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Hart & Lesser
Das Architekturbüro Hart & Lesser wurde von den Architekten Gustav Hart (1864–1929) und Alfred Lesser (1871–1915) um 1900 in Berlin gegründet und existierte bis zum Tod Lessers im Jahr 1915.
Geschichte
Das Büro spezialisierte sich auf repräsentative Bauten wie Büro- und Kontorhäuser, Hotels, Bahnhöfe und Villen. Bekannt wurde es für seine Vorliebe für ornamentale Gestaltung und aufwendig geschmückten Fassaden und Eingangsbereiche. Dabei wurden auf kreative Weise Formen des Barock und Rokoko mit Elementen der Renaissance und des zeitgenössischen Jugendstils kombiniert.
Zu den Auftraggebern gehörten der Ullstein Verlag, M. Kempinski & Co., die Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung und andere bedeutende Unternehmen und Personen. Der Erfolg des Architekturbüros begründete sich auch dadurch, dass die Bauvorhaben sehr zügig abgewickelt wurden. So wurde zum Beispiel das Schlosshotel Gotha in nur zehn Monaten fertiggestellt.
Verschiedene bekannte Architekten arbeiteten am Beginn ihrer Karriere als Angestellte im Büro Hart & Lesser, darunter Eugen Schmohl, Hans Bernoulli[1] (beide zwischen 1900 und 1902) und Hans Gerson (von 1904 bis 1907).[2]
Bauten
- 1900–1901: Geschäftshaus für den Verlag Ullstein & Co. in Berlin-Kreuzberg, Kochstraße 23/24 (kriegszerstört)[3][4]
- 1901–1902: Geschäftshaus für das Möbelhaus Conrad Trunck & Co. in Berlin-Mitte, Kronenstraße 10 (1996–1998 saniert und restauriert)[5]
- vor 1902: Fassadengestaltung für das Mehrfamilienhaus des Bauunternehmers Gustav Paulsen in Berlin-Charlottenburg, Schlüterstraße 31 / Mommsenstraße (Grundrisse von Gustav Paulsen; mit Veränderungen erhalten)[6]
- 1902–1904: S-Bahnhof Mexikoplatz in Berlin-Zehlendorf, Mexikoplatz (unter Denkmalschutz)[7]
- 1904: Villa für Max Troplowitz (I) in Berlin-Grunewald, Delbrückstraße 19–21
- 1905–1906: Mehrfamilienwohnhaus Levysohn im Berliner Hansaviertel, Lessingstraße 58 / Händelallee (kriegszerstört)[8][9]
- 1906: Geschäftshaus Bismarckstraße 2 in Berlin-Charlottenburg (kriegszerstört)
- 1906–1907: Villa für Max Troplowitz (II) in Berlin-Grunewald, Delbrückstraße 10 (unter Denkmalschutz)[10]
- vor 1907: Wohnhaus für Kommerzienrat Hermann Israel in Berlin-Tiergarten, Bendlerstraße 38 (nicht erhalten)[11][12]
- 1907: Innenausbau des Weinhauses Kempinski in Berlin-Mitte, Leipziger Straße 25 und Krausenstraße 72–74 (nicht erhalten)
- 1907: Büro- und Geschäftshaus „Schmales Haus“ in Berlin-Mitte (Nikolaiviertel), Poststraße 30 (unter Denkmalschutz)[13][14]
- 1907: Villa für den Bankier Julius Erxleben in Berlin-Grunewald, Douglasstraße 24–28 (unter Denkmalschutz)[15]
- 1908–1909: Mehrfamilienwohnhaus „See-Eck“ in Berlin-Charlottenburg, Lietzenseeufer 10 (unter Denkmalschutz)[16]
- 1908–1910: Bahnhof Berlin-Frohnau in Berlin-Frohnau, Ludolfinger Platz[17]
- 1909–1910: Casino Frohnau, Wohn- und Geschäftshaus mit Aussichts-Wasserturm in Berlin-Frohnau (im Ensemble mit Bahnhof und Straßenbrücke; unter Denkmalschutz)[18]
- 1911: Schlosshotel Gotha in Gotha (durch Umbauten stark verändert)
- 1911: U-Bahnhof Rathaus in Hamburg (gemeinsam mit den Hamburger Architekten Raabe & Wöhlecke)
- 1911–1912: Büro- und Geschäftshaus Jägerstraße 32 in Berlin-Mitte (unter Denkmalschutz; bis 2009 Sitz von SAT1)[19]
Literatur
- Myra Warhaftig: Deutsche jüdische Architekten vor und nach 1933. Das Lexikon. 500 Biographien. Dietrich Reimer, Berlin 2005, ISBN 3-496-01326-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Caroline Flick: Werner Hegemann (1881–1936). Stadtplanung, Architektur, Politik. Ein Arbeitsleben in Europa und den USA. Walter de Gruyter, Berlin 2005.
- ↑ Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke: Hamburgische Biografie. Personenlexikon. Band 2, Wallstein Verlag, 2003, S. 142.
- ↑ Berliner Architekturwelt, 5. Jahrgang 1902/1903, Heft 2 (vom Mai 1902), S. 54–64.
- ↑ stadtbild-deutschland.org
- ↑ LDL Berlin: Möbelhaus Trunck und Co.
- ↑ Berliner Architekturwelt, 5. Jahrgang 1902/1903, Heft 2 (vom Mai 1902), S. 53 (Abbildung und Grundrisse)
- ↑ LDL Berlin: S-Bahnhof Mexikoplatz (Empfangsgebäude, Bahnsteig)
- ↑ Detailabbildung des Hauses Lessingstraße 58 (Lichtdruck) im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin
- ↑ Dieter Renschler, Wulf Schirmer (Red.): Die Wohngebäude. Mehrfamilienhäuser. (= Berlin und seine Bauten, Teil IV Wohnungsbau, Band B.) Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin u. a. 1974, S. 129 f.
- ↑ LDL Berlin: Villa für Max Troplowitz
- ↑ Architektonische Rundschau, 23. Jahrgang 1907, S. 36.
- ↑ Bestand Hart & Lesser: Wohnhaus Israel, Bendlerstraße 38, Berlin-Tiergarten im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin
- ↑ Luise-Berlin.de
- ↑ LDL Berlin: Schmales Haus
- ↑ LDL Berlin: Landhaus Erxleben
- ↑ LDL Berlin: Haus See-Eck
- ↑ LDL Berlin: S-Bahnhof Frohnau
- ↑ LDL Berlin: Kasino Frohnau
- ↑ LDL Berlin: Geschäftshaus Jägerstraße 32
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hart & Lesser aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |