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James A. Garfield

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James A. Garfield
Unterschrift von James Garfield

James Abram Garfield (* 19. November 1831 in Orange, Cuyahoga County, Ohio; † 19. September 1881 in Elberon, Monmouth County, New Jersey) war ein US-amerikanischer Politiker (Republikanische Partei) und vom 4. März 1881 bis zu seiner Ermordung der 20. Präsident der Vereinigten Staaten.

Leben bis zur Präsidentschaft

James A. Garfield wurde nach seinem älteren Bruder James Ballou Garfield, der als Kind starb, und nach seinem Vater Abram Garfield, der starb, als sein Sohn 18 Monate alt war, benannt. Nach dem Tod des Vaters wurde er von seiner Mutter und seinem Onkel großgezogen. Er arbeitete sich aus ärmlichen Verhältnissen nach oben und gilt als der letzte Präsident, der in einer Blockhütte zur Welt gekommen ist. Garfield heiratete Lucretia Rudolph und hatte mit ihr sieben Kinder. Ihr 1865 geborener Sohn James war von 1907 bis 1909 US-Innenminister.

Von 1851 bis 1854 besuchte Garfield das Western Reserve Eclectic Institute in Hiram, Ohio. Seinen Abschluss machte er 1856 am Williams College in Williamstown, Massachusetts. Vor seiner Politikerkarriere war er Mathematiklehrer und Prediger; in diesen Berufen konnte er sein damals viel beachtetes Rednertalent ausbilden. Außerdem lieferte er im Jahr 1876 einen von mehreren Beweisen zum Satz des Pythagoras. Die akademische Laufbahn befriedigte ihn aber nicht, weshalb er noch Jura studierte. Gleichzeitig ging er in die Politik: 1859 wurde er in den Senat von Ohio gewählt. Er diente im Bürgerkrieg auf der Seite der Nordstaaten und beendete den Krieg als Generalmajor. Er nahm u. a. 1862 an der Schlacht von Shiloh und der Ersten Schlacht um Corinth teil. Im September 1863 kämpfte er in der verlustreichen Schlacht von Chickamauga.[1]

Garfield ging Ende 1863 wieder in die Politik und ließ sich in das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten wählen; bis 1878 wurde er regelmäßig wiedergewählt. 1876 wurde er Fraktionsführer der Republikaner in Washington, D.C. Er war Finanzfachmann und trat für hohe Schutzzölle sowie die „Radical Reconstruction“ in den Südstaaten ein. 1880 wählte ihn das Parlament von Ohio als Nachfolger des ausscheidenden Allen G. Thurman in den US-Senat, in dem seine Amtsperiode am 4. März 1881 begonnen hätte. Aufgrund seiner Wahl zum Präsidenten trat er dieses Amt aber nie an.

Präsidentschaft

Illustration der Feierlichkeiten zu Garfields Amtseinführung im März 1881
Das Attentat auf Präsident Garfield (Mitte rechts); links neben ihm Außenminister James G. Blaine
Aufbahrung von Garfields Sarg

Bei der Republican National Convention im Juni 1880 in Chicago wurde Garfield als Kandidat für die bevorstehende Präsidentschaftswahl nominiert, die er dann auch gegen den demokratischen Bewerber Winfield Scott Hancock für sich entschied. Seinen Platz im US-Senat nahm John Sherman ein. Garfield ist bis heute der einzige Präsident, der direkt vom Repräsentantenhaus ins Präsidentenamt wechselte.

Als Mitglied der Half-Breeds stand Garfield für eine Reform des öffentlichen Dienstes und – nunmehr auch – für moderate Behandlung der unterlegenen Südstaaten. Auch trat er für eine moralische Erneuerung der korrupt gewordenen Republikanischen Partei ein, was ihm einerseits großen Respekt einbrachte, andererseits aber auch sein Verhängnis bedeutete: Garfield wurde an der (später so genannten) Pennsylvania Station in Washington, D.C. am 2. Juli 1881 von einem Geisteskranken namens Charles J. Guiteau angeschossen. Der Attentäter wollte Konsul in Paris werden, war aber wegen psychischer Störungen abgelehnt worden und verlangte nach Rache.

Eine der Kugeln in seinem Rücken konnte trotz eines von Alexander Graham Bell entwickelten Metalldetektors nicht gefunden werden. Spätere Untersuchungen ergaben, dass der Präsident während der Suche nach dem Projektil auf einem Bett mit metallischen Sprungfedern lag, was nicht bemerkt worden war.[2] Des Weiteren wurden bei den zahlreichen Untersuchungen häufig bloße Finger und nicht sterile Instrumente eingesetzt, da zu diesem Zeitpunkt Kenntnisse über krankheitserregende Keime und die Asepsis noch kaum verbreitet waren. Der Präsident starb deshalb an den Folgen einer Infektion durch diese Kugel. Die Verteidiger seines Mörders plädierten hinterher, dass nicht die Kugel, sondern die Ärzte (vor allem Dr. Willard Bliss) den Tod des Präsidenten verursacht hätten. Guiteau wurde von Gutachtern für geisteskrank erklärt, auf öffentlichen Druck aber dennoch schuldig gesprochen und erhängt.

Während der elf Wochen zwischen dem Attentat und seinem Tod entspann sich eine ernsthafte verfassungsrechtliche Kontroverse um die Stellung des Vizepräsidenten während der Zeit der faktischen Amtsunfähigkeit des Präsidenten.

Denkmal vor dem Kapitol

Seine Ermordung war ein Schock − vor allem im Westen des Landes wurden daher einige Städte und Countys (Garfield County) nach ihm benannt. Seine Amtszeit wurde von seinem Vizepräsidenten Chester A. Arthur zu Ende geführt. Nach Abraham Lincoln im Jahr 1865 war Garfield der zweite US-Präsident, der an den Folgen eines Attentats starb.

Garfield hatte es geschafft, die Stellung des Präsidenten dauerhaft zu stärken; er war aber auch erstmals auf einen Ausgleich zwischen Exekutive und Legislative bedacht.

Garfield-Gedenkstätten

Zum Andenken für seine Verdienste errichtete man 1890 auf einem Friedhof in Cleveland einen Rundbau, das James A. Garfield Memorial. Das James A. Garfield Monument steht in den Gartenanlagen vor dem Kapitol in Washington, D.C. Es ist eine Bronzestatue von John Quincy Adams Ward auf einem gestalteten Granitsockel von Richard Morris Hunt. Lawnfield in Mentor, Ohio, das Haus, in welchem Garfield von 1876 bis zu seinem Tod lebte, war bis 1936 in Familienbesitz und ist heute eine National Historic Site. Während der Präsidentschaftswahl führte er die erste Front Porch Campaign der amerikanischen Geschichte durch; er betrieb seinen Wahlkampf von der Veranda seines Hauses aus, ohne die verschiedenen Bundesstaaten zu bereisen.[3]

Außerdem sind sechs Countys in den Vereinigten Staaten nach ihm benannt.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Candice Millard: Destiny of the Republic. A Tale of Madness, Medicine and the Murder of a President. Anchor Books, New York NY 2012, ISBN 978-0-7679-2971-4.
  • Ira Rutkow: James A. Garfield (= The American Presidents Series. Bd. 20). Times Books, New York NY 2006, ISBN 0-8050-6950-X.
  • Robert O. Rupp (Hrsg.): James A. Garfield. A Bibliography (= Bibliographies of the Presidents of the United States. Bd. 20). Greenwood Press, Westport CT u. a. 1997, ISBN 0-313-28178-5 (Stellt die Forschungsliteratur bis 1998 zusammen).
  • Allan Peskin: Garfield. A Biography. Kent State University Press, Kent OH 1978, ISBN 0-87338-210-2.

Weblinks

 Commons: James A. Garfield – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: James A. Garfield – Zitate (Englisch)
 Wikisource: James A. Garfield – Quellen und Volltexte (Englisch)

Einzelnachweise

  1. Allan Peskin: Garfield. A Biography. 1978, S. 144.
  2. Vgl. Bill Bryson: Made in America. An Informal History of the English Language in the United States. New Edition. Black Swan, London 1998, ISBN 978-0-552-99805-5, S. 102.
  3. James A. Garfield National Historic Site. In: American Presidents Travel Itenerary. National Park Service, abgerufen am 20. Mai 2015 (englisch).
  4. Charles Curry Aiken, Joseph Nathan Kane: The American Counties: Origins of County Names, Dates of Creation, Area, and Population Data, 1950–2010. 6. Auflage. Scarecrow Press, Lanham 2013, ISBN 978-0-8108-8762-6, S. xiv.
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