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Heinz Pol
Heinz Pol (eigentlich: Heinz Pollack; geb. 6. Januar 1901 in Berlin; gest. 13. Oktober 1972 in New Milford/Connecticut) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Filmkritiker.
Leben und Wirken
Nach einem abgebrochenen Studium in Berlin war Pol von 1923 bis 1931 zunächst Volontär und dann Redakteur bei der Vossischen Zeitung. Ab 1922 schrieb er auch für die Zeitschriften Die literarische Welt und Die Weltbühne, auch unter dem Pseudonym Jakob Links.
Pol profilierte sich als eigenständiger linker Zeitkritiker. Er war "erster Filmkritiker" der Vossischen Zeitung, was er auch als Möglichkeit politischer Einflussnahme sah. Ende der 20er Jahre trat er auch als Autor zeitpolitischer Romane hervor. Von 1924 bis 1933 war er mit Charlotte Aron (später Charlotte Beradt) verheiratet.
Im September 1931 schied Pol aus der Vossischen Zeitung aus und wurde Redakteur bei den von Willi Münzenberg herausgegebenen Publikationen Neue Monatszeitung und Die Welt am Abend. Nach Darstellungs Pols hatte der Filmkonzern Ufa wegen kritischer Filmbesprechungen in der Vossischen Zeitung seine Inserate storniert und somit seinen Abschied von Ullstein provoziert. In der Weltbühne begründete Pol seinen Abschied in einem mehrseitigen Artikel und zitierte sich selbst aus einer Diskussion mit der Chefredaktion:
- "Ich stelle also fest: man darf im Hause Ullstein nur so lange 'freie' Kritiken schreiben, wie es der Ufa gefällt. Oben in der Politik darf Herr Hugenberg als politischer Gegner bei jeder Gelegenheit angegriffen werden - für den Filmteil aber ist er der gute Geschäftsfreund des Hauses, also tabu. Unter diesen empörenden Umständen sehe ich mich gezwungen, meine Arbeit sofort niederzulegen (...)."
"Ullstein und Ufa", in: Die Weltbühne, 29. September 1931, S. 477-482, hier S. 482.
Heinz Pol gehörte mit Georg Bernhard, Hugo Simon, Heinrich Mann, Rudolf Olden, Kurt Grossmann, Otto Lehmann-Rußbüldt und Harry Graf Kessler zu den Initiatoren des am 19. Februar 1933 veranstalteten Kongresses Das Freie Wort.
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten setzte er sich im Juni 1933 nach Prag ab. Dort war er von Januar 1934 bis Juli 1935 Chefredakteur der satirischen Zeitschrift Simplicissimus und Mitarbeiter der Neuen Weltbühne. Im Juni 1934 beteiligte sich Pol mit neun Prozent am Verlag der Neuen Weltbühne, wobei ihm auch Ambitionen auf die Chefredaktion des Blattes nachgesagt wurden. Da die Übernahm der Zeitschrift fehlschlug, verkaufte er seinen Anteil im November 1935 wieder.
Wegen der zunehmenden sowjetischen Einflussnahme beendete Pol 1936 seine redaktionelle Tätigkeit in Prag. Er emigrierte nach Paris, wo er für den Pressedienst Mitropress und vor allem regelmäßig für die deutsche Exilzeitung Das Pariser Tageblatt schrieb [1].
1939 interniert, floh er im Mai 1940 nach New York. In den USA schrieb er Beiträge für verschiedene Zeitschriften wie The Nation, The New York Times und The New York Herald Tribune. Pol veröffentlichte auch Bücher, in denen er den Nationalsozialismus heftig kritisierte.
Er setzte seine journalistische Tätigkeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fort. Pol schrieb für zahlreiche europäische und auch deutsche Zeitungen wie die Frankfurter Rundschau und die Neue Ruhr Zeitung.
Werke
- 1929: Entweder – oder. Ein politischer Roman
- 1931: Patrioten. Ein politischer Roman
- 1940: Suicide of a Democracy
- 1943: The Hidden Enemey. The German threat to Post-war Peace
- 1945: Auslandsorganisation AO. Tatsachen aus Aktenberichten der 5. Kolonne
Einzelbelege
- ↑ Walter F. Peterson, The Berlin Liberal Press in Exile: A History of the Pariser Tageblatt--Pariser Tageszeitung, 1933-1940. 287 S., Tübingen 1987, S. 34
Weblinks
- Literatur von und über Heinz Pol im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzzusammenfassung von Patrioten. Ein politischer Roman
Personendaten | |
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NAME | Pol, Heinz |
ALTERNATIVNAMEN | Pollack, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1901 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 13. Oktober 1972 |
STERBEORT | New Milford |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Heinz Pol aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |