Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Ingeborg Krabbe
Ingeborg Krabbe, auch Ingeborg Simmich-Krabbe, (* 13. Juni 1931 in Leipzig; † 17. März 2017 in Berlin[1]) war eine deutsche Schauspielerin und Kabarettistin.
Leben
Herkunft und Entdeckung
Ingeborg Krabbe wurde als Tochter eines Schlossers geboren. Bereits in ihrer Schulzeit wurde ihr schauspielerische Können von ihrer damaligen Deutschlehrerin erkannt, die sie auf das Podium einer Veranstaltung stellte. Unter den Zuschauern saß damals die Schauspielerin Lotte Molter, die begeistert von Krabbes Können war.[2] Sie besuchte ab 1949 die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und begann in ihrer Geburtsstadt ihre Theaterkarriere.
Theater
Krabbe gründete 1954 mit jungen Schauspielern des „Theaters der Jungen Welt“ die Leipziger Pfeffermühle, wo sie selbst nur ein halbes Jahr spielte. Sie wechselte an das Theater der Freundschaft, heute Theater an der Parkaue nach Berlin, wo sie zehn Jahre lang tätig war.
1955 spielte Krabbe am Schauspiel Leipzig in Jerzy Jurandots Solche Zeiten die Rolle der Sekretärin unter der Regie von Friedrich Ludwig. In Hedda Zinners Leistungskontrolle war sie 1960 die Karin Krüger am Theater der Freundschaft Berlin.
In der Spielzeit 1997/98 spielte sie die Doris in Ivan Menchells Der Witwenclub an der Komödie am Kurfürstendamm.[3] Im Jahr 2003 erhielt sie den Kurt-Sieder-Preis für ihre Rolle in Oskar und die Dame in Rosa am Grenzlandtheater Aachen. Von 2007 bis 2009 spielte sie am Operettenhaus am Spielbudenplatz in Hamburg die Figur der Maria Wartberg in dem Udo-Jürgens-Musical Ich war noch niemals in New York. Am Theater Grüne Zitadelle in Magdeburg verkörperte sie die Tante Abby in Joseph Kesselrings Arsen und Spitzenhäubchen (Premiere: 17. Februar 2011). Die Premiere des Bühnenstücks musste aufgrund eines Unfalls Krabbes Ende 2010 auf Anfang 2011 verschoben werden. An der Comödie Dresden verkörperte sie ab dem 26. August 2011 in der Theaterfassung der DDR-Vorabendserie Rentner haben niemals Zeit die Elvira Rosendorf an der Seite von Herbert Köfer, der wie einst in der Rolle des Rentners Paul Schmidt zu sehen ist. Am Schlossparktheater Berlin spielt sie seit 2013 die Mrs. Wilberforth in dem Theaterstück Ladykillers.
Film, Fernsehen und Rundfunk
1954 war Krabbe in dem Fernsehfilm Der Weg ins Leben erstmals als Filmschauspielerin zu sehen. Danach spielte sie bis 1961 in weiteren Fernsehproduktionen. 1962 folgte mit Heinz Thiels Kriminalfilm Tanz am Sonnabend – Mord? ihre erste Rolle in einem DEFA-Kinospielfilm. Sie spielte die Edith Kolbe. In der Romanverfilmung Die Abenteuer des Werner Holt spielte sie die Frau des SS-Manns (Dieter Franke). Ab 1971 gastierte sie oft in den Fernsehkrimireihen Der Staatsanwalt hat das Wort und Polizeiruf 110, in denen sie prägnante Nebenrollen verkörperte. Im vierteiligen Fernsehfilm Eva und Adam (1973) spielte sie die Rolle der Franziska.
In den heiteren Lustspielen um den Berliner Maxe Baumann (Gerd E. Schäfer) verkörperte sie die Marlene Kleinschmidt. In der Fernsehlustspielreihe Drei reizende Schwestern war sie von 1984 bis 1991 in einer durchgehenden Hauptrolle als Irmgard Schulze-Knopf an der Seite von Marianne Kiefer und Helga Göring zu sehen. Eine weitere Serienhauptrolle hatte sie als Schwester Renate Liebetraut in der Arztserie Bereitschaft Dr. Federau (1988). Außerdem hatte sie eine Hauptrolle als Bruni Winzig in der Fernsehserie Mit Herz und Robe (1991).
Nach der Wende übernahm sie mehrfach auch Gastrollen und größere Episodenrollen in Fernsehsendungen, darunter in der ZDF-Fahndungssendung Aktenzeichen XY … ungelöst oder in den Fernsehkrimireihen Der Bulle von Tölz (als Frau Ratke; 2003), Siska (als Ilse Wilkens; 2006) und Pfarrer Braun (als Muttchen Bollmann; 2008). Insgesamt vier Auftritte hatte sie in der ARD-Arztserie In aller Freundschaft. In der im Februar 2016 erstgesendeten Episode Vergiss mein nicht spielte sie die Christel Wusthoff, die nach einer fortgeschrittenen Krebserkrankung ihrem Leben gemeinsam mit ihrem Mann Fritz (Herbert Köfer) ein Ende setzen möchte.[4]
Sie betätigte sich auch als Hörspielsprecherin, unter anderem in der Hörspielreihe Neumann, zweimal klingeln (1968; als Frau Albrecht), sowie als Synchronsprecherin, so 1973 in der DDR-Synchronfassung zu dem sowjetischen Märchenfilm Der Hirsch mit dem goldenen Geweih; sie lieh ihre Stimme der Köchin Kikimora, die im Original von Wera Altaiskaja gesprochen wurde.
Privates
Ingeborg Krabbe hatte drei Geschwister. Sie war bis 1984 30 Jahre lang mit einem Buchlektor verheiratet. Aus dieser Ehe gingen ihre zwei Töchter hervor. Seit dem 7. April 2010 war sie in zweiter Ehe mit dem Ingenieur Kurt Müller, den sie im Jahr 1999 kennengelernt hatte, verheiratet.[2] [5] Ingeborg Krabbe verstarb im Alter von 85 Jahren in ihrer Wohnung in Berlin-Pankow, in der sie bis zuletzt mit ihrem Mann gelebt hatte, an den Folgen einer Krebserkrankung. Sie litt an einem Tumor in der Bauchspeicheldrüse. [6]
Filmografie (Auswahl)
- 1954: Der Weg ins Leben (Fernsehfilm)
- 1955: Solche Zeiten (Fernsehfilm)
- 1956: Blockstelle Wiesengrund (Fernsehfilm)
- 1958: Abgeordneter Willy Jung (Fernsehfilm)
- 1960: Professor Toti (Fernsehfilm)
- 1960: Der Schatten von gestern (Fernsehfilm)
- 1960: Die Lawine (Fernsehfilm)
- 1961: Der Schneeball (Fernsehfilm)
- 1961: Der Meisterboxer (Fernsehfilm)
- 1961: Stöpsel (Fernsehfilm)
- 1962: Tanz am Sonnabend – Mord?
- 1962: Ach, du fröhliche …
- 1963: Reserviert für den Tod
- 1964: Geliebte weiße Maus
- 1965: Die Abenteuer des Werner Holt
- 1969: Der Staatsanwalt hat das Wort: Die Geschichte der Rosemarie E. (Fernsehreihe)
- 1971: Der Staatsanwalt hat das Wort: Handelsrisiko
- 1972: Tecumseh
- 1972: Polizeiruf 110: Das Haus an der Bahn (Fernsehreihe)
- 1972: Polizeiruf 110: Blutgruppe AB
- 1972: Die große Reise der Agathe Schweigert (Fernsehfilm)
- 1973: Eva und Adam (Fernseh-Mehrteiler)
- 1973: Die Zwillinge (Fernsehfilm)
- 1974: Polizeiruf 110: Das Inserat
- 1975: Geschwister
- 1976: Liebesfallen
- 1977: DEFA Disko 77
- 1977: Dantons Tod (Studioaufzeichnung)
- 1977: Du und icke und Berlin (Fernsehfilm)
- 1978: Maxe Baumann: Max auf Reisen (Fernsehreihe)
- 1978: Amor holt sich nasse Füße (TV)
- 1979: Maxe Baumann: Überraschung für Max
- 1981: Maxe Baumann: Maxe in Blau
- 1982: Maxe Baumann: Max bleibt am Ball
- 1983: Frühstück im Bett
- 1983: Polizeiruf 110: Es ist nicht immer Sonnenschein
- 1984: Drei reizende Schwestern: Familienfest mit Folgen (Fernsehreihe)
- 1985: Drei reizende Schwestern: Ein Mann fürs Leben
- 1986: Drei reizende Schwestern: Eine alte Fregatte
- 1987: Maxe Baumann aus Berlin (Fernsehfilm)
- 1987: Drei reizende Schwestern: Trick 17 (Fernsehreihe)
- 1987: Fridolin (Fernsehserie)
- 1988: Bereitschaft Dr. Federau (Fernsehserie)
- 1988: Drei reizende Schwestern: Willkommen im Rampenlicht (Fernsehreihe)
- 1989: Barfuß ins Bett (Fernsehserie)
- 1990: Drei reizende Schwestern: Das blaue Krokodil
- 1991: Drei reizende Schwestern: Ein Hauch von Alpenglüh’n
- 1996: Der Millionär
- 2000: Osterfeuer
- 2005: In aller Freundschaft: Goldener Herbst (Fernsehserie)
- 2007: Polizeiruf 110: Gefährliches Vertrauen
- 2008: Pfarrer Braun: Heiliger Birnbaum (Fernsehserie)
- 2010: In aller Freundschaft: Vier in einem Boot
- 2010: In aller Freundschaft: Bittersüße Augenblicke
- 2016: In aller Freundschaft: Vergiss mein nicht
Theater
- 1955: Jerzy Jurandot: Solche Zeiten (Sekretärin) – Regie: Friedrich Ludwig (Städtische Bühnen Leipzig)
- 1958: Virgil Stoenescu/Oktavian Sava: Betragen ungenügend – Regie: Josef Stauder (Theater der Freundschaft Berlin)
- 1960: Hedda Zinner: Leistungskontrolle (Karin Krüger) – Regie: Rudi Kurz (Theater der Freundschaft Berlin)
- 1962: Tatjana Sytina: Erste Begegnung (Klawdia Kalitina) – Regie: Kurt Rabe (Theater der Freundschaft Berlin)
- 1963: Alecu Popovici: Dem Jungen in der zweiten Reihe (Ursona, eine Große Bärin) – Regie: Lucian Giurchescu (Theater der Freundschaft Berlin)
- 1997/98: Ivan Menchell: Der Witwenclub (Doris) – Regie: Wolfgang Spier (Komödie am Kurfürstendamm)
- 2003: Oskar und die Dame in Rosa (Grenzlandtheater Aachen)
- 2007–2009: Ich war noch niemals in New York (Maria Wartberg) (Operettenhaus Hamburg)
- 2011: Arsen und Spitzenhäubchen (Theater in der Grünen Zitadelle Magdeburg)
- 2011: Rentner haben niemals Zeit (Elvira Rosendorf) (Comödie Dresden)
- 2013: Ladykillers (Mrs. Wilberforth) (Schlosspark Theater, Berlin)
Hörspiele
- 1960: Georg W. Pijet: Liebesheirat (Tochter) – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Rundfunk der DDR)
- 1961: Käte Seelig: Wie es ihm gefällt (Jutta Bergmann) – Regie: Helmut Hellstorff (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1963: Bernhard Seeger: Rauhreif (Franka) – Regie: Theodor Popp (Rundfunk der DDR)
- 1967: Siegfried Pfaff: Regina B. – Ein Tag in ihrem Leben (Inge Katzur) – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1967: Maxim Gorki: Wassa Schelesnowa – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1967: Joachim Goll: Bankivahühner – Regie: Werner Grunow (Hörspiel-Schwank – Rundfunk der DDR)
- 1968: Joachim Witte: Der Aufräumungseinsatz (Frau Albrecht) – Regie: Joachim Gürtner (Hörspielreihe: Neumann, zweimal klingeln – Rundfunk der DDR)
- 1968: Gerhard Jäckel: Oma und die Untermieter (Frau Albrecht) – Regie: Joachim Gürtner (Hörspielreihe: Neumann, zweimal klingeln – Rundfunk der DDR)
- 1968: Edith Leonhardt: Die Feierabendbrigade (Frau Albrecht) – Regie: Joachim Gürtner (Hörspielreihe: Neumann, zweimal klingeln – Rundfunk der DDR)
- 1970: Jelesnikow: So ein Held sein, dass muß man lernen wie das ABC in der Schule (Anna Iwanowna) – Regie: Maritta Hübner (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1971: Heinrich Mann: Die Jugend des Königs Henri Quatre – Regie: Fritz Göhler (Rundfunk der DDR)
- 1973: Henryk Bardijewski: Porträt eines älteren Herrn mit Buch (Frau Michno) – Regie: Edward Placzek (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
Literatur
- F.-B. Habel: Lexikon. Schauspieler in der DDR, Verlag Neues Leben, Berlin 2009, S. 227–228. ISBN 978-3-355-01760-2
- Kurzbiografie zu: Krabbe, Ingeborg. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Weblinks
- Ingeborg Krabbe in der Internet Movie Database (englisch)
- Ingeborg Krabbe in der Deutschen Synchronkartei
- Ingeborg Krabbe bei DEFA-Sternstunden
- Ingeborg Krabbe – Agentur
Einzelnachweise
- ↑ Schauspielerin Ingeborg Krabbe ist tot.
- ↑ 2,0 2,1 Eine Vollblutkomödiantin – Ingeborg Krabbe auf mdr.de; abgerufen am 21. Juni 2016.
- ↑ Ohne Lebenswut: "Der Witwenclub" in der Komödie am Kurfürstendamm: Drei Herzen im Cha-Cha-Cha-Takt in: Berliner Zeitung; abgerufen am 21. Juni 2016.
- ↑ In aller Freundschaft – Folge 717: Vergiss mein nicht auf mdr.de; abgerufen am 21. Juni 2016.
- ↑ Quelle: Abschied von Ingeborg Krabbe: Ihr Lachen wird uns fehlen, Artikel in der Super Illu, Ausgabe Nr. 13 vom 23. März 2017, Seite: 8 und Seite: 9
- ↑ Quelle: Abschied von Ingeborg Krabbe: Ihr Lachen wird uns fehlen, Artikel in der Super Illu, Ausgabe Nr. 13 vom 23. März 2017, Seite: 8 und Seite: 9
Personendaten | |
---|---|
NAME | Krabbe, Ingeborg |
ALTERNATIVNAMEN | Simmich-Krabbe, Ingeburg |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin und Kabarettistin |
GEBURTSDATUM | 13. Juni 1931 |
GEBURTSORT | Leipzig, Sachsen, Deutsches Reich |
STERBEDATUM | 17. März 2017 |
STERBEORT | Berlin, Deutschland |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ingeborg Krabbe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |