Emmet Walsh eine Nebenrolle spielen, nicht völlig schlecht sein könne.[4]

In meist kurzen, aber prägnanten Nebenrollen fiel er in bekannten Filmen auf, so etwa in Ridley Scotts Science-Fiction-Film Alien (1979), Martin Scorseses Filmadaption von Nikos Ksantzakis‘ Die letzte Versuchung Christi (1988) und Frank Darabonts Stephen-King-Verfilmung The Green Mile (1999). Stanton drehte mehrfach mit David Lynch, zum ersten Mal in der Rolle eines Privatdetektives in Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula (1990). In Lynchs Fernsehserie Twin Peaks spielte er 1990 und 1991 sowie nochmals in der Neuauflage 2017 den Carl Rodd, den schrulligen Besitzer eines Wohnwagenplatzes. Stanton blieb praktisch bis zu seinem Tod als Schauspieler tätig: In John Carroll Lynchs Regiedebüt Lucky (2017) spielte er die Hauptrolle eines hochbetagten Atheisten, der sich mit seiner Sterblichkeit auseinandersetzen muss.[5]

Neben der Schauspielerei war Stanton ein begeisterter Sänger und Gitarrist. Die „Harry Dean Stanton Band“ spielte mehr als ein Jahrzehnt zusammen. Sie hatte mit einer Mischung aus Country-Musik, Pop, Jazz, Tex-Mex und Mariachi-Musik regelmäßig Auftritte in Los Angeles. In einigen seiner Filme, beispielsweise The Rose, konnte Stanton sein musikalisches Talent auch unter Beweis stellen.

Seit 1979 wurde Stanton in der deutschen Synchronisation seiner Filme häufig (insgesamt 19-mal) von Friedrich Georg Beckhaus gesprochen. Harry Dean Stanton starb im September 2017 im Alter von 91 Jahren im Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles.[6]

Filmografie (Auswahl)

Diskografie

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Harry Dean Stanton aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.